Poppenreuther Landgraben
Der Poppenreuther Landgraben ist ein von Nürnberg kommendes Fließgewässer. Es mündet unterhalb des Ulmenwegs in die Pegnitz.
Verlauf[Bearbeiten]
Der Poppenreuther Landgraben bildet sich aus dem Schnepfenreuther Landgraben, welcher nördlich von Schnepfenreuth entsteht. Er erreicht bei Poppenreuth Fürther Gebiet und fließt südlich an der Ortschaft vorbei. Nach Unterquerung der ehemaligen Trasse der Ludwig-Süd-Nord-Bahn (der ursprünglichen Lage der Bahnstrecke von Nürnberg nach Erlangen), die hier noch durch eine Buschreihe erkennbar ist, und der Hans-Vogel-Straße führt der Graben an der Heubrücke noch durch einige Gartengrundstücke, um dann wieder im Untergrund zu verschwinden. Ab dem Frankenschnellweg ist der Graben verrohrt und führt unterirdisch durch das Kavierlein. Erst in den Pegnitzauen am Talblick tritt der kleine Bach wieder zu Tage und mündet schließlich nach einigen hundert Metern in die Pegnitz. Der Unterlauf in den Pegnitzwiesen wurde mittlerweile teilweise renaturiert und mit einer Fischumleitung für die Pegnitz verbunden.
Früher speiste der Graben noch einen kleinen Teich in einer idyllisch gelegenen Parkanlage am Kavierlein. Bei der Bebauung des Kavierlein-Geländes wurde wohl auch die Chance vertan, den Landgraben wieder an die Oberfläche zu bringen und zu renaturieren.[1]
Verlegung einer Teilstrecke[Bearbeiten]
Oberhalb der Kreuzung von Landgraben und Poppenreuther Straße befand sich ein Lagerplatz der Baufirma Schenk, unter dem der Poppenreuther Landgraben größtenteils verrohrt war. Im Zuge der Bebauung dieses Grundstücks mit Wohngebäuden wurde der Landgraben nach Süden an den Rand des dort befindlichen Wirtschaftswegs verlegt und als offener Graben gestaltet.[2] Für den Grabenausbau war ein Freiflächengestaltungsplan für die Begrünung mit standortgerechten Pflanzen und Gehölzen aufzustellen. Auf eine ursprünglich vorgesehene Fußgängerbrücke wurde verzichtet. Die Verlegung des Grabens fand jedoch erst nach dem Bau der Wohnhäuser statt; während des laufenden Baus wurde dieser provisorisch um die einzelnen Gebäude geführt, was den Landwirten wegen des eingeschränkten Abflussvermögens Sorgen bereitete. Die Erdarbeiten für die neu verlegte Strecke fanden in der zweiten Julihälfte des Jahres 1997 statt. Aus Verkehrssicherungsgründen erhielt der Wirtschaftsweg neben dem Graben im Herbst 1997 ein dauerhaftes Holzgeländer. Die detaillierte Böschungsgestaltung und Bepflanzung des Grabens fand erst im Lauf des Sommers 1998 statt. Bereits im September stellte sich oberhalb ein Rückstau ein, der negative Auswirkungen auf die angrenzenden landwirtschaftlichen Nutzflächen zur Folge hatte. Wie sich zeigte, war die Verlegungsstrecke nicht bescheidgemäß hergestellt worden. Das verlegte Grabenbett musste nachgebessert werden, ein privater Sachverständiger in der Wasserwirtschaft stellte schließlich im März 1999 die plangerechte Bauausführung fest.[3]
Landschaftsschutzgebiet[Bearbeiten]
Oberhalb des Frankenschnellwegs ist entlang des Wasserlaufs das 4,81 ha große Landschaftsschutzgebiet "Poppenreuther Landgraben" (LSG-00523.06) ausgewiesen.[4] Der Unterlauf im Wiesengrund der Pegnitz befindet sich ebenfalls in einem Landschaftsschutzgebiet. Dort im Bereich am Talblick hatte ein Biber im Bachlauf Dämme angelegt, später aber sein Revier wieder verlassen. Die aufgegebenen Biberdämme wurden mit Genehmigung des Fürther Umweltamts Anfang des Jahres 2017 beseitigt.[5]
Literatur[Bearbeiten]
- Der Poppenreuther Landgraben. In: Bernd Jesussek: Brückenstadt Fürth, Städtebilder Verlag, 1993, S. 57 - 58
Siehe auch[Bearbeiten]
Weblinks[Bearbeiten]
- Historischer Verlauf des Poppenreuther Landgrabens mittels BayernAtlas
- Landschaftsschutzgebiet Poppenreuther Landgraben im BayernAtlas
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Leserbrief APO Fürth zum Artikel fn: Bautätigkeit in Fürth ist stark rückläufig. In: Fürther Nachrichten vom 27. Mai 2014 - online
- ↑ Wasserrechtsbescheid der Stadt Fürth vom 14. November 1995 für den Ausbau des Poppenreuther Landgrabens, Az. 641331
- ↑ Stadt Fürth, Akte Ausbau Poppenreuther Landgraben Fl.Nr. 27/2, 382, 385 Poppr., Az. 641331
- ↑ Grüne Liste der Landschaftsschutzgebiete in Mittelfranken, Bayerisches Landesamt für Umwelt 2013, S. 4 - online
- ↑ Volker Dittmar: Die Biberdämme wurden beseitigt. In: Fürther Nachrichten vom 27. Januar 2017 (Druckausgabe) bzw. Fürth: Die Biberdämme wurden beseitigt. In: nordbayern.de vom 28. Januar 2017 - online
Bilder[Bearbeiten]
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Der Wiesengrund mit Blick auf das Y-Haus im Espan
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Baugrube am westlichen Ende des Kavierleins (Blick von der Espanstraße nach Osten), Oktober 2016
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Blick vom östlichen Ende der Schnepfenreuther Straße nach Osten
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Auslauf am gekrümmten Durchlass im Bereich der Pyramiden-Pappel nahe der Stadtgrenze mit Blick nach Westen auf Poppenreuth
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Zulauf zum rechts abbiegenden Durchlass an der am linken Ufer stehenden Pyramiden-Pappel
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In diesem gebogenen Lauf erreicht der Landgraben – von links aus Nürnberg-Schnepfenreuth kommend – Fürth
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Poppenreuther Landgraben oberhalb der Poppenreuther Straße (Verlegungstrecke)
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Der Poppenreuther Landgraben in einem Restgrünzug, angrenzend an Grundstücken des Karl-Heckel-Wegs
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Der Landgraben unterhalb vom Durchlass an der Poppenreuther Straße
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Verbau des Landgrabens mit Brückendurchlass zur Überführung des Karl-Heckel-Wegs und Pflasterstrecke
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Blick von der Kronstädter Straße Richtung Poppenreuther Straße auf den schnurgeraden Lauf des Landgrabens
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Durchlass an der Hans-Vogel-Straße (Blick vom Brückendurchlass Karl-Heckel-Weg in Fließrichtung)
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Lauf des Landgrabens zwischen Kronstädter Straße und alter Trasse der Ludwig-Süd-Nord-Bahn (Blick nach Westen)
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Unterhalb der Georg-Zorn-Straße fließt der Poppenreuther Landgraben auf ca. 90 m Länge durch eingezäunte private Gärten
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Überreste lassen noch den ehemaligen Kreuzungsbereich des Landgrabens mit der Ludwig-Nord-Süd-Bahn erkennen
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Poppenreuther Landgraben unmittelbar östlich des Frankenschnellwegs (BAB A 73), kurz vor der Kreuzung mit der Autobahn
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Poppenreuther Landgraben unmittelbar östlich des Frankenschnellwegs (BAB A 73), Einlaufbauwerk zur die Autobahn kreuzenden Verrohrung
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Poppenreuther Landgraben im Wiesengrund der Pegnitz
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Das abgeräumte Kavierlein von Westen aus gesehen. Im Hintergrund die Häuser Am Kavierlein
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Umgehungsgerinne mit Störsteinen zur Fischwanderung an der Wolfsgrubermühle/Pegnitz nahe Ulmenweg, November 2007 – im Hintergrund Ludwigbrücke und Gebäude Ulmenstraße
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Einmündung des neuen Fischwanderwegs an der Wolfsgrubermühle/Pegnitz in den Poppenreuther Landgraben beim Ulmenweg, November 2007
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Bau des Fischwanderwegs an der Mündung in den Poppenreuther Landgraben am Ulmenweg, September 2007
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Blick über den verwilderten, heute überbauten Kavierlein, im Hintergrund die Gebäude Am Kavierlein, im Vordergrund der kanalisierte Poppenreuther Landgraben im Juli 1997
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Blick über den verwilderten, heute überbauten Kavierlein, im Hintergrund das Gebäude Espanstraße 8, im Vordergrund der kanalisierte Poppenreuther Landgraben im Juli 1997
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Blick über den verwilderten, heute überbauten Kavierlein, im Hintergrund Hochhaus Laubenweg 1 im Juli 1997
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Ausschnitt aus der Topographischen Karte "Nürnberg" (Blatt L6532), Maßstab 1: 50 000, 1965
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Ausschnitt aus der Topographischen Karte "Nürnberg" (Blatt L6532), Maßstab 1: 50 000, 1963
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Ausschnitt aus der Geologischen Karte "Nürnberg" (Blatt 6532), aufgen. v. B. Fuchs 1954-55, herausgegeben 1956 (Maßstab 1:25 000)
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Kavierlein-Areal, Ausschnitt aus Stadtkataster von 1950. Der Poppenreuther Landgraben fließt frei von Ost nach West durch das Gelände, rechts die beiden "Schmidtkunstweiher", an der Poppenreuther Str. sind Behelfsheime angesiedelt (Hausnr. 18 - 36)
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Das Kavierlein von der Georgenstraße aus gesehen, um 1930 – in Bildmitte verläuft der Poppenreuther Landgraben,
im Hintergrund sind die Espanstraße und Häuser der Poppenreuther Straße mit Kinderheim St. Michael zu erkennen - Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt
Verkehrswege im 19. Jahrhundert, o. Jahr
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Ausschnitt aus der Landkarte "Nürnberg" von 1842 (Maßstab 1:200 000)
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Ausschnitt aus dem Blatt Nr. 34 im Topographischen Atlas vom Königreich Bayern mit Nürnberg und Fürth, ca. 1841
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Blatt Nr. 34 im Topographischen Atlas vom Königreich Bayern mit Nürnberg und Fürth, ca. 1841 (Maßstab 1:50 000)
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Karte Fürth/Nürnberg um 1840 (Norden auf etwa 4 Uhr) - Ludwigsbahn und Ludwigskanal (Schleusenbez. falsch!) sowie Leyher-, Poppenreuther- und Wetzendorfer Landgraben erkennbar
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Ausschnitt aus dem Topographischen Atlas vom Königreiche Baiern diesseits des Rhein (Blatt 34: Nürnberg, 1:50 000), wohl 1832 (oder "vor 1832?")
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Vergrößerter Ausschnitt aus dem Topographischen Atlas vom Königreiche Baiern diesseits des Rhein (Blatt 34: Nürnberg, 1:50 000), wohl 1832 (oder "vor 1832?")