Blattmetallschlägerei: Unterschied zwischen den Versionen

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Ende des 19. Jahrhunderts war Fürth das weltweite Zentrum der Bronzefarbenherstellung. Es gab große Fabriken und kleine, handwerkliche Zulieferer sowie weiterverarbeitende Betriebe.
Ende des 19. Jahrhunderts war Fürth das weltweite Zentrum der Bronzefarbenherstellung. Es gab große Fabriken und kleine, handwerkliche Zulieferer sowie weiterverarbeitende Betriebe.


==Geschichte==
==Entwicklung der Blattmetallschlägerei==
===Chronik===
Grundvoraussetzung für die Herstellung von Blattmetall ist die große Dehnbarkeit des verwendeten Materials wie Gold, Silber, Aluminium, Zinn, Zink oder der Legierungen, besonders Bronze. Im Metallhammerwerk wird das Material zunächst bei 1200°C geschmolzen und anschließend in Barren (Zaine) von 30 cm Länge und je 1,5 cm Breite und Höhe gegossen. Durch mächtige Walzen werden daraus dann meterlange, dünne Bänder gestreckt. Um die Geschmeidigkeit der Bänder zu erhalten, muss man sie dann immer wieder ausglühen. Nach dem Zerschneiden der 20-25 m langen und 3 cm breiten Bänder in Blätter von 60 cm Länge, lässt man 100-200 solcher zwischen Zinkblechen zusammengebundener Blätter durch die Zainhämmer breitschlagen. Durch viele weitere Arbeitsvorgänge und unter Einsatz der unterschiedlichsten Hämmmer entstehen immer dünnere Metallstreifen (=Zainmetall).<ref>{{BuchQuelle|Vom Handwerkerort zur Industriemetropole (Buch)|Seite=92}}</ref> Es folgen noch etliche weitere Arbeitsgänge wie Ausglühen, Einlegen in Pergamentformen und weiteres Ausschlagen unter schweren Quetschhämmern. In den Handschlägereien wird aus dem entstandenen Lothmetall durch mehrfaches Schlagen das Blattmetall erarbeitet.
 
Etliche Erfindungen führten im 19. Jahrhundert zum Fortschritt in der Metallschlägerei und nebenbei auch zur Bronzefarbenherstellung. Eine entscheidende Veränderung brachte insbesondere der Einsatz von Dampfkraft für die Walzwerke, die Zainhämmer, die Quetschhämmer und später auch die Maschinen- oder Federhämmer, die auch die Handschläger immer mehr ersetzten. Die besten Zeiten der Blattmetallhersteller waren vor allem in den sechziger und siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts, als das Blattmetall besonders in den USA für die Tapeten-, Bordüren-, Papier- und Goldleistenfabrikation benötigt wurde. Als allgemein vorherrschende Betriebsform galt lange der im Verlagssystem produzierende Klein- bzw. Mittelbetrieb, teils entstanden auch Manufakturen.<ref>{{BuchQuelle|Vom Handwerkerort zur Industriemetropole (Buch)|Seite=94}}</ref>
 
==Entwicklung der Bronzefarbenfabrikation==
Bis Mitte des 18. Jahrhunderts wurden die Abfälle der Metallschlägerei (Schabin/Schawin/Schabig) nicht weiter verwendet, sondern weggeworfen. [[1750]] kam der Maurer [[Andreas Huber]] aus Fürth auf den Einfall, diese Abfälle kleingerieben als Metallpulver zu verkaufen. (Eine andere Quelle führt die Fürther domprobsteilichen Goldschlagerordnung, in der der Chavin-Verkauf geregelt wird, auf, um eine viel frühere Bronzefarbenfabrikation zu beweisen.<ref>Friedrich Morgenstern: ''"Die Fürther Metallschlägerei. Eine mittelfränkische Hausindustrie und ihre Arbeiter"'', Tübingen, 1890, S. 47 [https://archive.org/stream/bub_gb_XAVBAAAAIAAJ#page/n0/mode/2up online]</ref>)
[[1781]] stellten der Metallschläger [[Conrad Pickel]] und der Franzose Courrier in Fürth ein goldähnliches Bronzepulver her.
Nachdem es den Bemühungen der Fürther und Nürnberger Fabrikanten gelungen war, die Bronzefarben in fast allen Farbtönen herzustellen, stieg die Nachfrage nach diesen Metallfarben enorm an. Bald reichten die "Abfälle" der Metallschlagerei nicht mehr aus und es musste extra zum Zwecke der Bronzefarbenfabrikation Blattmetall geschlagen werden. Lange Zeit war dies reine Handarbeit. Der erste Versuch einer Anwendung von Maschinenarbeit zum Metallschlagen stammte von [[Johann Christian Reich d. J.]] Das Drehen und Wenden blieb bei Reichs Maschine allerdings nach wie vor dem Arbeiter überlassen. Eine von dem Nürnberger J. G. Lauter im Jahr 1841 entwickelte Maschine war die erste, die das Schlagen und Wenden zugleich erledigte.
Die für die Bronzefarbenfabrikation wichtigsten Erfindungen waren die durch Dampfkraft in Bewegung gesetzten Hämmer- und Reibmaschinen von [[Isaak Brandeis|J. Brandeis]]. Das Hammerwerk konnte das Blech so dünn ausschlagen, dass 1 Kilogramm Legierung 120 Quadratmeter Blattmetall ergab.
Waren die Metallblätter dann gerieben, wurden sie unter Zusatz von Öl weiter behandelt und durch vorsichtiges Erhitzen gefärbt, d.h. mit Anlauffarben versehen.<ref>Johannes Rudolph Wagner: ''"Die Darstellung der Bronzefarben"'' in: Polytechnisches Journal, 1867, Band 186, Nr. CVII. (S. 463–473) [http://dingler.culture.hu-berlin.de/article/pj186/ar186107 online-Digitalisat]</ref>
 
==Chronik==
* Bereits im 16. Jahrhundert hat "auf dem Gelände der heutigen [[Wolfsgrubermühle]]" ein erstes Messingwerk (Messinghammer) gestanden, welches "laut Gottlieb Wunschels Häuserchronik über die Zerstörungen des 30jährigen Krieges hinaus bis Mitte des 17. Jahrhunderts existiert haben" soll.<ref>Gilbert Krapf: ''"Schmelzen, Schlagen, Stampfen: Blattgold, Blattmetalle und Bronzefarben aus Fürth"'' in: Fürther Geschichtsblätter, FGB 1/2008, S. 11f [http://geschichtsverein-fuerth.de/index.php?option=com_docman&task=doc_view&gid=59 online]</ref>
* Bereits im 16. Jahrhundert hat "auf dem Gelände der heutigen [[Wolfsgrubermühle]]" ein erstes Messingwerk (Messinghammer) gestanden, welches "laut Gottlieb Wunschels Häuserchronik über die Zerstörungen des 30jährigen Krieges hinaus bis Mitte des 17. Jahrhunderts existiert haben" soll.<ref>Gilbert Krapf: ''"Schmelzen, Schlagen, Stampfen: Blattgold, Blattmetalle und Bronzefarben aus Fürth"'' in: Fürther Geschichtsblätter, FGB 1/2008, S. 11f [http://geschichtsverein-fuerth.de/index.php?option=com_docman&task=doc_view&gid=59 online]</ref>


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* Am 16. Oktober [[1850]] erhielt J. Brandeis für sein maschinelles Bronzefarben-Fabrikationsverfahren ein Privilegium für das Königreich Bayern auf 10 Jahre zuerkannt.<ref>Friedrich Morgenstern: ''"Die Fürther Metallschlägerei. Eine mittelfränkische Hausindustrie und ihre Arbeiter"'', Tübingen, 1890, S. 127 [https://archive.org/stream/bub_gb_XAVBAAAAIAAJ#page/n0/mode/2up online]</ref>
* Am 16. Oktober [[1850]] erhielt J. Brandeis für sein maschinelles Bronzefarben-Fabrikationsverfahren ein Privilegium für das Königreich Bayern auf 10 Jahre zuerkannt.<ref>Friedrich Morgenstern: ''"Die Fürther Metallschlägerei. Eine mittelfränkische Hausindustrie und ihre Arbeiter"'', Tübingen, 1890, S. 127 [https://archive.org/stream/bub_gb_XAVBAAAAIAAJ#page/n0/mode/2up online]</ref>
* [[1853]] produzierte die Fürther Blattmetallschlägerei bei 75 Meistern mit 330 Arbeitern und 330 Arbeiterinnen jährlich 3 Millionen Bücher Metall.<ref>Kunst- und Gewerbeblatt 1853, München 1853, S. 742</ref>


* Im Jahr [[1866]] werden Fabriken aufgezählt, die bereits mit Dampfmaschinen ausgestattet waren, darunter vier Bronzefabriken: [[Georg Benda|Benda]] und [[Isaak Brandeis|Brandeis]], [[Gustav Lepper|Lepper]] sowie [[Eiermann und Tabor|Eiermann & Tabor]]. Dies ist kein Zufall, da diese Branche aus der Metallschägerei hervorgegangen war. Die beschwerlichen Arbeitsgänge wie das Ausschlagen, die Arbeit der Stämpfer oder das Walzen wurden von den Maschinen übernommen<ref>Barbara Ohm: ''Die ersten Fürther Fabriken mit Dampfmaschinen''. In: [[Fürth - Geschichte der Stadt (Buch)|Fürth - Geschichte der Stadt]], Fürth, 2007. S.198 - 201</ref>. Trotz der lauten Schlagmaschinen und die Ruß- und Rauchbelästigungen durch die Kraftübertragung, gegen die die Nachbarn der Betriebe vorgingen, wuchs die Anzahl der Metallschläger weiter.
* Im Jahr [[1866]] werden Fabriken aufgezählt, die bereits mit Dampfmaschinen ausgestattet waren, darunter vier Bronzefabriken: [[Georg Benda|Benda]] und [[Isaak Brandeis|Brandeis]], [[Gustav Lepper|Lepper]] sowie [[Eiermann und Tabor|Eiermann & Tabor]]. Dies ist kein Zufall, da diese Branche aus der Metallschägerei hervorgegangen war. Die beschwerlichen Arbeitsgänge wie das Ausschlagen, die Arbeit der Stämpfer oder das Walzen wurden von den Maschinen übernommen<ref>Barbara Ohm: ''Die ersten Fürther Fabriken mit Dampfmaschinen''. In: [[Fürth - Geschichte der Stadt (Buch)|Fürth - Geschichte der Stadt]], Fürth, 2007. S.198 - 201</ref>. Trotz der lauten Schlagmaschinen und die Ruß- und Rauchbelästigungen durch die Kraftübertragung, gegen die die Nachbarn der Betriebe vorgingen, wuchs die Anzahl der Metallschläger weiter.
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* Im 19. Jahrhundert betrieben die Fürther Fabrikanten "gut 100 mit Wasserkraft betriebene Hammer- und Stampfwerke an den Bächen und Flüssen im Umland".<ref>Gilbert Krapf: ''"Schmelzen, Schlagen, Stampfen: Blattgold, Blattmetalle und Bronzefarben aus Fürth"'' in: Fürther Geschichtsblätter, FGB 1/2008, S. 3 [http://geschichtsverein-fuerth.de/index.php?option=com_docman&task=doc_view&gid=59 online]</ref>
* Im 19. Jahrhundert betrieben die Fürther Fabrikanten "gut 100 mit Wasserkraft betriebene Hammer- und Stampfwerke an den Bächen und Flüssen im Umland".<ref>Gilbert Krapf: ''"Schmelzen, Schlagen, Stampfen: Blattgold, Blattmetalle und Bronzefarben aus Fürth"'' in: Fürther Geschichtsblätter, FGB 1/2008, S. 3 [http://geschichtsverein-fuerth.de/index.php?option=com_docman&task=doc_view&gid=59 online]</ref>
* [[1890]] lassen sich, einschließlich einer Handlung, 30 Bronzefarbenfabriken nachweisen.<ref>Johann Heinrich Brettinger - Handels- und Gewerbeadreßbruch Nürnberg-Fürth einschließlich der umliegenden Orte, Nürnberg 1890/91, S. 142/143</ref>


* Das Adressbuch von [[1891]] nennt 180 Betriebe der Feingold- und Metallschlägerei, vorwiegend kleine Betriebe, in denen handwerklich wie im 18. Jahrhundert gearbeitet wurde. Zwar wurden in der Metallschlägerei mittlerweile maschinelle Hämmer eingesetzt, um das langwierige und kräftezehrende Ausschlagen des Metalls zu beschleunigen und zu vereinfachen, doch mussten die letzten Arbeitsgänge nach wie vor mit der Hand ausgeführt werden, um das hauchdünne Blattmetall von 0,0001 Millimeter Dicke zu erreichen<ref>Barbara Ohm: ''Eine wichtige Zeit - Die Hochindustrialisierung''. In: [[Fürth - Geschichte der Stadt (Buch)|Fürth - Geschichte der Stadt]], Fürth, 2007. S.198 - 201</ref>. Etliche Firmen, wie z.B. [[Eiermann und Tabor|Eiermann & Tabor]] hatten ihre Produktion mit den Stämpfern auch ins Umland verlegt.
* Das Adressbuch von [[1891]] nennt 180 Betriebe der Feingold- und Metallschlägerei, vorwiegend kleine Betriebe, in denen handwerklich wie im 18. Jahrhundert gearbeitet wurde. Zwar wurden in der Metallschlägerei mittlerweile maschinelle Hämmer eingesetzt, um das langwierige und kräftezehrende Ausschlagen des Metalls zu beschleunigen und zu vereinfachen, doch mussten die letzten Arbeitsgänge nach wie vor mit der Hand ausgeführt werden, um das hauchdünne Blattmetall von 0,0001 Millimeter Dicke zu erreichen<ref>Barbara Ohm: ''Eine wichtige Zeit - Die Hochindustrialisierung''. In: [[Fürth - Geschichte der Stadt (Buch)|Fürth - Geschichte der Stadt]], Fürth, 2007. S.198 - 201</ref>. Etliche Firmen, wie z.B. [[Eiermann und Tabor|Eiermann & Tabor]] hatten ihre Produktion mit den Stämpfern auch ins Umland verlegt.
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* Anlässlich eines Streiks der Metallschläger trat [[Hans Böckler]] [[1894]] in den Metallarbeiterverband ein. Auch er hatte Metallschläger gelernt und noch 13 Stunden am Tag hart gearbeitet. Auch aufgrund seiner erfolgreichen Bemühungen um die Verbesserung er Arbeitsbedingungen wurde er [[1901]] Vorsitzender des Fürther Gewerkschaftskartells<ref>Barbara Ohm: ''Kehrseite der Industrialisierung - Die sozialen Probleme''. In: [[Fürth - Geschichte der Stadt (Buch)|Fürth - Geschichte der Stadt]], Fürth, 2007. S.230 - 231</ref>.
* Anlässlich eines Streiks der Metallschläger trat [[Hans Böckler]] [[1894]] in den Metallarbeiterverband ein. Auch er hatte Metallschläger gelernt und noch 13 Stunden am Tag hart gearbeitet. Auch aufgrund seiner erfolgreichen Bemühungen um die Verbesserung er Arbeitsbedingungen wurde er [[1901]] Vorsitzender des Fürther Gewerkschaftskartells<ref>Barbara Ohm: ''Kehrseite der Industrialisierung - Die sozialen Probleme''. In: [[Fürth - Geschichte der Stadt (Buch)|Fürth - Geschichte der Stadt]], Fürth, 2007. S.230 - 231</ref>.
* Nach der Jahrhundertwende kam es durch die vermehrte Umstellung von Blattmetall zu Bronzefarben, durch die günstige industrielle Produktionsweise und auch die Verwendung der billigen Papierformen bei der Maschinenschlägerei anstatt der bei den Handschlägern üblichen Formen aus Rinderdarm zum Aussterben der Handmetallschlägerei.<ref>Friedrich Marx, Fürth in Vergangenheit und Gegenwart, Fürth 1887, S. 218 - 223; Karl Lohmüller, Die Entwicklung des Metallschlägergewerbes unter besonderer Berücksichtigung der Verhältnisse in der Feingoldschlägerei in Mittelfranken, Diss. Erlangen 1936, S. 26 - 29</ref>


* Der letzte Goldschlägerbetrieb von Schienerer wurde [[1941]] geschlossen. Heute finden wir "nur noch zwei Betriebe, die uns an die lange Goldschlägertradition der Stadt erinnern. Das Handelsunternehmen [[Klein & Jacob]]" sowie die Firma [[Leonhard Kurz]].<ref>Gilbert Krapf: ''"Schmelzen, Schlagen, Stampfen: Blattgold, Blattmetalle und Bronzefarben aus Fürth"'' in: Fürther Geschichtsblätter, FGB 1/2008, S. 30 [http://geschichtsverein-fuerth.de/index.php?option=com_docman&task=doc_view&gid=59 online]</ref>
* Der letzte Goldschlägerbetrieb von Schienerer wurde [[1941]] geschlossen. Heute finden wir "nur noch zwei Betriebe, die uns an die lange Goldschlägertradition der Stadt erinnern. Das Handelsunternehmen [[Klein & Jacob]]" sowie die Firma [[Leonhard Kurz]].<ref>Gilbert Krapf: ''"Schmelzen, Schlagen, Stampfen: Blattgold, Blattmetalle und Bronzefarben aus Fürth"'' in: Fürther Geschichtsblätter, FGB 1/2008, S. 30 [http://geschichtsverein-fuerth.de/index.php?option=com_docman&task=doc_view&gid=59 online]</ref>


===Entwicklung der Bronzefarbenfabrikation===
Bis Mitte des 18. Jahrhunderts wurden die Abfälle der Metallschlägerei (Schabin/Schawin/Schabig) nicht weiter verwendet, sondern weggeworfen. [[1750]] kam der Maurer [[Andreas Huber]] aus Fürth auf den Einfall, diese Abfälle kleingerieben als Metallpulver zu verkaufen. (Eine andere Quelle führt die Fürther domprobsteilichen Goldschlagerordnung, in der der Chavin-Verkauf geregelt wird, auf, um eine viel frühere Bronzefarbenfabrikation zu beweisen.<ref>Friedrich Morgenstern: ''"Die Fürther Metallschlägerei. Eine mittelfränkische Hausindustrie und ihre Arbeiter"'', Tübingen, 1890, S. 47 [https://archive.org/stream/bub_gb_XAVBAAAAIAAJ#page/n0/mode/2up online]</ref>)
[[1781]] stellten der Metallschläger [[Conrad Pickel]] und der Franzose Courrier in Fürth ein goldähnliches Bronzepulver her.
Nachdem es den Bemühungen der Fürther und Nürnberger Fabrikanten gelungen war, die Bronzefarben in fast allen Farbtönen herzustellen, stieg die Nachfrage nach diesen Metallfarben enorm an. Bald reichten die "Abfälle" der Metallschlagerei nicht mehr aus und es musste extra zum Zwecke der Bronzefarbenfabrikation Blattmetall geschlagen werden. Lange Zeit war dies reine Handarbeit. Der erste Versuch einer Anwendung von Maschinenarbeit zum Metallschlagen stammte von [[Johann Christian Reich d. J.]] Das Drehen und Wenden blieb bei Reichs Maschine allerdings nach wie vor dem Arbeiter überlassen. Eine von dem Nürnberger J. G. Lauter im Jahr 1841 entwickelte Maschine war die erste, die das Schlagen und Wenden zugleich erledigte.
Die für die Bronzefarbenfabrikation wichtigsten Erfindungen waren die durch Dampfkraft in Bewegung gesetzten Hämmer- und Reibmaschinen von [[Isaak Brandeis|J. Brandeis]]. Das Hammerwerk konnte das Blech so dünn ausschlagen, dass 1 Kilogramm Legierung 120 Quadratmeter Blattmetall ergab.
Waren die Metallblätter dann gerieben, wurden sie unter Zusatz von Öl weiter behandelt und durch vorsichtiges Erhitzen gefärbt, d.h. mit Anlauffarben versehen.<ref>Johannes Rudolph Wagner: ''"Die Darstellung der Bronzefarben"'' in: Polytechnisches Journal, 1867, Band 186, Nr. CVII. (S. 463–473) [http://dingler.culture.hu-berlin.de/article/pj186/ar186107 online-Digitalisat]</ref>


==Siehe auch==
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