Bearbeiten von „Jakob Frank

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Bereits kurz nach dem Aufstieg des [[NSDAP|NS]]-Regimes wurde Frank am [[20. März]] [[1933]] mit sofortiger Wirkung aus dem Dienst entlassen und in "Schutzhaft" genommen. Aus der örtlichen Presse war zu entnehmen, dass "sehr schwere Anschuldigungen" gegen ihn erhoben wurden, "die sich nicht unterdrücken lassen ... und Gefahr für sein Leben besteht (sic!)", weshalb er in Schutzhaft genommen werden musste. Eine Untersuchungskommission – bestehend aus dem stellv. Direktor und Nachfolger Prof. Dr. [[Walther Weigeldt|Weigeldt]], dem Pfleger des Krankenhauses Stadtrat Dr. Winter sowie dem NSDAP-Vertrauensmann Dr. [[Arnulf Streck]] – sollte Klarheit schaffen.<ref>Fürther Anzeiger: Generalsäuberung im Städtischen Krankenhaus Fürth, März 1933</ref> Formal wurde Frank zunächst "beurlaubt" und schließlich zwei Tage später – am [[22. März]] [[1933]] – aus dem Dienst entlassen und in den Ruhestand versetzt. Mit der Inhaftierung Franks begann gleichzeitig die staatliche angeordnete "Gleichschaltung der Ärzteverbände". Der in München geborene Frauenarzt Dr. [[Arnulf Streck]] war ein glühender Anhänger des Nationalsozialismus der ersten Stunde und seit [[1931]] in Fürth aktiv als Arzt und SA-Mitglied. [[1933]] beteiligte er sich aktiv an dem Sturz des [[Oberbürgermeister]]s [[Robert Wild|Dr. Robert Wild]] und übernahm nach der Absetzung Franks seine Funktion als 1. Vorsitzender des Ärztlichen Bezirksvereins. Seine erste Amtshandlung war es, alle von ihm verhassten jüdischen Ärzte aus den berufsständischen Gremien und Funktionen zu entfernen, so z. B. Dr. Sponheimer, Dr. Oppenheimer, Dr. Dreyfuß, Dr. Uhlmann und Dr. Offenbacher. Auch Dr. [[Richard Fleischer]] und Dr. Hans Sahlmann (beide im [[Nathanstift]] tätig) wurden ihres Amtes enthoben.<ref>Barbara Ohm: Geschichte der Juden in Fürth. Geschichtsverein Fürth, 2014, S. 256 ff.</ref> Streck nutzte die Absetzung als Karrieresprung, und setzte sich selbst als Vorsitzender des Ärztlichen Bezirksvereins und Ärztlicher Leiter des Nathanstifts ein.  
Bereits kurz nach dem Aufstieg des [[NSDAP|NS]]-Regimes wurde Frank am [[20. März]] [[1933]] mit sofortiger Wirkung aus dem Dienst entlassen und in "Schutzhaft" genommen. Aus der örtlichen Presse war zu entnehmen, dass "sehr schwere Anschuldigungen" gegen ihn erhoben wurden, "die sich nicht unterdrücken lassen ... und Gefahr für sein Leben besteht (sic!)", weshalb er in Schutzhaft genommen werden musste. Eine Untersuchungskommission – bestehend aus dem stellv. Direktor und Nachfolger Prof. Dr. [[Walther Weigeldt|Weigeldt]], dem Pfleger des Krankenhauses Stadtrat Dr. Winter sowie dem NSDAP-Vertrauensmann Dr. [[Arnulf Streck]] – sollte Klarheit schaffen.<ref>Fürther Anzeiger: Generalsäuberung im Städtischen Krankenhaus Fürth, März 1933</ref> Formal wurde Frank zunächst "beurlaubt" und schließlich zwei Tage später – am [[22. März]] [[1933]] – aus dem Dienst entlassen und in den Ruhestand versetzt. Mit der Inhaftierung Franks begann gleichzeitig die staatliche angeordnete "Gleichschaltung der Ärzteverbände". Der in München geborene Frauenarzt Dr. [[Arnulf Streck]] war ein glühender Anhänger des Nationalsozialismus der ersten Stunde und seit [[1931]] in Fürth aktiv als Arzt und SA-Mitglied. [[1933]] beteiligte er sich aktiv an dem Sturz des [[Oberbürgermeister]]s [[Robert Wild|Dr. Robert Wild]] und übernahm nach der Absetzung Franks seine Funktion als 1. Vorsitzender des Ärztlichen Bezirksvereins. Seine erste Amtshandlung war es, alle von ihm verhassten jüdischen Ärzte aus den berufsständischen Gremien und Funktionen zu entfernen, so z. B. Dr. Sponheimer, Dr. Oppenheimer, Dr. Dreyfuß, Dr. Uhlmann und Dr. Offenbacher. Auch Dr. [[Richard Fleischer]] und Dr. Hans Sahlmann (beide im [[Nathanstift]] tätig) wurden ihres Amtes enthoben.<ref>Barbara Ohm: Geschichte der Juden in Fürth. Geschichtsverein Fürth, 2014, S. 256 ff.</ref> Streck nutzte die Absetzung als Karrieresprung, und setzte sich selbst als Vorsitzender des Ärztlichen Bezirksvereins und Ärztlicher Leiter des Nathanstifts ein.  


Frank konnte zunächst noch am [[Jüdisches Krankenhaus|jüdischen Krankenhaus]] weiter arbeiten, sein Nachfolger im Krankenhaus als Direktor wurde Prof. Dr. [[Walther Weigeldt]], in der Chirurgischen Klinik Dr. [[Fritz Gastreich]]. Zusätzlich konnte Frank anfänglich noch in seiner Praxis privat Patienten behandeln. Mit dem Entzug der Approbation aller jüdischen Ärzte am [[30. September]] [[1938]] war selbst dieser Betätigungsbereich für Frank nicht mehr möglich. Als sog. "jüdischer Behandler" durfte er lediglich noch eigene Glaubensgenossen behandeln, die jedoch schon zu einem großen Teil emigriert oder deportiert waren. Das Ende seiner Tätigkeit am [[Jüdisches Krankenhaus|Jüdischen Krankenhaus]] am 28. Februar [[1939]] wird in einer Mitteilung der Ärztlichen Bezirksvereinigung Erlangen-Fürth über dortige personelle Veränderungen genannt: "''Dr. Jakob Israel Frank, Fürth Hindenburgstr. 29 hat am 28.II.39 seine Tätigkeit in der jüdischen Behandlungsstelle in Fürth aufgegeben.''"<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 5/85, Die praktischen Ärzte, 3. Band - Schreiben vom 22. Februar 1939 an das staatl. Gesundheitsamt Fürth</ref>
Frank konnte zunächst noch am [[Jüdisches Krankenhaus|jüdischen Krankenhaus]] weiter arbeiten. Zusätzlich konnte Frank anfänglich noch in seiner Praxis privat Patienten behandeln. Mit dem Entzug der Approbation aller jüdischen Ärzte am [[30. September]] [[1938]] war selbst dieser Betätigungsbereich für Frank nicht mehr möglich. Als sog. "jüdischer Behandler" durfte er lediglich noch eigene Glaubensgenossen behandeln, die jedoch schon zu einem großen Teil emigriert oder deportiert waren. Das Ende seiner Tätigkeit am [[Jüdisches Krankenhaus|Jüdischen Krankenhaus]] am 28. Februar [[1939]] wird in einer Mitteilung der Ärztlichen Bezirksvereinigung Erlangen-Fürth über dortige personelle Veränderungen genannt: "''Dr. Jakob Israel Frank, Fürth Hindenburgstr. 29 hat am 28.II.39 seine Tätigkeit in der jüdischen Behandlungsstelle in Fürth aufgegeben.''"<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 5/85, Die praktischen Ärzte, 3. Band - Schreiben vom 22. Februar 1939 an das staatl. Gesundheitsamt Fürth</ref>


In der Pogromnacht am 9. auf [[10. November]] [[1938]] musste der inzwischen 67-jährige Dr. Frank mit den noch in Fürth verbliebenen Menschen jüdischen Glaubens in Eiseskälte auf der [[Fürther Freiheit]] stramm stehen, bis man ihn gegen 6 Uhr früh ins jüdische Hospital entließ, damit er sich um die "Kristallnacht-Verletzten" kümmern konnte.  
In der Pogromnacht am 9. auf [[10. November]] [[1938]] musste der inzwischen 67-jährige Dr. Frank mit den noch in Fürth verbliebenen Menschen jüdischen Glaubens in Eiseskälte auf der [[Fürther Freiheit]] stramm stehen, bis man ihn gegen 6 Uhr früh ins jüdische Hospital entließ, damit er sich um die "Kristallnacht-Verletzten" kümmern konnte.  

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