Bearbeiten von „Café Monopol

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In der [[Moststraße]] 13 betrieb [[Meta Stoll]] (geb. Strauß) ab März [[1938]] in ihrem Haus während des [[Nationalsozialismus]] die einzige jüdische Schankwirtschaft in Fürth nach der NS-Machtergreifung [[1933]].<ref>Gisela Naomi Blume: "Jüdische Fürther" [http://www.juedische-fuerther.de/index.php/2-uncategorised?start=12 online]</ref>  
In der [[Moststraße]] 13 betrieb [[Meta Stoll]] (geb. Strauß) ab März [[1938]] in ihrem Haus während des [[Nationalsozialismus]] die einzige jüdische Schankwirtschaft in Fürth nach der NS-Machtergreifung [[1933]]<ref>Gisela Naomi Blume: "Jüdische Fürther" [http://www.juedische-fuerther.de/index.php/2-uncategorised?start=12 online]</ref>.


[[Meta Stoll]] war zweimal verheiratet und wohnte mit ihrem zweiten Ehemann Feodor Stoll in der [[Moststraße]]. Feodor Stoll betrieb im Haus vom [[27. Januar]] [[1899]] bis [[24. April]] [[1933]] eine koschere Rindermetzgerei und Geflügelhandlung mit zwei Gehilfen bzw. Lehrlingen.<ref>Werner Mohr: "CHRONIK Nürnberg - Neumarkt - Regensburg - Amberg - Ansbach" [http://www.graf-von-katzenelnbogen.de/neumarktiopf.html online]</ref>
[[Meta Stoll]] war zweimal verheiratet und wohnte mit ihrem zweiten Ehemann Feodor Stoll in der [[Moststraße]]. Feodor Stoll betrieb im Haus vom [[27. Januar]] [[1899]] bis [[24. April]] [[1933]] eine koschere Rindermetzgerei und Geflügelhandlung mit zwei Gehilfen bzw. Lehrlingen<ref>Werner Mohr: "CHRONIK Nürnberg - Neumarkt - Regensburg - Amberg - Ansbach" [http://www.graf-von-katzenelnbogen.de/neumarktiopf.html online]</ref>.
[[Datei:Schreiben Cafe Monopol 1938.jpg|miniatur|rechts|Zulassungsschreiben 1938]]
[[Datei:Schreiben Cafe Monopol 1938.jpg|miniatur|rechts|Zulassungsschreiben 1938]]
Im März [[1938]] ersuchte [[Meta Stoll]] um die Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtschaft Café Monopol im Wohnhaus bzw. ehem. Metzgerei. Das Gebäude wurde zuvor von [[1924]] bis zum [[1. März]] [[1938]] von Hannchen Neumann geführt. Das Polizeiamt in Fürth erachtete „''ein Bedürfnis als gegeben, da es sich um die einzige jüdische Wirtschaft in Fürth handelt und nur Juden als Gäste zugelassen werden''“, die Antragstellerin und ihre Schwester (Helene) wurden als zuverlässig beurteilt. Die Konzession wurde erteilt mit folgenden Auflagen:
Im März [[1938]] ersuchte [[Meta Stoll]] um die Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtschaft Café Monopol im Wohnhaus bzw. ehem. Metzgerei. Das Gebäude wurde zuvor von [[1924]] bis zum [[1. März]] [[1938]] von Hannchen Neumann geführt. Das Polizeiamt in Fürth erachtete „''ein Bedürfnis als gegeben, da es sich um die einzige jüdische Wirtschaft in Fürth handelt und nur Juden als Gäste zugelassen werden''“, die Antragstellerin und ihre Schwester (Helene) wurden als zuverlässig beurteilt. Die Konzession wurde erteilt mit folgenden Auflagen:
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:''2. Das im Betrieb beschäftigte Personal muss der jüdischen Rasse angehören. Beschäftigung, auch vorübergehend, von nichtjüdischen Personal hat sofortige staatspolizeiliche Schliessung des Lokals zur Folge. (Die in dem Nürnberger Gesetz gegebenen Ausnahmen für arisches Personal in jüdischen Haushalten - 45 Jahre usw. - kommen für den Wirtchaftsbetrieb nicht in Frage.''
:''2. Das im Betrieb beschäftigte Personal muss der jüdischen Rasse angehören. Beschäftigung, auch vorübergehend, von nichtjüdischen Personal hat sofortige staatspolizeiliche Schliessung des Lokals zur Folge. (Die in dem Nürnberger Gesetz gegebenen Ausnahmen für arisches Personal in jüdischen Haushalten - 45 Jahre usw. - kommen für den Wirtchaftsbetrieb nicht in Frage.''
:''3. Zur Vermeidung, dass auch andere Gäste als Juden versehentlich zusprechen, ist an gut sichtbarerer Stelle und zu jeder Zeit folgende Kennzeichnung anzubringen: "Jüdische Gaststätte" Durch behördliche Anordnung nur auf Juden beschränkt.
:''3. Zur Vermeidung, dass auch andere Gäste als Juden versehentlich zusprechen, ist an gut sichtbarerer Stelle und zu jeder Zeit folgende Kennzeichnung anzubringen: "Jüdische Gaststätte" Durch behördliche Anordnung nur auf Juden beschränkt.
:''Fürth, den 1. April 1938, Polizeipräsidium Nürnberg-Fürth, Polizeiamt Fürth''<ref>Naomie Blume: Chronik Fürth 1933 - 1945, Skript S. 24</ref>
Fürth, den 1. April 1938, Polizeipräsidium Nürnberg-Fürth, Polizeiamt Fürth''<ref>Naomie Blume: Chronik Fürth 1933 - 1945, Skript S. 24</ref>


Nach dem Novemberpogrom am [[9. November]] [[1938]] wurde aus dem Café Monopol eine Küche für Angehörige der jüdischen Kultusgemeinde, zuletzt wurde dort nur noch Essen an empfangsberechtigte Personen verteilt.  
Nach dem Novemberpogrom am [[9. November]] [[1938]] wurde aus dem Café Monopol eine Küche für Angehörige der jüdischen Kultusgemeinde, zuletzt wurde dort nur noch Essen an empfangsberechtigte Personen verteilt.  


[[Meta Stoll]] bemühte sich vergebens um die Emigration nach Israel. Ihre drei Kinder konnten Deutschland noch verlassen. [[Meta Stoll]] wurde am [[22. März]] [[1942]] nach Izbica deportiert und gilt ab diesem Zeitraum als "verschollen".  
Meta Stoll bemühte sich vergebens um die Emigration nach Israel. Ihre drei Kinder konnten Deutschland noch verlassen. Meta Stoll wurde am 22. März 1942 nach Izbica deportiert.  


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
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[[Kategorie:Geschichte]]
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[[Kategorie:Fiorda]]
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[[Kategorie: Lokale und Wirtschaften (ehemals)]]
[[Kategorie: Lokale und Wirtschaften(ehemals)]]

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