Bearbeiten von „Hallplatz

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|Bild=Hallplatz April 2020.jpg
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===Kriegerdenkmal===
===Kriegerdenkmal===
[[Datei:Kriegerdenkmal Einweihung Hirt A1504.jpg|mini|right|Feierliche Enthüllung des Kriegerdenkmals 1887]]
[[Datei:Kriegerdenkmal Einweihung Hirt A1504.jpg|thumb|right|Feierliche Enthüllung des Kriegerdenkmals 1887]]
Belegt ist das Vorhandensein einer Anlage auf dem Hallplatz erstmals für das Jahr [[1880]], denn im Gesuch des Kriegerdenkmalkomitees vom 21. September 1880 an die Stadt um Überlassung eines Aufstellungsplatzes für das projektierte [[Kriegerdenkmal von 1870/71|Kriegerdenkmal]] heißt es, dass ''„sowohl im Comité als auch unter den für die Sache sich interessierenden Bewohnern hießiger Stadt allgemein die Ansicht ausgesprochen wird, die Anlage nächst der katholischen Stadtkirche eigne sich hierzu am besten“''.<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/39, Errichtung eines Kriegerdenkmals auf dem Hallplatz</ref> Am 23. Oktober 1880 beschloss der Stadtmagistrat darüber: ''„Die Aufstellung des Kriegerdenkmals auf dem Hallplatze wird … gestattet, wenn der Veteranenverein vorher Urkunde darüber erteilt, dass das Denkmal Eigenthum der Gemeinde Fürth sein soll.“''<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/39</ref>
Belegt ist das Vorhandensein einer Anlage auf dem Hallplatz erstmals für das Jahr [[1880]], denn im Gesuch des Kriegerdenkmalkomitees vom 21. September 1880 an die Stadt um Überlassung eines Aufstellungsplatzes für das projektierte [[Kriegerdenkmal von 1870/71|Kriegerdenkmal]] heißt es, dass ''„sowohl im Comité als auch unter den für die Sache sich interessierenden Bewohnern hießiger Stadt allgemein die Ansicht ausgesprochen wird, die Anlage nächst der katholischen Stadtkirche eigne sich hierzu am besten“''.<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/39, Errichtung eines Kriegerdenkmals auf dem Hallplatz</ref> Am 23. Oktober 1880 beschloss der Stadtmagistrat darüber: ''„Die Aufstellung des Kriegerdenkmals auf dem Hallplatze wird … gestattet, wenn der Veteranenverein vorher Urkunde darüber erteilt, dass das Denkmal Eigenthum der Gemeinde Fürth sein soll.“''<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/39</ref>
Als [[1887]] das Denkmalprojekt endlich seiner Verwirklichung näher kam, wurden Pläne der Stadt bekannt, auf dem Hallplatz ein öffentliches Pissoir zu errichten. Empört wandte sich das Komitee an den Magistrat: ''„In Anbetracht des beschränkten Platzes würde dasselbe unmittelbar neben das dort zu errichtende Kriegerdenkmal zu stehen kommen, ein Umstand, der den Eindruck des Kunstwerkes auf den Beschauer zu einem mitleidigen Lächeln ob der unwürdigen Nachbarschaft herabstimmen dürfte.“''<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/39, Schreiben vom 22. August 1887</ref> Daraufhin nahm man von der Verwirklichung Abstand. Im Jahr darauf wurde dann das Kriegerdenkmal errichtet, am [[19. August]] [[1888]] übernahm es die Stadt bei der feierlichen Enthüllung in ihr Eigentum und zur Pflege.
Als [[1887]] das Denkmalprojekt endlich seiner Verwirklichung näher kam, wurden Pläne der Stadt bekannt, auf dem Hallplatz ein öffentliches Pissoir zu errichten. Empört wandte sich das Komitee an den Magistrat: ''„In Anbetracht des beschränkten Platzes würde dasselbe unmittelbar neben das dort zu errichtende Kriegerdenkmal zu stehen kommen, ein Umstand, der den Eindruck des Kunstwerkes auf den Beschauer zu einem mitleidigen Lächeln ob der unwürdigen Nachbarschaft herabstimmen dürfte.“''<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/39, Schreiben vom 22. August 1887</ref>. Daraufhin nahm man von der Verwirklichung Abstand. Im Jahr darauf wurde dann das Kriegerdenkmal errichtet, am [[19. August]] [[1888]] übernahm es die Stadt bei der feierlichen Enthüllung in ihr Eigentum und zur Pflege.


Beim Rechnungsabschluss waren dem Komitee 300 Mark geblieben, die es der Stadt für die Errichtung eines Gitters um das Kriegerdenkmal anbot. Man holte dazu die Meinung von Hofgartenoberinspektor Möhl, München, und Bildhauer [[Johann Christian Hirt|Jean Hirt]], dem Schöpfer des bronzenen Standbilds, ein. Doch deren zeichnerischer Vorschlag für ein Abschlussgitter mit Randsteinen um das Kriegerdenkmal fand nicht den Beifall des Magistrats und man wandte sich nochmals an Möhl ''„mit dem Bemerken, daß von einigen Magistrats Mitgliedern gegen die Verwirklichung dieses Projekts hauptsächlich aus aesthetischen Rücksichten opponirt und diese Einfaßung des Denkmals als grabmäßig und nicht in den Rahmen der Anlage passend bezeichnet wurde. Das Monument und die dasselbe umgebende Anlage, wurde bemerkt, erhoehen sich in der Wirkung gegenseitig, wenn aber beide als getrennte, abgesonderte Gegenstände behandelt werden, so bewirken sie das Gegenteil; durch das Gitter würde aber gewissermassen eine Einschränkung des Monuments zum Ausdrucke gebracht, welche mit dem Character der Anlage nicht vollkommen harmonire und die geschmackvolle Form und kunstreiche Composition derselben beeinträchtige. Weiter wurde geltend gemacht, daß es sich eher empfehlen dürfte, die ganze Anlage mit Randsteinen zu umgeben und so dieser nebst dem Denkmal das Bild eines einheitlichen Ganzen zu verleihen.“''<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/39, Schreiben vom 7. November 1888</ref> In der Folge kam es in Absprache mit Jean Hirt zu einem neuen Vorschlag Möhls, das Denkmal mit einer Rosenrabatte zu umgeben mit einer äußeren Abgrenzung durch einen Randstein, das ''„würde dieser [Anlage] eine gediegene Eleganz und guten Abschluß geben“''. Diesem Vorschlag schloss sich der Magistrat an, teilte dem Komitee den Verzicht auf das Gitter und das Geld mit und ließ die Anlage entsprechend umgestalten.
Beim Rechnungsabschluss waren dem Komitee 300 Mark geblieben, die es der Stadt für die Errichtung eines Gitters um das Kriegerdenkmal anbot. Man holte dazu die Meinung von Hofgartenoberinspektor Möhl, München, und Bildhauer [[Johann Christian Hirt|Jean Hirt]], dem Schöpfer des bronzenen Standbilds, ein. Doch deren zeichnerischer Vorschlag für ein Abschlussgitter mit Randsteinen um das Kriegerdenkmal fand nicht den Beifall des Magistrats und man wandte sich nochmals an Möhl ''„mit dem Bemerken, daß von einigen Magistrats Mitgliedern gegen die Verwirklichung dieses Projekts hauptsächlich aus aesthetischen Rücksichten opponirt und diese Einfaßung des Denkmals als grabmäßig und nicht in den Rahmen der Anlage passend bezeichnet wurde. Das Monument und die dasselbe umgebende Anlage, wurde bemerkt, erhoehen sich in der Wirkung gegenseitig, wenn aber beide als getrennte, abgesonderte Gegenstände behandelt werden, so bewirken sie das Gegenteil; durch das Gitter würde aber gewissermassen eine Einschränkung des Monuments zum Ausdrucke gebracht, welche mit dem Character der Anlage nicht vollkommen harmonire und die geschmackvolle Form und kunstreiche Composition derselben beeinträchtige. Weiter wurde geltend gemacht, daß es sich eher empfehlen dürfte, die ganze Anlage mit Randsteinen zu umgeben und so dieser nebst dem Denkmal das Bild eines einheitlichen Ganzen zu verleihen.“''<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/39, Schreiben vom 7. November 1888</ref> In der Folge kam es in Absprache mit Jean Hirt zu einem neuen Vorschlag Möhls, das Denkmal mit einer Rosenrabatte zu umgeben mit einer äußeren Abgrenzung durch einen Randstein, das ''„würde dieser [Anlage] eine gediegene Eleganz und guten Abschluß geben“''. Diesem Vorschlag schloss sich der Magistrat an, teilte dem Komitee den Verzicht auf das Gitter und das Geld mit und ließ die Anlage entsprechend umgestalten.
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===Erste Umgestaltung===
===Erste Umgestaltung===
[[Datei:Bildermappe 1909 (16).jpg|mini|right|Kriegerdenkmal nach Errichtung des Amtsgerichts]]
Im Jahre [[1895]] kaufte der Staat Grundstück und Gebäude des Hauptzollamts, nun [[Bäumenstraße 32]]; [[1898]] erfolgten der Abriss der Zollamtsgebäude und der Baubeginn des neuen [[Amtsgericht|Amtsgerichts- und Finanzamtsgebäudes]]. Im April [[1899]] wandten sich die Vorstände der Kriegergenossenschaft an den Magistrat, im Zuge der Wiederherstellung der Anlage auch das bei den Bauarbeiten beschädigte Kriegerdenkmal ausbessern zu lassen und, um das Berühren des Denkmals vor allem durch Kinder zu verhindern, es „a la Kunstbrunnen“ mit einem Blumenbeet einzufassen. Weiter wurde vorgeschlagen, für die Arbeiten und die Renovierung die 1500 Mark zu verwenden, die für die letztlich nicht nötig gewordene Verschiebung des Denkmals von der Regierung bewilligt worden waren. Daraufhin wurde das Anlagendreieck im Jahr [[1900]] nach einem Plan des Garteninspektors [[Alfred Babée|Babée]] umgestaltet<ref name="Dietlmeier"/> und mit einem eisernen Abschlussgitter umgeben.<ref>Paul Käppner, Chronik der Stadt Fürth, 29. Juni 1900, S. 423</ref> In diesem Zustand blieb die Anlage dann bis zum Ende der 1930er Jahre ''„abgesehen von einigen Änderungen in der Anordnung des Blumenschmuckes“''.<ref name="Dietlmeier"/>
Im Jahre [[1895]] kaufte der Staat Grundstück und Gebäude des Hauptzollamts, nun [[Bäumenstraße 32]]; [[1898]] erfolgten der Abriss der Zollamtsgebäude und der Baubeginn des neuen [[Amtsgericht|Amtsgerichts- und Finanzamtsgebäudes]]. Im April [[1899]] wandten sich die Vorstände der Kriegergenossenschaft an den Magistrat, im Zuge der Wiederherstellung der Anlage auch das bei den Bauarbeiten beschädigte Kriegerdenkmal ausbessern zu lassen und, um das Berühren des Denkmals vor allem durch Kinder zu verhindern, es „a la Kunstbrunnen“ mit einem Blumenbeet einzufassen. Weiter wurde vorgeschlagen, für die Arbeiten und die Renovierung die 1500 Mark zu verwenden, die für die letztlich nicht nötig gewordene Verschiebung des Denkmals von der Regierung bewilligt worden waren. Daraufhin wurde das Anlagendreieck im Jahr [[1900]] nach einem Plan des Garteninspektors [[Alfred Babée|Babée]] umgestaltet<ref name="Dietlmeier"/> und mit einem eisernen Abschlussgitter umgeben.<ref>Paul Käppner, Chronik der Stadt Fürth, 29. Juni 1900, S. 423</ref> In diesem Zustand blieb die Anlage dann bis zum Ende der 1930er Jahre ''„abgesehen von einigen Änderungen in der Anordnung des Blumenschmuckes“''.<ref name="Dietlmeier"/>
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===Nach dem Zweiten Weltkrieg===
===Nach dem Zweiten Weltkrieg===
[[Datei:Foto Stadtarchiv Fürth A 6639.jpg|mini|right|Sockel des Denkmals nach 1945]]
[[Datei:Foto Stadtarchiv Fürth A 6639.jpg|thumb|right|Sockel des Denkmals nach 1945]]
Während des [[Zweiter Weltkrieg|2. Weltkriegs]] wurde [[1942]] die Bronzefigur des Kriegerdenkmals am Hallplatz für die Metallspende abgenommen. Der verbliebene Denkmalsrest, der Granitsockel mit den Trittstufen, wurde nach dem Krieg [[1946]] im Rahmen der Entnazifizierung und Entmilitarisierung begutachtet: ''„Das Denkmal zeigt seit Abnahme der Plastik keine nationalsozialistische noch militaristische Tendenz. Der … Granitsockel mit Gedenkinschrift ist aus schönheitlichen Gründen entweder zu beseitigen oder so zu gestalten, daß er nicht als Torso wirkt.“''<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/32, Beseitigung nationalsozialistischer und militaristischer Tendenzen an Denkmälern, Aufstellung vom 4. September 1946</ref> Man entschied den Denkmalsrest zu belassen, lediglich der Steinaufsatz für das Standbild über dem Abschlussgesims des Granitsockels wurde entfernt; eine vorgeschlagene Efeuumpflanzung war wegen der breiten Stufe um den Sockel nicht möglich.<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/32, 1. Oktober 1946</ref>
Während des [[Zweiter Weltkrieg|2. Weltkriegs]] wurde [[1942]] die Bronzefigur des Kriegerdenkmals am Hallplatz für die Metallspende abgenommen. Der verbliebene Denkmalsrest, der Granitsockel mit den Trittstufen, wurde nach dem Krieg [[1946]] im Rahmen der Entnazifizierung und Entmilitarisierung begutachtet: ''„Das Denkmal zeigt seit Abnahme der Plastik keine nationalsozialistische noch militaristische Tendenz. Der … Granitsockel mit Gedenkinschrift ist aus schönheitlichen Gründen entweder zu beseitigen oder so zu gestalten, daß er nicht als Torso wirkt.“''<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/32, Beseitigung nationalsozialistischer und militaristischer Tendenzen an Denkmälern, Aufstellung vom 4. September 1946</ref> Man entschied den Denkmalsrest zu belassen, lediglich der Steinaufsatz für das Standbild über dem Abschlussgesims des Granitsockels wurde entfernt; eine vorgeschlagene Efeuumpflanzung war wegen der breiten Stufe um den Sockel nicht möglich.<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/32, 1. Oktober 1946</ref>
   
   
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===Erneute Umgestaltung===
===Erneute Umgestaltung===
[[2019]] wurde der Hallplatz von den Parkplatzflächen weitestgehend befreit und fast vollständig neu gestaltet. Bei der Bevölkerung fand die Neugestaltung ein geteiltes Echo.<ref>fn: Kritik und Lob für den Hallplatz. In: Fürther Nachrichten vom 7. Juli 2020, S. 22 (Druckausgabe)</ref>
[[2019]] wurde der Hallplatz von den Parkplatzflächen weitestgehend befreit und fast vollständig neu gestaltet. Bei der Bevölkerung fand die Neugestaltung ein geteiltes Echo.
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