Bearbeiten von „Christian Friedrich Fues

Warnung: Du bist nicht angemeldet. Deine IP-Adresse wird bei Bearbeitungen öffentlich sichtbar. Melde dich an oder erstelle ein Benutzerkonto, damit Bearbeitungen deinem Benutzernamen zugeordnet werden. Ein eigenes Benutzerkonto hat eine ganze Reihe von Vorteilen.

Die Bearbeitung kann rückgängig gemacht werden. Bitte prüfe den Vergleich unten, um sicherzustellen, dass du dies tun möchtest, und veröffentliche dann unten deine Änderungen, um die Bearbeitung rückgängig zu machen.

Aktuelle Version Dein Text
Zeile 20: Zeile 20:
::''Der Zug ging nun unter Abfeuerung von Kanonen mit dem Wagen zur Stadt zurück. Am Eingange derselben wurde er von der Geistlichkeit, den königlichen und städtischen Beamten, sammt den Vorständen der jüdischen Gemeinde empfangen, mit türkischer Musik und dem Geläute aller Glocken begrüßt und unter frohem Jubel des Volkes durch die Hauptstraßen geleitet.''</br>
::''Der Zug ging nun unter Abfeuerung von Kanonen mit dem Wagen zur Stadt zurück. Am Eingange derselben wurde er von der Geistlichkeit, den königlichen und städtischen Beamten, sammt den Vorständen der jüdischen Gemeinde empfangen, mit türkischer Musik und dem Geläute aller Glocken begrüßt und unter frohem Jubel des Volkes durch die Hauptstraßen geleitet.''</br>
::''Auf dem Holzmarkt (jetzt Obstmarkt) wurde um den Erntewagen ein Kreis geschlossen, Danklieder wurden angestimmt und Stadtpfarrer [[Georg Tobias Christoph I. Fronmüller|Fronmüller]] hielt eine Rede, während der er aus den Händen der Zugführerin der Schnitterinnen siebzehn mit grünen Bändern umschlungene Kornähren von der eingebrachten Frucht erhielt, worüber er den Segen sprach. Nach diesem Akte ging der Zug noch durch verschiedene Straßen der Stadt vor den Gerichtshof, wo Dekan Pabst noch eine kurze Rede hielt. Im herrschaftlichen Stadel wurde der Wagen abgeladen. Das auf demselben befindlich gewesene Getreide wurde von den Besitzern, Brauer Lederer und Wirth Meier [[Zum roten Roß|zum rothen Roß]], der Wohlthätigkeit gewidmet. Es wurden davon 400 Brodlaibe zu je drei Pfund gebacken und an würdige Hausarme vertheilt.''</br>
::''Auf dem Holzmarkt (jetzt Obstmarkt) wurde um den Erntewagen ein Kreis geschlossen, Danklieder wurden angestimmt und Stadtpfarrer [[Georg Tobias Christoph I. Fronmüller|Fronmüller]] hielt eine Rede, während der er aus den Händen der Zugführerin der Schnitterinnen siebzehn mit grünen Bändern umschlungene Kornähren von der eingebrachten Frucht erhielt, worüber er den Segen sprach. Nach diesem Akte ging der Zug noch durch verschiedene Straßen der Stadt vor den Gerichtshof, wo Dekan Pabst noch eine kurze Rede hielt. Im herrschaftlichen Stadel wurde der Wagen abgeladen. Das auf demselben befindlich gewesene Getreide wurde von den Besitzern, Brauer Lederer und Wirth Meier [[Zum roten Roß|zum rothen Roß]], der Wohlthätigkeit gewidmet. Es wurden davon 400 Brodlaibe zu je drei Pfund gebacken und an würdige Hausarme vertheilt.''</br>
::''[[Christian Friedrich Fues|Maler Fues]] in Nürnberg lieferte ein hübsches illuminirtes Kunstblatt mit Abbildung des Festzuges, wovon in Fürth allein 230 Exemplare abgesetzt wurden. [[Johann Christian Reich d. Ä.|Hofmedailleur Reich]] fertigte eine schöne Erinnerungsmedaille an dieses Fest<ref>Hier irrt Fronmüller, denn [[Johann Christian Reich]] war schon seit 1814 tot und sein Sohn [[Johann Matthäus Reich|Johann Matthäus]] bereits nach Amerika emigriert</ref>. Es war dies sein letzte Arbeit.''<ref>[[Chronik der Stadt Fürth 1985 (Buch)|Fronmüllerchronik]], 1887, Seite 228 f. Fronmüller kann die Beschreibung des ersten Erntedankfestzuges so detailliert wiedergeben, da er vermutlich mit anwesend war und etwaige Erinnerungslücken durch seinen Großvater, den Stadtpfarrer [[Georg Tobias Christoph I. Fronmüller|G.T.C. Fronmüller]], gefüllt bekam.</ref>
::''[[Christian Friedrich Fues|Maler Fues]] in Nürnberg lieferte ein hübsches illuminirtes Kunstblatt mit Abbildung des Festzuges, wovon in Fürth allein 230 Exemplare abgesetzt wurden. [[Johann Christian Reich d. Ä.|Hofmedailleur Reich]] fertigte eine schöne Erinnerungsmedaille an dieses Fest. Es war dies sein letzte Arbeit.''<ref>[[Chronik der Stadt Fürth 1985 (Buch)|Fronmüllerchronik]], 1887, Seite 228 f. Fronmüller kann die Beschreibung des ersten Erntedankfestzuges so detailliert wiedergeben, da er vermutlich mit anwesend war und etwaige Erinnerungslücken durch seinen Großvater, den Stadtpfarrer [[Georg Tobias Christoph I. Fronmüller|G.T.C. Fronmüller]], gefüllt bekam.</ref>


Das gleiche Motiv des [[Erntedankfestzug|Erntedankfestzug]] findet sich auf eine Schützenscheibe der  
Das gleiche Motiv des [[Erntedankfestzug|Erntedankfestzug]] findet sich auf eine Schützenscheibe der  
Zeile 29: Zeile 29:
''Vom Januar an wurde das Brod für die Armen um fünf Kreuzer das Pfund abgegeben, also um die Hälfte des damaligen '''Raitungssatzes''' (= tabellarisch festgelegter Geldbetrag für einen gesondert erbrachte Art der Leistung; hier: Getreidemix; vgl. dazu als Beispiel: [https://books.google.de/books?id=qeZOAAAAcAAJ&pg=PP9&dq=Raitung&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwieoKKb4OrpAhXjwMQBHW1jCiIQ6AEILzAB#v=onepage&q=Raitung&f=false - Raitung, Onolzbach von 1767] aber auch das [[wikipedia:Gedinge|Gedinge im Bergbau]]) Es war gemischt aus Waizen, Korn und Gerste. [...]</br>
''Vom Januar an wurde das Brod für die Armen um fünf Kreuzer das Pfund abgegeben, also um die Hälfte des damaligen '''Raitungssatzes''' (= tabellarisch festgelegter Geldbetrag für einen gesondert erbrachte Art der Leistung; hier: Getreidemix; vgl. dazu als Beispiel: [https://books.google.de/books?id=qeZOAAAAcAAJ&pg=PP9&dq=Raitung&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwieoKKb4OrpAhXjwMQBHW1jCiIQ6AEILzAB#v=onepage&q=Raitung&f=false - Raitung, Onolzbach von 1767] aber auch das [[wikipedia:Gedinge|Gedinge im Bergbau]]) Es war gemischt aus Waizen, Korn und Gerste. [...]</br>
''Den Brauern wurde Erlaubniß gegeben, Nachbier zu brauen und im Kleinen an das Publikum abzugeben. - </br>
''Den Brauern wurde Erlaubniß gegeben, Nachbier zu brauen und im Kleinen an das Publikum abzugeben. - </br>
''Der "Lokal-Wohlfahrts-Ausschuß" mahlte das Getreide selbst, um den Privaten das Brodbacken zu erleichtern. - Die Regierung erließ ein Verbot, noch nicht ganz gereifte Kornfrüchte abzuschneiden. Die Theuerung verursachte der Gemeinde eine Schuldenlast von 54.091 fl. 38 kr., welche wesentlich dadurch entstand, daß die auf entfernten Seeplätzen angekauften Cerealien im Werthe von 500.00 fl. um billigere Preise zur Konsumtion gegeben werden mußten, damit dem Wucher ein haltbarer Damm entgegengesetzt würde. Um die Zinsen jener Schuld decken zu können, so genehmgte die Regierung am [[5. März]] [[1819]] einen außerordentlichen Getreideaufschlag in der Art, daß jeder Scheffel Waizen oder Korn 20 Kreuzer, von der Gerste 12, vom Haber 8erhoben und verrechnet werden durften. Am 1. Oktober 1830 war die Getreideschuld gedeckt. ...''</br>
Der "Lokal-Wohlfahrts-Ausschuß" mahlte das Getreide selbst, um den Privaten das Brodbacken zu erleichtern. - Die Regierung erließ ein Verbot, noch nicht ganz gereifte Kornfrüchte abzuschneiden. Die Theuerung verursachte der Gemeinde eine Schuldenlast von 54.091 fl. 38 kr., welche wesentlich dadurch entstand, daß die auf entfernten Seeplätzen angekauften Cerealien im Werthe von 500.00 fl. um billigere Preise zur Konsumtion gegeben werden mußten, damit dem Wucher ein haltbarer Damm entgegengesetzt würde. Um die Zinsen jener Schuld decken zu können, so genehmgte die Regierung am [[5. März]] [[1819]] einen außerordentlichen Getreideaufschlag in der Art, daß jeder Scheffel Waizen oder Korn 20 Kreuzer, von der Gerste 12, vom Haber 8erhoben und verrechnet werden durften. Am 1. Oktober 1830 war die Getreideschuld gedeckt. ...''</br>
...</br>
...</br>
''Die reich gesegnete Ernte dieses Jahres'' (also [[1817]]) ''bewirkte ein rasches Fallen der hohen Getreidepreise. Das Korn trieb auf vielen Aeckern gegen 8 Schuh hohe Stengel und Aehren von 7 - 8 Zoll Länge. Häufig fand man zwei und mehr Aehren an einem Stengel.''</ref>===
''Die reich gesegnete Ernte dieses Jahres'' (also [[1817]]) ''bewirkte ein rasches Fallen der hohen Getreidepreise. Das Korn trieb auf vielen Aeckern gegen 8 Schuh hohe Stengel und Aehren von 7 - 8 Zoll Länge. Häufig fand man zwei und mehr Aehren an einem Stengel.''</ref>===

Bitte beachte, dass alle Beiträge zu test von anderen Mitwirkenden bearbeitet, geändert oder gelöscht werden können. Reiche hier keine Texte ein, falls du nicht willst, dass diese ohne Einschränkung geändert werden können.

Du bestätigst hiermit auch, dass du diese Texte selbst geschrieben hast oder diese von einer gemeinfreien Quelle kopiert hast (weitere Einzelheiten unter Test:Urheberrechte). ÜBERTRAGE OHNE GENEHMIGUNG KEINE URHEBERRECHTLICH GESCHÜTZTEN INHALTE!

Abbrechen Bearbeitungshilfe (wird in einem neuen Fenster geöffnet)