Bearbeiten von „Kaufhaus Tietz

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[[Bild:AK Tietz.jpg|mini|right|Das ehemalige Kaufhaus Tietz am Kohlenmarkt]]
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[[Bild:Tietz Kohlenmarkt.jpg|mini|right|Zustand nach Renovierung 2010]]
[[Bild:Tietz Kohlenmarkt.jpg|thumb|right|Zustand nach Renovierung 2010]]
Das Fürther '''Kaufhaus Tietz'''  - '''Warenhaus Tietz''' wurde [[1900]] am [[Kohlenmarkt 4]] erbaut und eröffnet. Das Fürther Warenhaus Tietz wurde unter dem renommierten Architekten [[Adam Egerer]] erbaut, ihm musste das [[1835]] erbaute ''Waßmuth'sche Haus'' weichen, das die Wirtschaft "[[Zum Walfisch]]" beherbergte.  
Das Fürther '''Kaufhaus Tietz'''  - '''Warenhaus Tietz''' wurde [[1900]] am [[Kohlenmarkt 4]] erbaut und eröffnet. Das Fürther Warenhaus Tietz wurde unter dem renommierten Architekten [[Adam Egerer]] erbaut, ihm musste das [[1835]] erbaute ''Waßmuth'sche Haus'' weichen, das die Wirtschaft "[[Zum Walfisch]]" beherbergte.  


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[[1897]] kaufte Julius Tietz das Grundstück samt Gebäude und ließ auf dem Grundstück das neue Kaufhaus bauen. Hierzu stellte Julius Tietz im Mai [[1897]] beim Stadtmagistrat den Antrag, das erworbene Waßmut'sche Haus abzureißen und anschließend einen Neubau zu errichten. Geplant war eines der ersten Kaufhäuser in Bayern von der Firma Hermann Tietz und Co. (später Hertie) in Fürth zu erbauen. Der Bruder des Firmengründers, Hermann Tietz, errichtet das Kaufhaus u. a. in Fürth, um die Warenhäuser in Süddeutschland zu etablieren. Neben dem Kaufhaus in Fürth mit 900 m<sup>2</sup> Verkaufsfläche existierten somit weitere Kaufhäuser in Nürnberg und Bamberg mit jeweils ca. 1.900 m<sup>2</sup> und in München mit 3.500 m<sup>2</sup> Verkaufsfläche. Das Kaufhaus in Fürth fällt mit den 900 m<sup>2</sup> eher etwas bescheiden aus, da es im Gegensatz zu den anderen Kaufhäusern der Fa. Tietz nur die Bewohner der Stadt Fürth direkt ansprach, also ein kleineres Einzugsgebiet hatte. In den dreißiger Jahren umfasste das Kaufhaus Tietz knapp 50 Beschäftigte.  
[[1897]] kaufte Julius Tietz das Grundstück samt Gebäude und ließ auf dem Grundstück das neue Kaufhaus bauen. Hierzu stellte Julius Tietz im Mai [[1897]] beim Stadtmagistrat den Antrag, das erworbene Waßmut'sche Haus abzureißen und anschließend einen Neubau zu errichten. Geplant war eines der ersten Kaufhäuser in Bayern von der Firma Hermann Tietz und Co. (später Hertie) in Fürth zu erbauen. Der Bruder des Firmengründers, Hermann Tietz, errichtet das Kaufhaus u. a. in Fürth, um die Warenhäuser in Süddeutschland zu etablieren. Neben dem Kaufhaus in Fürth mit 900 m<sup>2</sup> Verkaufsfläche existierten somit weitere Kaufhäuser in Nürnberg und Bamberg mit jeweils ca. 1.900 m<sup>2</sup> und in München mit 3.500 m<sup>2</sup> Verkaufsfläche. Das Kaufhaus in Fürth fällt mit den 900 m<sup>2</sup> eher etwas bescheiden aus, da es im Gegensatz zu den anderen Kaufhäusern der Fa. Tietz nur die Bewohner der Stadt Fürth direkt ansprach, also ein kleineres Einzugsgebiet hatte. In den dreißiger Jahren umfasste das Kaufhaus Tietz knapp 50 Beschäftigte.  


Julius Tietz, der Bruder von Hermann Tietz und ab [[1886]] Teilhaber an dessen Firma in Nürnberg, ging nach seiner Zeit in Fürth nach Berlin. An der Potsdamer Straße 18 eröffnete er in Berlin erneut ein Kaufhaus, das er bis zu seinem Tod [[1907]] betrieb. Seine Witwe Jenny Tietz (geb. Tietz) übernahm die Geschäfte ebenfalls bis zu ihrem Ableben am 8. Januar 1912. Nach dem Tod von Jenny Tietz wurden die Warenhäuser in eine neue Tietz-Konzern-Gruppe überführt, in die Erbengemeinschaft "Fa. Hermann Tietz & Co. Nachfolger". Die Filiale in Fürth wurde ab 1912 durch eine Geschäftsleitung in Nürnberg geführt.
Julius Tietz, der Bruder von Hermann Tietz und ab [[1886]] Teilhaber an dessen Firma in Nürnberg, ging nach seiner Zeit in Fürth nach Berlin. An der Potsdamer Straße 18 eröffnete er in Berlin erneut ein Kaufhaus, das er bis zu seinem Tod [[1907]] betrieb. Seine Witwe Jenny Tietz (geb. Tietz) übernahm die Geschäfte ebenfalls bis zu ihrem Ableben am 8. Januar 1912. Nach dem Tod von Jenny Tietz wurden die Warenhäuser in eine neue Tietz-Konzern-Gruppe übergeführt, in die Erbengemeinschaft "Fa. Hermann Tietz & Co. Nachfolger". Die Filiale in Fürth wurde ab 1912 durch eine Geschäftsleitung in Nürnberg geführt.


In Fürth war zu dieser Zeit der Inhaber der Jude Hans Levy, dessen Vater Ludwig Levy [[1905]] die Firma Tietz mit gegründet hatte. [[1929]] übernahm Hans Levy die Geschäfte, der später seinen Namen in Hans Ludwig änderte. Auch seinen jüdischen Glauben legte er ab und wurde Katholik. Bis [[1933]] war Ludwig im väterlichen Geschäft in leitender Stellung tätig und führte das Unternehmen, das nach wie vor der Erbengemeinschaft "Fa. Hermann Tietz & Co. Nachfolger" gehörte, bestehend aus den Arztgattinnen Regine Klopstock, geb. Tietz, und Selma Cohn, geb. Tietz, sowie den Kaufmannsgattinnen Hedwig Dzialozinski, geb. Tietz, sowie Else Dzialozinski, geb. Tietz, alle vier in Berlin wohnhaft. Lediglich die Betriebsführung wurde von Hermann Tietz auf Ludwig Levy übertragen, bis zu seinem Tod im Jahr [[1922]]. Anschließend übernahm seine Witwe Louise Levy die Geschäftsführung.
In Fürth war zu dieser Zeit der Inhaber der Jude Hans Levy, dessen Vater Ludwig Levy [[1905]] die Firma Tietz mit gegründet hatte. [[1929]] übernahm Hans Levy die Geschäfte, der später seinen Namen in Hans Ludwig änderte. Auch seinen jüdischen Glauben legte er ab und wurde Katholik. Bis [[1933]] war Ludwig im väterlichen Geschäft in leitender Stellung tätig und führte das Unternehmen, das nach wie vor der Erbengemeinschaft "Fa. Hermann Tietz & Co. Nachfolger" gehörte, bestehend aus den Arztgattinnen Regine Klopstock, geb. Tietz, und Selma Cohn, geb. Tietz, sowie den Kaufmannsgattinnen Hedwig Dzialozinski, geb. Tietz, sowie Else Dzialozinski, geb. Tietz, alle vier in Berlin wohnhaft. Lediglich die Betriebsführung wurde von Hermann Tietz auf Ludwig Levy übertragen, bis zu seinem Tod im Jahr [[1922]]. Anschließend übernahm seine Witwe Louise Levy die Geschäftsführung.
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== Die Zeit ab 1945 ==
== Die Zeit ab 1945 ==
[[Datei:Kaufhaus Weißer Turm.jpg|mini|right|Kaufhaus weißer Turm in den 1960er Jahren]]
[[Datei:Kaufhaus Weißer Turm.jpg|thumb|right|Kaufhaus weißer Turm in den 1960er Jahren]]
Nach dem [[2. Weltkrieg]] konnte Hermann Sprickmann-Kerkerinck erneut treuhänderisch den Nachlass übernehmen. Es folgen weitere Wechsel der Besitzer: ab [[1949]] übernahmen Theo Hartner und seine Frau Margarete Pfeifer aus Velden die Geschäfte in Fürth. Zuvor war der Teilhaber des Kaufhauses verstorben. Am [[24. März]] [[1952]] führte das ''Kaufhaus weißer Turm'', wie es inzwischen hieß, als erstes Kaufhaus in Fürth die Selbstbedienung ein. Im 260 m<sup>2</sup> großen Untergeschoss konnte man mit Handkörbchen und Wagen herumgehen und sich selbst mit Haushaltsartikeln und Lebensmitteln versorgen.
Nach dem [[2. Weltkrieg]] konnte Hermann Sprickmann-Kerkerinck erneut treuhänderisch den Nachlass übernehmen. Es folgen weitere Wechsel der Besitzer: ab [[1949]] übernahmen Theo Hartner und seine Frau Margarete Pfeifer aus Velden die Geschäfte in Fürth. Zuvor war der Teilhaber des Kaufhauses verstorben. Am [[24. März]] [[1952]] führte das ''Kaufhaus weißer Turm'', wie es inzwischen hieß, als erstes Kaufhaus in Fürth die Selbstbedienung ein. Im 260 m<sup>2</sup> großen Untergeschoss konnte man mit Handkörbchen und Wagen herumgehen und sich selbst mit Haushaltsartikeln und Lebensmitteln versorgen.


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* ''Erstmals Selbstbedienung in Fürth'', In: [[Fürther Nachrichten]] vom 12. März 1952
* ''Erstmals Selbstbedienung in Fürth'', In: [[Fürther Nachrichten]] vom 12. März 1952
* Johannes Alles: ''Bank und SpVgg-Fanshop unter einem Dach''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 5. März 2010 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/bank-und-spvgg-fanshop-unter-einem-dach-1.649844 online abrufbar]
* Johannes Alles: ''Bank und SpVgg-Fanshop unter einem Dach''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 5. März 2010 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/bank-und-spvgg-fanshop-unter-einem-dach-1.649844 online abrufbar]
* Johannes Alles: ''Umbau geht voran''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 29. April 2010 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/umbau-geht-voran-1.741876 online abrufbar]
* Johannes Alles: ''Umbau geht voran''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 29. April 2010 - [http://www.fuerther-nachrichten.de/artikel.asp?art=1216346&kat=12 online abrufbar]
* Hans von Draminski: ''Neue Innenstadt-Bank''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 13. Juli 2010
* Hans von Draminski: ''Neue Innenstadt-Bank''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 13. Juli 2010 - [http://www.fuerther-nachrichten.de/artikel.asp?art=1259725&kat=12 online abrufbar]
* Sabine Rempe: ''Kaufhaus Tietz, Café Fürst und die Treppe zum Himmel''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 27. August 2016 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/wandel-rund-ums-further-rathaus-kaufhaus-tietz-cafe-furst-und-der-obstmarkt-1.5444077 Online-Galerie]
* Sabine Rempe: ''Kaufhaus Tietz, Café Fürst und die Treppe zum Himmel''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 27. August 2016 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/wandel-rund-ums-further-rathaus-kaufhaus-tietz-cafe-furst-und-der-obstmarkt-1.5444077 Online-Galerie]
* Claudia Ziob: ''War es Tietz oder Fiedler? Rätsel um ein Bild: Wie der Lichthof des Modehauses an den Kohlenmarkt kam''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 29. August 2016
* Claudia Ziob: ''War es Tietz oder Fiedler? Rätsel um ein Bild: Wie der Lichthof des Modehauses an den Kohlenmarkt kam''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 29. August 2016


== Bilder ==
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[[Kategorie: Institutionen und Gebäude]]
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[[Kategorie: Innenstadt]]
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