Das Gebäude '''Stadelner Hauptstraße 91''' liegt etwas zurückgesetzt von der Hauptstraße im Zentrum von [[Stadeln]]. Lt. dem Urkataster von [[1833]] wurde es ''das Schmiedegut'' genannt, alte Hausnummer 6. Es wurde, lt. Staatsarchiv Bamberg, erstmals [[1478]] erwähnt. [[1870]] ist es mit der Tabakfabrik abgebrannt, wurde [[1871]] neu aufgebaut und an den Besitzer des Nebenhauses, Haus Nr. 5, verkauft. Die Schmiede, die sich hier seit [[1606]] mit Schmiedegerechtigkeit befand, wurde im gleichen Jahr von der Gemeinde auf das neue [[Stadelner Hauptstraße 94|Grundstück am ''Hirtenacker'']] jenseits der Straße verlagert. [[1994]] wurde das alte Haus abgerissen. Heute steht ein modernes und großes Wohnhaus an dieser Stelle. ==Geschichte== * '''1478''' erstmalige Erwähnung „Sebolt Hertwig zu Stadeln hat von uns (=Dompropst zu Bamberg) zu rechtem Zinslehen empfangen ein Seldengut zu Stadeln“ * '''1501''' übergibt Sebolt Hertwig seinen Sohn Hans und seiner Frau Else das Gut * '''1507''' kauf Catharina Hofflerin zu Stadeln ein Söldengütlein zwischen zwischen Peter Fruhpeiß und Hansen Ulrich gelegen * '''1518''' Merk Ulrich und Conz Ulrich haben von ihrer Schwester Catharina Hofflerin von Poppenreuth geerbt * '''1538''' ist Conz Ulrich verstorben und wird von dem Bruder Merk beerbt * '''1544''' Urteil des Stadtgerichts zu Erlangen: die Witwe des Marx Ulrich mit Namen Elisabeth erhält das Gütlein, hinter Jakob Früpeiß Gut gelegen, auf 150 fl. Geschätzt * '''1546''' hat Elisabeth Ulrich das Gut mit 3 ½ Morgen Feld, 1 Tagwerk Wiesen und 1 Morgen Holz mit ihren Kindern erhalten * '''1576''' Revers der Kunigunde Witwe des Georg Ulrich über ihr Zinslehen zu Stadeln. „welches nach Absterben ihres Ehewirts auf sie kommen …“. * '''1590''' Eintrag ins Zinsbuch „ein Michael Horn hat das Gütlein teils geerbt, teils gekauft….“ * '''1606''' Eintrag im Zinsbuch „Michael Horn, Müller zu Kleingründlach, hat zu rechtem Zinslehen empfangen ein Gütlein, zu dieser Zeit zu einer Schmiedten gemacht“… Umwandlung zu einer Schmiede. * '''1613''' Georg Matthes, Müller zu Stadeln, hat das Gütlein mit der Witwe Anna erheiratet * '''1615''' Simon Kern zu Stadeln, hat von der Witwe des Georg Matthes gekauft. Eintrag im Saalbuch: ein Gütlein, die Schmidten mit 3 ½ Morgen Feld, 1 Tagwerk Wiesen, 1 Morgen Holz * '''ab 1615''' spätere Besitzer Hans Kern, Hans Zimmerer, Christoph Friedrich Bürger, Matthias Neitinger * '''1723''' Eintrag im Saalbuch: Ein Gütlein, darauf die Schmiedstatt mit Einfuhr und Höflein zwischen Joh. Gg. Kästner, Leonh. Haffner und Andr. Schultheiß gelegen. Besitzer: Georg Kleinlein * '''1732''' am 6. Mai heiratet der ehrbare Georg Kleinlein Schmied zu Stadeln die Cunigunda, geborene Leinberger * '''1780''' übernimmt der Sohn Georg Kleinlein * '''1794''' Eintrag aus dem Kirchenbuch St. Michael Fürth Taufregister 1784-1795: Es wird ein Georg Kleinlein als "Huf- und Waffenschmied" bezeichnet. Gleiche Berufsbezeichnung ein Johann Jakob Kleinlein aus Oberfarrnbach * '''1808''' Ein 1/32 Hof mit Hufschmiedgerechtigkeit, ein Wohnhaus, eine Stallung, 1 Morgen Feld. Besitzer: Johann Georg Lotter, der die Witwe des Georg Kleinlein heiratete. Offenbar muss im 30jährigen Krieg oder danach ohne Eintrag in den Saalbüchern der größte Teil der Felder, Wiesen und Wald verkauft worden sein. Es blieb nur noch ein einziger Morgen Feld übrig * '''1821''' übernimmt Johann Jakob Kleinlein lt. Kaufbrief vom 28.9.1821 den Besitz von der Mutter Margarete Kleinlein, später verheiratete Lotter, für 1.200 fl.. * '''1833''' Urkataster: Ein Gütlein mit realer Schmiedegerechtigkeit. Dazu gehören ein Wohnhaus Haus Nr. 6 und Nebengebäude mit gemeinsamer Hofreith. Besitzer Schmiedemeister Johann Jakob Kleinlein * '''1833''' stirbt die Frau von Schmiedemeister Johann Jakob Kleinlein, Catharina, geborene Müller am 8.9.1833 mit 41 Jahren * '''1836''' am 11. April heiratet Johann Jakob Kleinlein seine zweite Frau Margareta Mehl, geboren 2.11.1801 aus Mannhof, gestorben am 14. Februar 1882 * '''1861''' am 27. April stirbt Johann Jakob Kleinlein mit 67 Jahren an einer Lungenentzündung * '''1861''' der Sohn Johann Georg Kleinlein übernimmt die Schmiede für 3.200 fl. * '''1870''' brennt die Schmiede beim Brande der Tabakfabrik mit ab. Die Schmiedegerechtigkeit wandert über die Straße auf das neue von der Gemeinde erbaute Wohnhaus mit Schmiedewerkstatt auf dem ehemaligen Hirtenacker, Plan Nr. 506, heutige Anschrift ''Stadelner Hauptstraße 94'', über. * '''1871''' Neubau des Gebäudes und Verkauf an das Nebenhaus Haus Nummer 5 * '''1994''' Abriss des alten Gebäudes von 1871 und Neubau eines großen Wohnhauses<ref>Staatsarchiv Bamberg, div. Standbücher</ref><ref>Fürther Heimatblätter Werner Sprung 1961 - überarbeitet von Georg Mehl</ref><ref>Kirchenbücher Pfarrei St. Michael Fürth, Taufregister 1784-1795 + 1832-1840 Geburtsregister 1796-1810 Sterberegister 1856-1862 + 1876-1882 </ref> ==Siehe auch== * [[Stadelner Hauptstraße 93]] * [[Stadelner Hauptstraße 94]], Familie Kleinlein * [[Stadelner Hauptstraße]] * [[Stadeln]] ==Einzelnachweise== <references /> ==Bilder== {{Bilder dieses Gebäudes}} [[Kategorie: Stadeln]]