1640: Unterschied zwischen den Versionen

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==Fronmüllerchronik==
==Fronmüllerchronik==
:''Im Jahre 1640 verbreitete sich hier und in der Umgegend eine ansteckende Krankheit mit starker Verheerung. In der St. Michaelskirche wurde deshalb zweimal täglich Gottesdienst gehalten. Von Nürnberg aus wurde auf Aschermittwoch ein allgemeiner feierlicher Buß-, Bet-, und Fasttag angeordnet, dessen Feier an diesem Tage sich bis in die neuere Zeit erhalten hat. Wohl in Folge dieser Epidemie ließ sich damals der jüdische Arzt Doktor Löw in Fürth nieder. Die benachbarten Aerzte wurden eifersüchtig und drangen auf seine Entfernung, weshalb er sich von dem kaiserlichen Leibarzt Dr. Manageta in Wien examiniren ließ. Nach bestandener Prüfung wurde er vom Kaiser und vom Churfürsten von Mainz mit Privilegien ausgestattet, namentlich mit dem Rechte, im ganzen römischen Reiche leibzollfrei zu reisen und überall zu praktiziren. Löw, der, wie auch seine Söhne den Titel eines Leibarztes führte, errichtete in Fürth eine Apotheke, die bis 1699 noch bestand. Als Wolf Löw die Apotheke seines Vaters fortführte, machten ihm die Nürnberger Apotheker bei dem großen Vertrauen, welches er sich in kurzer Zeit erworben hatte, Schwierigkeiten, worauf er sich ebenfalls einer Prüfung unterzog, womit Dr. Batz, Stadtphysikus in Neustadt a. d. A., betraut wurde. Es wurde ihm attestirt, daß nicht nur sein Corpus pharmaceuticum frisch, sauber und rein befunden wurde, sondern auch, daß er einen ziemlichen Vorrath von Pretiosen, als Bezoar und Edelsteinen führe und „daß sich der Examinator bei seinen Diskursen mit dem Examinaten tam ex re medica quam pharmaceutica wohl vergnügt habe." Ungefähr um gleiche Zeit wurde auch eine christliche Apotheke von einem gewissen Oppermann errichtet, konnte aber nicht fortkommen, und hatte sogar einer der Löwschen Brüder den Plan, auch diese zweite Apotheke für einen seiner Söhne zu erwerben. [...].''<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1871, S. 92 f</ref>
:''Im Jahre 1640 verbreitete sich hier und in der Umgegend eine ansteckende Krankheit mit starker Verheerung. In der St. Michaelskirche wurde deshalb zweimal täglich Gottesdienst gehalten. Von Nürnberg aus wurde auf Aschermittwoch ein allgemeiner feierlicher Buß-, Bet-, und Fasttag angeordnet, dessen Feier an diesem Tage sich bis in die neuere Zeit erhalten hat. Wohl in Folge dieser Epidemie ließ sich damals der jüdische Arzt Doktor Löw in Fürth nieder. Die benachbarten Aerzte wurden eifersüchtig und drangen auf seine Entfernung, weshalb er sich von dem kaiserlichen Leibarzt Dr. Manageta in Wien examiniren ließ. Nach bestandener Prüfung wurde er vom Kaiser und vom Churfürsten von Mainz mit Privilegien ausgestattet, namentlich mit dem Rechte, im ganzen römischen Reiche leibzollfrei zu reisen und überall zu praktiziren. Löw, der, wie auch seine Söhne den Titel eines Leibarztes führte, errichtete in Fürth eine Apotheke, die bis 1699 noch bestand. Als Wolf Löw die Apotheke seines Vaters fortführte, machten ihm die Nürnberger Apotheker bei dem großen Vertrauen, welches er sich in kurzer Zeit erworben hatte, Schwierigkeiten, worauf er sich ebenfalls einer Prüfung unterzog, womit Dr. Batz, Stadtphysikus in Neustadt a. d. A., betraut wurde. Es wurde ihm attestirt, daß nicht nur sein Corpus pharmaceuticum frisch, sauber und rein befunden wurde, sondern auch, daß er einen ziemlichen Vorrath von Pretiosen, als Bezoar und Edelsteinen führe und „daß sich der Examinator bei seinen Diskursen mit dem Examinaten tam ex re medica quam pharmaceutica wohl vergnügt habe." Ungefähr um gleiche Zeit wurde auch eine christliche Apotheke von einem gewissen Oppermann errichtet, konnte aber nicht fortkommen, und hatte sogar einer der Löwschen Brüder den Plan, auch diese zweite Apotheke für einen seiner Söhne zu erwerben. [...].''<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1871, S. 92 f</ref>
==Lohbauersche Land-Chronik==
:''In der damaligen Zeit kam besonders das Fluchen auf, so dass der Markgraf von Ansbach unterm 5. Juni 1640 ein Mandat gegen das Fluchen erließ.''<ref>[[Land-Chronik (Buch)|Land-Chronik]], Fürth 1892, S. 348 f</ref>


==Einzelnachweise==
==Einzelnachweise==
<references />
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Version vom 20. Januar 2018, 16:40 Uhr

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Personen

Geboren 1640

PersonGeburtstagGeburtsortBeruf
Gabriel Löw FränkelFürthHändler, Gemeindevorsteher

Es ist aktuell keine Person verzeichnet, die 1640 gestorben ist.

Fronmüllerchronik

Im Jahre 1640 verbreitete sich hier und in der Umgegend eine ansteckende Krankheit mit starker Verheerung. In der St. Michaelskirche wurde deshalb zweimal täglich Gottesdienst gehalten. Von Nürnberg aus wurde auf Aschermittwoch ein allgemeiner feierlicher Buß-, Bet-, und Fasttag angeordnet, dessen Feier an diesem Tage sich bis in die neuere Zeit erhalten hat. Wohl in Folge dieser Epidemie ließ sich damals der jüdische Arzt Doktor Löw in Fürth nieder. Die benachbarten Aerzte wurden eifersüchtig und drangen auf seine Entfernung, weshalb er sich von dem kaiserlichen Leibarzt Dr. Manageta in Wien examiniren ließ. Nach bestandener Prüfung wurde er vom Kaiser und vom Churfürsten von Mainz mit Privilegien ausgestattet, namentlich mit dem Rechte, im ganzen römischen Reiche leibzollfrei zu reisen und überall zu praktiziren. Löw, der, wie auch seine Söhne den Titel eines Leibarztes führte, errichtete in Fürth eine Apotheke, die bis 1699 noch bestand. Als Wolf Löw die Apotheke seines Vaters fortführte, machten ihm die Nürnberger Apotheker bei dem großen Vertrauen, welches er sich in kurzer Zeit erworben hatte, Schwierigkeiten, worauf er sich ebenfalls einer Prüfung unterzog, womit Dr. Batz, Stadtphysikus in Neustadt a. d. A., betraut wurde. Es wurde ihm attestirt, daß nicht nur sein Corpus pharmaceuticum frisch, sauber und rein befunden wurde, sondern auch, daß er einen ziemlichen Vorrath von Pretiosen, als Bezoar und Edelsteinen führe und „daß sich der Examinator bei seinen Diskursen mit dem Examinaten tam ex re medica quam pharmaceutica wohl vergnügt habe." Ungefähr um gleiche Zeit wurde auch eine christliche Apotheke von einem gewissen Oppermann errichtet, konnte aber nicht fortkommen, und hatte sogar einer der Löwschen Brüder den Plan, auch diese zweite Apotheke für einen seiner Söhne zu erwerben. [...].[1]

Lohbauersche Land-Chronik

In der damaligen Zeit kam besonders das Fluchen auf, so dass der Markgraf von Ansbach unterm 5. Juni 1640 ein Mandat gegen das Fluchen erließ.[2]


Einzelnachweise

  1. Fronmüllerchronik, 1871, S. 92 f
  2. Land-Chronik, Fürth 1892, S. 348 f