Heinrich Berolzheimer: Unterschied zwischen den Versionen

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==Leben und Wirken==
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Heinrich Berolzheimer war ein Fürther Bleistift-Fabrikant. Er war der zweitälteste Sohn von [[Daniel Berolzheimer]]. Er erhielt zunächst Privatunterricht, besuchte dann sieben Jahre lang die israelitische Religionsschule in Fürth und für drei Jahre die Handelsabteilung der Gewerbeschule in Nürnberg. Anschließend absolvierte er eine kaufmännische Lehre (22. Okt. 1851 - 8. Nov. 1854) bei Illfelder in Fürth sowie eine Banklehre bei dem Bankhaus Adolph Meyer in Hannover.<ref>{{BuchQuelle|Fürth von A bis Z (Buch)|Seite=44f; Stadtarchiv Fürth, Fach 125, Nr. 14 unter Bleistiftfabrik}}</ref>
Heinrich Berolzheimer war ein Fürther Bleistift-Fabrikant. Er war der zweitälteste Sohn von [[Daniel Berolzheimer]]. Er erhielt zunächst Privatunterricht, besuchte dann sieben Jahre lang die israelitische Religionsschule in Fürth und für drei Jahre die Handelsabteilung der Gewerbeschule in Nürnberg. Anschließend absolvierte er eine kaufmännische Lehre (22. Okt. 1851 - 8. Nov. 1854) bei [[Leopold Illfelder]] in Fürth sowie eine Banklehre bei dem Bankhaus Adolph Meyer in Hannover.<ref>{{BuchQuelle|Fürth von A bis Z (Buch)|Seite=44f; Stadtarchiv Fürth, Fach 125, Nr. 14 unter Bleistiftfabrik}}</ref>


Am [[15. Januar]] [[1861]] trat er nach dem Tod seines Vaters (1859) in die von diesem und [[Leopold Illfelder]] gegründete Bleistiftfabrik als Teilhaber ein. Sein Gesuch um eine Konzession zum Betrieb einer Bleistiftfabrik war am 2. Januar 1861 genehmigt worden. Mit seinem eigenen Vermögen von 40&#x202F;000 fl. und der Mitgift seiner Frau, der Bamberger Kaufmannstochter Karolina Schnebel, von 25&#x202F;000 fl. zählte Heinrich Berolzheimer zu den reichsten Männern Fürths. Sehr bald verlegte er sich auf den Absatz der Stifte in den USA und gründete [[1868]] in New York eine Niederlassung.
Am [[15. Januar]] [[1861]] trat er nach dem Tod seines Vaters (1859) in die von diesem und [[Leopold Illfelder]] gegründete Bleistiftfabrik als Teilhaber ein. Sein Gesuch um eine Konzession zum Betrieb einer Bleistiftfabrik war am 2. Januar 1861 genehmigt worden. Mit seinem eigenen Vermögen von 40&#x202F;000 fl. und der Mitgift seiner Frau, der Bamberger Kaufmannstochter Karolina Schnebel, von 25&#x202F;000 fl. zählte Heinrich Berolzheimer zu den reichsten Männern Fürths. Sehr bald verlegte er sich auf den Absatz der Stifte in den USA und gründete [[1868]] in New York eine Niederlassung.

Version vom 11. Februar 2019, 23:38 Uhr

Höfefest 2018 Dieser Artikel war Thema beim Fürther Höfefest vom 21. - 22. Juli 2018. Unter dem Titel "200 Jahre an einem Wochenende" bot die Veranstaltung Einblick in mehr als 50 Fürther Höfe, davon 20 als Themenhöfe mit einem geschichtlichen Thema.

Der Kommerzienrat Heinrich Berolzheimer (geb. 6. September 1836 in Fürth, Sterngasse/Ludwig-Erhard-Straße 19; gest. 15. April 1906 in Nürnberg) war ein Fürther Unternehmer und wurde für seine großzügigen Stiftungen mit der Ehrenbürgerwürde sowohl der Stadt Fürth 1904 als auch der Stadt Nürnberg 1905 ausgezeichnet.

Familie

Heinrich Berolzheimer heiratete 1861 Karolina Schnebel.[1][2] Aus dieser Ehe gingen vier Söhne und eine Tochter hervor. Er blieb mit seiner Familie bis 1868 in der Wohnung seines Vaters, Daniel Berolzheimer, in der Schwabacher Straße, wo auch seine Kinder zur Welt kamen.[3]

Leben und Wirken

Heinrich Berolzheimer war ein Fürther Bleistift-Fabrikant. Er war der zweitälteste Sohn von Daniel Berolzheimer. Er erhielt zunächst Privatunterricht, besuchte dann sieben Jahre lang die israelitische Religionsschule in Fürth und für drei Jahre die Handelsabteilung der Gewerbeschule in Nürnberg. Anschließend absolvierte er eine kaufmännische Lehre (22. Okt. 1851 - 8. Nov. 1854) bei Leopold Illfelder in Fürth sowie eine Banklehre bei dem Bankhaus Adolph Meyer in Hannover.[4]

Am 15. Januar 1861 trat er nach dem Tod seines Vaters (1859) in die von diesem und Leopold Illfelder gegründete Bleistiftfabrik als Teilhaber ein. Sein Gesuch um eine Konzession zum Betrieb einer Bleistiftfabrik war am 2. Januar 1861 genehmigt worden. Mit seinem eigenen Vermögen von 40 000 fl. und der Mitgift seiner Frau, der Bamberger Kaufmannstochter Karolina Schnebel, von 25 000 fl. zählte Heinrich Berolzheimer zu den reichsten Männern Fürths. Sehr bald verlegte er sich auf den Absatz der Stifte in den USA und gründete 1868 in New York eine Niederlassung.

Seine Firma (ursprünglich Bleistiftfabrik Berolzheimer und Illfelder) besteht heute noch als "EAGLE PENCIL CO" in den USA. Sobald seine Söhne alt genug für eine selbständige Führung des New Yorker Unternehmens waren, kehrte Heinrich Berolzheimer in seine Vaterstadt Fürth zurück. Mit seinen unternehmerischen Gewinnen war er ein großzügiger Stifter für seine Heimatstadt Fürth.

In den USA hatte er die Einrichtung von Volksbibliotheken kennengelernt und erkannt, dass eine gute Ausbildung die Basis für einen sozialen Aufstieg war. Auch in Fürth wollte er dazu einen Beitrag leisten. So gründete er im Jahr 1904 mit seinen in New York lebenden Söhnen Emil und Philip den "Fürther Volksbildungsverein" zur Schaffung eines Volksbildungsheimes mit öffentlicher Bibliothek, Lesehalle und einem Veranstaltungsort mit Empore für Konzerte, Vorträge und Ausstellungen. Insgesamt stellten die Spender dafür 223.000 Mark zur Verfügung. So entstand seine herausragendste und heute noch bekannteste Stiftung in Fürth, das Berolzheimerianum oder, wie es in Fürth einfach genannt wird, "des Berolzheimer".

Soziales Engagement und Stiftungen

Das Berolzheimerianum von Südost

Auszeichnungen

Urkunde zur Verleihung des Ehrenbürgerrechts an Heinrich Berolzheimer (1904)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Manfred H. Grieb: Nürnberger Künstlerlexikon: Bildende Künstler, Kunsthandwerker, Gelehrte, Sammler, Kulturschaffende und Mäzene vom 12. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts, Band 1, Saur München, 2007, S. 119
  2. Stadtlexikon im Stadtarchiv Nürnberg - online
  3. Michael Berolzheimer Collection 1325-1942 - online-Digitalisat
  4. Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z, ein Geschichtslexikon. Selbstverlag der Stadt, 1968, 1984, S. 44f; Stadtarchiv Fürth, Fach 125, Nr. 14 unter Bleistiftfabrik.
  5. Fürth 1901-1910, Käppner-Chronik, Teil 2. Hrsg: Bernd Jesussek, 2003, S. 20

Siehe auch

Weblinks

Bilder