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Der Kreisverband Fürth des Bayerischen Roten Kreuzes befindet sich in der [[Henri-Dunant-Straße 11]].  
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Der '''Kreisverband Fürth des Bayerischen Roten Kreuzes''' befindet sich in der [[Henri-Dunant-Straße 11]].  
==Geschichte==
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===Erste Anfänge 1796 - 1865===
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== Geschichte ==
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=== Erste Anfänge 1796 - 1865 ===
 
Auf die ersten Vorläuferorganisationen des Roten Kreuzes in Fürth stößt man im Jahre [[1796]], als sächsische Truppen im Zuge der Koalitionskriege in [[Poppenreuth]] ein Lazarett einrichteten. Allerdings gab es zu der Zeit wohl noch keine freiwillige humanitäre Hilfeleistung aus der Bevölkerung.
 
Auf die ersten Vorläuferorganisationen des Roten Kreuzes in Fürth stößt man im Jahre [[1796]], als sächsische Truppen im Zuge der Koalitionskriege in [[Poppenreuth]] ein Lazarett einrichteten. Allerdings gab es zu der Zeit wohl noch keine freiwillige humanitäre Hilfeleistung aus der Bevölkerung.
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So brauchte es einen erneuten äußeren Anstoß, um wieder eine organisierte Hilfeleistung entstehen zu lassen. Die Königin von Bayern, Marie, appellierte am [[4. Juni]] [[1859]], einen Verein Bayerischer Frauen und Jungfrauen zu gründen, um Verbandsmittel für die Soldaten herbeizuschaffen. Schon 10 Tage darauf bildete sich in Fürth ein solcher Verein, der als direkte Vorläuferorganisation der späteren Rotkreuz-Initiative gesehen werden kann.
 
So brauchte es einen erneuten äußeren Anstoß, um wieder eine organisierte Hilfeleistung entstehen zu lassen. Die Königin von Bayern, Marie, appellierte am [[4. Juni]] [[1859]], einen Verein Bayerischer Frauen und Jungfrauen zu gründen, um Verbandsmittel für die Soldaten herbeizuschaffen. Schon 10 Tage darauf bildete sich in Fürth ein solcher Verein, der als direkte Vorläuferorganisation der späteren Rotkreuz-Initiative gesehen werden kann.
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Am [[24. Juni]] [[1859]] fand zwischen Österreichern und Franzosen die bekannte Schlacht von Solferino statt, die Henri Dunant veranlasste, eine internationale Vereinbarung für humanitäre Hilfe in Kriegszeiten anzustreben. Am [[22. August]] [[1864]] kam es zum Abschluss der 1. Genfer Konvention, mit der Übereinkunft, dass Sanitätstruppen eine weiße Armbinde mit dem Rotkreuzzeichen tragen sollen.
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Am [[24. Juni]] [[1859]] fand zwischen Österreichern und Franzosen die bekannte Schlacht von Solferino statt, die Henri Dunant veranlasste, eine internationale Vereinbarung für humanitäre Hilfe in Kriegszeiten anzustreben. Am [[22. August]] [[1864]] kam es zum Abschluss der 1. Genfer Konvention, mit der Übereinkunft, dass Sanitätstruppen eine weiße Armbinde mit dem Rotkreuz-Zeichen tragen sollen.
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===Aufbau der Sanitätskolonne 1866 - 1913===
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=== Aufbau der Sanitätskolonne 1866 - 1913 ===
 
Am [[28. Juni]] [[1866]] hatte sich wieder ein Frauenkomitee zur Pflege Verwundeter in Fürth gebildet. Bei den Unterzeichnerinnen erkennt man wieder Namen bekannter Fürther Familien, u. a. [[Fürther Opfer der Shoah|Arnstein]], [[Salomon Berolzheimer|Berolzheimer]], [[Konrad Hätzner|Hätzner]], von Haller, [[Johann Humbser|Humbser]], [[Emilie Lehmus|Lehmus]], [[Daniel Ley (1812-1884)|Ley]], Münch, [[Martin Segitz|Segitz]], Wollner, [[Johann Karl Zäh|Zäh]]. Kurz darauf, am [[7. Juli]] [[1866]] verkündet ein Zeitungsaufruf, dass sich auch ein Männerverein, zuständig für die Unterstützung Verwundeter und die Erstellung eines Lazarettes, zusammengeschlossen hatte.
 
Am [[28. Juni]] [[1866]] hatte sich wieder ein Frauenkomitee zur Pflege Verwundeter in Fürth gebildet. Bei den Unterzeichnerinnen erkennt man wieder Namen bekannter Fürther Familien, u. a. [[Fürther Opfer der Shoah|Arnstein]], [[Salomon Berolzheimer|Berolzheimer]], [[Konrad Hätzner|Hätzner]], von Haller, [[Johann Humbser|Humbser]], [[Emilie Lehmus|Lehmus]], [[Daniel Ley (1812-1884)|Ley]], Münch, [[Martin Segitz|Segitz]], Wollner, [[Johann Karl Zäh|Zäh]]. Kurz darauf, am [[7. Juli]] [[1866]] verkündet ein Zeitungsaufruf, dass sich auch ein Männerverein, zuständig für die Unterstützung Verwundeter und die Erstellung eines Lazarettes, zusammengeschlossen hatte.
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Angesichts drohender Choleragefahr half die Kolonne im Jahr [[1891]] bei der Errichtung von ''Desinfektions-Patrouillen''. Während der [[Michaelis-Kirchweih|Fürther Kirchweih]] des Jahres [[1892]] übernahm die Sanitätskolonne am Rathaus erstmals eine Kirchweihwache.
 
Angesichts drohender Choleragefahr half die Kolonne im Jahr [[1891]] bei der Errichtung von ''Desinfektions-Patrouillen''. Während der [[Michaelis-Kirchweih|Fürther Kirchweih]] des Jahres [[1892]] übernahm die Sanitätskolonne am Rathaus erstmals eine Kirchweihwache.
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[[Datei:Bildermappe 1909 (70).jpg|thumb|left|Krankenwagen der freiwilligen Sanitätskolonne im Innenhof des Rathauses, Königstr. 88/86, Aufnahme um 1907]]
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[[Datei:Bildermappe 1909 (70).jpg|mini|left|Krankenwagen der freiwilligen Sanitätskolonne im Innenhof des Rathauses, Königstr. 88/86, Aufnahme um 1907]]
[[Datei:Bildermappe 1909 (71).jpg|thumb|right|Transportfahrrad der freiwilligen Sanitätskolonne im Innenhof des Rathauses, Königstr. 88/86, Aufnahme um 1907]]
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[[Datei:Bildermappe 1909 (71).jpg|mini|right|Transportfahrrad der freiwilligen Sanitätskolonne im Innenhof des Rathauses, Königstr. 88/86, Aufnahme um 1907]]
    
Der erste Krankentransportwagen, der noch mit Pferden gezogen wurde, wurde [[1896]] in Betrieb genommen. Und ab dem [[12. Februar]] [[1898]] war die Sanitätswache auch zur Nachtzeit von 21 Uhr bis 5 Uhr mit zwei Sanitätern besetzt, ein Markstein der Fürther Rotkreuzgeschichte.
 
Der erste Krankentransportwagen, der noch mit Pferden gezogen wurde, wurde [[1896]] in Betrieb genommen. Und ab dem [[12. Februar]] [[1898]] war die Sanitätswache auch zur Nachtzeit von 21 Uhr bis 5 Uhr mit zwei Sanitätern besetzt, ein Markstein der Fürther Rotkreuzgeschichte.
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Die Finanzierung des damals schon als ''Rettungsdienst'' bezeichneten Unternehmens erfolgte zu je einem Drittel aus eigenen Einnahmen, aus Zuschüssen der Stadt und aus Spendengeldern.
 
Die Finanzierung des damals schon als ''Rettungsdienst'' bezeichneten Unternehmens erfolgte zu je einem Drittel aus eigenen Einnahmen, aus Zuschüssen der Stadt und aus Spendengeldern.
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===Schwierige Jahre 1914 - 1932===
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=== Schwierige Jahre 1914 - 1932 ===
 
[[Datei:Baracken 26 April 1915.jpg|miniatur|rechts|Barackenlazarett auf der Hard, 1915]]
 
[[Datei:Baracken 26 April 1915.jpg|miniatur|rechts|Barackenlazarett auf der Hard, 1915]]
 
Schon bald nach Beginn des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]]s richtete man im September [[1914]] eine ständige Wache am [[Hauptbahnhof]] ein. In den weiteren Jahren bis [[1918]] folgten 9 Lazarette, davon 2 rotkreuzeigene ''Vereinslazarette''. Viele Freiwillige meldeten sich zum Sanitätsdienst und durchliefen eine Notausbildung, darunter auch [[Liesl Kießling]]. Schon bald kamen in Fürth die ersten Verwundeten an und da es immer mehr wurden, rüstete man behelfsweise auch Möbelwagen und Speditionsfuhrwerke mit Krankentragen aus. Neben dem Barackenlazarett auf der Hard fanden die Verwundeten Aufnahme u. a. im Helm-, Mai-, Pfister- und Rosenschulhaus. Auch das [[Berolzheimerianum]] und die Turnhalle des [[TV Fürth 1860|TV 1860]] dienten als Lazarett. Während des Krieges trafen allein in Fürth 186 Lazarettzüge mit zusammen 51298 Verwundeten ein.
 
Schon bald nach Beginn des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]]s richtete man im September [[1914]] eine ständige Wache am [[Hauptbahnhof]] ein. In den weiteren Jahren bis [[1918]] folgten 9 Lazarette, davon 2 rotkreuzeigene ''Vereinslazarette''. Viele Freiwillige meldeten sich zum Sanitätsdienst und durchliefen eine Notausbildung, darunter auch [[Liesl Kießling]]. Schon bald kamen in Fürth die ersten Verwundeten an und da es immer mehr wurden, rüstete man behelfsweise auch Möbelwagen und Speditionsfuhrwerke mit Krankentragen aus. Neben dem Barackenlazarett auf der Hard fanden die Verwundeten Aufnahme u. a. im Helm-, Mai-, Pfister- und Rosenschulhaus. Auch das [[Berolzheimerianum]] und die Turnhalle des [[TV Fürth 1860|TV 1860]] dienten als Lazarett. Während des Krieges trafen allein in Fürth 186 Lazarettzüge mit zusammen 51298 Verwundeten ein.
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Nach einem schweren Explosionsunglück im hiesigen [[Pulvermagazin]] am [[27. Juni]] [[1917]] gab es auch in Fürth selbst viele Verwundete und Tote.
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Nach einem schweren Brandunglück im hiesigen [[Pulvermagazin]] am [[25. April]] [[1917]] gab es auch in Fürth selbst viele Verwundete und Tote.
    
Noch bis in das Jahr [[1920]] hinein war man mit Kriegshilfsaufgaben beschäftigt. In den schwierigen Jahren der Not nach dem Krieg verschoben sich die Aufgabenschwerpunkte. Die Bedürfnisse lagen jetzt vor allem auf sozialem Gebiet. Bald kamen finanzielle Probleme hinzu und brachten den Krankentransport zunehmend in Schwierigkeiten. Am [[11. März]] [[1921]] kam es dann zum Zusammenschluss des Männer- und Frauenvereins vom Roten Kreuz in Fürth zum ''Zweigverein Fürth-Stadt des Bayerischen Landeshilfsvereines vom Roten Kreuz''. Im Inflationsjahr [[1923]] wurde die wirtschaftliche Lage dann katastrophal, so dass die Stadt den gesamten Aufwand für die Aufrechterhaltung des Krankentransportdienstes übernehmen musste. So konnten auch nur noch zwei, statt bisher drei, hauptamtliche Sanitäter beschäftigt werden. Ohne die vielen ehrenamtlichen Helfer hätte deshalb die Hilfe deutlich eingeschränkt werden müssen.
 
Noch bis in das Jahr [[1920]] hinein war man mit Kriegshilfsaufgaben beschäftigt. In den schwierigen Jahren der Not nach dem Krieg verschoben sich die Aufgabenschwerpunkte. Die Bedürfnisse lagen jetzt vor allem auf sozialem Gebiet. Bald kamen finanzielle Probleme hinzu und brachten den Krankentransport zunehmend in Schwierigkeiten. Am [[11. März]] [[1921]] kam es dann zum Zusammenschluss des Männer- und Frauenvereins vom Roten Kreuz in Fürth zum ''Zweigverein Fürth-Stadt des Bayerischen Landeshilfsvereines vom Roten Kreuz''. Im Inflationsjahr [[1923]] wurde die wirtschaftliche Lage dann katastrophal, so dass die Stadt den gesamten Aufwand für die Aufrechterhaltung des Krankentransportdienstes übernehmen musste. So konnten auch nur noch zwei, statt bisher drei, hauptamtliche Sanitäter beschäftigt werden. Ohne die vielen ehrenamtlichen Helfer hätte deshalb die Hilfe deutlich eingeschränkt werden müssen.
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Die hiesige Kolonne wuchs inzwischen sogar zur zweitgrößten in Mittelfranken heran. [[1930]] erhielt sie den modernsten Krankenkraftwagen Bayerns. Das Besondere war die luftgefüllte Bereifung, eine gefederte Auflage der Krankenliege und ein spezielles Schaltgetriebe.
 
Die hiesige Kolonne wuchs inzwischen sogar zur zweitgrößten in Mittelfranken heran. [[1930]] erhielt sie den modernsten Krankenkraftwagen Bayerns. Das Besondere war die luftgefüllte Bereifung, eine gefederte Auflage der Krankenliege und ein spezielles Schaltgetriebe.
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===Die Jahre des Nationalsozialismus 1933 - 1945===
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=== Die Jahre des Nationalsozialismus 1933 - 1945 ===
 
Bereits in den ersten Monaten des Jahres [[1933]] ändert sich die Stimmung im Umfeld des Sanitätsdienstes. Einerseits gibt es Sympathie und Hoffnung für die neuen Strömungen, andererseits ist von versteckter Sorge und Ablehnung zu lesen. Am [[19. Juni]] [[1933]] kommt es auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung wohl zu tumultartigen Szenen. Dabei wurde der verdiente, langjährige Kolonnenführer Georg Schorr, der anscheinend nicht 'genügend parteifreundlich' war, abgesetzt. Dafür gelangten der NSDAP nahestehende Mitglieder in Führungspositionen. Es begann die Gleichschaltung der Fürther Sanitätskolonnen mit anderen NSDAP-Organisationen. Nicht-arische Mitglieder werden zum Ausscheiden gedrängt. Seit dieser Zeit fehlen auch weitgehend die Einträge ins Protokollbuch der Sanitätskolonne.  
 
Bereits in den ersten Monaten des Jahres [[1933]] ändert sich die Stimmung im Umfeld des Sanitätsdienstes. Einerseits gibt es Sympathie und Hoffnung für die neuen Strömungen, andererseits ist von versteckter Sorge und Ablehnung zu lesen. Am [[19. Juni]] [[1933]] kommt es auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung wohl zu tumultartigen Szenen. Dabei wurde der verdiente, langjährige Kolonnenführer Georg Schorr, der anscheinend nicht 'genügend parteifreundlich' war, abgesetzt. Dafür gelangten der NSDAP nahestehende Mitglieder in Führungspositionen. Es begann die Gleichschaltung der Fürther Sanitätskolonnen mit anderen NSDAP-Organisationen. Nicht-arische Mitglieder werden zum Ausscheiden gedrängt. Seit dieser Zeit fehlen auch weitgehend die Einträge ins Protokollbuch der Sanitätskolonne.  
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Mit Beginn des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]]es wurden viele der Fürther Sanitäter zur Wehrmacht einberufen. Gleichzeitig wurden verstärkt vor allem weibliche Mitglieder angeworben und ausgebildet. Im September [[1939]] wurde am [[Hauptbahnhof]] wieder eine Fürsorgestelle eingerichtet, die während der Kriegszeit und auch während der ersten Nachkriegsjahre erhalten blieb. In den Kriegsjahren von [[1939]] bis sogar [[1946]] waren Rotkreuzhelferinnen in den Lazaretten im Stadt- und Landbereich Fürth im Einsatz.  
 
Mit Beginn des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]]es wurden viele der Fürther Sanitäter zur Wehrmacht einberufen. Gleichzeitig wurden verstärkt vor allem weibliche Mitglieder angeworben und ausgebildet. Im September [[1939]] wurde am [[Hauptbahnhof]] wieder eine Fürsorgestelle eingerichtet, die während der Kriegszeit und auch während der ersten Nachkriegsjahre erhalten blieb. In den Kriegsjahren von [[1939]] bis sogar [[1946]] waren Rotkreuzhelferinnen in den Lazaretten im Stadt- und Landbereich Fürth im Einsatz.  
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In der Nacht vor der Eroberung durch die Amerikaner kam es noch einmal zu starkem Artilleriefeuer mit nachfolgenden Bränden an verschiedenen Stellen der Stadt. Unter großen Schwierigkeiten und unter fortdauerndem Beschuss konnten acht Schwerverletzte mit den Krankenwagen zum Operationsbunker am Stadtpark gebracht werden. Das Kolonnenhaus überstand bis auf einige geringe Gebäudeschäden alle Wirrnisse und Angriffe.
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In der Nacht vor der Eroberung durch die [[US Army|Amerikaner]] kam es noch einmal zu starkem Artilleriefeuer mit nachfolgenden Bränden an verschiedenen Stellen der Stadt. Unter großen Schwierigkeiten und unter fortdauerndem Beschuss konnten acht Schwerverletzte mit den Krankenwagen zum Operationsbunker am Stadtpark gebracht werden. Das Kolonnenhaus überstand bis auf einige geringe Gebäudeschäden alle Wirrnisse und Angriffe.
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===Neuanfang nach dem Krieg 1945 - 1960===
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=== Neuanfang nach dem Krieg 1945 - 1960 ===
 
In Fürth war am [[19. April]] [[1945]] mit der Besetzung durch amerikanische Truppen auch das offizielle Ende der Rotkreuzorganisation gekommen. Wer in den ersten Nachkriegstagen mit irgendeiner Dienstbekleidung aufgegriffen wurde, kam sogar in Gefangenschaft, in welcher Sanitäter nicht besser behandelt wurden als Angehörige der ehemaligen Deutschen Wehrmacht. Dennoch fanden mit Duldung der Besatzungstruppen weiter Krankentransporte statt.
 
In Fürth war am [[19. April]] [[1945]] mit der Besetzung durch amerikanische Truppen auch das offizielle Ende der Rotkreuzorganisation gekommen. Wer in den ersten Nachkriegstagen mit irgendeiner Dienstbekleidung aufgegriffen wurde, kam sogar in Gefangenschaft, in welcher Sanitäter nicht besser behandelt wurden als Angehörige der ehemaligen Deutschen Wehrmacht. Dennoch fanden mit Duldung der Besatzungstruppen weiter Krankentransporte statt.
    
Und schon am [[29. April]] [[1945]] kam es im Rahmen der 1. Mitgliederversammlung der Fürther Sanitätskolonne nach dem 2. Weltkrieg zur Neugründung. Erstmals seit dem [[26. Mai]] [[1933]] gab es auch wieder einen Eintrag ins alte Protokollbuch.
 
Und schon am [[29. April]] [[1945]] kam es im Rahmen der 1. Mitgliederversammlung der Fürther Sanitätskolonne nach dem 2. Weltkrieg zur Neugründung. Erstmals seit dem [[26. Mai]] [[1933]] gab es auch wieder einen Eintrag ins alte Protokollbuch.
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Am [[22. Mai]] [[1945]] wird auf Weisung der amerikanischen Militärregierung das Bayerische Rote Kreuz neu gegründet und im Oktober [[1945]] wird die Geschäftsstelle des BRK in Fürth am [[Kohlenmarkt 3 / Hirschenstraße 2|Kohlenmarkt 3]] eröffnet. Am [[5. Februar]] [[1946]] siedelte die BRK-Kreisstelle schon wieder um in das alte Amtsgebäude, Königstraße 47, und verblieb dort, bis dieses im Rahmen der Verbreiterung der Königstraße abgerissen wurde.
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Am [[22. Mai]] [[1945]] wird auf Weisung der amerikanischen Militärregierung das Bayerische Rote Kreuz neu gegründet und im Oktober [[1945]] wird die Geschäftsstelle des BRK in Fürth am [[Kohlenmarkt 3 / Hirschenstraße 2|Kohlenmarkt 3]] eröffnet. Am [[5. Februar]] [[1946]] siedelte die BRK-Kreisstelle schon wieder um in das alte Amtsgebäude, Königstraße 42<ref>''Tauer's Straßen-Verzeichnis von Nürnberg und Fürth'', Verlag die Egge - Rudolf Tauer, Nürnberg 1954, S. 169</ref>, und verblieb dort, bis dieses im Rahmen der Verbreiterung der Königstraße abgerissen wurde.
    
Eine der vordringlichsten Aufgaben war in dieser Zeit die Fürsorge für die in Fürth untergebrachten Flüchtlinge, die in großem Elend lebten. Ferner galt es, den Fuhrpark wieder herzustellen, wobei eine Ersatzteilbeschaffung nahezu unmöglich war. ''"...um in dieser schwierigen Zeit eine Zersplitterung der Hilfskräfte zu vermeiden"''<ref>Mitteilung d. Amerikan. Militärregierung Fürth, v. 11.11.1946</ref>, schlossen sich auch die übrig gebliebenen Mitglieder des Arbeitersamariterbundes dem BRK an.
 
Eine der vordringlichsten Aufgaben war in dieser Zeit die Fürsorge für die in Fürth untergebrachten Flüchtlinge, die in großem Elend lebten. Ferner galt es, den Fuhrpark wieder herzustellen, wobei eine Ersatzteilbeschaffung nahezu unmöglich war. ''"...um in dieser schwierigen Zeit eine Zersplitterung der Hilfskräfte zu vermeiden"''<ref>Mitteilung d. Amerikan. Militärregierung Fürth, v. 11.11.1946</ref>, schlossen sich auch die übrig gebliebenen Mitglieder des Arbeitersamariterbundes dem BRK an.
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Ebenfalls [[1957]], im Juni, wurden zwei Krankenwagen mit UKW-Sprechfunk-Geräten ausgestattet, damit sie ständig erreichbar blieben. Sie waren allerdings zunächst nur mit der Fürther Polizeizentrale verbunden, weil die Mittel für eine rotkreuzeigene Feststation fehlten. [[1958]] wurde dann zwar auf dem Dach des Krankenhauses ein eigener BOS-Funk-Sendemast errichtet und auch weitere Sprechfunkgeräte angeschafft, aber es fehlte zuerst an Funkfrequenzen, weshalb Fürth auf eine Warteliste gesetzt wurde.
 
Ebenfalls [[1957]], im Juni, wurden zwei Krankenwagen mit UKW-Sprechfunk-Geräten ausgestattet, damit sie ständig erreichbar blieben. Sie waren allerdings zunächst nur mit der Fürther Polizeizentrale verbunden, weil die Mittel für eine rotkreuzeigene Feststation fehlten. [[1958]] wurde dann zwar auf dem Dach des Krankenhauses ein eigener BOS-Funk-Sendemast errichtet und auch weitere Sprechfunkgeräte angeschafft, aber es fehlte zuerst an Funkfrequenzen, weshalb Fürth auf eine Warteliste gesetzt wurde.
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Die Aufgaben des Roten Kreuzes in Fürth wurden in den fünfziger Jahren immer mehr erweitert. Am [[1. Mai]] [[1955]] beginnt z. B. die ABC-Ausbildung mit anschließender Gründung des ''Strahlenschutzdienstes''. Auch die Unterrichtung von Fahrschülern in Erster Hilfe wird seit Oktober [[1958]] angeboten.  
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Die Aufgaben des Roten Kreuzes in Fürth wurden in den fünfziger Jahren immer mehr erweitert. Am [[1. Mai]] [[1955]] beginnt z. B. die ABC-Ausbildung mit anschließender Gründung des ''Strahlenschutzdienstes''. Auch die Unterrichtung von Fahrschülern in Erster Hilfe wird seit Oktober [[1958]] angeboten.
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===Aufbau einer modernen Rettungsorganisation 1960 - 1986===
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=== Aufbau einer modernen Rettungsorganisation 1960 - 1986 ===
 
Am [[30. Januar]] [[1961]] fand in Fürth der erste Blutspendetermin statt.
 
Am [[30. Januar]] [[1961]] fand in Fürth der erste Blutspendetermin statt.
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Vom [[15. Januar]] [[1979]] an wurde die Fürther Sanitätswache an die neu errichtete Rettungsleitstelle in Nürnberg angeschlossen, die von da an die zentrale Vermittlung der Einsätze übernahm.<ref>Geschichte des Roten Kreuzes in Stadt- und Landkreis Fürth in Bayern, Franz Kimberger, Fürth, 1986</ref>
 
Vom [[15. Januar]] [[1979]] an wurde die Fürther Sanitätswache an die neu errichtete Rettungsleitstelle in Nürnberg angeschlossen, die von da an die zentrale Vermittlung der Einsätze übernahm.<ref>Geschichte des Roten Kreuzes in Stadt- und Landkreis Fürth in Bayern, Franz Kimberger, Fürth, 1986</ref>
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==Heute==
 
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==Literatur==
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Bayerisches Rotes Kreuz, Kreisverband Fürth<br />
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Telefon: 0911 77981-0<br />
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== Literatur ==
 
* [[Geschichte des Roten Kreuzes in Stadt- und Landkreis Fürth in Bayern (Buch)|Geschichte des Roten Kreuzes in Stadt- und Landkreis Fürth in Bayern]], Franz Kimberger, Fürth, 1986
 
* [[Geschichte des Roten Kreuzes in Stadt- und Landkreis Fürth in Bayern (Buch)|Geschichte des Roten Kreuzes in Stadt- und Landkreis Fürth in Bayern]], Franz Kimberger, Fürth, 1986
    
* [[100 Jahre Sanitätskolonne Fürth (Buch)|100 Jahre Sanitätskolonne Fürth]], [[Franz Kimberger]], Fürth, 1986
 
* [[100 Jahre Sanitätskolonne Fürth (Buch)|100 Jahre Sanitätskolonne Fürth]], [[Franz Kimberger]], Fürth, 1986
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==Lokalberichterstattung==
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== Lokalberichterstattung ==
* Hans von Draminski: ''Ein "Geschenk" für das Rote Kreuz, das richtig teuer ist''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 25. Februar 2010 - [http://www.fuerther-nachrichten.de/artikel.asp?art=1178883&kat=12 online abrufbar]
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* Hans von Draminski: ''Ein «Geschenk» für das Rote Kreuz, das richtig teuer ist''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 25. Februar 2010 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/ein-geschenk-fur-das-rote-kreuz-das-richtig-teuer-ist-1.646721 online abrufbar]
 
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==Siehe auch==
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== Siehe auch ==
 
* [[Polizei]]
 
* [[Polizei]]
 
* [[Feuerwehr]]
 
* [[Feuerwehr]]
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* [[Liesl Kießling]]
 
* [[Liesl Kießling]]
 
* [[Günther Hirt]]
 
* [[Günther Hirt]]
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* [[Bernhard Kläß]]
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* [[Volksküche]]
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==Weblinks==
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== Weblinks ==
 
   
* BRK Fürth [http://www.brkfuerth.de/?Kategorie=11 im Internet]
 
* BRK Fürth [http://www.brkfuerth.de/?Kategorie=11 im Internet]
    
== Einzelnachweise ==
 
== Einzelnachweise ==
 
<references />
 
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==Kontakt==
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Bayerisches Rotes Kreuz, Kreisverband Fürth
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Henri-Dunant-Str. 11, 90762 Fürth
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Telefon: 0911 77981-0
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Fax: 0911 77981-38
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