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Textersetzung - „Fürth 1939 - 1945“ durch „Fürth 1939-1945“
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Die Verschönerungskommission des Stadtmagistrats beriet [[1886]] über eine Umgestaltung der Anlage. Die Kommission vertrat die Ansicht, dass ''"in der hiesigen Bevölkerung (sich)... der Wunsch verbreitet, dass die englische Anlage eine hübschere Gestaltung erhalte.'' Vor allem ''ein Springbrunnen sollte gebaut werden, um die Anlage wirklich zur Zierde der Stadt zu machen''.  
 
Die Verschönerungskommission des Stadtmagistrats beriet [[1886]] über eine Umgestaltung der Anlage. Die Kommission vertrat die Ansicht, dass ''"in der hiesigen Bevölkerung (sich)... der Wunsch verbreitet, dass die englische Anlage eine hübschere Gestaltung erhalte.'' Vor allem ''ein Springbrunnen sollte gebaut werden, um die Anlage wirklich zur Zierde der Stadt zu machen''.  
 
[[Datei:Kartenausschnitt 1908.jpg|miniatur|links|Lageplan der Anlage 1908]]
 
[[Datei:Kartenausschnitt 1908.jpg|miniatur|links|Lageplan der Anlage 1908]]
Auch ein Pavillon für Konzerte wurde auf Anregung und Kosten des [[Verschönerungsverein Fürth|Verschönerungsvereins]] in der Anlage gebaut.<ref name="Ohm-S.139"/> Er entstand im April [[1902]] im östlichen Teil der Anlage, wo sich heute der Kinderspielplatz befindet. Hier spielten vor allem Sonntag mittags die Kapellen der in Fürth stationierten Regimenter. Die Promenadenkonzerte erfreuten sich bei der Fürther Bevölkerung größter Beliebtheit, so dass die Englische Anlage stets gut besucht war. Das erste Konzert im neu errichteten Pavillon gab das hiesige 1. Bataillon des [[Königlich Bayerisches 21. Infanterie-Regiment „Großherzog Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin“|21. Infanterieregiments]] unter dem Musikdirigenten Julius Schreck am [[6. April]] [[1902]].<ref>Käppner Chronik 1901 - 1910. Bearbeitet von Bernd Jesussek, Städtebilder-Verlag Fürth, 2003, S. 10</ref> Sie „boten den zahlreich anwesenden Musikfreunden wirklichen Kunstgenuss… Den in der Anlage und auf den Gehsteigen lustwandelnden Vertreterinnen des schönen Geschlechtes gaben und geben die Musikaufführungen willkommene Gelegenheit zu einem unterhaltenden Stelldichein.“<ref>Konrad Schlegel: Geschichte des Verschönerungsvereins Fürth und Umgebung. Ein Gedenkblatt zu seinem goldenen Jubiläum am 3. Juli 1929 (Stadtarchiv Fürth), S. 6</ref>
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Auch ein Pavillon für Konzerte wurde auf Initiative und Kosten des [[Verschönerungsverein Fürth|Verschönerungsvereins]] in der Anlage gebaut.<ref name="Ohm-S.139"/> Er entstand im April [[1902]] im östlichen Teil der Anlage, wo sich heute der Kinderspielplatz befindet. Hier spielten vor allem Sonntag mittags die Kapellen der in Fürth stationierten Regimenter. Die Promenadenkonzerte erfreuten sich bei der Fürther Bevölkerung größter Beliebtheit, so dass die Englische Anlage stets gut besucht war. Das erste Konzert im neu errichteten Pavillon gab das hiesige 1. Bataillon des [[Königlich Bayerisches 21. Infanterie-Regiment „Großherzog Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin“|21. Infanterieregiments]] unter dem Musikdirigenten Julius Schreck am [[6. April]] [[1902]].<ref>Käppner Chronik 1901 - 1910. Bearbeitet von Bernd Jesussek, Städtebilder-Verlag Fürth, 2003, S. 10</ref> Sie „boten den zahlreich anwesenden Musikfreunden wirklichen Kunstgenuss… Den in der Anlage und auf den Gehsteigen lustwandelnden Vertreterinnen des schönen Geschlechtes gaben und geben die Musikaufführungen willkommene Gelegenheit zu einem unterhaltenden Stelldichein.“<ref>Konrad Schlegel: Geschichte des Verschönerungsvereins Fürth und Umgebung. Ein Gedenkblatt zu seinem goldenen Jubiläum am 3. Juli 1929 (Stadtarchiv Fürth), S. 6</ref>
    
Im September [[1911]] wurde das alte Wetterhäuschen abgebrochen und bis November ein neues fertiggestellt.
 
Im September [[1911]] wurde das alte Wetterhäuschen abgebrochen und bis November ein neues fertiggestellt.
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[[1933]] wurde das Mittelstück der Anlage in einen kiesbestreuten Aufmarschplatz mit Pavillon umgewandelt. Zuvor stand hier noch ein Springbrunnen.<ref name="Walther-S.69"/> Im Ostteil entstand der heutige Kinderspielplatz und im Westteil der Fontänenhof.<ref>Adolf Schwammberger. Fürth A-Z, Fürth 1967, S. 154</ref> Vermutlich nutzte die [[NSDAP]] den Platz für Aufmärsche, bis sie [[1938]] den ehem. [[Ludwigsbahnhof]] abreißen und die heutige [[Fürther Freiheit|Freiheit]] als geeigneteres Aufmarschgelände nutzen konnte.
 
[[1933]] wurde das Mittelstück der Anlage in einen kiesbestreuten Aufmarschplatz mit Pavillon umgewandelt. Zuvor stand hier noch ein Springbrunnen.<ref name="Walther-S.69"/> Im Ostteil entstand der heutige Kinderspielplatz und im Westteil der Fontänenhof.<ref>Adolf Schwammberger. Fürth A-Z, Fürth 1967, S. 154</ref> Vermutlich nutzte die [[NSDAP]] den Platz für Aufmärsche, bis sie [[1938]] den ehem. [[Ludwigsbahnhof]] abreißen und die heutige [[Fürther Freiheit|Freiheit]] als geeigneteres Aufmarschgelände nutzen konnte.
 
[[Datei:Luftaufnahme Innenstadt 210345.jpg|miniatur|rechts|Luftaufnahme März 1945 - gut zu sehen der Fontänenhof und der Pavillon]]
 
[[Datei:Luftaufnahme Innenstadt 210345.jpg|miniatur|rechts|Luftaufnahme März 1945 - gut zu sehen der Fontänenhof und der Pavillon]]
Der heute noch existierende Pavillon aus Stein muss bereits während der Zeit des [[NSDAP|Nationalsozialismus]] gebaut worden sein. Dafür spricht, dass der Pavillon bereits auf einem Foto zu sehen ist, das an einem sog. "Eintopfsonntag" entstanden ist - vermutlich im Jahr [[1942]]. Der Eintopfsonntag wurde ab dem [[1. Oktober]] [[1933]] als Propagandaaktion des NS-Regimes eingeführt, als ein Zeichen der Solidarisierung mit der Volksgemeinschaft. Zudem sollte die sog. Fettlücke, die nur durch devisenträchtige Importe ausgeglichen werden konnte, reduziert werden.<ref>Wikipedia: Eintopfsonntag. Online abgerufen am 3. August 18.03 Uhr - [http://de.wikipedia.org/wiki/Eintopfsonntag Wikipedia]</ref> Demzufolge muss der Pavillon nach [[1933]] (Umgestaltung der Englischen Anlage zu einem Exerzierplatz) entstanden sein, aber noch vor Februar [[1945]] - da die Gebäude in der Moststraße im Hintergrund des Fotos durch einen Luftangriff der US-Alliierten am [[21. Februar]] [[1945]] zerstört wurden.<ref>Fürther Geschichtswerkstatt: Kriegsjahre in Fürth 1939 - 1945. Städtebilder-Verlag & Verlag Fürth, Fürth, 2002, S. 27</ref>
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Der heute noch existierende Pavillon aus Stein muss bereits während der Zeit des [[NSDAP|Nationalsozialismus]] gebaut worden sein. Dafür spricht, dass der Pavillon bereits auf einem Foto zu sehen ist, das an einem sog. "Eintopfsonntag" entstanden ist - vermutlich im Jahr [[1942]]. Der Eintopfsonntag wurde ab dem [[1. Oktober]] [[1933]] als Propagandaaktion des NS-Regimes eingeführt, als ein Zeichen der Solidarisierung mit der Volksgemeinschaft. Zudem sollte die sog. Fettlücke, die nur durch devisenträchtige Importe ausgeglichen werden konnte, reduziert werden.<ref>Wikipedia: Eintopfsonntag. Online abgerufen am 3. August 18.03 Uhr - [http://de.wikipedia.org/wiki/Eintopfsonntag Wikipedia]</ref> Demzufolge muss der Pavillon nach [[1933]] (Umgestaltung der Englischen Anlage zu einem Exerzierplatz) entstanden sein, aber noch vor Februar [[1945]] - da die Gebäude in der Moststraße im Hintergrund des Fotos durch einen Luftangriff der US-Alliierten am [[21. Februar]] [[1945]] zerstört wurden.<ref>Fürther Geschichtswerkstatt: Kriegsjahre in Fürth 1939-1945. Städtebilder-Verlag & Verlag Fürth, Fürth, 2002, S. 27</ref>
    
== Umbenennung der Anlage ==
 
== Umbenennung der Anlage ==
7.713

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