Schwedenstraße 19: Unterschied zwischen den Versionen
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Nach drei Jahren im neuen Haus floh die Familie Cahn schon kurz nach der Machtergreifung 1933 als erste jüdische Familie Fürths ins Ausland. Die Villa in der [[Schwedenstraße]] wurde fortan als Privatklinik der beiden Ärzte Dr. Burger und Dr. Lang genutzt. In der Nachkriegszeit, in der sich das Haus im Besitz von Traute Lang befand und Platz für 33 Betten bot, diente das Gebäude unter dem Namen ''Klinik Westvorstadt'' auch als Geburtsklinik, in der Frauenärzte aus Fürth und der Umgebung einzelne Bettenplätze buchen konnten. | Nach drei Jahren im neuen Haus floh die Familie Cahn schon kurz nach der Machtergreifung 1933 als erste jüdische Familie Fürths ins Ausland. Die Villa in der [[Schwedenstraße]] wurde fortan als Privatklinik der beiden Ärzte Dr. Burger und Dr. Lang genutzt. In der Nachkriegszeit, in der sich das Haus im Besitz von Traute Lang befand und Platz für 33 Betten bot, diente das Gebäude unter dem Namen ''Klinik Westvorstadt'' auch als Geburtsklinik, in der Frauenärzte aus Fürth und der Umgebung einzelne Bettenplätze buchen konnten. | ||
Um 2020 wurde das Gebäude abgerissen und durch zwei Mehrfamilienhäuser ersetzt. | |||
==Einzelnachweise== | ==Einzelnachweise== |
Version vom 11. Februar 2022, 16:24 Uhr
- Objekt
- Villa
- Baujahr
- 1930
- Baustil
- Neue Sachlichkeit
- Bauherr
- Martin Cahn
- Architekt
- Otto Ernst Schweizer
- Geokoordinate
- 49° 28' 8.97" N, 10° 58' 7.40" E
Das Haus Schwedenstraße 19 war eine Villa im Stil der Neuen Sachlichkeit.
Geschichte
Die in der Westvorstadt gelegene Villa wurde 1930 als eines der ersten Gebäude in der Schwedenstraße für den Fabrikanten Martin Cahn erbaut. Zusammen mit seinem Schwiegervater Hugo Heinemann führte dieser die Fürther Spiegel-Veredelungsfirma Heinemann & Schwarzmann in der Waldstraße 49. Architekt war der bis 1929 bei der Stadt Nürnberg wirkende Oberstadtbaurat Otto Ernst Schweizer, der sich vor seiner Berufung als Professor an die Technische Hochschule Karlsruhe für eine kurze Zeit als freier Architekt in Nürnberg betätigte. Das Wohnhaus Cahn war dabei einer der wenigen Beispiele der Neuen Sachlichkeit im zu dieser Zeit sehr konservativ geprägten Bayern. Während vergleichbare Wohnbauten Otto Ernst Schweizers in Nürnberg allesamt auf Anordnung der örtlichen Baupolizei mit einem Walmdach versehen werden mussten, sah die Fürther Bauverwaltung bei dem geplanten Flachdach ähnlich wie beim Haus Hirschmann jedoch keinen Grund zur Ablehnung des Baugesuchs.[1]
Nach drei Jahren im neuen Haus floh die Familie Cahn schon kurz nach der Machtergreifung 1933 als erste jüdische Familie Fürths ins Ausland. Die Villa in der Schwedenstraße wurde fortan als Privatklinik der beiden Ärzte Dr. Burger und Dr. Lang genutzt. In der Nachkriegszeit, in der sich das Haus im Besitz von Traute Lang befand und Platz für 33 Betten bot, diente das Gebäude unter dem Namen Klinik Westvorstadt auch als Geburtsklinik, in der Frauenärzte aus Fürth und der Umgebung einzelne Bettenplätze buchen konnten.
Um 2020 wurde das Gebäude abgerissen und durch zwei Mehrfamilienhäuser ersetzt.
Einzelnachweise
- ↑ Vgl. Immo Boyken: Otto Ernst Schweizer - 1890-1965 - Bauten und Projekte, Verlag Axel Menges, Stuttgart 1996, S. 154