Luise Leikam: Unterschied zwischen den Versionen
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 18: | Zeile 18: | ||
'''Luise Leikam''' (geb. [[2. März]] [[1923]], gest. [[15. August]] [[2008]]) war [[Kirchenmusikdirektor]]in und [[Kantor]]in der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Fürth [[Kirche St.Paul|St. Paul]]. | '''Luise Leikam''' (geb. [[2. März]] [[1923]], gest. [[15. August]] [[2008]]) war [[Kirchenmusikdirektor]]in und [[Kantor]]in der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Fürth [[Kirche St.Paul|St. Paul]]. | ||
__NOTOC__ | __NOTOC__ | ||
==Leben und Wirken== | == Leben und Wirken == | ||
Leikam wuchs ohne eigenes Elternhaus auf, was sie in ihrem späteren Leben stark prägte. So arbeitete die gelernte Kindergärtnerin selbst später im [[Kinderheim St. Michael|Fürther Waisenhaus]] und unterrichtete dort Kinder und Jugendliche an verschiedenen Musikinstrumenten. Im [[Kinderheim St. Michael|Fürther Waisenhaus]] leitete sie auch die [[wikipedia:Kurrende|Kurrende]], die an Wochenenden in der Fürther Innenstadt auftrat und Spenden für das Kinderheim einsammelte. | Leikam wuchs ohne eigenes Elternhaus auf, was sie in ihrem späteren Leben stark prägte. So arbeitete die gelernte Kindergärtnerin selbst später im [[Kinderheim St. Michael|Fürther Waisenhaus]] und unterrichtete dort Kinder und Jugendliche an verschiedenen Musikinstrumenten. Im [[Kinderheim St. Michael|Fürther Waisenhaus]] leitete sie auch die [[wikipedia:Kurrende|Kurrende]], die an Wochenenden in der Fürther Innenstadt auftrat und Spenden für das Kinderheim einsammelte. | ||
Ihr späteres musikalisches Wirken war geprägt von der Fürther Kirchenmusikerin [[Frieda Fronmüller]], die bei ihr das Interesse für Kirchenmusik geweckt hatte. Durch diese Verbindung trat die ''Waisenhaus-Kurrende'' auch bei Kantaten und Gottesdiensten in [[Kirche St. Michael|St. Michael]] auf und sang u.a. den Cantus firmus [https://www.wikiwand.com/de/O_Lamm_Gottes,_unschuldig|"''O Lamm Gottes unschuldig''"] in der Matthäuspassion. | Ihr späteres musikalisches Wirken war geprägt von der Fürther Kirchenmusikerin [[Frieda Fronmüller]], die bei ihr das Interesse für Kirchenmusik geweckt hatte. Durch diese Verbindung trat die ''Waisenhaus-Kurrende'' auch bei Kantaten und Gottesdiensten in [[Kirche St. Michael|St. Michael]] auf und sang u.a. den Cantus firmus [https://www.wikiwand.com/de/O_Lamm_Gottes,_unschuldig|"''O Lamm Gottes unschuldig''"] in der Matthäuspassion. | ||
Zeile 24: | Zeile 24: | ||
1956 trat Luise Leikam mit 33 Jahren die Organistenstelle in der Kirche St. Paul an und leitete später die Kantorei der Kirchengemeinde, gründete Flötengruppen, den Jugendchor und den Kammermusikkreis.<ref>Peter Plonka: Posaunenchor von Fürth St. Paul. In: Monatsgruß St. Paul, Gemeinde aktuell, Oktober 2009</ref> Mit Schülerkonzerten, Matineen und größeren Aufführungen gelang es Leikam stets ihre Freude am Musizieren zu vermitteln und andere Menschen mitzureißen. Aus ihrer Talentschmiede sind u.a. [[Volker Heißmann]] sowie die Organisten [[Norbert Küber]], [[Erich Rückel]] und [[Dieter Kittler]] <ref>Angaben nach einem Gespräch mit Dieter Kittler zu persönlichen Erinnerungen am 12.10. 2021. Dieter Kittlers Vater, Herbert Kittler, war im Waisenhaus Hausmeister und dessen Frau Georgine, Dieter Kittlers Mutter, hatte eine Anstellung als Schneiderin in der Einrichtung. Die Familie wohnte in Dieter Kittlers Kindheit im Waisenhaus. Luise Leikam nahm Dieter Kittler in die Waisenhaus-Kurrende auf und förderte seine spätere Laufbahn im Posaunenchor und an der Orgel.</ref> hervorgegangen. | 1956 trat Luise Leikam mit 33 Jahren die Organistenstelle in der Kirche St. Paul an und leitete später die Kantorei der Kirchengemeinde, gründete Flötengruppen, den Jugendchor und den Kammermusikkreis.<ref>Peter Plonka: Posaunenchor von Fürth St. Paul. In: Monatsgruß St. Paul, Gemeinde aktuell, Oktober 2009</ref> Mit Schülerkonzerten, Matineen und größeren Aufführungen gelang es Leikam stets ihre Freude am Musizieren zu vermitteln und andere Menschen mitzureißen. Aus ihrer Talentschmiede sind u.a. [[Volker Heißmann]] sowie die Organisten [[Norbert Küber]], [[Erich Rückel]] und [[Dieter Kittler]] <ref>Angaben nach einem Gespräch mit Dieter Kittler zu persönlichen Erinnerungen am 12.10. 2021. Dieter Kittlers Vater, Herbert Kittler, war im Waisenhaus Hausmeister und dessen Frau Georgine, Dieter Kittlers Mutter, hatte eine Anstellung als Schneiderin in der Einrichtung. Die Familie wohnte in Dieter Kittlers Kindheit im Waisenhaus. Luise Leikam nahm Dieter Kittler in die Waisenhaus-Kurrende auf und förderte seine spätere Laufbahn im Posaunenchor und an der Orgel.</ref> hervorgegangen. | ||
1982 erhielt sie den Titel "Kirchenmusikdirektorin", ganz nach ihrer musikalischen Mentorin [[Frieda Fronmüller]]. Bis ins hohe Alter leitete Leikam noch ihre Musikgruppen, u.a. leitete sie ein Ensemble für Flöte und Klavier noch bis [[2005]], also im Alter von 82 Jahren. | 1982 erhielt sie den Titel "Kirchenmusikdirektorin", ganz nach ihrer musikalischen Mentorin [[Frieda Fronmüller]]. Bis ins hohe Alter leitete Leikam noch ihre Musikgruppen, u.a. leitete sie ein Ensemble für Flöte und Klavier noch bis [[2005]], also im Alter von 82 Jahren. | ||
Luise Leikam starb am [[15. August]] [[2008]] und wurde am Fürther Hauptfriedhof am 20. August im Grab des [[Kinderheim St. Michael#Grab des Waisenhauspersonals am Fürther Hauptfriedhof|Waisenhaus]]personals bestattet. | Luise Leikam starb am [[15. August]] [[2008]] und wurde am Fürther Hauptfriedhof am 20. August im Grab des [[Kinderheim St. Michael#Grab des Waisenhauspersonals am Fürther Hauptfriedhof|Waisenhaus]]personals bestattet. | ||
==Auszeichnungen und Ehrungen == | == Auszeichnungen und Ehrungen == | ||
* [[1982]] - Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland | * [[1982]] - Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland | ||
* [[1993]] - Verleihung des [[Goldenes Kleeblatt|Goldenen Kleeblatts]] am [[4. Juni]] [[1993]] nach Beschluss des Stadtrates am [[10. März]] [[1993]]<ref>''Herzlichen Glückwunsch: am 2. März Luise Leikam, Trägerin des Goldenen Kleeblatts der Stadt Fürth, das 82. Lebensjahr''. In: Fürther Stadtnachrichten Nr. 3 vom 16. Februar 2005, Seite 3 - [http://www.fuerth.de/Portaldata/1/Resources/fuertherrathaus/stadtzeitung_online/stadtzeitung2005/sz_0305.pdf PDF-Datei]</ref> | * [[1993]] - Verleihung des [[Goldenes Kleeblatt|Goldenen Kleeblatts]] am [[4. Juni]] [[1993]] nach Beschluss des Stadtrates am [[10. März]] [[1993]]<ref>''Herzlichen Glückwunsch: am 2. März Luise Leikam, Trägerin des Goldenen Kleeblatts der Stadt Fürth, das 82. Lebensjahr''. In: Fürther Stadtnachrichten Nr. 3 vom 16. Februar 2005, Seite 3 - [http://www.fuerth.de/Portaldata/1/Resources/fuertherrathaus/stadtzeitung_online/stadtzeitung2005/sz_0305.pdf PDF-Datei]</ref> | ||
Zeile 33: | Zeile 34: | ||
* Benennung der [[Luise-Leikam-Schule]] in der [[Benno-Mayer-Straße|Benno-Mayer-Straße 9 - 13]] nach der Kirchenmusikerin | * Benennung der [[Luise-Leikam-Schule]] in der [[Benno-Mayer-Straße|Benno-Mayer-Straße 9 - 13]] nach der Kirchenmusikerin | ||
==Lokalberichterstattung== | == Lokalberichterstattung == | ||
* mab: ''Trauer um Leikam - Langjährige Pauls-Kantorin mit 86 Jahren gestorben''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 20. August 2008 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/trauer-um-leikam-1.852763 online abrufbar] | * mab: ''Trauer um Leikam - Langjährige Pauls-Kantorin mit 86 Jahren gestorben''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 20. August 2008 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/trauer-um-leikam-1.852763 online abrufbar] | ||
* Günter Greb: ''Hohe Schule der Menschlichkeit''. In: Fürther Nachrichten vom 5. März 2013 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/hohe-schule-der-menschlichkeit-1.2730740 online abrufbar] | * Günter Greb: ''Hohe Schule der Menschlichkeit''. In: Fürther Nachrichten vom 5. März 2013 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/hohe-schule-der-menschlichkeit-1.2730740 online abrufbar] | ||
==Siehe auch== | == Siehe auch == | ||
* [[Goldenes Kleeblatt]] | * [[Goldenes Kleeblatt]] | ||
* [[Kirche St. Paul]] | * [[Kirche St. Paul]] | ||
Zeile 45: | Zeile 47: | ||
* Juergen L. Hemm: ''In Memoriam Luise Leikam''. In: Violinist.com vom 20. August 2008 - [http://www.violinist.com/blog/jlhemm/20088/8973 im Internet] | * Juergen L. Hemm: ''In Memoriam Luise Leikam''. In: Violinist.com vom 20. August 2008 - [http://www.violinist.com/blog/jlhemm/20088/8973 im Internet] | ||
== Einzelnachweise und Anmerkungen== | == Einzelnachweise und Anmerkungen == | ||
<references/> | <references/> | ||
== Bilder == | == Bilder == | ||
{{Bilder dieser Person}} | {{Bilder dieser Person}} |
Version vom 8. Dezember 2022, 09:19 Uhr
Luise Leikam (geb. 2. März 1923, gest. 15. August 2008) war Kirchenmusikdirektorin und Kantorin der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Fürth St. Paul.
Leben und Wirken
Leikam wuchs ohne eigenes Elternhaus auf, was sie in ihrem späteren Leben stark prägte. So arbeitete die gelernte Kindergärtnerin selbst später im Fürther Waisenhaus und unterrichtete dort Kinder und Jugendliche an verschiedenen Musikinstrumenten. Im Fürther Waisenhaus leitete sie auch die Kurrende, die an Wochenenden in der Fürther Innenstadt auftrat und Spenden für das Kinderheim einsammelte. Ihr späteres musikalisches Wirken war geprägt von der Fürther Kirchenmusikerin Frieda Fronmüller, die bei ihr das Interesse für Kirchenmusik geweckt hatte. Durch diese Verbindung trat die Waisenhaus-Kurrende auch bei Kantaten und Gottesdiensten in St. Michael auf und sang u.a. den Cantus firmus "O Lamm Gottes unschuldig" in der Matthäuspassion.
1956 trat Luise Leikam mit 33 Jahren die Organistenstelle in der Kirche St. Paul an und leitete später die Kantorei der Kirchengemeinde, gründete Flötengruppen, den Jugendchor und den Kammermusikkreis.[1] Mit Schülerkonzerten, Matineen und größeren Aufführungen gelang es Leikam stets ihre Freude am Musizieren zu vermitteln und andere Menschen mitzureißen. Aus ihrer Talentschmiede sind u.a. Volker Heißmann sowie die Organisten Norbert Küber, Erich Rückel und Dieter Kittler [2] hervorgegangen.
1982 erhielt sie den Titel "Kirchenmusikdirektorin", ganz nach ihrer musikalischen Mentorin Frieda Fronmüller. Bis ins hohe Alter leitete Leikam noch ihre Musikgruppen, u.a. leitete sie ein Ensemble für Flöte und Klavier noch bis 2005, also im Alter von 82 Jahren.
Luise Leikam starb am 15. August 2008 und wurde am Fürther Hauptfriedhof am 20. August im Grab des Waisenhauspersonals bestattet.
Auszeichnungen und Ehrungen
- 1982 - Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland
- 1993 - Verleihung des Goldenen Kleeblatts am 4. Juni 1993 nach Beschluss des Stadtrates am 10. März 1993[3]
- 1996 - Preis für vorbildliche Mitmenschlichkeit
- Benennung der Luise-Leikam-Schule in der Benno-Mayer-Straße 9 - 13 nach der Kirchenmusikerin
Lokalberichterstattung
- mab: Trauer um Leikam - Langjährige Pauls-Kantorin mit 86 Jahren gestorben. In: Fürther Nachrichten vom 20. August 2008 - online abrufbar
- Günter Greb: Hohe Schule der Menschlichkeit. In: Fürther Nachrichten vom 5. März 2013 - online abrufbar
Siehe auch
Weblinks
- Juergen L. Hemm: In Memoriam Luise Leikam. In: Violinist.com vom 20. August 2008 - im Internet
Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ Peter Plonka: Posaunenchor von Fürth St. Paul. In: Monatsgruß St. Paul, Gemeinde aktuell, Oktober 2009
- ↑ Angaben nach einem Gespräch mit Dieter Kittler zu persönlichen Erinnerungen am 12.10. 2021. Dieter Kittlers Vater, Herbert Kittler, war im Waisenhaus Hausmeister und dessen Frau Georgine, Dieter Kittlers Mutter, hatte eine Anstellung als Schneiderin in der Einrichtung. Die Familie wohnte in Dieter Kittlers Kindheit im Waisenhaus. Luise Leikam nahm Dieter Kittler in die Waisenhaus-Kurrende auf und förderte seine spätere Laufbahn im Posaunenchor und an der Orgel.
- ↑ Herzlichen Glückwunsch: am 2. März Luise Leikam, Trägerin des Goldenen Kleeblatts der Stadt Fürth, das 82. Lebensjahr. In: Fürther Stadtnachrichten Nr. 3 vom 16. Februar 2005, Seite 3 - PDF-Datei