Talmudschule: Unterschied zwischen den Versionen
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* ''Schulhof''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 332. | * ''Schulhof''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 332. | ||
* Rabbiner: Leopold Löwenstein: Zur Geschichte der Juden in Fürth, Olms Verlag: Hildesheim et al. 1974 (Nachdruck). | * Rabbiner: Leopold Löwenstein: Zur Geschichte der Juden in Fürth, Olms Verlag: Hildesheim et al. 1974 (Nachdruck). | ||
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Version vom 13. Juli 2023, 16:27 Uhr
Die Talmudschule (ישיבה Jeschiwa) ist gleichzusetzen mit einer Synagoge, in der nicht nur Gottesdienste stattfinden, sondern die auch dem Studium von Tora und Talmud dient. So erklärt sich auch der Name "Schul". In Fürth dürfte als Talmudhochschule (ישיבה גדולה, Jeschiwa gedola = große Jeschiwa) hauptsächlich die "Klaussynagoge", auch "Klaus-Schul" gegolten haben, die für die Ausbildung zum Rabbiner (Lehrer und Richter) große Bedeutung erlangte und einen Ruf über die Stadtgrenze hinaus hatte.
Geschichte
Als erste Talmudschule in Fürth kann die Altschul, errichtet im Jahr 1616/17, gelten. Der erster „Rosch Jeschiwa“ (Schulmeister/ Vorsteher)[1] wiederum ist der damalige Fürther Rabbiner Simson Ben Joseph. Die "Altschul", war vor allem der Ort der Lehre und des Studiums der Tora und des Talmuds.
Im Jahre 1708 stiftet dann der Rabbiner Bermann Fränkel mit der Klaussynagoge eine als Talmudhochschule geltende Jeschiwa. Sie war ein bedeutender Ort für jüdische-orthodoxe Gelehrsamkeit, dem Studium der Thora und des Talmud, für Deutschland (Süddeutschland).
Im 18. Jahrhundert zogen die dort unterrichtenden Oberrabbiner Baruch Rapaport, David Strauss und Josef Steinhardt viele Studenten an. In der Blütezeit besuchten bis zu 400 Studenten die gerühmte Talmudhochschule von Fürth.
Der letzte Vorsteher der Jeschiwa war Wolf Hamburger. Er konnte ihre Schließung nicht verhindern. Im Jahre 1829 wurde sie behördlicherseits geschlossen, nachdem die jüdische Gemeinde sie nicht im Sinne des bayerischen Judenedikts reformieren wollte. Damit fand die berühmteste Jeschiwa Deutschlands des 19. Jahrhunderts ihr zwangsweises Ende.
Weitere kleinere Talmudstudierstuben, die zumeist als Stiftungen eröffnet wurden:
- die Schneiorsche Schul, eine Stiftungssynagoge von 1687/88
- die Gabrielschul, eine Stiftung von 1707
- die Rindskopfsche Schul, eine Stiftung aus dem Jahr 1798
Literatur
- Juden. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 186-189.
- Schulhäuser. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 331 f.
- Schulhof. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 332.
- Rabbiner: Leopold Löwenstein: Zur Geschichte der Juden in Fürth, Olms Verlag: Hildesheim et al. 1974 (Nachdruck).
Einzelnachweise
- ↑ ראש, Rosch = Kopf, Haupt ist auch Bestandteil des nicht verstandenen, aber weit verbreiteten Neujahrswunsches: "guten Rutsch". Letztlich verbirgt sich dahinter eine Verballhornung des hebräischen ראש השנה טוב (Rosch ha schana tov, wörtlich „einen guten Kopf (Anfang) des Jahres“)