Georg Moritz Lowitz: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 23. Januar 2024, 03:51 Uhr

Georg Moritz Lowitz, auch Lobitz, (geb. 17. Februar 1722 in Fürth; gest. 24. August 1774 in Ilowlja, Russland) war ein Naturwissenschaftler mit einer ungewöhnlichen Lebensgeschichte und einem tragischen Lebensende. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte waren die Astronomie und Geographie. Lowitz hatte vier Kinder aus der 2. Ehe, lediglich der Sohn Tobias Lowitz überlebte seine Eltern.

Leben und Wirken[Bearbeiten]

Aus einer Fürther Handwerkerfamilie stammend, lernte er zunächst Goldschmied bei Ferdinand Friedrich Waechtler, einem Globenhersteller aus Fürth. Ab 1746 wurde er, neben dem Wissenschaftler Tobias Mayer, einer der wichtigsten Mitarbeiter bei der Homann'schen Landkartenfabrik. In seiner Freizeit beschäftigte sich Lowitz mit Mathematik und Physik und erarbeitete sich als Autodidakt 1751 eine Professor für Mathematik am Egidiengymnasium in Nürnberg.[1] Es folgten weitere Professuren der Mathematik in Göttingen und St. Petersburg. In St. Petersburg wurde er auch Mitglied der Akademie der Astronomie. Bevor er seine große wissenschaftliche und internationale Karriere begann, war er auch in Fürth als Geodät tätig. 1744 wurde der 22-Jährige beauftragt, im Streit zwischen der Dompropstei und der Gemeinde die Hard zu vermessen, um die die Parteien heftig stritten.[2][3]

Sein Leben endete tragisch, als er im Auftrag der Zarin Katharina II. das Wolgagebiet vermessen sollte und er in den Donkosaken-Aufstand unter Pugatschew kam. Unter dem Verdacht, ein Spion der Zarin zu sein, ließ ihn Pugatschew 1774 aufspießen.

Stationen[Bearbeiten]

  • 1746 gründeten Lowitz und zwei andere Wissenschaftler die „Cosmographische Gesellschaft“ zur Förderung geographisch-astronomischer Beobachtungen.
  • 1751 wurde er der Nachfolger von Johann Gabriel Doppelmayr als Professor für Mathematik am Aegidianum (Egidiengymnasium) und Leiter der Sternwarte in Nürnberg.[4]
  • 1755 wurde er Professor für praktische Mathematik an der Universität Göttingen und 1762 Leiter der Göttinger Sternwarte.
  • 1767 wurde Lowitz Professor für Astronomie in Sankt Petersburg und Leiter einer der astronomischen Expeditionen der Sankt Petersburger Akademie der Wissenschaften.
  • 1769 weilte er als Beobachter des Venustransits am Kaspischen Meer.

Werke[Bearbeiten]

Ehrung[Bearbeiten]

Die Fürther Lobitzstraße ist nach Georg Moritz Lowitz benannt. Zusätzlich erhielt er die Mitgliedschaft der Göttinger Gesellschaft der Wissenschaften (1755), oder die Mitgliedschaft der St. Petersburger Akademie der Wissenschaften (1768).[5]

Literatur[Bearbeiten]

  • Dr. August Häußler: Georg Moritz Lowitz. 1722 - 1774. In: Fürther Heimatblätter, 1941/1, S. 15 - 24
  • H. A. Pierer: "Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit oder neuestes ...", 2. Aufl., 18. Bd., 1843, S. 125
  • Hans Gaab: Zum 300. Geburtstag von Georg Moritz Lowitz. In: Fürther Geschichtsblätter, 1/2022, S. 3 - 27

Siehe auch[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

  • Georg Moritz Lowitz - Astronomie in Nürnberg
  • Georg Moritz Lowitz - Wikipedia
  • „Lowitz, Georg Moritz“ von Siegmund Günther in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 19 (1884), S. 319–320, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource
  • Das Globenpaar von Georg Moritz Lowitz im Globenmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek - online

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Astronomie in Nürnberg - online abgerufen am 3. Februar 2020 | 15:39 Uhr - online
  2. Reihe: "Göttingische Anzeigen von gelehrten Sachen unter der Aufsicht der Königl. Gesellschaft der Wissenschaften, 152. Stück. Den 19. December 1857." Verlag Dieterich, Göttingen 1757, 2. Band, S. 1425 - Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek
  3. Barbara Ohm: Durch Fürth geführt, Band 2 - Die Stadt jenseits der Flüsse. VKA Verlag Fürth, 2005, S. 40.
  4. Astronomie in Nürnberg, das Astronomieporal in der Region, online abgerufen am 3. Februar 2020 | 15:28 Uhr - online
  5. Russland und die "Göttingische Seele" - online abgerufen am 3. Februar 2020 | 15:31 Uhr - online

Bilder[Bearbeiten]