Werner Riedel: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 29. Januar 2024, 00:34 Uhr
- Vorname
- Werner
- Nachname
- Riedel
- Geschlecht
- männlich
- Geburtsdatum
- 15. November 1919
- Geburtsort
- Blumenau Krs. Waldenburg/ Schlesien
- Todesdatum
- 2004
- Todesort
- Fürth
- Beruf
- Stadtrat
- Partei
- DKP, DFU
Funktion | FunktionVon | FunktionBis |
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Stadtrat | 13 März 1966 | 1984 |
Werner Riedel (geb. 15. November 1919 in Blumenau Krs. Waldenburg/ Schlesien; gest. 2004 in Fürth) war ein Fürther DKP-Funktionär und Stadtrat von 1966 bis 1984. Er zog zunächst für die Deutsche Friedensunion in den Stadtrat ein, bis er 1971 zur DKP übertrat.
Leben und Wirken
Riedel wurde in Schlesien geboren. Bedingt durch den 2. Weltkrieg musste er seine Heimat verlassen. Als Soldat im 2. Weltkrieg kam er schwer verwundet in den mittelfränkischen Raum und blieb nach dem Krieg in Fürth.
Funktionen
Riedel trat 1972, 1978 und 1984 als Oberbürgermeisterkandidat für die DKP an.
Positionen
Politisch setzte sich Riedel bereits früh gegen die Wiederbewaffnung der Bundeswehr ein und kämpfte für die Rechte der "kleinen Leute". So setzte er sich für Behinderte ein, verlangte den Nulltarif für Kinderreiche Familien in Kindergärten. Riedel setzte sich u.a. auch für ein Gedenken der Stadt Fürth an die beiden Opfer des Faschismus Rudolf Benario und Ernst Goldmann ein.
Er war engagierter Gegner des City-Center-Bauvorhabens und stimmte als einziges Mitglied des Stadtrates gegen den Abbruch des Geismann-Areals.
Vor dem Hintergrund der fortschreitenden Übernahme der Grundig AG durch Philips forderte Riedel Oberbürgermeister Kurt Scherzer auf, sich bei den Unternehmensleitungen dafür einzusetzen, die Arbeitsplätze zu sichern und alle 104 Auszubildenden in unbefristete Arbeitsverhältnisse zu übernehmen.
1984 nahm Riedel als Oberbürgermeister-Kandidat an einer Podiumsdiskussion im Jugendhaus Lindenhain teil. Bei der Diskussion über einen Arbeitslosenausweis forderte er das Publikum auf: »Fahrt schwarz und macht Zahlstreik - ich bezahl die Strafmandate«[1]. Zum Problem fehlender Jugendräume und dem Abriss des Geismann-Areals sagte Riedel: »Besetzen wir doch einen Tag lang die Stadthalle.« Das Amtsgericht sah darin die Anstiftung zu einer Straftat und verurteilte Riedel zu 1.500 Mark Geldbuße. Seine Wiederwahl in den Stadtrat scheiterte 1984 an 17 fehlenden Stimmen.
Auch 1990 versuchte es Werner Riedel erneut auf der Liste der DKP auf Platz 2 für den kommunalen Stadtrat, scheiterte jedoch erneut.
Zu seinen letzten politischsten Aktivitäten zählt die Gründung der "Grauen Panther", deren Vorsitzender er in Fürth war.
Siehe auch
- DKP
- Stadtrat
- Stadtrat 1966 - 1972
- Riedel (Namensklärung)
Lokale Presse
- fn: Werner Riedel - Beim Namen genannt. In: Fürther Nachrichten vom 15. November 1989
- Johannes Alles: In fünf Minuten beginnt die Bombardierung. In: Fürther Nachrichten vom 17. Oktober 2009 - online
Einzelnachweise
- ↑ Matthias Boll: Schwarzfahrtipps aus kommunistischer Hand. In: Fürther Nachrichten vom 21. Februar 2009 - online
Bilder
DKP-Stadtrat Werner Riedel bei der symbolischen Hausbesetzung des Geismann-Bräustübls am 11. April 1981 in der Bäumenstraße. Auf den Transparenten am Bagger und der Brauerei-Fassade im Hintergrund: "Wir fordern: Erhalt denkmalgeschützter Häuser" und "Kein Konsumbunker sondern Jugendtreff".
Foto von der am 18. Januar 1981 besetzten Villa Königswarterstraße 20
Foto in der besetzten Villa Königswarterstraße 20, links im Bild mit Mütze DKP-Stadtrat Werner Riedel, 1981
Stimmzettel der Oberbürgermeister Wahl vom 11.6.1972 zwischen Kurt Scherzer und Werner Riedel