Lazarus Eliezer Farntrog: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Lazarus Eliezer Farntrog''' (geb. [[10. April]] [[1886]] in [[Fürth]], gest. [[22. März]] [[1943]] in Auschwitz) war Rotkreuz-Sanitäter und Kaufmann. Farntrog war verheiratet und hatte fünf Kinder.  
'''Lazarus Eliezer Farntrog''' (geb. [[10. April]] [[1886]] in [[Fürth]], gest. [[18. Juni]] [[1943]] nach Auschwitz deportiert) war Rotkreuz-Sanitäter und Kaufmann. Farntrog war verheiratet und hatte fünf Kinder.  
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== Leben und Wirken ==
== Leben und Wirken ==
Lazarus Elieser Farntrog wurde als Sohn von [[Emma Ella Berliner|Emma geb. Berliner]] und [[Isaak Yitzchok Farntrog]] in Fürth geboren. Am Ersten Weltkrieg nahm Lazarus Farntrog als Rotkreuz-Sanitäter teil. Später war er nicht mehr in der Krankenpflege aktiv und eröffnete ein Textilgeschäft.
Lazarus Elieser Farntrog wurde als Sohn von [[Emma Ella Berliner|Emma, geb. Berliner]] und [[Isaak Yitzchok Farntrog]] in Fürth geboren. Am [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] nahm Lazarus Farntrog als Rotkreuz-Sanitäter teil. Später war er nicht mehr in der Krankenpflege aktiv und eröffnete ein Textilgeschäft gemeinsam mit seinem Bruder [[David Farntrog|David]] in der [[Königstraße 90]].<ref>vgl. [https://juedisch-in-fuerth.repositorium.gf-franken.de/de/personen.html?suchort1=Alle&suchbegriff1=Farntrog&logik2=und&suchort2=familienname&suchbegriff2=&logik3=und&suchort3=vorname&suchbegriff3=&sortierung=Familienname&order=ASC Jüdisch in Fürth] zu Lazarus Elieser Farntrog</ref> Er war Mitglied der [[Totenbruderschaft - ''Chewra Kadischa''|Chewra Kadischa]] (חֶבְרָא קַדִישָא, der Totenbruderschaft) und übte diese מצוה (Mitzwa, Gebot) bis zu seiner Deportation aus.


Am [[5. November]] [[1918]] heiratete er [[Jettchen Yael Nachman]]. Sie lebten vermutlich in der [[Blumenstraße 31]].<ref>United States Holocaust Memorial Museum, Lararus Farntrog - [https://www.ushmm.org/online/hsv/person_view.php?PersonId=4549404 online abrufbar]</ref>
Am [[5. November]] [[1918]] heiratete er [[Jettchen Jael Farntrog|Jettchen Jael Nachman]]. Sie lebten anfänglich in der Königstraße 137 1/2, ab 1936 in der Friedrichstraße 24<ref>siehe Adressbuch der Stadt Fürth 1935, Seite 57; dort geführt als Friedhofaufseher</ref> und zuletzt in der [[Blumenstraße 31]].<ref>United States Holocaust Memorial Museum, Lazarus Farntrog - [https://www.ushmm.org/online/hsv/person_view.php?PersonId=4549404 online]</ref>


== Verfolgung während der NS-Zeit ==
== Verfolgung während der NS-Zeit ==
In der NS-Zeit scheiterten seine Bemühungen, mit seiner Familie nach Palästina zu flüchten. Laut Online-Gedenkbuch des Bundesarchivs Koblenz wurde Lazarus Farntrog am 18. Juni 1943 mit einem "Osttransport" deportiert.<ref>myheritage, jüdische Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung, 1933-1945 - Lazarus Farntrog - Homepage online abgerufen am 5. August 2022 | 23.00 Uhr - [https://www.myheritage.de/research/collection-10921/deutschland-judische-opfer-der-nationalsozialistischen-verfolgung-1933-1945?itemId=73965&action=showRecord&recordTitle=Lazarus+Farntrog online abrufbar]</ref>  
Am 23. Januar 1939 beantragte er Pässe für die ganze Familie zur Auswanderung ins damalige Palästina, nach deren Genehmigung am 17. Oktober 1939 lapidar mitgeteilt wurde „Auswanderung kann z.Zt. nicht erfolgen."<ref>vgl. [https://juedisch-in-fuerth.repositorium.gf-franken.de/de/personen.html?suchort1=Alle&suchbegriff1=Farntrog&logik2=und&suchort2=familienname&suchbegriff2=&logik3=und&suchort3=vorname&suchbegriff3=&sortierung=Familienname&order=ASC Jüdisch in Fürth] zu Lazarus Elieser Farntrog</ref> Laut Online-Gedenkbuch des Bundesarchivs Koblenz wurde Lazarus Farntrog am 18. Juni 1943 mit einem "Osttransport" deportiert.<ref>myheritage, jüdische Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung, 1933-1945 - Lazarus Farntrog - Homepage online abgerufen am 5. August 2022 | 23.00 Uhr - [https://www.myheritage.de/research/collection-10921/deutschland-judische-opfer-der-nationalsozialistischen-verfolgung-1933-1945?itemId=73965&action=showRecord&recordTitle=Lazarus+Farntrog online]</ref>  


Farntrogs Kinder Betti, Rosi (geb. 5. September 1919), Erwin (geb. 31. Mai 1923) und Emmi (geb. 19. September 1925) sind ebenfalls im Osten "verschollen".<ref>Jüdische Pflegegeschichte - Homepage online abgerufen am 28. Juni 2022 | 23.15 Uhr - [https://recherche.juedische-pflegegeschichte.de/index.php?dataId=114276557471192&id=131724555879435&sid=3eff8f0b9643ee287d207ed9b64a6cc6 online abrufbar]</ref>
Farntrogs Kinder Betti, Rosi (geb. 5. September 1919), [[Erwin Farntrog|Erwin]] (geb. 31. Mai 1923) und Emmi (geb. 19. September 1925) sind ebenfalls im Osten "verschollen".<ref>Jüdische Pflegegeschichte - Homepage online abgerufen am 28. Juni 2022 | 23.15 Uhr - [https://recherche.juedische-pflegegeschichte.de/index.php?dataId=114276557471192&id=131724555879435&sid=3eff8f0b9643ee287d207ed9b64a6cc6 online]</ref> Erwin kam in Auschwitz ums Leben.


Lazarus Farntrog wurde 1943 in Berlin Mitte bestattet.<ref>[https://www.geni.com/people/Lazarus-Farntrog/6000000024051187889 geni.de - Lazarus Eliezer Farntrog]</ref>
Lazarus Farntrog wurde 1943 in Berlin-Mitte bestattet.<ref>GENI: Lazarus Farntrog - Homepage abgerufen am 4. August 2022 | 23.15 Uhr - [https://www.geni.com/people/Lazarus-Farntrog/6000000024051187889 online]</ref>


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* [[Totenbruderschaft - ''Chewra Kadischa'']]
* [[Jettchen Jael Farntrog]]
* [[David Farntrog]]
* [[Fürther Opfer der Shoah]]
* [[Fürther Opfer der Shoah]]



Aktuelle Version vom 31. Januar 2024, 10:00 Uhr

Lazarus Eliezer Farntrog (geb. 10. April 1886 in Fürth, gest. 18. Juni 1943 nach Auschwitz deportiert) war Rotkreuz-Sanitäter und Kaufmann. Farntrog war verheiratet und hatte fünf Kinder.

Leben und Wirken[Bearbeiten]

Lazarus Elieser Farntrog wurde als Sohn von Emma, geb. Berliner und Isaak Yitzchok Farntrog in Fürth geboren. Am Ersten Weltkrieg nahm Lazarus Farntrog als Rotkreuz-Sanitäter teil. Später war er nicht mehr in der Krankenpflege aktiv und eröffnete ein Textilgeschäft gemeinsam mit seinem Bruder David in der Königstraße 90.[1] Er war Mitglied der Chewra Kadischa (חֶבְרָא קַדִישָא, der Totenbruderschaft) und übte diese מצוה (Mitzwa, Gebot) bis zu seiner Deportation aus.

Am 5. November 1918 heiratete er Jettchen Jael Nachman. Sie lebten anfänglich in der Königstraße 137 1/2, ab 1936 in der Friedrichstraße 24[2] und zuletzt in der Blumenstraße 31.[3]

Verfolgung während der NS-Zeit[Bearbeiten]

Am 23. Januar 1939 beantragte er Pässe für die ganze Familie zur Auswanderung ins damalige Palästina, nach deren Genehmigung am 17. Oktober 1939 lapidar mitgeteilt wurde „Auswanderung kann z.Zt. nicht erfolgen."[4] Laut Online-Gedenkbuch des Bundesarchivs Koblenz wurde Lazarus Farntrog am 18. Juni 1943 mit einem "Osttransport" deportiert.[5]

Farntrogs Kinder Betti, Rosi (geb. 5. September 1919), Erwin (geb. 31. Mai 1923) und Emmi (geb. 19. September 1925) sind ebenfalls im Osten "verschollen".[6] Erwin kam in Auschwitz ums Leben.

Lazarus Farntrog wurde 1943 in Berlin-Mitte bestattet.[7]

Siehe auch[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. vgl. Jüdisch in Fürth zu Lazarus Elieser Farntrog
  2. siehe Adressbuch der Stadt Fürth 1935, Seite 57; dort geführt als Friedhofaufseher
  3. United States Holocaust Memorial Museum, Lazarus Farntrog - online
  4. vgl. Jüdisch in Fürth zu Lazarus Elieser Farntrog
  5. myheritage, jüdische Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung, 1933-1945 - Lazarus Farntrog - Homepage online abgerufen am 5. August 2022 | 23.00 Uhr - online
  6. Jüdische Pflegegeschichte - Homepage online abgerufen am 28. Juni 2022 | 23.15 Uhr - online
  7. GENI: Lazarus Farntrog - Homepage abgerufen am 4. August 2022 | 23.15 Uhr - online

Bilder[Bearbeiten]