Salomon Schlesinger: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Salomon Schlesinger''' auch Schlesinger-Jaffe ( geb. [[3. März]] [[1774]] in Fürth; gest. [[24. November]] [[1847]] in Fürth), Sohn des Wolf ben Baruch Jaffe-Schlesinger und dessen Ehefrau Hanna, geb. Bing, war Musiker, Schnittwarenhändler und vertrieb auch hebräische Bücher.<ref>biographische Angaben nach [https://www.geni.com/people/Salomon-Jaffe-Schlesinger/6000000032551490075 Geni] zu Salomon Schlesinger und nach [[Gisela Naomi Blume]]: ''[[Der alte jüdische Friedhof in Fürth (Buch)]] - 1607 - 2007'', 2007; Seite 220 f</ref> In der israelitischen Kultusgemeinde bekleidete er die Funktion eines [[wikipedia:Mohel|Mohel]]. | '''Salomon Schlesinger''', auch Schlesinger-Jaffe, ( geb. [[3. März]] [[1774]] in Fürth; gest. [[24. November]] [[1847]] in Fürth), Sohn des Wolf ben Baruch Jaffe-Schlesinger und dessen Ehefrau Hanna, geb. Bing, war Musiker, Schnittwarenhändler und vertrieb auch hebräische Bücher.<ref>biographische Angaben nach [https://www.geni.com/people/Salomon-Jaffe-Schlesinger/6000000032551490075 Geni] zu Salomon Schlesinger und nach [[Gisela Naomi Blume]]: ''[[Der alte jüdische Friedhof in Fürth (Buch)]] - 1607 - 2007'', 2007; Seite 220 f</ref> In der israelitischen Kultusgemeinde bekleidete er die Funktion eines [[wikipedia:Mohel|Mohel]]. | ||
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Die Familie wohnte 1847 in der Königstraße 237<ref>siehe Gisela Blume SW. 221</ref> ab 1850 in der [[Markgrafengasse 14 (ehemals)|Markgrafengasse 332]] (nach alter Zählung). Nach dem Tod von Rachel Regina heiratete Salomon Schlesinger erneut | Die Familie wohnte 1847 in der Königstraße 237<ref>siehe Gisela Blume SW. 221</ref>, ab 1850 in der [[Markgrafengasse 14 (ehemals)|Markgrafengasse 332]] (nach alter Zählung). Nach dem Tod von Rachel Regina heiratete Salomon Schlesinger erneut | ||
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Sohn '''Wolf Schlesinger''' machte sich einen Namen als Übersetzer des „[https://en-m-wikipedia-org.translate.goog/wiki/Sefer_HaIkkarim?_x_tr_sl=en&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=sc Buches der Prinzipien]“ (ספר העיקרים - Sefer ha-Ikkarim) von [[wikipedia:Joseph Albo|Joseph Albo]] aus dem 14. Jahrhundert. Dieses gab er mit seinem [https://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/freimann/content/titleinfo/763876 Bruder Ludwig Schlesinger] 1844 heraus, nachdem er bereits zwei Jahre die Stelle als Rabbiner in Sulzbach bekleidete.<ref>siehe Artikel zur Einführung in Sulzbach in der "[[wikipedia:Allgemeine Zeitung des Judentums|Allgemeinen Zeitung des Judentums]]" vom 11. Juni 1842</ref> | Sohn '''Wolf Schlesinger''' machte sich einen Namen als Übersetzer des „[https://en-m-wikipedia-org.translate.goog/wiki/Sefer_HaIkkarim?_x_tr_sl=en&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=sc Buches der Prinzipien]“ (ספר העיקרים - Sefer ha-Ikkarim) von [[wikipedia:Joseph Albo|Joseph Albo]] aus dem 14. Jahrhundert. Dieses gab er mit seinem [https://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/freimann/content/titleinfo/763876 Bruder Ludwig Schlesinger] 1844 heraus, nachdem er bereits zwei Jahre die Stelle als Rabbiner in Sulzbach bekleidete.<ref>siehe Artikel zur Einführung in Sulzbach in der "[[wikipedia:Allgemeine Zeitung des Judentums|Allgemeinen Zeitung des Judentums]]" vom 11. Juni 1842</ref> | ||
Die Sulzbacher Judenschaft gehörte seit 1690 dem Rabbinat Fürth an. Nach dem Tod des dortigen Rabbiners 1708 erhielt Sulzbach ein eigenes Rabbinat.<ref>Haus der Bayerischen Geschichte: „[https://hdbg.eu/juedisches_leben/pdf/883 Jüdisches Leben in Bayern - Gemeinde Sulzbach-Rosenberg]“</ref> | Die Sulzbacher Judenschaft gehörte seit 1690 dem Rabbinat Fürth an.<ref>[[Meir Ben Ascher]] Levi, der Hauptrabbiner in Fürth, betreute bereits 1673 Sulzbach und auch andere Gemeinden. Siehe [https://www.alemannia-judaica.de/sulzbach-rosenberg_synagoge.htm זולצבאך Sulzbach], Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (Blütezeit zwischen 18. und 19. Jahrhundert</ref> Nach dem Tod des dortigen Rabbiners 1708 erhielt Sulzbach ein eigenes Rabbinat.<ref>Haus der Bayerischen Geschichte: „[https://hdbg.eu/juedisches_leben/pdf/883 Jüdisches Leben in Bayern - Gemeinde Sulzbach-Rosenberg]“</ref> | ||
Der 1842 eingesetzte Rabbiner Dr. Wolf Schlesinger war als Demokrat politisch sehr aktiv. Er gründete 1848 den „liberal-demokratischen Volksverein zu Sulzbach“ und wurde dann aufgrund „aufrührerischer Reden“ im Zusammenhang mit der Märzrevolution 1848 verfolgt, so dass er nach Amerika fliehen musste.<ref>ebenda</ref> Schlesinger erregte sogar in Fürth durch diese Ereignisse Aufmerksamkeit durch eine Zeitungsmeldung über seine [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10503861_00683/pct:48.62288,85.84071,43.69703,3.50295/pct:100/0/default.jpg Verhaftung]<ref> | Der 1842 eingesetzte Rabbiner Dr. Wolf Schlesinger galt als ''religiös fortschrittlich''<ref>siehe dazu Nachricht in der Zeitschrift „Der Orient“ vom 5. März 1847: „''Sulzbach hat 50 Familien, einen Rabbiner (Dr. Schlesinger), dem dem Fortschritt zugetan ist und an Herrn Marschütz einen geschickten Lehrer. Die Gemeinde ist durch Auswanderungen dezimiert und im Wohlstande herabgekommen.''“</ref> und war als Demokrat politisch sehr aktiv. Er gründete 1848 den „liberal-demokratischen Volksverein zu Sulzbach“ und wurde dann aufgrund „aufrührerischer Reden“ im Zusammenhang mit der Märzrevolution 1848 verfolgt, so dass er nach Amerika fliehen musste.<ref>ebenda</ref> Schlesinger erregte sogar in Fürth durch diese Ereignisse Aufmerksamkeit durch eine Zeitungsmeldung über seine [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10503861_00683/pct:48.62288,85.84071,43.69703,3.50295/pct:100/0/default.jpg Verhaftung].<ref>siehe Fürther Tagblatt vom 31. August 1849</ref> Allerdings wurde die Meldung nächstentags [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10503861_00689/pct:47.24576,79.74963,45.55085,5.00736/pct:100/0/default.jpg zurückgenommen].<ref>siehe Fürther Tagblatt vom 1. September 1849</ref> Schlesinger war der letzte Distriktsrabbiner in Sulzbach. Die jüdische Gemeinde wurde danach von [[wikipedia:Floß (Oberpfalz)|Floß]] aus betreut. | ||
== Weiterführende Weblinks == | |||
* „Antritts-Rede des Rabbiners Dr. Wolf Schlessinger zu Sulzbach: Nebst der Beschreibung des Installations-Actes und der Rede des Herrn Landrichters ... Th. Bedall am 22. März 1842“, ([https://www.amazon.de/Antritts-Rede-Rabbiners-Schlessinger-Sulzbach-Installations-Actes/dp/0259154946 Classic Reprint]) Taschenbuch – 1. Mai 2017 | |||
* „Der nach Amerika geflüchtete und von dort wieder zurückgekehrte Rabbiner Dr. Wolfgang Schlesinger von Sulzbach“, [https://www-p1.archivportal-d.de/item/6B7OMFNHJ72DMDHQ3YQHI3CMOMQRSL6V?referrer=%2Fitem%2FWC7YUQJWFYESBBO2X4D2ZKAXWQAUX7EZ%3Fid%3D%2Fitem%2FJVJAC3SGVZQQAHJWXBZZDH7VLII4FLBT&rows=20&offset=40&viewType=list&hitNumber=44&facetValues%5B%5D=context%3DNKHJ5XNRVCV57R7YPVJKBONUDOLHSW6Z&lang=de&sort=random_6559681021755792179+desc Staatsarchiv Amberg] | |||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == | ||
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== Bilder == | == Bilder == |
Aktuelle Version vom 17. Juli 2024, 10:55 Uhr
- Vorname
- Salomon
- Nachname
- Schlesinger
- Geschlecht
- männlich
- Abw. Namen
- Jaffe
- Geburtsdatum
- 20. März 1774
- Geburtsort
- Fürth
- Todesdatum
- 24. November 1847
- Todesort
- Fürth
- Beruf
- Musiker, Schnittwarenhändler
- Religion
- Jüdisch
Person | Verwandtschaftsgrad |
---|---|
Gela, geb. Mannes | 2. Ehefrau |
Hanna Schlesinger | Tochter |
Hanna, geb. Bing | Mutter |
Jette Jeanette, verh. Erlanger | Tochter |
Jette Schlesinger | Tochter |
Rachel Regina, geb. Offenbacher | 1. Ehefrau |
Wolf Schlesinger | Sohn |
Wolf b. Baruch Engers | Vater |
Salomon Schlesinger, auch Schlesinger-Jaffe, ( geb. 3. März 1774 in Fürth; gest. 24. November 1847 in Fürth), Sohn des Wolf ben Baruch Jaffe-Schlesinger und dessen Ehefrau Hanna, geb. Bing, war Musiker, Schnittwarenhändler und vertrieb auch hebräische Bücher.[1] In der israelitischen Kultusgemeinde bekleidete er die Funktion eines Mohel.
Familie[Bearbeiten]
Salomon Schlesinger war seit 4. August 1808 mit Rachel Regina Offenbacher verheiratet, mit der er vier Kinder hatte:
- Hanna Schlesinger (1810 - 1810)
- Wolf Schlesinger (8. Februar 1810 - 6. November 1854)
- Jette Schlesinger (1814 - 1818)
- Jette Jeanette, verh. Erlanger (1817 - )
Die Familie wohnte 1847 in der Königstraße 237[2], ab 1850 in der Markgrafengasse 332 (nach alter Zählung). Nach dem Tod von Rachel Regina heiratete Salomon Schlesinger erneut am 10. August 1842 Gela Mannes.[3]
Sohn Wolf Schlesinger machte sich einen Namen als Übersetzer des „Buches der Prinzipien“ (ספר העיקרים - Sefer ha-Ikkarim) von Joseph Albo aus dem 14. Jahrhundert. Dieses gab er mit seinem Bruder Ludwig Schlesinger 1844 heraus, nachdem er bereits zwei Jahre die Stelle als Rabbiner in Sulzbach bekleidete.[4]
Die Sulzbacher Judenschaft gehörte seit 1690 dem Rabbinat Fürth an.[5] Nach dem Tod des dortigen Rabbiners 1708 erhielt Sulzbach ein eigenes Rabbinat.[6] Der 1842 eingesetzte Rabbiner Dr. Wolf Schlesinger galt als religiös fortschrittlich[7] und war als Demokrat politisch sehr aktiv. Er gründete 1848 den „liberal-demokratischen Volksverein zu Sulzbach“ und wurde dann aufgrund „aufrührerischer Reden“ im Zusammenhang mit der Märzrevolution 1848 verfolgt, so dass er nach Amerika fliehen musste.[8] Schlesinger erregte sogar in Fürth durch diese Ereignisse Aufmerksamkeit durch eine Zeitungsmeldung über seine Verhaftung.[9] Allerdings wurde die Meldung nächstentags zurückgenommen.[10] Schlesinger war der letzte Distriktsrabbiner in Sulzbach. Die jüdische Gemeinde wurde danach von Floß aus betreut.
Weiterführende Weblinks[Bearbeiten]
- „Antritts-Rede des Rabbiners Dr. Wolf Schlessinger zu Sulzbach: Nebst der Beschreibung des Installations-Actes und der Rede des Herrn Landrichters ... Th. Bedall am 22. März 1842“, (Classic Reprint) Taschenbuch – 1. Mai 2017
- „Der nach Amerika geflüchtete und von dort wieder zurückgekehrte Rabbiner Dr. Wolfgang Schlesinger von Sulzbach“, Staatsarchiv Amberg
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ biographische Angaben nach Geni zu Salomon Schlesinger und nach Gisela Naomi Blume: Der alte jüdische Friedhof in Fürth (Buch) - 1607 - 2007, 2007; Seite 220 f
- ↑ siehe Gisela Blume SW. 221
- ↑ ebenda
- ↑ siehe Artikel zur Einführung in Sulzbach in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 11. Juni 1842
- ↑ Meir Ben Ascher Levi, der Hauptrabbiner in Fürth, betreute bereits 1673 Sulzbach und auch andere Gemeinden. Siehe זולצבאך Sulzbach, Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (Blütezeit zwischen 18. und 19. Jahrhundert
- ↑ Haus der Bayerischen Geschichte: „Jüdisches Leben in Bayern - Gemeinde Sulzbach-Rosenberg“
- ↑ siehe dazu Nachricht in der Zeitschrift „Der Orient“ vom 5. März 1847: „Sulzbach hat 50 Familien, einen Rabbiner (Dr. Schlesinger), dem dem Fortschritt zugetan ist und an Herrn Marschütz einen geschickten Lehrer. Die Gemeinde ist durch Auswanderungen dezimiert und im Wohlstande herabgekommen.“
- ↑ ebenda
- ↑ siehe Fürther Tagblatt vom 31. August 1849
- ↑ siehe Fürther Tagblatt vom 1. September 1849