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Hand des damaligen Pfarrers Konrad Held. {{fnFC|87}} — Pfarrer Held schloß im Jahre [[1471]] den {{Datum|27. November|1471}} einen Vertrag mit den Gotteshauspflegern von St. Michael und Martin, wonach er auf den ihm zukommenden dritten Theil der in den Kirchen ein gehenden Geschenke zu Gunsten des Gotteshauses verzichtete, da gegen zwei Wiesen zu seiner und seiner Nachfolge Nutznießung | |||
erhielt. Aufgeführt ist in dieser Urkunde als genehmigender Lehensherr Peter Knorr, Pfarrer zu St. Lorenz und Probst zu Ansbach. Knorr war jedoch natürlich nur der Vertreter der damaligen eigentlichen Lehensherren, des Domprobstes von Bamberg. — {{Datum|1473}} stellte sich der Frühling bereits im Februar ein. Der Sommer war außerordentlich trocken und heiß und es trat eine solche Dürre ein, daß sich in der Nähe gelegene Wälder von selbst entzündeten und Meilen lange Strecken abbrannten (nach einer alten Chronik). Eier konnte man auf dem Felde im Sand braten. Von Ostern bis Michaelis hatte es nur ein einziges Mal geregnet. Alle Feld- und Gartenfrüchte gingen zu grunde, die Brunnen gaben kein Wasser mehr und die Flüsse trockneten aus. Da lange nicht gemahlen werden konnte, so stieg die Noth auf das Höchste und es folgte bald darauf eine große Theuerung. {{fnFC|88}} — Eine Frau Weingarten in Vorchheim trug zu Lehen von der Domprobstei eine Behausung am Platzbrunnen in Fürth und einen Weingarten am Kampfstuhl ebendaselbst. {{fnFC|89}} Um diese Zeit wurden mehrfache Stiftungen für die Michaeliskirche gemacht. S. Anhang Nr. XIX. — Die Fürther Kirche erfreute sich einer besonderen Auszeichnung, indem am {{Datum|3. December 1476}}, im fünften Jahre des Pontifikats von Sixtus IV., vier Kardinäle, Justus tituli St. Vitalis, Johannes u. s. w. auf die Bitten des Pfarrers Konrad Held in Fürth, der wahrscheinlich damals selbst in Rom war, den Wohlthätern der Kirche zu Fürth, welche an deren Erhaltung mitwirkten, einen hunderttägigen Ablaß gewährten. Ein ähnliche Urkunde stellten unter gleichem Datum vier andere Kardinäle aus, Guilelmus Ostiensis u. s. w., nur für andere Festtage, sonst mit gleichem Texte. {{fnFC|90}} — Der Oberpfarrer zu St. Lorenz in Nürnberg, unter dessen Leitung die Kirche zu Fürth stand, wurde {{Datum|1477}} vom Papste Sixtus IV. zum Probst erhoben. {{fnFC|91}} — Erbauung des Chors der 1482 Michaeliskirche. Pfarrer Tücher zu St. Lorenzen in Nürnberg ließ ein Fenster daran machen. {{fnFC|92}} Am {{Datum|5. April 1485}} beschwerte | |||
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schloß im Jahre 1471 den 27. November einen Vertrag mit den | |||
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auf den ihm zukommenden dritten Theil der in den Kirchen ein | |||
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gegen zwei Wiesen zu seiner und seiner Nachfolge Nutznießung | |||
erhielt. Aufgeführt ist in dieser Urkunde als genehmigender | |||
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Ansbach. Knorr war jedoch natürlich nur der Vertreter der | |||
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Der Sommer war außerordentlich trocken und heiß und es trat | |||
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im Sand braten. Von Ostern bis Michaelis hatte es nur ein | |||
einziges Mal geregnet. Alle Feld- und Gartenfrüchte gingen zu | |||
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große Theuerung. | |||
zu Lehen von der Domprobstei eine Behausung am Platzbrunnen | |||
in Fürth und einen Weingarten am Kampfstuhl ebendaselbst. | |||
Um diese Zeit wurden mehrfache Stiftungen für die | |||
erfreute sich einer besonderen Auszeichnung, indem am 3. | |||
Kardinäle, Justus tituli St. Vitalis, Johannes u. s. w. auf die | |||
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Fürth, welche an deren Erhaltung mitwirkten, einen | |||
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Der Oberpfarrer zu St. Lorenz in Nürnberg, unter dessen | |||
Michaeliskirche. Pfarrer Tücher zu St. Lorenzen in Nürnberg | |||
ließ ein Fenster daran machen. |
Aktuelle Version vom 26. August 2024, 11:27 Uhr
Dritte Periode (1471-1485.) | 25 |
Hand des damaligen Pfarrers Konrad Held. 87) — Pfarrer Held schloß im Jahre 1471 den 27. November einen Vertrag mit den Gotteshauspflegern von St. Michael und Martin, wonach er auf den ihm zukommenden dritten Theil der in den Kirchen ein gehenden Geschenke zu Gunsten des Gotteshauses verzichtete, da gegen zwei Wiesen zu seiner und seiner Nachfolge Nutznießung erhielt. Aufgeführt ist in dieser Urkunde als genehmigender Lehensherr Peter Knorr, Pfarrer zu St. Lorenz und Probst zu Ansbach. Knorr war jedoch natürlich nur der Vertreter der damaligen eigentlichen Lehensherren, des Domprobstes von Bamberg. — 1473 stellte sich der Frühling bereits im Februar ein. Der Sommer war außerordentlich trocken und heiß und es trat eine solche Dürre ein, daß sich in der Nähe gelegene Wälder von selbst entzündeten und Meilen lange Strecken abbrannten (nach einer alten Chronik). Eier konnte man auf dem Felde im Sand braten. Von Ostern bis Michaelis hatte es nur ein einziges Mal geregnet. Alle Feld- und Gartenfrüchte gingen zu grunde, die Brunnen gaben kein Wasser mehr und die Flüsse trockneten aus. Da lange nicht gemahlen werden konnte, so stieg die Noth auf das Höchste und es folgte bald darauf eine große Theuerung. 88) — Eine Frau Weingarten in Vorchheim trug zu Lehen von der Domprobstei eine Behausung am Platzbrunnen in Fürth und einen Weingarten am Kampfstuhl ebendaselbst. 89) Um diese Zeit wurden mehrfache Stiftungen für die Michaeliskirche gemacht. S. Anhang Nr. XIX. — Die Fürther Kirche erfreute sich einer besonderen Auszeichnung, indem am 3. December 1476, im fünften Jahre des Pontifikats von Sixtus IV., vier Kardinäle, Justus tituli St. Vitalis, Johannes u. s. w. auf die Bitten des Pfarrers Konrad Held in Fürth, der wahrscheinlich damals selbst in Rom war, den Wohlthätern der Kirche zu Fürth, welche an deren Erhaltung mitwirkten, einen hunderttägigen Ablaß gewährten. Ein ähnliche Urkunde stellten unter gleichem Datum vier andere Kardinäle aus, Guilelmus Ostiensis u. s. w., nur für andere Festtage, sonst mit gleichem Texte. 90) — Der Oberpfarrer zu St. Lorenz in Nürnberg, unter dessen Leitung die Kirche zu Fürth stand, wurde 1477 vom Papste Sixtus IV. zum Probst erhoben. 91) — Erbauung des Chors der 1482 Michaeliskirche. Pfarrer Tücher zu St. Lorenzen in Nürnberg ließ ein Fenster daran machen. 92) Am 5. April 1485 beschwerte