Karl Meyer: Unterschied zwischen den Versionen
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Dr. '''Karl Meyer''' (geb. [[7. Oktober]] [[1902]] in [[wikipedia:Löhmar|Löhmar]]/Oberfranken; gest. [[13. August]] [[1973]] in Fürth) war von Mai [[1966]] bis Juni [[1972]] [[2. Bürgermeister]] der Stadt Fürth. Dr. Meyer war Mitglied der [[CSU]]. Er war seit dem [[25. Juli]] [[1931]] mit Elise Meyer, geb. Fuchs aus Ingolstadt, verheiratet. | |||
Meyer studierte nach dem Abitur in Erlangen und Tübingen Philosophie und Theologie. Nach dem Studium war er in Niederfüllbach bei Coburg Pfarrverweser und anschließend Stadtvikar in München. Ab [[1930]] bekleidete er das Amt des Studienrats in Nürnberg und ab [[1937]] in Fürth, am späteren [[Hardenberg-Gymnasium]]. Hier war er zuletzt als Gymnasialprofessor tätig. Am [[29. Dezember]] [[1939]] wurde er in den Kriegsdienst eingezogen und war zunächst als Divisionsgeistlicher bei der 46. Division tätig. Nach einer Gehirnerschütterung durch Kriegseinwirkung betätigte er sich als Lazarettgeistlicher. 1942 musste er sich wegen "Zersetzung der Wehrkraft" vor dem Kriegsgericht verantworten, weil er in einer Predigt vor dem Divisionsstab die Tötung der Geisteskranken angeklagt hatte.<ref>Biografische Sammlung im Stadtarchiv Fürth</ref> | |||
Im Oktober [[1945]] kehrte er wieder in den Schuldienst an der [[Oberrealschule|Oberrealschule Fürth]] zurück. Zum [[1. April]] [[1953]] wird er zum Studienprofessor ernannt und bereits ein Jahr später [[1. November]] [[1953]] zum Oberstudienrat. Als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Religionslehrer in Bayern wirkte er und ist mit der Einrichtung der religionsphilologischen Seminare in Bayern 1959 der "erste Vater der bayerischen Religionsphilologen geworden". Die evangelische Landeskirche ehrte diese Verdienste durch die Verleihung des Titels "Kirchenrat". | |||
Meyer | Im Jahr [[1961]] trat Meyer im Fürther [[Stadtrat]] erstmals politisch in Erscheinung. Am [[5. Mai]] [[1966]] wurde Dr. Meyer überraschend mit 63 Jahren zum [[2. Bürgermeister]] gewählt. Für ihn stimmten neben der [[CSU]] auch die Stadträte der [[NPD]] und des [[Fürther Block e. V.|Fürther Blocks]]. Während seiner Zeit als [[2. Bürgermeister]] führte er die Referate [[Krankenhaus]] und [[Theater]]. Für eine erneute Kandidatur konnte die [[CSU]] den fast 70-Jährigen nicht mehr gewinnen, sodass ihn [[Oberbürgermeister]] [[Kurt Scherzer|Scherzer]] am [[2. August]] [[1972]] in den Ruhestand versetzte. Bereits ein Jahr später verstarb Dr. Meyer überraschend im [[Klinikum Fürth]].<ref>FN: Der Ruhestand war nur kurz. In: Fürther Nachrichten 1973</ref> | ||
== Zeitzeugenberichte == | |||
''Dr. Meyer wurde umgangssprachlich auch als "Dreirat" bezeichnet. Diesen Namen erhielt er, da er die drei Titel Kirchenrat, Stadtrat und Studienrat vorweisen konnte.''<ref>Manchmal wurde auch seine Funktion im Krankenhaus- und Theaterreferat dazu herangezogen.</ref> | |||
==Literatur== | ==Literatur== | ||
* ''Meyer, Dr. Karl''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 263 | * ''Meyer, Dr. Karl''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 263 | ||
* Jahresbericht des Hardenberg-Gymnasiums Fürth über das Schuljahr 1967/68; Würdigung zum Abschied vom Lehramt vom Schulleiter Dr. Riemann, S. 37–39 | |||
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Aktuelle Version vom 29. Januar 2024, 00:36 Uhr
- Namenszusatz
- Dr.
- Vorname
- Karl
- Nachname
- Meyer
- Geschlecht
- männlich
- Abw. Namen
- "Dreiratmeyer"
- Geburtsdatum
- 7. Oktober 1902
- Geburtsort
- Löhmar/Oberfranken
- Todesdatum
- 13. August 1973
- Todesort
- Fürth
- Beruf
- Lehrer, Studienprofessor, Kirchenrat
- Partei
- CSU
Funktion | FunktionVon | FunktionBis |
---|---|---|
2. Bürgermeister | 5 Mai 1966 | 2 August 1972 |
Stadtrat | 27 März 1960 | 30 Juni 1972 |
Dr. Karl Meyer (geb. 7. Oktober 1902 in Löhmar/Oberfranken; gest. 13. August 1973 in Fürth) war von Mai 1966 bis Juni 1972 2. Bürgermeister der Stadt Fürth. Dr. Meyer war Mitglied der CSU. Er war seit dem 25. Juli 1931 mit Elise Meyer, geb. Fuchs aus Ingolstadt, verheiratet.
Meyer studierte nach dem Abitur in Erlangen und Tübingen Philosophie und Theologie. Nach dem Studium war er in Niederfüllbach bei Coburg Pfarrverweser und anschließend Stadtvikar in München. Ab 1930 bekleidete er das Amt des Studienrats in Nürnberg und ab 1937 in Fürth, am späteren Hardenberg-Gymnasium. Hier war er zuletzt als Gymnasialprofessor tätig. Am 29. Dezember 1939 wurde er in den Kriegsdienst eingezogen und war zunächst als Divisionsgeistlicher bei der 46. Division tätig. Nach einer Gehirnerschütterung durch Kriegseinwirkung betätigte er sich als Lazarettgeistlicher. 1942 musste er sich wegen "Zersetzung der Wehrkraft" vor dem Kriegsgericht verantworten, weil er in einer Predigt vor dem Divisionsstab die Tötung der Geisteskranken angeklagt hatte.[1]
Im Oktober 1945 kehrte er wieder in den Schuldienst an der Oberrealschule Fürth zurück. Zum 1. April 1953 wird er zum Studienprofessor ernannt und bereits ein Jahr später 1. November 1953 zum Oberstudienrat. Als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Religionslehrer in Bayern wirkte er und ist mit der Einrichtung der religionsphilologischen Seminare in Bayern 1959 der "erste Vater der bayerischen Religionsphilologen geworden". Die evangelische Landeskirche ehrte diese Verdienste durch die Verleihung des Titels "Kirchenrat".
Im Jahr 1961 trat Meyer im Fürther Stadtrat erstmals politisch in Erscheinung. Am 5. Mai 1966 wurde Dr. Meyer überraschend mit 63 Jahren zum 2. Bürgermeister gewählt. Für ihn stimmten neben der CSU auch die Stadträte der NPD und des Fürther Blocks. Während seiner Zeit als 2. Bürgermeister führte er die Referate Krankenhaus und Theater. Für eine erneute Kandidatur konnte die CSU den fast 70-Jährigen nicht mehr gewinnen, sodass ihn Oberbürgermeister Scherzer am 2. August 1972 in den Ruhestand versetzte. Bereits ein Jahr später verstarb Dr. Meyer überraschend im Klinikum Fürth.[2]
Zeitzeugenberichte[Bearbeiten]
Dr. Meyer wurde umgangssprachlich auch als "Dreirat" bezeichnet. Diesen Namen erhielt er, da er die drei Titel Kirchenrat, Stadtrat und Studienrat vorweisen konnte.[3]
Literatur[Bearbeiten]
- Meyer, Dr. Karl. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 263
- Jahresbericht des Hardenberg-Gymnasiums Fürth über das Schuljahr 1967/68; Würdigung zum Abschied vom Lehramt vom Schulleiter Dr. Riemann, S. 37–39
Siehe auch[Bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten]
Bilder[Bearbeiten]
Feierstunde im Waisenhaus 1975 anlässlich Bundesverdienstkreuzehrung;
v.l.n.r.: Georgine Kittler (Schneiderin im Waisenhaus), Karl Will (Kirchenrat), Schwester Marie Stumpf, Karl Meyer (Stadtrat), Kurt Scherzer (Oberbürgermeister), Helmut Mulzer (Verwaltungschef)