Holocaust-Denkmal: Unterschied zwischen den Versionen

Aus FürthWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(Änderung 141362 von Doc Bendit (Diskussion) rückgängig gemacht.)
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
(22 dazwischenliegende Versionen von 7 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
Das '''Holocaust-Denkmal''' nennt die Fürther jüdischen Opfer des Holocaust.
{{Gebäude
|Bild=Namenstafeln_Shoah_Opfer_Fürth.jpg
|Gebaeude=Holocaust-Denkmal
|Strasse=Erlanger Straße
|Objekt=Denkmal; Mahnmal
|TeilDesEnsembles=Neuer Jüdischer Friedhof
|Areal=Nordstadt
|Baujahr=1997
|Bauherr=Stadt Fürth
|GebaeudeBesteht=Ja
|DenkmalstatusBesteht=Nein
|lat=49.48739980758121
|lon=10.99388762869402
}}
Das '''Holocaust-Denkmal''' nennt auf steinernen Namenstafeln die Fürther jüdischen Opfer der Shoah.


==Lage==
== Lage ==
Das Denkmal befindet sich in der Aussegnungshalle des [[Neuer Jüdischer Friedhof|Neuen Jüdischen Friedhofs]] Fürth, in einem Gebäude von 1902.


Das Denkmal befindet sich in der Aussegnungshalle des Neuen Jüdischen Friedhofs Fürth, in einem Gebäude von 1902.  
== Geschichte ==
Seit [[1997]] dokumentiert das Holocaust-Denkmal die Fürther Opfer des Holocaust. 887 Männer und Frauen jüdischen Glaubens sind hier auf den großen Steintafeln als [[Opfer des Nationalsozialismus]] mit biographischen Daten genannt. Elieser Höchster hatte sich seit Mai [[1995]] um die Realisierung des Denkmals bemüht und die Daten der ehemaligen Fürther zusammengetragen. Zur Einweihung des Denkmals kam [[wikipedia:Ignatz Bubis|Ignatz Bubis]], damaliger Vorsitzender des [[wikipedia:Zentralrat der Juden in Deutschland|Zentralrats der Juden in Deutschland]]. Die Enthüllung des Denkmals fand im Juli 1997 statt, mit dabei der damalige [[Oberbürgermeister]] [[Wilhelm Wenning]] und der Vorsitzende der [[Israelitische Kultusgemeinde Fürth|Israelitischen Kultusgemeinde Fürth]] [[Chaim Rubinstein]]. Wenning betonte in seiner Rede: "''Die Versuchung vergessen zu wollen, [sei] groß. Doch wer sich nicht an seine Vergangenheit erinnere, verspiele seine Zukunft. Wir wollen nicht nur unser Entsetzen konservieren. Wir wollen Lehren ziehen, die auch künftigen Generationen Orientierung sind.''"<ref>Wolfgang Händel: ''Gegen das Vergessen''. In: Fürther Nachrichten vom 30. Juli 1997, S. 37 (Druckausgabe)</ref>


==Geschichte==
[[Gisela Naomi Blume]], die spätere Vorsitzende der [[Israelitische Kultusgemeinde Fürth|Israelitischen Kultusgemeinde Fürth]], hatte jedes einzelne Schicksal in einem sogenannten „[[Gedenke (Buch)|Memorbuch]]“ festgehalten, das aber schon lange vergriffen ist. Auf der Internetseite der Israelitischen Kultusgemeinde Fürth sind nun alle Opfer zu finden, auch später noch identifizierte Opfer der Shoah, die der Gedenktafel nach 1997 meist nachgetragen wurden.
 
Seit 1997 dokumentiert das Holocaust-Denkmal die Fürther Opfer des Holocaust. 887 Männer und Frauen jüdischen Glaubens sind hier auf den großen Steintafeln als Opfer des Nationalsozialismus mit biographischen Daten genannt. [[Gisela Naomi Blume]], die Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde Fürth, hatte jedes einzelne Schicksal in einem sogenannten „Memorbuch“ festgehalten, das aber schon lange vergriffen ist. Auf der Internetseite der Israelitischen Kultusgemeinde Fürth sind nun alle Opfer zu finden.  
 
==Literatur==


== Literatur ==
* [[Helmut Richter|Helmut Richter]]: ''Fürther Juden - umgekommen während der Zeit des Nationalsozialismus''. In: [[Fürther Heimatblätter]], 1988/4, S.113 - 126  
* [[Helmut Richter|Helmut Richter]]: ''Fürther Juden - umgekommen während der Zeit des Nationalsozialismus''. In: [[Fürther Heimatblätter]], 1988/4, S.113 - 126  
* Komitee zum Gedenken der Fürther Shoah-Opfer (Bearbeitung Gisela Naomi Blume): ''Memorbuch zum Gedenken an die von den Nazis ermordeten Fürther Juden''. Fürth, 1997   
* Komitee zum Gedenken der Fürther Shoah-Opfer (Bearbeitung Gisela Naomi Blume): ''Memorbuch zum Gedenken an die von den Nazis ermordeten Fürther Juden''. Fürth, 1997   
* Blume, Naomi Gisela: ''Memorbuch zum Gedenken an die von den Nazis ermordeten Fürther Juden 1933–1945''. 2., wesentlich erweiterte Ausgabe des Gedenkbuches von 1997, veröffentlicht als Internet-Edition unter http://www.ikg-fuerth.de/memorfuerth.html, Fürth 2007 - Der Opfer-Teil dieser Edition wird derzeit überarbeitet und kann vorübergehend nicht aufgerufen werden. - [http://www.ikg-fuerth.de/opfer.htm online]
* [[BMPA]]: ''Aussegnungshalle gerettet''. In: Stadt Fürth vom 22. August 2007 - [http://www.fuerth.de/desktopdefault.aspx/tabid-468/815_read-15829/ Newsarchiv der Stadt Fürth]
* BMPA: ''Denkmal ergänzt''. In: Stadt Fürth vom 3. Juni 2009 - [https://www.fuerth.de/home/leben-in-fuerth/newsarchiv/archiv-2009/denkmal-ergaenzt.aspx Newsarchiv der Stadt Fürth]


* Blume, Naomi Gisela: ''Memorbuch zum Gedenken an die von den Nazis ermordeten Fürther Juden 1933–1945''. 2., wesentlich erweiterte Ausgabe des Gedenkbuches von 1997, veröffentlicht als Internet-Edition unter http://www.ikg-fuerth.de/memorfuerth.html, Fürth 2007 - Der Opfer-Teil dieser Edition wird derzeit überarbeitet und kann vorübergehend nicht aufgerufen werden. - [http://www.ikg-fuerth.de/opfer.htm im Internet]
== Lokalberichterstattung ==
 
* Wolfgang Händel: ''Gegen das Vergessen''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 30. Juli 1997, S. 37 (Druckausgabe)
* ''Aussegnungshalle gerettet''. In: Stadt Fürth vom 22. August 2007 - [http://www.fuerth.de/desktopdefault.aspx/tabid-468/815_read-15829/ im Internet]
* dpa: ''Fürther Holocaust-Denkmal: Namensliste der Opfer ist noch länger''. In: Nürnberger Zeitung, Nr. 125 vom 3. Juni 2009, S. 13 (Druckausgabe)
 
* Britta Gürke, dpa: ''Für Meta Schwarz gab es keine Tabletten - 1940 musste die Jüdin in Fürths Klinikum sterben''. In: Nürnberger Zeitung Nr. 141 vom 23. Juni 2009, S. 5 (Druckausgabe) bzw. ''Für Meta Schwarz gab es keine Tabletten''. In: nordbayern.de vom 23. Juni 2009 - [https://www.nordbayern.de/1.543699 online]
==Lokalberichterstattung==
* Reinhard Kalb: ''Seine Schützlinge waren seine Kinder - Vortrag über Isaak Hallemann''. In: Nürnberger Zeitung Nr. 20 vom 26. Januar 2010, Nürnberg plus, S. + 2 (Druckausgabe) bzw. ''Seine Schützlinge waren seine Kinder''. In: nordbayern.de vom 26. Januar 2010 - [https://www.nordbayern.de/1.635648 online]
* dpa: ''Fürther Holocaust-Denkmal: Namensliste der Opfer ist noch länger''. In: Nürnberger Zeitung, Nr. 125 vom 3. Juni 2009, S. 13 - [http://www.nz-online.de/artikel.asp?art=1028457&kat=30&man=4 NZ]
* Britta Gürke, dpa: ''1940 musste die Jüdin in Fürths Klinikum sterben. Für Meta Schwarz gab es keine Tabletten''. In: Nürnberger Zeitung Nr. 141 vom 23. Juni 2009, S. 5 - [http://www.nz-online.de/artikel.asp?art=1039237&kat=4&man=4 NZ]
 
* Reinhard Kalb: ''Vortrag über Isaak Hallemann. Seine Schützlinge waren seine Kinder''. In: Nürnberger Zeitung Nr. 20 vom 26. Januar 2010, Nürnberg plus, S. + 2 - [http://www.nz-online.de/artikel.asp?art=1161825&kat=317 NZ]
 
 
==Siehe auch==


== Siehe auch ==
* [[Mahnmal zum Gedenken an die Fürther Sinti]]
* [[Fürther Opfer der Shoah]]
* [[Fürther Opfer der Shoah]]
* [[Jüdischer Friedhof]]
* [[Jüdischer Friedhof]]
Zeile 34: Zeile 44:
* [[Opfer des Nationalsozialismus]]
* [[Opfer des Nationalsozialismus]]
* [[Synagogendenkmal]]
* [[Synagogendenkmal]]
* [[Fiorda]]
== Weblinks ==
* Israelitische Kultusgemeinde Fürth - [https://ikg-fuerth.de/ Website]
* Ekkehard Hübschmann: Arbeitsgemeinschaft fränkisch-jüdische Geschichte - [http://www.agfjg.de/ Website]


==Weblinks==
== Einzelnachweise ==
<references />


* Ekkehard Hübschmann: Arbeitsgemeinschaft fränkisch-jüdische Geschichte - [http://www.agfjg.de/ im Internet]
== Bilder ==
{{Bilder dieses Gebäudes}}


[[Kategorie: Brunnen und Denkmäler]]
[[Kategorie: Denkmäler]]
[[Kategorie: Fiorda]]
[[Kategorie: Fiorda]]

Aktuelle Version vom 24. März 2024, 21:14 Uhr

Namenstafeln Shoah Opfer Fürth.jpg
Namenstafeln der Fürther Opfer der Shoah in der Jüdischen Friedhofshalle, März 2009
Die Karte wird geladen …

Das Holocaust-Denkmal nennt auf steinernen Namenstafeln die Fürther jüdischen Opfer der Shoah.

Lage[Bearbeiten]

Das Denkmal befindet sich in der Aussegnungshalle des Neuen Jüdischen Friedhofs Fürth, in einem Gebäude von 1902.

Geschichte[Bearbeiten]

Seit 1997 dokumentiert das Holocaust-Denkmal die Fürther Opfer des Holocaust. 887 Männer und Frauen jüdischen Glaubens sind hier auf den großen Steintafeln als Opfer des Nationalsozialismus mit biographischen Daten genannt. Elieser Höchster hatte sich seit Mai 1995 um die Realisierung des Denkmals bemüht und die Daten der ehemaligen Fürther zusammengetragen. Zur Einweihung des Denkmals kam Ignatz Bubis, damaliger Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland. Die Enthüllung des Denkmals fand im Juli 1997 statt, mit dabei der damalige Oberbürgermeister Wilhelm Wenning und der Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde Fürth Chaim Rubinstein. Wenning betonte in seiner Rede: "Die Versuchung vergessen zu wollen, [sei] groß. Doch wer sich nicht an seine Vergangenheit erinnere, verspiele seine Zukunft. Wir wollen nicht nur unser Entsetzen konservieren. Wir wollen Lehren ziehen, die auch künftigen Generationen Orientierung sind."[1]

Gisela Naomi Blume, die spätere Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde Fürth, hatte jedes einzelne Schicksal in einem sogenannten „Memorbuch“ festgehalten, das aber schon lange vergriffen ist. Auf der Internetseite der Israelitischen Kultusgemeinde Fürth sind nun alle Opfer zu finden, auch später noch identifizierte Opfer der Shoah, die der Gedenktafel nach 1997 meist nachgetragen wurden.

Literatur[Bearbeiten]

  • Helmut Richter: Fürther Juden - umgekommen während der Zeit des Nationalsozialismus. In: Fürther Heimatblätter, 1988/4, S.113 - 126
  • Komitee zum Gedenken der Fürther Shoah-Opfer (Bearbeitung Gisela Naomi Blume): Memorbuch zum Gedenken an die von den Nazis ermordeten Fürther Juden. Fürth, 1997
  • Blume, Naomi Gisela: Memorbuch zum Gedenken an die von den Nazis ermordeten Fürther Juden 1933–1945. 2., wesentlich erweiterte Ausgabe des Gedenkbuches von 1997, veröffentlicht als Internet-Edition unter http://www.ikg-fuerth.de/memorfuerth.html, Fürth 2007 - Der Opfer-Teil dieser Edition wird derzeit überarbeitet und kann vorübergehend nicht aufgerufen werden. - online
  • BMPA: Aussegnungshalle gerettet. In: Stadt Fürth vom 22. August 2007 - Newsarchiv der Stadt Fürth
  • BMPA: Denkmal ergänzt. In: Stadt Fürth vom 3. Juni 2009 - Newsarchiv der Stadt Fürth

Lokalberichterstattung[Bearbeiten]

  • Wolfgang Händel: Gegen das Vergessen. In: Fürther Nachrichten vom 30. Juli 1997, S. 37 (Druckausgabe)
  • dpa: Fürther Holocaust-Denkmal: Namensliste der Opfer ist noch länger. In: Nürnberger Zeitung, Nr. 125 vom 3. Juni 2009, S. 13 (Druckausgabe)
  • Britta Gürke, dpa: Für Meta Schwarz gab es keine Tabletten - 1940 musste die Jüdin in Fürths Klinikum sterben. In: Nürnberger Zeitung Nr. 141 vom 23. Juni 2009, S. 5 (Druckausgabe) bzw. Für Meta Schwarz gab es keine Tabletten. In: nordbayern.de vom 23. Juni 2009 - online
  • Reinhard Kalb: Seine Schützlinge waren seine Kinder - Vortrag über Isaak Hallemann. In: Nürnberger Zeitung Nr. 20 vom 26. Januar 2010, Nürnberg plus, S. + 2 (Druckausgabe) bzw. Seine Schützlinge waren seine Kinder. In: nordbayern.de vom 26. Januar 2010 - online

Siehe auch[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

  • Israelitische Kultusgemeinde Fürth - Website
  • Ekkehard Hübschmann: Arbeitsgemeinschaft fränkisch-jüdische Geschichte - Website

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Wolfgang Händel: Gegen das Vergessen. In: Fürther Nachrichten vom 30. Juli 1997, S. 37 (Druckausgabe)

Bilder[Bearbeiten]