Luftbild 1916: Unterschied zwischen den Versionen
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Das Luftbild tauchte um 1990 in einem privaten Fotoalbum des damaligen Atzenhofener Flugplatz-Fotografen Heinrich Koch auf. Da der Aufnahmezeitpunkt nicht dokumentiert war, konnte die zeitliche Einordnung nur anhand des Fotos selbst bestimmt werden. Als wesentlicher Anhaltspunkt stellte sich hier der Bau der [[Flugplatzbahn]] als Abzweig der [[Bahnstrecke Nürnberg–Würzburg|Bahnstrecke Nürnberg – Würzburg]] (rechts oben im Bild) heraus. | Das Luftbild tauchte um 1990 in einem privaten Fotoalbum des damaligen Atzenhofener Flugplatz-Fotografen Heinrich Koch auf. Da der Aufnahmezeitpunkt nicht dokumentiert war, konnte die zeitliche Einordnung nur anhand des Fotos selbst bestimmt werden. Als wesentlicher Anhaltspunkt stellte sich hier der Bau der [[Flugplatzbahn]] als Abzweig der [[Bahnstrecke Nürnberg–Würzburg|Bahnstrecke Nürnberg – Würzburg]] (rechts oben im Bild) heraus. Fertiggestellt wurde die Bahnverbindung zum neuen Flugplatz 1917. Daraus lässt sich die Zeit der Aufnahme mit "Sommer 1916" angeben. | ||
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Wie man gut erkennen kann, führte von der Dambacher Straße aus ein Fußweg zum einstigen Militärbad. Unterhalb der [[Siebenbogenbrücke]] mit den Bahnlinien nach Würzburg und Bamberg sieht man gut die ersten städtischen Badeeinrichtungen bis hin zu den vier [[Kißkalt'sche Häuser|Kißkalt-Mietshäusern]] (Arbeiter-Wohnanlage) an der Bogen-/Erlen-/Denglerstraße aus 1898/99. Von dort geht der Hardsteg hinüber zur [[Cadolzburger Straße]] mit den dortigen ersten Wohnbauten. Die [[Hardstraße]] den Berg hinauf war seinerzeit noch nicht ausgebaut, sondern nur ein Fuß- und Fahrweg. | Wie man gut erkennen kann, führte von der Dambacher Straße aus ein Fußweg zum einstigen Militärbad. Unterhalb der [[Siebenbogenbrücke]] mit den Bahnlinien nach Würzburg und Bamberg sieht man gut die ersten städtischen Badeeinrichtungen bis hin zu den vier [[Kißkalt'sche Häuser|Kißkalt-Mietshäusern]] (Arbeiter-Wohnanlage) an der Bogen-/Erlen-/Denglerstraße aus 1898/99. Von dort geht der Hardsteg hinüber zur [[Cadolzburger Straße]] mit den dortigen ersten Wohnbauten. Die [[Hardstraße]] den Berg hinauf war seinerzeit noch nicht ausgebaut, sondern nur ein Fuß- und Fahrweg. | ||
Imposant, wie sich in der unteren Bildmitte das [[Rathaus]] mit dem Erweiterungsbau von 1900 in der Königstraße ausmacht. Aber auch die Synagoge im „Gänsbergviertel“ auf dem ehemaligen [[Schulhof]] hat beträchtliche Ausmaße. Ebenfalls fällt auf, wie mächtig sich am Ende der Gustavstraße hin zum Königsplatz an der neuen Baldstraße und der Unteren Fischerstraße der 1886 - 1889 erbaute Wohnkomplex von Baumeister Georg Kißkalt ausmacht. Er entstand nach Abbruch des [[Langes Haus|Langen Hauses]], einem | Imposant, wie sich in der unteren Bildmitte das [[Rathaus]] mit dem Erweiterungsbau von 1900 in der Königstraße ausmacht. Aber auch die Synagoge im „Gänsbergviertel“ auf dem ehemaligen [[Schulhof]] hat beträchtliche Ausmaße. Ebenfalls fällt auf, wie mächtig sich am Ende der Gustavstraße hin zum Königsplatz an der neuen Baldstraße und der Unteren Fischerstraße der 1886 - 1889 erbaute Wohnkomplex von Baumeister Georg Kißkalt ausmacht. Er entstand nach Abbruch des [[Langes Haus|Langen Hauses]], einem alten Fachwerkbau, der zuletzt 260 Bewohner und Gewerbebetriebe beherbergte. Der Pegnitz-Fluss fließt unmittelbar unterhalb der Straße und unterquert die Ludwigsbrücke, die noch zu sehen ist. Oberhalb der Heiligenstraße das Mädchenschulhaus hinter der Kirche St. Michael. | ||
Sehr schön sieht man die Straßenzüge der Schwabacher und Hirschenstraße in südlicher Richtung im Zuge der Stadterweiterung. Beachtlich aber auch aus dieser Sicht, wie sich das Trio „Kultur – Kirche – Justiz“ an der Königstraße ausmacht. Vor dem [[Stadttheater]] erkennen wir noch das ehemalige Rondell der Auffahrt zum Eingangsportal. Gegenüber geht es hinab zum alten [[Karlsteg]] über die Pegnitz. Auf der Wiese über dem Fluss befand sich seinerzeit ein Veranstaltungsgelände. Die Heringsbrater dort waren früher ein fester Bestandteil der jährlichen Kärwa. Ein paar Hundert Meter unterhalb steht die alte [[Wolfsgrubermühle|Wolfsgruber-Mühle]] mit dem Wehr im Fluss. | Sehr schön sieht man die Straßenzüge der Schwabacher und Hirschenstraße in südlicher Richtung im Zuge der Stadterweiterung. Beachtlich aber auch aus dieser Sicht, wie sich das Trio „Kultur – Kirche – Justiz“ an der Königstraße ausmacht. Vor dem [[Stadttheater]] erkennen wir noch das ehemalige Rondell der Auffahrt zum Eingangsportal. Gegenüber geht es hinab zum alten [[Karlsteg]] über die Pegnitz. Auf der Wiese über dem Fluss befand sich seinerzeit ein Veranstaltungsgelände. Die Heringsbrater dort waren früher ein fester Bestandteil der jährlichen Kärwa. Ein paar Hundert Meter unterhalb steht die alte [[Wolfsgrubermühle|Wolfsgruber-Mühle]] mit dem Wehr im Fluss. | ||
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== Literatur == | == Literatur == | ||
* Gerhard Merle, Barbara Ohm: ''Das erste Luftbild von Fürth - Erläuterungen zur Jahresgabe 1994 des Heimat- und Geschichtsvereins ALT-FÜRTH''. Erläuterungsblatt | * Gerhard Merle, Barbara Ohm: ''Das erste Luftbild von Fürth - Erläuterungen zur Jahresgabe 1994 des Heimat- und Geschichtsvereins ALT-FÜRTH''. Erläuterungsblatt | ||
* Gerd Walther, Hartmut Beck: ''[[Bild und Erinnerung (Buch)|Bild und Erinnerung]] - Fürther Luftaufnahmen 1916 bis 1945''. Nürnberg 1998 - Bild 1 mit Ausschnitten daraus in Bildern 2, 11, 47, 48 | |||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == |
Aktuelle Version vom 1. März 2022, 11:45 Uhr
Das erste Luftbild von Fürth wurde mitten im Ersten Weltkrieg aufgenommen. In Atzenhof befand sich eine Fliegerstation zur Ausbildung von Militärpiloten.
Das Luftbild tauchte um 1990 in einem privaten Fotoalbum des damaligen Atzenhofener Flugplatz-Fotografen Heinrich Koch auf. Da der Aufnahmezeitpunkt nicht dokumentiert war, konnte die zeitliche Einordnung nur anhand des Fotos selbst bestimmt werden. Als wesentlicher Anhaltspunkt stellte sich hier der Bau der Flugplatzbahn als Abzweig der Bahnstrecke Nürnberg – Würzburg (rechts oben im Bild) heraus. Fertiggestellt wurde die Bahnverbindung zum neuen Flugplatz 1917. Daraus lässt sich die Zeit der Aufnahme mit "Sommer 1916" angeben.
Ein genaues Studium des Luftbilds lässt die enormen Stadtbildveränderungen erkennen. Beispielhaft sei hier herausgegriffen:[1]
Wie man gut erkennen kann, führte von der Dambacher Straße aus ein Fußweg zum einstigen Militärbad. Unterhalb der Siebenbogenbrücke mit den Bahnlinien nach Würzburg und Bamberg sieht man gut die ersten städtischen Badeeinrichtungen bis hin zu den vier Kißkalt-Mietshäusern (Arbeiter-Wohnanlage) an der Bogen-/Erlen-/Denglerstraße aus 1898/99. Von dort geht der Hardsteg hinüber zur Cadolzburger Straße mit den dortigen ersten Wohnbauten. Die Hardstraße den Berg hinauf war seinerzeit noch nicht ausgebaut, sondern nur ein Fuß- und Fahrweg.
Imposant, wie sich in der unteren Bildmitte das Rathaus mit dem Erweiterungsbau von 1900 in der Königstraße ausmacht. Aber auch die Synagoge im „Gänsbergviertel“ auf dem ehemaligen Schulhof hat beträchtliche Ausmaße. Ebenfalls fällt auf, wie mächtig sich am Ende der Gustavstraße hin zum Königsplatz an der neuen Baldstraße und der Unteren Fischerstraße der 1886 - 1889 erbaute Wohnkomplex von Baumeister Georg Kißkalt ausmacht. Er entstand nach Abbruch des Langen Hauses, einem alten Fachwerkbau, der zuletzt 260 Bewohner und Gewerbebetriebe beherbergte. Der Pegnitz-Fluss fließt unmittelbar unterhalb der Straße und unterquert die Ludwigsbrücke, die noch zu sehen ist. Oberhalb der Heiligenstraße das Mädchenschulhaus hinter der Kirche St. Michael.
Sehr schön sieht man die Straßenzüge der Schwabacher und Hirschenstraße in südlicher Richtung im Zuge der Stadterweiterung. Beachtlich aber auch aus dieser Sicht, wie sich das Trio „Kultur – Kirche – Justiz“ an der Königstraße ausmacht. Vor dem Stadttheater erkennen wir noch das ehemalige Rondell der Auffahrt zum Eingangsportal. Gegenüber geht es hinab zum alten Karlsteg über die Pegnitz. Auf der Wiese über dem Fluss befand sich seinerzeit ein Veranstaltungsgelände. Die Heringsbrater dort waren früher ein fester Bestandteil der jährlichen Kärwa. Ein paar Hundert Meter unterhalb steht die alte Wolfsgruber-Mühle mit dem Wehr im Fluss.
Literatur[Bearbeiten]
- Gerhard Merle, Barbara Ohm: Das erste Luftbild von Fürth - Erläuterungen zur Jahresgabe 1994 des Heimat- und Geschichtsvereins ALT-FÜRTH. Erläuterungsblatt
- Gerd Walther, Hartmut Beck: Bild und Erinnerung - Fürther Luftaufnahmen 1916 bis 1945. Nürnberg 1998 - Bild 1 mit Ausschnitten daraus in Bildern 2, 11, 47, 48
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ nach Mitteilung von Peter Frank vom 4. September 2018