Simon Gieß: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Simon Gieß''' war ein [[Zimmermeister]] und [[Architekt]]. | {{Adresse | ||
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'''Simon Gieß''' (geb. [[13. November]] [[1816]] in [[wikipedia:Schwand bei Nürnberg|Schwand bei Nürnberg]]<ref name="KB-Tf">Kirchenbücher Schwand b. Nürnberg; Taufen, Trauungen, Bestattungen 1788–1822, S. 232</ref>, gest. [[19. Februar]] [[1875]] in Fürth<ref name="KB-Bsttg">Kirchenbücher St. Michael, Bestattungen 1871–1876, S. 319</ref>) war ein [[Zimmermeister]] und [[Architekt]]. | |||
__TOC__ | |||
== Leben == | |||
Er kam als Sohn des Zimmergesellen und späteren Jagdaufsehers Conrad Gieß (1776–1847) und seiner Ehefrau Margaretha, geborene Keller (1779–1820) in Schwand bei Nürnberg zur Welt. Simon Lades, Bürger und Bierschenk in Schwand, war sein Pate.<ref name="KB-Tf"/> Simon war noch keine vier Jahre alt, als seine Mutter verstarb. Die Stiefmutter Anna Maria, geborene Autenrieth (1780–1833), eine Lehrertochter, die der Vater 1821 heiratete, kümmerte sich um seine weitere Erziehung. | |||
Simon Gieß war bei Ausbruch des großen [[wikipedia:Hamburger Brand|Stadtbrandes von Hamburg]] im Mai 1842 vor Ort und nahm an den Arbeiten zur Brandbekämpfung teil. Vom Senat der Stadt Hamburg wurde er für die geleistete Hilfe mit der [[wikipedia:Hamburgische Dankmedaille (Stadtbrand 1842)|Hamburger Dankmedaille]] ausgezeichnet.<ref>Fürther Tagblatt vom 29. Mai 1844, [[Fronmüllerchronik]] 1871, S. 228</ref> | |||
Am 30. Dezember [[1845]] kaufte er von den Griesmeier'schen Erben einen Bauplatz in der [[Schwabacher Straße]] und errichtete darauf 1846 ein Hofhaus, eine Werkstätte und eine Holzremise. Das Gesamtanwesen (damalige Schwabacher Str. Nr. 271. 1. Bez.) verkaufte er 1854 an [[Daniel Berolzheimer]] und [[Leopold Illfelder]] weiter, die hier eine Bleistiftfabrik einrichten wollten.<ref>Später wohnte hier auch der Sohn [[Heinrich Berolzheimer]], siehe Michael Berolzheimer Collection 1325–1942 - [http://www.archive.org/stream/michaelberolzheimer_01_reel01#page/n155 online-Digitalisat]</ref> Als Ersatz erbaute er sich ein Haus, das aber bereits nach wenigen Jahren zur Errichtung eines großen, freien Bahnhofvorplatzes abgerissen wurde. Zuvor schuf er sich ein neues Domizil in der gerade angelegten Karolinenstraße, das Wohnhaus [[Karolinenstraße 64]] mit großem Zimmerplatz und einem Gasthaus Karolinenstraße 56. | |||
Simon Gieß starb im Alter von 58 Jahren nach Diagnose von Arzt Dr. Wollner an Lungenentzündung, er wurde am 22. Februar 1875 beigesetzt.<ref name="KB-Bsttg"/> | |||
==Werke== | ==Werke== | ||
{{Werke Architekt}} | {{Werke Architekt}} | ||
==Außerdem== | ==== Außerdem ==== | ||
* | * [[1864]]: Erste Turnhalle des Turnvereins 1860 Fürth (gemeinsam mit Maurermeister [[Caspar Gran]])<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 331</ref> | ||
* [[1869]]: [[Schießhaus]] | * [[1869]]: [[Schießhaus]] | ||
== Familie == | |||
Simon Gieß verheiratete sich am 5. August 1844 in Fürth mit Maria Apollonia Schmidt (geb. 21. Juni 1821 in Fürth), Tochter des Schreinermeisters und Spiegelfabrikanten Georg Schmidt und seiner Ehefrau Katharina, geb. Egersdörfer. Aus dieser Ehe gingen sechs Kinder, alle in Fürth geboren, hervor. Zudem war Simon Gieß mit den Maurermeistern [[Andreas Korn]] und [[Philipp Krieger]] verschwägert, die Schwestern seiner Ehefrau geheiratet hatten. | |||
=== Kinder === | |||
==== Johann ‘Philipp’ Adolph Konrad Gieß (geb. 19. April 1846) ==== | |||
Seine Taufpaten waren Johann Philipp Adolph Krieger, Bruder des späteren Maurermeisters Philipp Krieger, und Großvater Konrad Gieß aus Schwand.<ref name="KB-Taufe Philipp">Kirchenbücher St. Michael, Taufen 1845–1850, S. 68</ref> Er wurde Zimmereigeschäftsführer des väterlichen Betriebs und heiratete am 25. Februar 1868 in Fürth die Händlerstochter Margarethe Betty Emmendörfer (geb. 12. Februar 1847 in Fürth). Das junge Ehepaar bekam bald einen Sohn, den sie bei Patenschaft des Großvaters auch Simon Gieß (geb. 30. Juli 1868 in Fürth, gest. 5. Januar 1869 in Fürth) nannten. Danach verliert sich ihre Spur in Fürth. | |||
Offenbar sind sie nach Nordamerika ausgewandert; die Einwanderung von Betty Giess aus Fürth in die USA nach New York am 14. März 1870 ist belegt.<ref>United States Germans to America Index, 1850–1897, familysearch.org/ark:/61903/1:1:KD3K-N7S</ref> Philipp Giess tritt 1884 im kanadischen Britisch-Kolumbien in Erscheinung, dort verehelichte er sich als 38 Jahre alter Junggeselle (!) am 21. Juni in [[wikipedia:New Westminster|New Westminster]] mit der 52 Jahre alten Witwe Mary Whittaker.<ref>siehe familysearch.org, Philip Giess, Personen-ID-Nr. MWD4-3X2</ref> | |||
==== Karolina Katharina Apollonia Gieß (geb. 28. Februar 1848) ==== | |||
Die Großmutter Katharina Apollonia Schmidt war ihre Patin.<ref name="KB-Taufe Karo">Kirchenbücher St. Michael, Taufen 1845–1850, S. 228</ref> Sie verheiratete sich am 9. August 1868 in Fürth mit dem „Güterbestätter“ (Frachtmakler bzw. Spediteur) Stephan Wolfram (geb. 17. März 1841 in Fürth). Das Ehepaar hatte wohl drei Kinder; die Söhne Konrad (geb. 1871) und Simon (geb. 1873) wurden Mitinhaber der vom Großvater gegründeten Fa. Conrad Wolfram, Spedition, Rollfuhr- und Möbeltransport, Kanalgüterbestätterei und später der Fa. [[Apfelbaum & Wolfram]]. | |||
==== Ursula ‘Margaretha’ Gieß (geb. 16. März 1850) ==== | |||
Die Ehefrau des Baders Sigmund Carl Klein aus Schwand, Ursula Margaretha, war die Patin.<ref name="KB-Taufe Marg.>Kirchenbücher St. Michael, Taufen 1845–1850, S. 394</ref> Sie heiratete mit kirchenrechtlicher Cession (Abtretung) von Nürnberg am 17. März 1872 in Fürth den Nürnberger Kupferschmiedemeister Johann Carl Eduard Flor (geb. 1. Juni 1838 in Nürnberg) und zog nach Nürnberg in die Ludwigstraße. Im Jahr 1893 wurde sie Witwe, im nächsten Jahr heiratete Margaretha Flor den aus Fürth stammenden Spielwarenfabrikanten Johann Adam Kithil. | |||
==== Johanna Magdalena Emilia Gieß (geb. 12. April 1851) ==== | |||
Ihre Patin war die gleiche Vornamen tragende Tochter des Bierbrauers [[Georg Heinrich Stengel]].<ref>Kirchenbücher St. Michael, Taufen 1850–1855, S. 36</ref> | |||
Sie heiratete am 20. Mai 1872 in Fürth den Zinnfigurenfabrikanten Johann Adam Schildknecht (geb. 25. April 1849). Sie starb bereits im 30. Lebensjahr, etwa sechs Wochen nach der Geburt des sechsten Kindes, am 24. Februar 1881. | |||
==== Johann Andreas Ernst Gieß (geb. 13. Oktober 1853) ==== | |||
Als sein Pate fungierte der Maurermeister Johann Andreas Korn.<ref>Kirchenbücher St. Michael, Taufen 1850–1855, S. 252</ref> Offenbar folgte er seinem älteren Bruder Philipp, er wanderte auch nach Nordamerika aus. Im Alter von 21 Jahren verheiratete er sich in Manhattan, New York/USA am 25. Oktober 1874 mit der aus Regensburg stammenden Elisabeth Louise Kleinschmidt (1849–1910). Aus der Ehe sind die Kinder August (geb. 1876) und Emma (geb. 1878) bekannt. Im Jahr 1875 erhielt er die US-amerikanische Staatsbürgerschaft. Im Alter von nur 37 Jahren verstarb Johann Andreas Ernst Giess am 22. November 1890 in Brooklyn, New York/USA.<ref>Genealogie-Internetseite ancestry, Stammbaum Johansen_2012-02-20, Teil Johann Andreas Ernst Giess 1853–1890</ref> | |||
==== [[Konrad Gieß|‘Konrad’ Julius Gieß]] (geb. 9. Juni 1855) ==== | |||
Taufpate war der Fürther Zinngießermeister Konrad Schildknecht. Nachdem seine beiden älteren Brüder nach Nordamerika ausgewandert waren, übernahm er als jüngster Sohn das väterliche Zimmereigeschäft. | |||
=== Zweite Ehe === | |||
Nach dem Tod seiner Ehefrau Maria am 13. Juni 1871 in Fürth, sie verstarb laut Diagnose von Arzt Dr. Wollner kurz vor ihrem 50. Geburtstag an Lungenlähmung<ref>Kirchenbücher St. Michael, Bestattungen 1871–1876, S. 35</ref>, verheiratete sich Simon Gieß erneut. Die zweite Ehe wurde am 5. Mai 1872 in Fürth getraut, er ehelichte die Nürnberger Witwe Margaretha Deiler, geborene Strauss (geb. 23. November 1828 in Fürth). Die Ehe währte noch keine drei Jahre, da starb Simon Gieß. Die Witwe Margaretha Gieß verehelichte sich ein Jahr später, am 1. Mai 1876, mit dem Fürther Eisenbahnofficial Martin Mader. | |||
== Adressen == | |||
* 1846: Schwabacher Straße Hs.-Nr. 273, 1. Bez.<ref name="KB-Taufe Philipp"/> (ab 1890 [[Schwabacher Straße 56]]) | |||
* 1848: Schwabacher Straße Hs.-Nr. 270, 1. Bez.<ref name="KB-Taufe Karo"/> (ab 1890 [[Schwabacher Straße 48]]) | |||
* 1854: Schwabacher Straße Hs.-Nr. 271, 1. Bez.<ref name="KB-Taufe Marg."/><ref>Adressbuch von 1854</ref> (ab 1890 Schwabacher Straße 52, später verschmolzen mit Grundstück [[Schwabacher Straße 54]]) | |||
* 1859/1860: Friedrichstraße Hs.-Nr. 312 p, 1. Bez.<ref>Adressbuch von 1859</ref> bzw. Lerchenstraße 43<ref>Adressbuch von 1860</ref> (das von Simon Gieß neu erbaute Gebäude wurde zur Schaffung eines großen, freien Bahnhofvorplatzes von der Stadt Fürth erworben und 1865 abgerissen)<ref>Fürther Abendzeitung vom 3. März 1865</ref> | |||
* 1867: Carolinenstraße 16 (Gasthaus) und 20, „Königsstraße“ 83<ref>Adressbuch von 1867</ref> (ab 1890 [[Karolinenstraße 56]] [gehörte nun den Wirtseheleuten Anna Marg. u. Joseph Hirscheider] und 64, [[Nürnberger Straße 30]] [nun Eigentum von Bäcker Joh. David Förch]) | |||
* 1872: Obere Carolinenstraße 16 (Gasthaus) und 20, Marienstraße 24<ref>Adressbuch von 1872</ref> (ab 1890 Karolinenstraße 56 und 64, [[Marienstraße 14]]) | |||
* 1873: Karolinenstraße 16 (Geschäft)<ref>Adressbuch von 1873</ref> (ab 1890 Karolinenstraße 56) | |||
==Einzelnachweise== | ==Einzelnachweise== |
Aktuelle Version vom 29. Januar 2024, 00:47 Uhr
- Vorname
- Simon
- Nachname
- Gieß
- Geschlecht
- männlich
- Abw. Namen
- Giess, Gies
- Geburtsdatum
- 13. November 1816
- Geburtsort
- Schwand bei Nürnberg
- Todesdatum
- 19. Februar 1875
- Todesort
- Fürth
- Beruf
- Zimmermeister, Architekt
- Religion
- evangelisch-lutherisch
Auszeichnung | VerleihungAm | AuszeichnungBemerkung |
---|---|---|
Hamburger Dankmedaille | 1844 | für Verdienste bei der Brandbekämpfung |
Adressart | VonObjekt |
---|---|
Letzter Wohnort in Fürth | Karolinenstraße 64 |
Simon Gieß (geb. 13. November 1816 in Schwand bei Nürnberg[1], gest. 19. Februar 1875 in Fürth[2]) war ein Zimmermeister und Architekt.
Leben[Bearbeiten]
Er kam als Sohn des Zimmergesellen und späteren Jagdaufsehers Conrad Gieß (1776–1847) und seiner Ehefrau Margaretha, geborene Keller (1779–1820) in Schwand bei Nürnberg zur Welt. Simon Lades, Bürger und Bierschenk in Schwand, war sein Pate.[1] Simon war noch keine vier Jahre alt, als seine Mutter verstarb. Die Stiefmutter Anna Maria, geborene Autenrieth (1780–1833), eine Lehrertochter, die der Vater 1821 heiratete, kümmerte sich um seine weitere Erziehung.
Simon Gieß war bei Ausbruch des großen Stadtbrandes von Hamburg im Mai 1842 vor Ort und nahm an den Arbeiten zur Brandbekämpfung teil. Vom Senat der Stadt Hamburg wurde er für die geleistete Hilfe mit der Hamburger Dankmedaille ausgezeichnet.[3]
Am 30. Dezember 1845 kaufte er von den Griesmeier'schen Erben einen Bauplatz in der Schwabacher Straße und errichtete darauf 1846 ein Hofhaus, eine Werkstätte und eine Holzremise. Das Gesamtanwesen (damalige Schwabacher Str. Nr. 271. 1. Bez.) verkaufte er 1854 an Daniel Berolzheimer und Leopold Illfelder weiter, die hier eine Bleistiftfabrik einrichten wollten.[4] Als Ersatz erbaute er sich ein Haus, das aber bereits nach wenigen Jahren zur Errichtung eines großen, freien Bahnhofvorplatzes abgerissen wurde. Zuvor schuf er sich ein neues Domizil in der gerade angelegten Karolinenstraße, das Wohnhaus Karolinenstraße 64 mit großem Zimmerplatz und einem Gasthaus Karolinenstraße 56.
Simon Gieß starb im Alter von 58 Jahren nach Diagnose von Arzt Dr. Wollner an Lungenentzündung, er wurde am 22. Februar 1875 beigesetzt.[2]
Werke[Bearbeiten]
Außerdem[Bearbeiten]
- 1864: Erste Turnhalle des Turnvereins 1860 Fürth (gemeinsam mit Maurermeister Caspar Gran)[5]
- 1869: Schießhaus
Familie[Bearbeiten]
Simon Gieß verheiratete sich am 5. August 1844 in Fürth mit Maria Apollonia Schmidt (geb. 21. Juni 1821 in Fürth), Tochter des Schreinermeisters und Spiegelfabrikanten Georg Schmidt und seiner Ehefrau Katharina, geb. Egersdörfer. Aus dieser Ehe gingen sechs Kinder, alle in Fürth geboren, hervor. Zudem war Simon Gieß mit den Maurermeistern Andreas Korn und Philipp Krieger verschwägert, die Schwestern seiner Ehefrau geheiratet hatten.
Kinder[Bearbeiten]
Johann ‘Philipp’ Adolph Konrad Gieß (geb. 19. April 1846)[Bearbeiten]
Seine Taufpaten waren Johann Philipp Adolph Krieger, Bruder des späteren Maurermeisters Philipp Krieger, und Großvater Konrad Gieß aus Schwand.[6] Er wurde Zimmereigeschäftsführer des väterlichen Betriebs und heiratete am 25. Februar 1868 in Fürth die Händlerstochter Margarethe Betty Emmendörfer (geb. 12. Februar 1847 in Fürth). Das junge Ehepaar bekam bald einen Sohn, den sie bei Patenschaft des Großvaters auch Simon Gieß (geb. 30. Juli 1868 in Fürth, gest. 5. Januar 1869 in Fürth) nannten. Danach verliert sich ihre Spur in Fürth.
Offenbar sind sie nach Nordamerika ausgewandert; die Einwanderung von Betty Giess aus Fürth in die USA nach New York am 14. März 1870 ist belegt.[7] Philipp Giess tritt 1884 im kanadischen Britisch-Kolumbien in Erscheinung, dort verehelichte er sich als 38 Jahre alter Junggeselle (!) am 21. Juni in New Westminster mit der 52 Jahre alten Witwe Mary Whittaker.[8]
Karolina Katharina Apollonia Gieß (geb. 28. Februar 1848)[Bearbeiten]
Die Großmutter Katharina Apollonia Schmidt war ihre Patin.[9] Sie verheiratete sich am 9. August 1868 in Fürth mit dem „Güterbestätter“ (Frachtmakler bzw. Spediteur) Stephan Wolfram (geb. 17. März 1841 in Fürth). Das Ehepaar hatte wohl drei Kinder; die Söhne Konrad (geb. 1871) und Simon (geb. 1873) wurden Mitinhaber der vom Großvater gegründeten Fa. Conrad Wolfram, Spedition, Rollfuhr- und Möbeltransport, Kanalgüterbestätterei und später der Fa. Apfelbaum & Wolfram.
Ursula ‘Margaretha’ Gieß (geb. 16. März 1850)[Bearbeiten]
Die Ehefrau des Baders Sigmund Carl Klein aus Schwand, Ursula Margaretha, war die Patin.[10] Sie heiratete mit kirchenrechtlicher Cession (Abtretung) von Nürnberg am 17. März 1872 in Fürth den Nürnberger Kupferschmiedemeister Johann Carl Eduard Flor (geb. 1. Juni 1838 in Nürnberg) und zog nach Nürnberg in die Ludwigstraße. Im Jahr 1893 wurde sie Witwe, im nächsten Jahr heiratete Margaretha Flor den aus Fürth stammenden Spielwarenfabrikanten Johann Adam Kithil.
Johanna Magdalena Emilia Gieß (geb. 12. April 1851)[Bearbeiten]
Ihre Patin war die gleiche Vornamen tragende Tochter des Bierbrauers Georg Heinrich Stengel.[11] Sie heiratete am 20. Mai 1872 in Fürth den Zinnfigurenfabrikanten Johann Adam Schildknecht (geb. 25. April 1849). Sie starb bereits im 30. Lebensjahr, etwa sechs Wochen nach der Geburt des sechsten Kindes, am 24. Februar 1881.
Johann Andreas Ernst Gieß (geb. 13. Oktober 1853)[Bearbeiten]
Als sein Pate fungierte der Maurermeister Johann Andreas Korn.[12] Offenbar folgte er seinem älteren Bruder Philipp, er wanderte auch nach Nordamerika aus. Im Alter von 21 Jahren verheiratete er sich in Manhattan, New York/USA am 25. Oktober 1874 mit der aus Regensburg stammenden Elisabeth Louise Kleinschmidt (1849–1910). Aus der Ehe sind die Kinder August (geb. 1876) und Emma (geb. 1878) bekannt. Im Jahr 1875 erhielt er die US-amerikanische Staatsbürgerschaft. Im Alter von nur 37 Jahren verstarb Johann Andreas Ernst Giess am 22. November 1890 in Brooklyn, New York/USA.[13]
‘Konrad’ Julius Gieß (geb. 9. Juni 1855)[Bearbeiten]
Taufpate war der Fürther Zinngießermeister Konrad Schildknecht. Nachdem seine beiden älteren Brüder nach Nordamerika ausgewandert waren, übernahm er als jüngster Sohn das väterliche Zimmereigeschäft.
Zweite Ehe[Bearbeiten]
Nach dem Tod seiner Ehefrau Maria am 13. Juni 1871 in Fürth, sie verstarb laut Diagnose von Arzt Dr. Wollner kurz vor ihrem 50. Geburtstag an Lungenlähmung[14], verheiratete sich Simon Gieß erneut. Die zweite Ehe wurde am 5. Mai 1872 in Fürth getraut, er ehelichte die Nürnberger Witwe Margaretha Deiler, geborene Strauss (geb. 23. November 1828 in Fürth). Die Ehe währte noch keine drei Jahre, da starb Simon Gieß. Die Witwe Margaretha Gieß verehelichte sich ein Jahr später, am 1. Mai 1876, mit dem Fürther Eisenbahnofficial Martin Mader.
Adressen[Bearbeiten]
- 1846: Schwabacher Straße Hs.-Nr. 273, 1. Bez.[6] (ab 1890 Schwabacher Straße 56)
- 1848: Schwabacher Straße Hs.-Nr. 270, 1. Bez.[9] (ab 1890 Schwabacher Straße 48)
- 1854: Schwabacher Straße Hs.-Nr. 271, 1. Bez.[10][15] (ab 1890 Schwabacher Straße 52, später verschmolzen mit Grundstück Schwabacher Straße 54)
- 1859/1860: Friedrichstraße Hs.-Nr. 312 p, 1. Bez.[16] bzw. Lerchenstraße 43[17] (das von Simon Gieß neu erbaute Gebäude wurde zur Schaffung eines großen, freien Bahnhofvorplatzes von der Stadt Fürth erworben und 1865 abgerissen)[18]
- 1867: Carolinenstraße 16 (Gasthaus) und 20, „Königsstraße“ 83[19] (ab 1890 Karolinenstraße 56 [gehörte nun den Wirtseheleuten Anna Marg. u. Joseph Hirscheider] und 64, Nürnberger Straße 30 [nun Eigentum von Bäcker Joh. David Förch])
- 1872: Obere Carolinenstraße 16 (Gasthaus) und 20, Marienstraße 24[20] (ab 1890 Karolinenstraße 56 und 64, Marienstraße 14)
- 1873: Karolinenstraße 16 (Geschäft)[21] (ab 1890 Karolinenstraße 56)
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ 1,0 1,1 Kirchenbücher Schwand b. Nürnberg; Taufen, Trauungen, Bestattungen 1788–1822, S. 232
- ↑ 2,0 2,1 Kirchenbücher St. Michael, Bestattungen 1871–1876, S. 319
- ↑ Fürther Tagblatt vom 29. Mai 1844, Fronmüllerchronik 1871, S. 228
- ↑ Später wohnte hier auch der Sohn Heinrich Berolzheimer, siehe Michael Berolzheimer Collection 1325–1942 - online-Digitalisat
- ↑ Fronmüllerchronik, 1887, S. 331
- ↑ 6,0 6,1 Kirchenbücher St. Michael, Taufen 1845–1850, S. 68
- ↑ United States Germans to America Index, 1850–1897, familysearch.org/ark:/61903/1:1:KD3K-N7S
- ↑ siehe familysearch.org, Philip Giess, Personen-ID-Nr. MWD4-3X2
- ↑ 9,0 9,1 Kirchenbücher St. Michael, Taufen 1845–1850, S. 228
- ↑ 10,0 10,1 Kirchenbücher St. Michael, Taufen 1845–1850, S. 394
- ↑ Kirchenbücher St. Michael, Taufen 1850–1855, S. 36
- ↑ Kirchenbücher St. Michael, Taufen 1850–1855, S. 252
- ↑ Genealogie-Internetseite ancestry, Stammbaum Johansen_2012-02-20, Teil Johann Andreas Ernst Giess 1853–1890
- ↑ Kirchenbücher St. Michael, Bestattungen 1871–1876, S. 35
- ↑ Adressbuch von 1854
- ↑ Adressbuch von 1859
- ↑ Adressbuch von 1860
- ↑ Fürther Abendzeitung vom 3. März 1865
- ↑ Adressbuch von 1867
- ↑ Adressbuch von 1872
- ↑ Adressbuch von 1873
Bilder[Bearbeiten]
Zeitungsanzeige des Zimmerers Simon Gieß, Juli 1844