Henry Kissinger: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Henry Alfred Kissinger''', (gebürtig ''Heinz Alfred Kissinger''; * [[27. Mai]] [[1923]] in [[Fürth]], [[Mathildenstraße]] 23) ist ein US-amerikanischer Politikwissenschaftler und Politiker deutscher Herkunft. Von [[1969]] bis [[1973]] war er Nationaler Sicherheitsberater der Vereinigten Staaten, von [[1973]] bis [[1977]] US-Außenminister. [[1973]] erhielt er den Friedensnobelpreis für das Friedensabkommen in Vietnam.
{{Belege}}
 
{{Person
 
|Bild=Henry Kissinger.jpg
'''Zu allgemeiner Thematik rund um Henry Kissinger, insbesondere seine politische und wissenschaftliche Karriere sei auf den [http://de.wikipedia.org/wiki/Henry_Kissinger entsprechenden Artikel auf wikipedia.de] verwiesen.'''
|Vorname=Henry
 
|Nachname=Kissinger
|Geschlecht=männlich
|Abweichende Namensform=Heinz Alfred
|Geburtsdatum=1923/05/27
|Geburtsort=Fürth
|Beruf=Politiker; US-Außenminister
|GND=11856255X
}}
{{Auszeichnung
|Auszeichnung=Goldene Bürgermedaille
|Verleihung am=1973/12/15
}}
{{Auszeichnung
|Auszeichnung=Ehrenbürger
|Verleihung am=1998
}}
{{Auszeichnung
|Auszeichnung=Bayerischer Verdienstorden
|Verleihung am=2005
}}
{{Auszeichnung
|Auszeichnung=Friedensnobelpreis
|Verleihung am=1973
}}
{{Auszeichnung
|Auszeichnung=Ehrendoktorwürde
|Verleihung am=1988
|Auszeichnung Bemerkung=Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
}}
{{Auszeichnung
|Auszeichnung=Straßenbenennung
|Verleihung am=2013/07/17
}}
'''Henry Alfred Kissinger''' (gebürtig ''Heinz Alfred Kissinger''; geb. [[27. Mai]] [[1923]] in [[Fürth]], in der [[Mathildenstraße]] 23) ist ein US-amerikanischer Politikwissenschaftler und [[Politiker]] deutscher Herkunft. Von [[1969]] bis [[1973]] war er Nationaler Sicherheitsberater der Vereinigten Staaten, von [[1973]] bis [[1977]] [[US-Außenminister]]. [[1973]] erhielt er den Friedensnobelpreis für das Friedensabkommen in Vietnam.


== Kindheit und Jugend in Fürth ==
== Kindheit und Jugend in Fürth ==
Henry Kissinger wurde als Heinz Alfred Kissinger in Fürth/Mittelfranken geboren. Sein Vater Louis Kissinger unterrichtete am Fürther Mädchenlyzeum Geschichte und Geografie, seine Mutter Paula Kissinger war die Tochter eines wohlhabenden jüdischen Viehhändlers aus Leutershausen nahe Ansbach. Henry Kissinger verbrachte mit seinem um ein Jahr jüngeren Bruder Walter eine glückliche Kindheit in Fürth bis [[1933]]. Seine große Leidenschaft gilt dem Fußballspiel, einer Passion, der er seit jeher die Treue hält, indem er sich bis heute die Ergebnisse der [[SpVgg Fürth]] übermitteln lässt. Dies tut Kissinger, wie er in einem Phoenix-Interview offenbarte, heute über das Internet; früher teilte ihm die deutsche Botschaft in den USA die Spielergebnisse von Fürth und die der 1. und 2. Bundesliga mit. Während der Vater trotz zunehmender Repressalien gegen deutsche Juden ausharren wollte, setzte sich seine willensstarke und realistischer denkende Frau durch, [[1938]] aus dem nationalsozialistischen Deutschen Reich in die USA zu emigrieren. Dreizehn Verwandte der Familien Kissingers wurden später von den [[NSDAP|Nazis]] ermordet.
[[Datei:Familie Kissinger Parkhotel.jpg|miniatur|rechts|Unterschriften der Familie Kissinger, ca. 1950]]
[[Datei:Kissinger 1975.jpg|mini|left|Kissinger 1975 zu Besuch in Fürth]]Henry Kissinger wurde als Heinz Alfred Kissinger in [[Fürth]] geboren. Sein Vater, [[Louis Kissinger]], unterrichtete am [[Helene-Lange-Gymnasium|Fürther Mädchenlyzeum]] Geschichte und Geografie. Seine Mutter, Paula Kissinger, war die Tochter eines wohlhabenden jüdischen Viehhändlers aus Leutershausen nahe Ansbach. Henry Kissinger verbrachte mit seinem um ein Jahr jüngeren Bruder Walter eine glückliche Kindheit in Fürth bis [[1933]]. Während der Vater trotz zunehmender Repressalien gegen deutsche Juden ausharren wollte, setzte sich seine willensstarke und realistischer denkende Frau durch [[1938]] aus dem [[wikipedia:NS-Staat|nationalsozialistischen Deutschen Reich]] in die USA zu emigrieren. Dreizehn Verwandte der Familien Kissingers wurden später von den [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|Nationalsozialisten]] ermordet ''(siehe [[wikipedia:Holocaust|Holocaust]])''.


Kissinger jr. ging mit seinem Bruder Walter in New York City im damals deutsch-jüdisch geprägten Stadtteil Washington Heights von Manhattan auf die George Washington High School. Während sie keine Probleme in der Bewältigung der neuen Lebensumstände hatten, war der Vater ein gebrochener Mann, der sich von der Umwelt abschottete. Am [[19.Juni]] [[1943]] erhielt Kissinger jr. die Staatsbürgerschaft der USA, nachdem er im selben Jahr zum Militärdienst bei den Landstreitkräften eingezogen worden war. Der Zweite Weltkrieg brachte ihn nach Deutschland.
Kissinger jr. ging mit seinem Bruder Walter in New York City im damals deutsch-jüdisch geprägten Stadtteil [[wikipedia:Washington Heights (New York City)|Washington Heights]] von Manhattan auf die George Washington High School. Während sie keine Probleme mit der Bewältigung der neuen Lebensumstände hatten, war der Vater ein gebrochener Mann, der sich von der Umwelt abschottete. Am [[19. Juni]] [[1943]] erhielt Kissinger jr. die Staatsbürgerschaft der USA, nachdem er im selben Jahr zum Militärdienst bei den Landstreitkräften eingezogen worden war. Der Zweite Weltkrieg brachte ihn nach Deutschland.


Seine große Leidenschaft gilt dem Fußballspiel, einer Passion, der er seit jeher die Treue hält, indem er sich bis heute die Ergebnisse der [[SpVgg Fürth]] übermitteln lässt. Dies tut Kissinger, wie er in einem Phoenix-Interview offenbarte, heute über das Internet; früher teilte ihm die deutsche Botschaft in den USA die Spielergebnisse von Fürth und die der 1. und 2. Bundesliga mit.


== Auszeichnungen und Ehrungen ==
== Auszeichnungen und Ehrungen ==
[[Bild:DrKissingerPlatz kl.jpg|mini|right|Henry-Kissinger-Platz]]
* [[1959]] Mitglied der American Academy of Arts and Sciences
* [[1973]] Friedensnobelpreis  
* [[1973]] Friedensnobelpreis  
* [[1987]] Karlspreis  
* [[1973]] [[Goldene Bürgermedaille]] der Stadt Fürth
* [[1976]] Großkreuz des Verdienstordens der Italienischen Republik
* [[1977]] Freiheitsmedaille („The Presidential Medal of Freedom“), die höchste zivile Auszeichnung in den USA
* [[1977]] Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland[51]
* [[1987]] Internationaler Karlspreis der Stadt Aachen
* [[1988]] Ehrendoktorwürde der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg  
* [[1988]] Ehrendoktorwürde der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg  
* [[1995]] Knight Commander des Order of the British Empire
* [[1996]] Franz-Josef-Strauß-Preis  
* [[1996]] Franz-Josef-Strauß-Preis  
* [[1998]] [[Ehrenbürger(innen)|Ehrenbürger]] von Fürth  
* [[1997]] Großkreuz des Verdienstordens der Republik Polen
* [[2005]] Bayerischer Verdienstorden  
* [[1998]] [[Ehrenbürger(innen)|Ehrenbürger]] der Stadt Fürth
* [[2007]] Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg  
* [[1998]] Tomáš-Garrigue-Masaryk-Orden I. Klasse
sowie
* [[1998]] Ehrenbürger von Fürth
* Ehrenmitglied der amerikanischen Fördergemeinschaft Friends of Dresden.
* [[1998]] Ehrenmitglied SpVgg Greuther Fürth
* [[2005]] [[Bayerischer Verdienstorden]]
* [[2007]] Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg, sowie
* [[2009]] Ewald-von-Kleist-Preis der Münchner Sicherheitskonferenz
* [[2012]] President’s Medal of Distinction, höchste Auszeichnung Israels
* [[2013]] Benennung des Platzes vor der Berufs[[feuerwehr]] zum [[Dr.-Henry-Kissinger-Platz]], anlässlich seine 90. Geburtstages<ref>Stadt Fürth, Stadtratsbeschluss vom 15. Mai 2013, [http://www.fuerth.de/Home/fuerther-rathaus/Newsarchiv/Archiv2013-Rathaus/Besonderes-Geschenk.aspx im Internet]</ref>
* Ehrenmitglied der Fördergemeinschaft [[wikipedia:Friends of Dresden|Friends of Dresden]]<ref>[https://web.archive.org/web/20130128040545/http://www.friendsofdresden-deutschland.com/uberuns.html Friends of Dresden – Honory Directors] (Memento vom 28. Januar 2013 im [[wikipedia:Internet Archive|Internet Archive]])</ref>
 
[[Datei:Ehrenweg Kissinger.JPG|mini|right|Ehrentafel Henry A. Kissinger in der Fußgängerzone]]Henry Kissinger ist des Weiteren seit 2007 im '''"[[Ehrenweg|Ehrenweg Fürth]]"''' geehrt und Ehrenmitglied der [[SpVgg Fürth]], zu welcher er nach eigenen Angaben eine sehr starke Bindung hat. Regelmäßige Besuche der Geschäftsstelle im [[Sportpark Ronhof]] im Rahmen seiner Fürthbesuche belegen dies.
 
== Wissenschaftliche Karriere ==
Henry Kissinger studierte am Harvard College Politikwissenschaft, erreichte dort 1950 den Bachelor- und 1952 den Master-Grad. 1954 promovierte er und blieb bis 1971 Dozent und Mitarbeiter in Harvard. Von 1957 bis 1960 war er Direktor des ''Harvard Center for International Affairs'' und von 1958 bis 1969 Direktor des ''Harvard Defense Studies Program''. Kissinger profitierte bei seinem Aufstieg stark von seinem Talent vorausschauend Netzwerke für die eigene Karriere zu spinnen. Mit den forschen Forderungen nach einer aktiven bis aggressiven Außen- und Kriegspolitik, die den bewaffneten Konflikt nicht scheut und der Doktrin »begrenzter Kriege«, die selbst vor dem Gebrauch von Atomwaffen nicht zurück schreckt, verschärfte er mit seinem Mentor William Yandell Elliott den Tonfall des Kalten Krieges. Kissinger traf schon als Student einen Nerv bei jenem Teil der US-Amerikaner, der von den erfolgreichen kosmonautischen Missionen der UdSSR verängstig war, und stieß bei militärischen Hardlinern mit seinen radikalen Positionen auf viel Sympathie <ref name="Greiner">Bernd Greiner: Henry Kissinger. Wächter des Imperiums. Eine Biografie. C.H. Beck, München 2020</ref>.
 
== Kritik ==
Unter anderem als "Sicherheitsberater" und Außenpolitiker diente Henry Kissinger Politikern wie Nelson A. Rockefeller, John F. Kennedy, Lyndon B. Johnson, Richard Nixon und Ronald Reagan. Besondere Verdienste erwarb Henry Kissinger sich dabei durch Maßnahmen wie die Operation Menu, Operation Condor und die Bombardierung von Hanoi und Haiphong in Vietnam mit 100.000 Bomben, was er jeweils bis zum Beweis des Gegenteils durch amtliche Dokumente abgestritten hat.
 
Mittlerweile offengelegte Geheimdokumente belegen ebenfalls, dass Henry Kissinger zusammen mit dem damaligen US-Präsidenten Gerald Ford die völkerrechtswidrige indonesische Invasion Osttimors autorisierte, die von Dezember [[1975]] bis Februar [[1976]] ca. 60.000 Opfer kostete. Kissinger bestritt auch hier, überhaupt von den Plänen für die Invasion gewusst zu haben, bis inzwischen freigegebene Dokumente das Gegenteil bewiesen.
 
=== Juristische Aufarbeitung ===
Am [[11. September]] [[2001]], dem 28. Jahrestag des Pinochet-Putsches, reichten die Anwälte einer chilenischen Menschenrechtsorganisation Klagen gegen die Beteiligten des Putsches Kissinger, Augusto Pinochet, Hugo Banzer, Jorge Rafael Videla und Alfredo Stroessner ein.
 
Im September [[2001]] reichte die Familie des [[1970]] ermordeten chilenischen Generals [[wikipedia:René Schneider (General)|René Schneider]] beim Bundesgerichtshof in Washington, D. C., eine Zivilklage gegen Kissinger und Richard Helms ein. Kissinger wird vorgeworfen, den Befehl zur Beseitigung von Schneider gegeben zu haben, da sich der General weigerte, den später von der US-Regierung lancierten Militärputsch zu unterstützen.<ref>[http://www.taz.de/pt/2001/09/11/a0031.nf/textdruck Mord in Chile: Kissinger verklagt.] die tageszeitung, 11. September 2001</ref><ref>[http://www.smh.com.au/articles/2002/04/29/1019441343996.html Why the law wants a word with Kissinger] - Sidney Magazine 2002, smh.com.au, Datum 30. April 2002, Abgerufen am 28. März 2021.</ref> Das Attentat auf Schneider war Teil der Operation Fubelt, deren Ziel die Beseitigung der demokratischen chilenischen Regierung unter Salvador Allende durch einen Militärputsch war.
 
Das East Timor Action Network (ETAN), International Campaign against Impunity und Instituto Cono Sur betrieben das Projekt Kissinger Watch, über welches Informationen zum Stand der Strafverfolgung im Fall Henry Kissinger verbreitet wurden.<ref>ETAN: ''About Kissinger''. [http://www.etan.org/issues/kissinger.htm Online]</ref>
 
== Literatur ==
* ''Kissinger, Henry Alfred''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 220
* ''Veröffentlichungen Henry Kissingers''. In: [[Fürther Heimatblätter]], 1973/3, S. 69 - 70
* [[Jean Mandel]]: ''Henry Kissinger''. In: [[Fürther Heimatblätter]], 1974/3, S. 61 - 64
* ''Die Kissinger-Saga - Walter und Henry Kissinger. Zwei Brüder aus Fürth'', Kurz Evi, MEDIA ARTE, 2007, ISBN-13: 9783940405708
* Willi Winkler: ''Deutschlands Bester''. In: ''Süddeutsche Zeitung'' Nr. 217 vom 20/21. September 2014, S. 3
* Bernd Greiner: ''Wächter des Imperiums''. Verlag C. H. Beck, 2020
 
== Lokalberichterstattung ==
* Alexander Jungkunz: ''Der Scheinriese aus Fürth''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 17. Oktober 2020 (Druckausgabe)
 
== Siehe auch ==
* [[Fiorda]], hebräischer Name von Fürth und der traditionsreichen jüdischen Gemeinde
* [[Louis-Kissinger-Preis]]
* [[Kissinger]]
* [[Meyer Loeb Kissinger]]
* [[David Kissinger]]
* [[Abraham Kissinger]]
* [[Louis Kissinger]]
* [[Walter Kissinger]]
 
==Weblinks==
* Henry Kissinger - [http://de.wikipedia.org/wiki/Henry_Kissinger Wikipedia]
* Henry Kissinger - [http://franken-wiki.de/index.php/Henry_Kissinger Franken-Wiki]


Henry Kissinger ist seit 2007 im '''"[[Ehrenweg|Ehrenweg Fürth]]"''' geehrt.
==Einzelnachweise==
<references/>


== Bilder ==
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[[Kategorie:Persönlichkeiten]]
[[Kategorie: Ehrenbürger]]
[[Kategorie:Söhne und Töchter der Stadt Fürth]]
[[Kategorie:Geboren 1923]]
[[Kategorie: Politik]]
[[Kategorie: Politik]]
[[Kategorie:Fiorda]]
[[Kategorie: Fiorda]]

Aktuelle Version vom 27. März 2021, 23:31 Uhr

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Henry Kissinger Fotographie vom 3. März 1976 von Marion S. Trikosko

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Vorname
Henry
Nachname
Kissinger
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Abw. Namen
Heinz Alfred
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Geburtsort
Fürth
Beruf
Politiker, US-Außenminister
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AuszeichnungVerleihung amAuszeichnung Bemerkung
Bayerischer Verdienstorden2005
Ehrenbürger(innen)1998
Ehrendoktorwürde1988Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Friedensnobelpreis1973
Goldene Bürgermedaille15 Dezember 1973
Straßenbenennung17 Juli 2013

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Henry Alfred Kissinger (gebürtig Heinz Alfred Kissinger; geb. 27. Mai 1923 in Fürth, in der Mathildenstraße 23) ist ein US-amerikanischer Politikwissenschaftler und Politiker deutscher Herkunft. Von 1969 bis 1973 war er Nationaler Sicherheitsberater der Vereinigten Staaten, von 1973 bis 1977 US-Außenminister. 1973 erhielt er den Friedensnobelpreis für das Friedensabkommen in Vietnam.

Kindheit und Jugend in Fürth[Bearbeiten]

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Unterschriften der Familie Kissinger, ca. 1950
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Kissinger 1975 zu Besuch in Fürth

Henry Kissinger wurde als Heinz Alfred Kissinger in Fürth geboren. Sein Vater, Louis Kissinger, unterrichtete am Fürther Mädchenlyzeum Geschichte und Geografie. Seine Mutter, Paula Kissinger, war die Tochter eines wohlhabenden jüdischen Viehhändlers aus Leutershausen nahe Ansbach. Henry Kissinger verbrachte mit seinem um ein Jahr jüngeren Bruder Walter eine glückliche Kindheit in Fürth bis 1933. Während der Vater trotz zunehmender Repressalien gegen deutsche Juden ausharren wollte, setzte sich seine willensstarke und realistischer denkende Frau durch 1938 aus dem nationalsozialistischen Deutschen Reich in die USA zu emigrieren. Dreizehn Verwandte der Familien Kissingers wurden später von den Nationalsozialisten ermordet (siehe Holocaust).

Kissinger jr. ging mit seinem Bruder Walter in New York City im damals deutsch-jüdisch geprägten Stadtteil Washington Heights von Manhattan auf die George Washington High School. Während sie keine Probleme mit der Bewältigung der neuen Lebensumstände hatten, war der Vater ein gebrochener Mann, der sich von der Umwelt abschottete. Am 19. Juni 1943 erhielt Kissinger jr. die Staatsbürgerschaft der USA, nachdem er im selben Jahr zum Militärdienst bei den Landstreitkräften eingezogen worden war. Der Zweite Weltkrieg brachte ihn nach Deutschland.

Seine große Leidenschaft gilt dem Fußballspiel, einer Passion, der er seit jeher die Treue hält, indem er sich bis heute die Ergebnisse der SpVgg Fürth übermitteln lässt. Dies tut Kissinger, wie er in einem Phoenix-Interview offenbarte, heute über das Internet; früher teilte ihm die deutsche Botschaft in den USA die Spielergebnisse von Fürth und die der 1. und 2. Bundesliga mit.

Auszeichnungen und Ehrungen[Bearbeiten]

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Henry-Kissinger-Platz
  • 1959 Mitglied der American Academy of Arts and Sciences
  • 1973 Friedensnobelpreis
  • 1973 Goldene Bürgermedaille der Stadt Fürth
  • 1976 Großkreuz des Verdienstordens der Italienischen Republik
  • 1977 Freiheitsmedaille („The Presidential Medal of Freedom“), die höchste zivile Auszeichnung in den USA
  • 1977 Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland[51]
  • 1987 Internationaler Karlspreis der Stadt Aachen
  • 1988 Ehrendoktorwürde der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
  • 1995 Knight Commander des Order of the British Empire
  • 1996 Franz-Josef-Strauß-Preis
  • 1997 Großkreuz des Verdienstordens der Republik Polen
  • 1998 Ehrenbürger der Stadt Fürth
  • 1998 Tomáš-Garrigue-Masaryk-Orden I. Klasse
  • 1998 Ehrenbürger von Fürth
  • 1998 Ehrenmitglied SpVgg Greuther Fürth
  • 2005 Bayerischer Verdienstorden
  • 2007 Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg, sowie
  • 2009 Ewald-von-Kleist-Preis der Münchner Sicherheitskonferenz
  • 2012 President’s Medal of Distinction, höchste Auszeichnung Israels
  • 2013 Benennung des Platzes vor der Berufsfeuerwehr zum Dr.-Henry-Kissinger-Platz, anlässlich seine 90. Geburtstages[1]
  • Ehrenmitglied der Fördergemeinschaft Friends of Dresden[2]
Ehrentafel Henry A. Kissinger in der Fußgängerzone

Henry Kissinger ist des Weiteren seit 2007 im "Ehrenweg Fürth" geehrt und Ehrenmitglied der SpVgg Fürth, zu welcher er nach eigenen Angaben eine sehr starke Bindung hat. Regelmäßige Besuche der Geschäftsstelle im Sportpark Ronhof im Rahmen seiner Fürthbesuche belegen dies.

Wissenschaftliche Karriere[Bearbeiten]

Henry Kissinger studierte am Harvard College Politikwissenschaft, erreichte dort 1950 den Bachelor- und 1952 den Master-Grad. 1954 promovierte er und blieb bis 1971 Dozent und Mitarbeiter in Harvard. Von 1957 bis 1960 war er Direktor des Harvard Center for International Affairs und von 1958 bis 1969 Direktor des Harvard Defense Studies Program. Kissinger profitierte bei seinem Aufstieg stark von seinem Talent vorausschauend Netzwerke für die eigene Karriere zu spinnen. Mit den forschen Forderungen nach einer aktiven bis aggressiven Außen- und Kriegspolitik, die den bewaffneten Konflikt nicht scheut und der Doktrin »begrenzter Kriege«, die selbst vor dem Gebrauch von Atomwaffen nicht zurück schreckt, verschärfte er mit seinem Mentor William Yandell Elliott den Tonfall des Kalten Krieges. Kissinger traf schon als Student einen Nerv bei jenem Teil der US-Amerikaner, der von den erfolgreichen kosmonautischen Missionen der UdSSR verängstig war, und stieß bei militärischen Hardlinern mit seinen radikalen Positionen auf viel Sympathie [3].

Kritik[Bearbeiten]

Unter anderem als "Sicherheitsberater" und Außenpolitiker diente Henry Kissinger Politikern wie Nelson A. Rockefeller, John F. Kennedy, Lyndon B. Johnson, Richard Nixon und Ronald Reagan. Besondere Verdienste erwarb Henry Kissinger sich dabei durch Maßnahmen wie die Operation Menu, Operation Condor und die Bombardierung von Hanoi und Haiphong in Vietnam mit 100.000 Bomben, was er jeweils bis zum Beweis des Gegenteils durch amtliche Dokumente abgestritten hat.

Mittlerweile offengelegte Geheimdokumente belegen ebenfalls, dass Henry Kissinger zusammen mit dem damaligen US-Präsidenten Gerald Ford die völkerrechtswidrige indonesische Invasion Osttimors autorisierte, die von Dezember 1975 bis Februar 1976 ca. 60.000 Opfer kostete. Kissinger bestritt auch hier, überhaupt von den Plänen für die Invasion gewusst zu haben, bis inzwischen freigegebene Dokumente das Gegenteil bewiesen.

Juristische Aufarbeitung[Bearbeiten]

Am 11. September 2001, dem 28. Jahrestag des Pinochet-Putsches, reichten die Anwälte einer chilenischen Menschenrechtsorganisation Klagen gegen die Beteiligten des Putsches Kissinger, Augusto Pinochet, Hugo Banzer, Jorge Rafael Videla und Alfredo Stroessner ein.

Im September 2001 reichte die Familie des 1970 ermordeten chilenischen Generals René Schneider beim Bundesgerichtshof in Washington, D. C., eine Zivilklage gegen Kissinger und Richard Helms ein. Kissinger wird vorgeworfen, den Befehl zur Beseitigung von Schneider gegeben zu haben, da sich der General weigerte, den später von der US-Regierung lancierten Militärputsch zu unterstützen.[4][5] Das Attentat auf Schneider war Teil der Operation Fubelt, deren Ziel die Beseitigung der demokratischen chilenischen Regierung unter Salvador Allende durch einen Militärputsch war.

Das East Timor Action Network (ETAN), International Campaign against Impunity und Instituto Cono Sur betrieben das Projekt Kissinger Watch, über welches Informationen zum Stand der Strafverfolgung im Fall Henry Kissinger verbreitet wurden.[6]

Literatur[Bearbeiten]

  • Kissinger, Henry Alfred. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 220
  • Veröffentlichungen Henry Kissingers. In: Fürther Heimatblätter, 1973/3, S. 69 - 70
  • Jean Mandel: Henry Kissinger. In: Fürther Heimatblätter, 1974/3, S. 61 - 64
  • Die Kissinger-Saga - Walter und Henry Kissinger. Zwei Brüder aus Fürth, Kurz Evi, MEDIA ARTE, 2007, ISBN-13: 9783940405708
  • Willi Winkler: Deutschlands Bester. In: Süddeutsche Zeitung Nr. 217 vom 20/21. September 2014, S. 3
  • Bernd Greiner: Wächter des Imperiums. Verlag C. H. Beck, 2020

Lokalberichterstattung[Bearbeiten]

  • Alexander Jungkunz: Der Scheinriese aus Fürth. In: Fürther Nachrichten vom 17. Oktober 2020 (Druckausgabe)

Siehe auch[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Stadt Fürth, Stadtratsbeschluss vom 15. Mai 2013, im Internet
  2. Friends of Dresden – Honory Directors (Memento vom 28. Januar 2013 im Internet Archive)
  3. Bernd Greiner: Henry Kissinger. Wächter des Imperiums. Eine Biografie. C.H. Beck, München 2020
  4. Mord in Chile: Kissinger verklagt. die tageszeitung, 11. September 2001
  5. Why the law wants a word with Kissinger - Sidney Magazine 2002, smh.com.au, Datum 30. April 2002, Abgerufen am 28. März 2021.
  6. ETAN: About Kissinger. Online

Bilder[Bearbeiten]