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Der '''Espan''' ist ein Siedlungsgebiet nördlich der [[Pegnitz]]. Das Areal lässt sich anhand der örtlichen Gegebenheiten klar eingrenzen. Die Grenzen sind im Südwesten die Pegnitz, im Norden die [[Erlanger Straße|Erlanger]] bzw. die [[Poppenreuther Straße]] sowie im Osten der [[Frankenschnellweg]]. | Der '''Espan''' ist ein Siedlungsgebiet der Stadt Fürth nördlich der [[Pegnitz]] (ursprünglich Poppenreuther Espan). Das Areal lässt sich anhand der örtlichen Gegebenheiten klar eingrenzen. Die Grenzen sind im Südwesten die Pegnitz, im Norden die [[Erlanger Straße|Erlanger]] bzw. die [[Poppenreuther Straße]] sowie im Osten der [[Frankenschnellweg]]. | ||
Der Espan gehört zum [[Stadtteile|Stadtbezirk]] ''Nord-Ost'', Statistische Bezirke ''Poppenreuth/Espan (Nr. 142, 143)''. | Der Espan gehört zum [[Stadtteile|Stadtbezirk]] ''Nord-Ost'', Statistische Bezirke ''Poppenreuth/Espan (Nr. 142, 143)''. | ||
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Das Wort Espan setzt sich aus ''e''=ewa (Gesetz, Recht oder Gemeinde) und ''spannen'' zusammen. Das "Spannen" wird bei Pferden und Rindern angewandt und wird durch das Zusammenbinden der Vorderfüße oder des Kopfes mit einem Vorderfuß bewirkt. Man hat Pferde und Rinder in dieser Form sicherlich auch an Stöcke oder Pflocken gespannt - da in alten Aufzeichnungen auch von "Stöckh und Pflocken auf dem Äspen" die Rede ist, kann davon ausgegangen werden, dass der Espan früher als (gemeindliche?) Viehweide genutzt wurde. Ältere Namen des Espans lauten: ''Enspan'' (1653), ''Espann'' (1677), ''Gmain Espan'' (1679), ''Auf den Äspen'' (1679). | Das Wort Espan setzt sich aus ''e''=ewa (Gesetz, Recht oder Gemeinde) und ''spannen'' zusammen. Das "Spannen" wird bei Pferden und Rindern angewandt und wird durch das Zusammenbinden der Vorderfüße oder des Kopfes mit einem Vorderfuß bewirkt. Man hat Pferde und Rinder in dieser Form sicherlich auch an Stöcke oder Pflocken gespannt - da in alten Aufzeichnungen auch von "Stöckh und Pflocken auf dem Äspen" die Rede ist, kann davon ausgegangen werden, dass der Espan früher als (gemeindliche?) Viehweide genutzt wurde. Ältere Namen des Espans lauten: ''Enspan'' (1653), ''Espann'' (1677), ''Gmain Espan'' (1679), ''Auf den Äspen'' (1679). | ||
<ref>''Espan''. In: Adolf Schwammberger: ''Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 113-114</ref> | <ref>''Espan''. In: Adolf Schwammberger: ''Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 113-114</ref> Der Name tauchte erstmals um [[1615]] als Flurbezeichnung auf.<ref>{{BuchQuelle|Der Fürther Nordosten (Buch)|Seite=22}}</ref> | ||
==Sonstiges== | ==Sonstiges== | ||
[[Bild:Kleine Mainau.jpg| | [[Bild:Kleine Mainau.jpg|mini|right|Quelltempel der "Kleinen Mainau"]] | ||
Der Espan war vor | Der Espan war vor allem im 20. Jahrhundert bei den Fürther Jugendlichen eines der interessanteren Stadtgebiete und galt als "wildes Land" da es hier viel zu entdecken gab. So waren die Schutthalde (und spätere Parkanlage) am [[Kavierlein]], der [[Ludwigskanal]], die [[Kleine Mainau]] oder auch die Sandhügel samt Bombentrichter am nördlichen Pegnitzufer geradezu magisch anziehende Orte. Für die Kleine Mainau galt dies noch bis in die 1990er Jahre (bevor das ganze Areal reaktiviert und die Fuß-/Radwegverbindung nach Nürnberg geschaffen wurde), für das brachliegende Kavierlein noch bis Anfang der 2010er Jahre.<ref>Zeitzeugenbericht, [[FürthWiki:Über FürthWiki#Archiv FürthWiki|Archiv FürthWiki]], Aktennr. '7'</ref> | ||
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* ''Espan''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 113 | * ''Espan''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 113 | ||
Aktuelle Version vom 12. Dezember 2023, 11:51 Uhr
Der Espan ist ein Siedlungsgebiet der Stadt Fürth nördlich der Pegnitz (ursprünglich Poppenreuther Espan). Das Areal lässt sich anhand der örtlichen Gegebenheiten klar eingrenzen. Die Grenzen sind im Südwesten die Pegnitz, im Norden die Erlanger bzw. die Poppenreuther Straße sowie im Osten der Frankenschnellweg. Der Espan gehört zum Stadtbezirk Nord-Ost, Statistische Bezirke Poppenreuth/Espan (Nr. 142, 143).
Namensherkunft[Bearbeiten]
Das Wort Espan setzt sich aus e=ewa (Gesetz, Recht oder Gemeinde) und spannen zusammen. Das "Spannen" wird bei Pferden und Rindern angewandt und wird durch das Zusammenbinden der Vorderfüße oder des Kopfes mit einem Vorderfuß bewirkt. Man hat Pferde und Rinder in dieser Form sicherlich auch an Stöcke oder Pflocken gespannt - da in alten Aufzeichnungen auch von "Stöckh und Pflocken auf dem Äspen" die Rede ist, kann davon ausgegangen werden, dass der Espan früher als (gemeindliche?) Viehweide genutzt wurde. Ältere Namen des Espans lauten: Enspan (1653), Espann (1677), Gmain Espan (1679), Auf den Äspen (1679). [1] Der Name tauchte erstmals um 1615 als Flurbezeichnung auf.[2]
Sonstiges[Bearbeiten]
Der Espan war vor allem im 20. Jahrhundert bei den Fürther Jugendlichen eines der interessanteren Stadtgebiete und galt als "wildes Land" da es hier viel zu entdecken gab. So waren die Schutthalde (und spätere Parkanlage) am Kavierlein, der Ludwigskanal, die Kleine Mainau oder auch die Sandhügel samt Bombentrichter am nördlichen Pegnitzufer geradezu magisch anziehende Orte. Für die Kleine Mainau galt dies noch bis in die 1990er Jahre (bevor das ganze Areal reaktiviert und die Fuß-/Radwegverbindung nach Nürnberg geschaffen wurde), für das brachliegende Kavierlein noch bis Anfang der 2010er Jahre.[3]
Literatur[Bearbeiten]
- Espan. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 113
- Hans Moreth u.A.: Der Fürther Nordosten, Fürth, 1990
- Helmut Mahr: Memoiren: "Es fing so harmlos an". (Erinnerungen an eine Jugend am Espan, Widderstr., Kavierlein, Ludwigskanal, (Anm. der Red.)) In: Fürther Geschichtsblätter, 3/2016, S.75 - 91
- Walter Dellers: Eine Kindheit in Fürth 1928 - 1939, BoD Norderstedt, 2017, 181 S.
Siehe auch[Bearbeiten]
- Espanstraße
- Kavierlein
- Wiesengrund
- Gudrun Kunstmann
- Wohnungsgenossenschaft Fürth Oberasbach eG
- Streicherbad
- Espan II Kleingartenanlage
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Espan. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 113-114
- ↑ Hans Moreth, U. a.: Der Fürther Nordosten, Festschrift zum 100-jährigen Bestehen des Nordöstlichen Vorstandsvereins Fürth e. V.. Lothar Berthold, 1990, S. 22.
- ↑ Zeitzeugenbericht, Archiv FürthWiki, Aktennr. '7'
Bilder[Bearbeiten]
Das Y-Haus im Espan, vom Wiesengrund aus gesehen, 2019
Das Y-Haus im Espan, Ansicht von Norden, 2019
Schaukasten am Y-Haus im Espan
Das Y-Haus im Espan vom Wiesengrund aus gesehen, 2019
Freiplastik "Schäfer mit Hund", Bronze, Gudrun Kunstmann, 1961 am Talblick
Freiplastik "Schäfer mit Hund", Bronze, Gudrun Kunstmann, 1961. Seit September 2018 mit Erläuterung in Schaukasten
Bronzeplastik Elsbeth, vom City-Center nach Einlagerung und Restauration 2018 an den Talblick versetzt. Seit September 2018 mit Erläuterung in Schaukasten
Bronzeplastik Elsbeth, vom City-Center nach Einlagerung und Restauration 2018 an den Talblick versetzt
Bronzeplastik Elsbeth, vom City-Center nach Einlagerung und Restauration 2018 an den Talblick versetzt
Bronzeplastik Elsbeth, vom City-Center nach Einlagerung und Restauration 2018 an den Talblick versetzt
Bronzeplastik Elsbeth, vom City-Center nach Einlagerung und Restauration 2018 an den Talblick versetzt
Schaukasten zum Kunstwerk Mutter mit Kind, Eiche, 2017 vom City-Center an die Espanstr. 8 versetzt
Kunstwerk Mutter mit Kind, Eiche, 2017 vom City-Center an die Espanstr. 8 versetzt
Der Wiesengrund an der Pegnitz.
Blick in den Wiesengrund vom Fußweg An den Gärten aus im Juni 1997
Blick in den Wiesengrund und Fußweg An den Gärten im Juni 1997
Spielplätze der Tennisfreunde Grün Weiss Fürth e. V.. Im Hintergrund über den Frankenschnellweg die Häuserzeile Roseggerstraße 8-10 b, Aufnahme von 1979
Spielplätze der Tennisfreunde Grün Weiss Fürth e. V. am Espan. Im Bild der damalige 1. Vorstand Dr. Konrad Gräf. Aufnahme von 1979
Turnier der Tennisfreunde Grün Weiss Fürth e. V. im Espan am Frankenschnellweg, Aufnahme vom 26.9.1976
Turnier der Tennisfreunde Grün Weiss Fürth e. V. im Espan am Frankenschnellweg, Aufnahme vom 26.9.1976
Turnier der Tennisfreunde Grün Weiss Fürth e. V. im Espan am Frankenschnellweg, Aufnahme vom 26.9.1976
Turnier der Tennisfreunde Grün Weiss Fürth e. V. im Espan am Frankenschnellweg, Aufnahme vom 26.9.1976
Turnier der Tennisfreunde Grün Weiss Fürth e. V. im Espan am Frankenschnellweg, Aufnahme vom 26.9.1976
Blick nach Nord-Ost im Vordergrund über die Verkabelung der Rathausbeleuchtung Dächer um die Helmstraße dahinter die Wolfsgrubermühle, 1976
Fürther Stadtmeisterschaften Turnier Tennisfreunde Grün Weiss Fürth e. V., Aufnahme vom 13.9.1975
Fürther Stadtmeisterschaften Turnier Tennisfreunde Grün Weiss Fürth e. V., Aufnahme vom 13.9.1975
Fürther Stadtmeisterschaften Turnier Tennisfreunde Grün Weiss Fürth e. V., Aufnahme vom 13.9.1975
Fürther Stadtmeisterschaften Turnier Tennisfreunde Grün Weiss Fürth e. V., Aufnahme vom 13.9.1975
Einweihung Kleine Mainau 1961 mit Trinktempel und Weiher
Einweihung Kleine Mainau 1961 mit Trinktempel, Aussichtspavillon und Weiher
von Stadtgartendirektor Hans Schiller 1952/1953 umgestalteter nördlicher Teil des Kavierleins als kleine Parkanlage
Gelände mit Bombentrichter an der heutigen Kleinen Mainau nach dem 2. Weltkrieg, Mai 1951 – im Hintergrund Gebäude an der Dammstraße, dahinter die Poppenreuther Kirche St. Peter und Paul
Luftbild vom Zeltlager zum Reichsparteitag in Nürnberg im heutigen Espan, gel. 1937 – hier befindet sich heute die Schrebergartenanlage Espan II, im oberen Bildrand der ehem. Ludwigskanal, heute Frankenschnellweg; links die Wilhelm-Raabe-Straße, oben die Dammstraße (mit Dammstraße 13, 15) und Roseggerstraße
1933 Nutzung des Kavierleins als Schuttplatz. Über der Poppenreuther Straße das mit Hakenkreuz Fahnen geschmückte ehem. Waisenhaus heute Kinderheim St. Michael.