Würzburger Straße: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Würzburger Straße''' ist eine Straße in der Fürther [[Weststadt]]. Sie ist die längste Fürther Straße. Vor dem Bau der A3 und der [[Südwesttangente]] war die Würzburger Straße als [[Reichsstraßen|Reichs]]- später [[Bundesstraße 8]] die Hauptverbindung nach Frankfurt und hieß bis zum [[9. Mai]] [[1889]] noch "Frankfurter Landstraße".
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Die '''Würzburger Straße''' ist eine Straße in den Fürther Stadtteilen [[Innenstadt]], [[Hard]], [[Hardhöhe]] und [[Burgfarrnbach]]. Sie ist die längste Straße in der Stadt Fürth. Vor dem Bau der A 3 und der [[Südwesttangente]] war die Würzburger Straße als [[Reichsstraßen|Reichs]]-, später [[Bundesstraße 8]] die Hauptverbindung nach Frankfurt am Main und hieß bis zum [[9. Mai]] [[1889]] noch "Frankfurter Landstraße".
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== Verlauf ==
== Verlauf ==
Sie beginnt unweit der [[Stadthalle]] an der [[Maxbrücke]] und behält ihren Namen bis zur Stadtgrenze hinter Burgfarrnbach bei. Ab der Einmündung der [[Kapellenstraße]] wird sie zur B 8. Zwischen [[Billinganlage]] und [[Pfeiferstraße]] ist die Würzburger Straße nur Richtung Innenstadt befahrbar, in Richtung [[Hardhöhe]] verläuft die B 8 über die Hochstraße. Nach Durchquerung der Hardhöhe geht die B 8 in die [[Südwesttangente]] über, und die Würzburger Straße wird bis zum [[Kapellenplatz]] in Burgfarrnbach zur Kreisstraße FÜs 2. Die Würzburger Straße durchquert als Hauptstraße den Stadtteil Burgfarrnbach. Wo die Straße schließlich das Stadtgebiet in Richtung [[Seukendorf]] verlässt, ist mit dem „Ballpark“ der [[Fürth Pirates]] die Hausnummer 700 erreicht.<ref>[https://www.fuerth-pirates.de/kontakt/ Baseballclub Fürth Pirates 1988 e.V., Kontakt], aufgerufen am 10. Dezember 2023</ref> Ab der Stadtgrenze wird die Würzburger Straße dann "Alte B 8" genannt.


Sie beginnt unweit der [[Stadthalle]] an der [[Maxbrücke]] und behält ihren Namen bis zur Stadtgrenze hinter Burgfarrnbach bei. Ab der Einmündung der [[Kapellenstraße]] wird sie zur B8. Zwischen [[Billinganlage]] und [[Pfeiferstraße]] ist die Würzburger Straße nur Richtung Innenstadt befahrbar, in Richtung [[Hardhöhe]] verläuft die B8 über die Hochstraße. Nach Durchquerung der Hardhöhe geht die B8 in die [[Südwesttangente]] über und die Würzburger Straße durchquert [[Burgfarrnbach]]. Ab der Stadtgrenze heißt sie "Alte B8".
== Geschichte ==
[[Datei:20231130 Bohlenweg Burgfarrnbach 1.jpg|mini|right|Der alte Bohlenweg der Würzburger Straße in Burgfarrnbach, 2023]]
Die Würzburger Straße ist Teil eines alten Handels- und Pilgerweges, der einst Fürth mit Frankfurt am Main und darüber hinaus verband. Daher ergab sich auch die Bezeichnung ''Frankfurter Landstraße''. Den Weg gab es wohl schon mindestens seit dem 16. Jahrhundert. Um [[1760]] wurde der Weg massiv ausgebaut. Das Sand-Lehm-Gemisch wurde verdichtet, darauf kamen eine Kiesschicht und Rundhölzer. Sie sollten für mehr Stabilität sorgen und Unebenheiten ausgleichen. Bei archäologischen Untersuchungen im Jahr 2023 in Burgfarrnbach wurden die Hölzer auf knapp 100 Metern freigelegt.<ref name="Fund" /> Die erstellten Profile ergaben, dass die Bohlen von Kiefern aus der Gegend wohl im Winter [[1768]] oder [[1769]] bzw. im Frühjahr [[1773]] gefällt wurden. Um diese Zeit herum dürfte die Straße ausgebaut worden sein. Auf die Hölzer wurde später noch ein Pflaster aus Sandstein aufgebracht. Aus Quellen lässt sich herauslesen, dass sich um [[1790]] die Postreiter über den schlechten Zustand des Wegs beschwerten. Womöglich gab [[Karl August von Hardenberg]] als leitender Minister selbst die Anweisung, die Straße auszubauen. Schließlich galt es, den wichtigen Postverkehr aufrecht zu erhalten, der seit dem 16. Jahrhundert auf der Route unterwegs war. Im Abschnitt in Burgfarrnbach befand sich eine Relaisstation, an der die Gespanne gewechselt wurden. Davon zeugt noch heute die [[Würzburger Straße 489|alte Posthalterei]] im Zentrum des Ortes. Lange war dort das Gasthaus „Zur Post“ beheimatet.<ref>Gwendolyn Kuhn: ''Alter Handelsweg: Das erzählen die Fundstücke'' In: Fürther Nachrichten vom 30. November 2023</ref>
 
Später als Reichsstraße 8 verlief die ''Würzburger Straße '' von der Hardhöhe zuerst in einer weiten S-Kurve hinab in den [[Farrnbach|Farrnbachgrund]] und schließlich nach Burgfarrnbach hinein. Sie verließ auf Höhe der Freifläche zwischen dem heutigen "Obi"-Standort und dem Lager der "Norma" die Trasse der heutigen Würzburger Straße und kreuzte die Straße [[Am Kieselbühl]] etwa 50 m südlich der heutigen [[Wilhelmshavener Straße]], querte den Farrnbachgrund, überbrückte den Bach und traf in Höhe des [[Drosselweg|Drosselwegs]] auf die heutige [[Geißäckerstraße]], die heute die folgende Trasse "übernommen" hat. Die Reichsstraße unterquerte schließlich die [[Bahnstrecke_Nürnberg–Würzburg|Bahnstrecke Nürnberg - Würzburg]] und erreichte damit Burgfarrnbach.
 
Entlang der Straße zwischen der alten steinernen Brücke über die Farrnbach bis zum Kieselbühl standen früher alte Ulmen. Es waren über 150 prächtige Bäume, die alle noch zur [[Markgraftum Brandenburg-Ansbach|Markgrafenzeit]], also vor 1792, als Alleebäume angepflanzt wurden. Die Kunde, Napoleon hätte die Bepflanzung der Straße veranlasst, ist nur Legende. Diese Alleebäume fielen restlos dem [[wikipedia:Ulmensterben|Ulmensterben]] zum Opfer. In diesem Bereich war früher die Nachtigall häufig.<ref>Karl Albert, Jakob Sandhöfer: [[Die Schulen in Burgfarrnbach/Burg- und Unterfarrnbach, Teil I und II (Buch)]], S. 137/138</ref>
 
An dieser Trasse stand auch bis in die späten Neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts ein [[Am Kieselbühl (Steinkreuz)|Steinkreuz]]. Nach Aufgabe der Strecke verschwand es zunächst in Vegetation, ehe es an die heutige Trasse (an der Kreuzung Würzburger Str./Am Kieselbühl) versetzt und zwischenzeitlich restauriert wurde.
Der heutige Straßenverlauf zwischen Hardhöhe und Burgfarrnbach besteht erst seit [[1970]], damals allerdings noch zweispurig.
 
Die Reste dieser "[[Alte Würzburger Straße|alten Würzburger Straße]]" sind heute nicht besonders schwer zu finden. Die Kreuzung der Straße "Am Kieselbühl" existiert bis heute (wenn auch der stadteinwärtige Teil inzwischen mit einem Spielplatz überbaut ist) und auch auf der westlichen Kanalseite sind zwischen Kanal und Geißäckerstraße noch immer einige hundert Meter der alten Straße - als Radweg und Kanalzubringer - erhalten. Hier zweigt auch die  - inzwischen ebenfalls getrennte - [[Graf-Pückler-Limpurg-Straße]] ab. Auch auf Luftbildern ist der Trassenverlauf anhand von Baumreihen noch ohne Schwierigkeiten nachvollziehbar.


== Geschichte ==
Mit dem Bau des [[Main-Donau-Kanal|Main-Donau-Kanals]] wurde die Würzburger Straße - wie auch weitere Straßenverbindungen - unterbrochen und so wurde die neue Trasse weiter südlich geschaffen. Diese war als Ersatz und gleichzeitig Umgehungsstrecke geplant worden und zunächst zweispurig. Aus dieser Zeit stammt auch die etwas kurios wirkende - weil teils zweispurige - Abbiegekurve vor der Kreuzung "[[Am Sportboothafen]]". Der vierspurige Ausbau zwischen der Hardhöhe und der Kreuzung zum Sportboothafen wurde am [[14. Juli]] [[1972]] eingeweiht.
[[Bild:Flugplatzbahn 005.jpg|thumb|right|Luftaufnahme der Würzburger Straße von 1930]]
Der heutige Straßenverlauf zwischen [[Hardhöhe]] und [[Burgfarrnbach]] besteht erst seit [[1970]], damals allerdings noch zweispurig. Die ursprüngliche Reichsstraße 8 verlief von der Hardhöhe zuerst in einer weiten S-Kurve hinab in den Farrnbachgrund und schließlich nach Burgfarrnbach hinein. Sie verließ auf Höhe der Freifläche zwischen dem heutigen "Obi"-Standorts und dem Lager der "Norma" die Trasse der heutigen Würzburger Straße und kreuzte die Straße "Am Kieselbühl" etwa 50m südlich der heutigen [[Wilhelmshavener Straße]], querte den Farrnbachgrund, überbrückte den Bach und traf in Höhe des Drosselwegs auf die heutige [[Geißäckerstraße]], die heute die folgende Trasse "übernommen" hat. Die Reichsstraße unterquerte schließlich die [[Bahnstrecke_Nürnberg–Würzburg|Bahnstrecke Nürnberg-Würzburg]] und erreichte damit Burgfarrnbach.


Die Reste dieser "alten Würzburger Straße" sind heute nicht besonders schwer zu finden. Die Kreuzung der Straße "Am Kieselbühl" existiert bis heute (wenn auch der stadteinwärtige Teil inzwischen mit einem Spielplatz überbaut ist) und auch auf der westlichen Kanalseite ist zwischen Kanal und Geißäckerstraße noch immer einige hundert Meter der alten Straße - als Radweg und Kanalzubringer - erhalten. Hier zweigt auch die  - inzwischen ebenfalls getrennte - [[Graf-Pückler-Limpurg-Straße]] ab. Auch auf Luftbildern ist der Trassenverlauf anhand von Baumreihen noch ohne Schwierigkeiten nachvollziehbar.  
Seit dem Herbst 2023 wird die Würzburger Straße in Burgfarrnbach zwischen dem [[Kapellenplatz]] und dem Ortsausgang hinter der [[Geißäckerstraße]] in mehreren Bauphasen erneuert und ausgebaut. Die Bushaltestellen werden neu gestaltet und die Fahrbahn wird teilweise mit Rad- oder Schutzstreifen versehen.<ref>Armin Leberzammer: ''Würzburger Straße wird runderneuert'', in: Fürther Nachrichten vom 5. August 2022</ref> Bei den Bauarbeiten wurden die archäologisch relevanten Überreste eines [[Würzburger Straße - Burgfarrnbach (Bodendenkmal)|Bohlenwegs aus Holz]] unter der Asphaltdecke gefunden, die aktuell von Denkmalpflegeexperten untersucht werden. Bisher wurden etwa Hundert Meter des Holzweges freigelegt.<ref name="Fund">Gwendolyn Kuhn: ''100 Meter freigelegt. Bauarbeiter machen sensationellen Fund in Fürth: Historischer Geheimweg aufgetaucht''. In: Fürther Nachrichten vom 17. November 2023 - [https://www.nordbayern.de/region/fuerth/1.13789797 online], aufgerufen am 10. Dezember 2023</ref> Es wird davon ausgegangen, dass dieser Weg im späten Mittelalter oder in der frühen Neuzeit entstanden ist und es sich hierbei um einen Teilabschnitt der [[Reichsstraßen|Reichsstraße]] zwischen den Freien Reichsstädten Frankfurt am Main und [[Nürnberg]] gehandelt hat.


An dieser Trasse stand auch bis in die späten Neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts das steinerne [[Sühnekreuz ]] am Kieselbühl. Nach Aufgabe der Strecke verschwand es zunächst in Vegetation, ehe es an die heutige Trasse (an der Kreuzung Würzburger Str./Am Kieselbühl) versetzt und zwischenzeitlich restauriert wurde.
===Frühere Bezeichnungen<ref>laut [[Die Fürther Häuserchronik "Alt Fürth" (Buch)|Wunschel-Häuserchronik]]</ref>===
* Würzburger Landstraße
* Frankfurterstraße
* Frankfurter Landstraße
* Farrnbacherstraße


Mit dem Bau des [[Main-Donau-Kanal|Main-Donau-Kanals]] wurde die Würzburger Straße - wie auch weitere Straßenverbindungen - unterbrochen und so wurde die neue Trasse weiter südlich geschaffen. Diese war als Ersatz und gleichzeitig Umgehungsstrecke geplant worden und zunächst zweispurig. Aus dieser Zeit stammt auch die etwas kurios wirkende - weil teils zweispurige - Abbiegekurve vor der Kreuzung "[[Am Sportboothafen]]". Der vierspurige Ausbau zwischen der Hardhöhe und der Kreuzung Kreuzung zum Sportboothafen wurde am [[14. Juli]] [[1972]] eingeweiht.
==Bedeutsame Gebäude & Baudenkmäler==
Bei der folgenden Aufstellung bitte Sortierung beachten! (Sortierschlüssel richtet sich nach der ersten Zahl, d. h. Hausnummer 488 kommt ''vor'' Hausnummer 5 etc.)
{{Bedeutende Gebäude dieser Straße}}
* [[Würzburger Straße 51]], [[Haus Hirschmann]]


==Literatur==
==Literatur==
* ''Würzburger Straße''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 400
* [[Hans Werner Kress]]: ''Der Chausseebau Emskirchen - Fürth auf Ansbacher Territorium. Tel 1: 1787 - 1796''. In: [[Fürther Geschichtsblätter]], 1/2017, S.3 - 24


* ''Würzburger Straße''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 400
==Lokalberichterstattung==
* Birgit Heidingsfelder: ''Suche nach Blindgängern bremst Baustelle aus''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 24. November 2017 (Druckausgabe) bzw. nordbayern.de vom 26. November 2018 -  [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/suche-nach-blindgangern-bremst-baustelle-aus-1.6913992 online]
* Johannes Alles: ''Spiegelsäule kommt an die Würzburger Straße''. In: Fürther Nachrichten vom 22. Oktober 2018 (Druckausgabe) bzw. Johannes Alles: ''Fürth: Spiegelsäule kommt an die Würzburger Straße''. In: nordbayern.de vom 23. Oktober 2018 - [http://www.nordbayern.de/1.8218005 online]
* Wolfgang Händel: ''Saturn-Kreuzung bleibt heikles Terrain''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 5. Juni 2019 (Druckausgabe) bzw. ''Ampel defekt: Saturn-Kreuzung bleibt heikles Terrain''. In: nordbayern.de vom 4. Juni 2019 - [https://www.nordbayern.de/region/1.8971727 online]
* Armin Leberzammer: ''Würzburger Straße: Neue Fahrradbrücke ist kaum möglich''. In: Fürther Nachrichten vom 23. Oktober 2021 (Druckausgabe) bzw. ''Würzburger Straße: Neue Fürther Fahrradbrücke ist kaum möglich''. In: nordbayern.de vom 25. Oktober 2021 - [https://www.nordbayern.de/1.11468148 online]
* Armin Leberzammer: ''Würzburger Straße wird runderneuert'', in: Fürther Nachrichten vom 5. August 2022 (Druckausgabe)  bzw. ''Fürth investiert vier Millionen: Würzburger Straße wird runderneuert'' In: nordbayern.de NN+ vom 7. August 2022 - [https://www.nn.de/fuerth/1.12405079 online abrufbar (Bezahlschranke)]
* vnp: ''Burgfarrnbach: Sanierungsmarathon beginnt''. In: Fürther Nachrichten vom 12. August 2023 (Druckausgabe)
* Gwendolyn Kuhn: ''Archäologische Funde: Wie alt ist die Route?'' In: Fürther Nachrichten vom 8. November 2023 (Druckausgabe)
* Gwendolyn Kuhn: ''Neue Funde am alten Bohlenweg'' In: Fürther Nachrichten vom 16. November 2023 (Druckausgabe)
* Gwendolyn Kuhn: ''Alter Handelsweg: Das erzählen die Fundstücke'' In: Fürther Nachrichten vom 30. November 2023 (Druckausgabe)
* Gwendolyn Kuhn: ''100 Meter freigelegt. Bauarbeiter machen sensationellen Fund in Fürth: Historischer Geheimweg aufgetaucht''. In: Fürther Nachrichten vom 17. November 2023 - [https://www.nordbayern.de/region/fuerth/1.13789797 online], aufgerufen am 10. Dezember 2023
* Gwendolyn Kuhn: ''Bald verschwindet er wieder. Noch gut zu erkennen: Bauarbeiter stoßen in Fürth auf archäologischen Fund''. In: nordbayern.de vom 10. November 2023 - [https://www.nn.de/fuerth/1.13762692 online abrufbar (Bezahlschranke)], aufgerufen am 10. Dezember 2023
* gwen: ''Burgfarrnbach: Sanierung geht in die nächste Runde''. In: Fürther Nachrichten vom 10. April 2024 (Druckausgabe)
* gwen: ''Die Großbaustelle wandert ein Stück weiter''. In: Fürther Nachrichten vom 12. August 2024 (Druckausgabe)


==Siehe auch==
==Siehe auch==
* [[Fischhäusla]]
* [[Foerstermühle]]
* [[Billinganlage]]
* [[Kulturforum]]
* [[Maxbrücke]]
* [[Sühnekreuze]]
* [[Breslauer Straße (Gedenkstein)]]
* [[Straßennamen auf der Hardhöhe]]
* [[Ensemble Ortskern Burgfarrnbach|Denkmalensemble Ortskern Burgfarrnbach]]
* [[Zwangsarbeiterlager Würzburger Straße]]
* [[Würzburger Straße - Burgfarrnbach (Bodendenkmal)]]
* [[Hausnummern|Nummerierung der Häuser im Stadtgebiet Fürth]]


* [[Fischhäusla]]
==Einzelnachweise==
<references />


==Galerie==
==Videos==
<b>Die alte Würzburger Straße östlich des Kanals</b>
{{Youtube|qEw6JMkkyjw}}<br />
<gallery>
''Fahrt mit Bus von Fürth nach Großgründlach 1973'', vom 30. September 2014, 1803stoffel, aufgerufen am 9. Dezember 2023
Bild:würzburgerstr_03.jpg|Die Zufahrt zur Würzburger Straße am Kieselbühl
<br /><br />
Bild:würzburgerstr_02.jpg|
Bild:würzburgerstr_05.jpg|
Bild:würzburgerstr_07.jpg|Betonierter Fahrbahnrand
Bild:würzburgerstr_09.jpg|Hier endet die Straße vor einer Baumreihe kurz vor der Hafenstraße
Bild:würzburgerstr_06.jpg|
Bild:würzburgerstr_10.jpg|Zurück zum Kieselbühl
Bild:würzburgerstr_08.jpg|
Bild:würzburgerstr_11.jpg|
Bild:würzburgerstr_04.jpg|
</gallery>


<b>Die alte Würzburger Straße westlich des Kanals</b>
{{Youtube|DgVEMRc5BdI}}<br />
<gallery>
''Seltene Entdeckung: Früherer Handelsweg freigelegt – tiefere Schichten aus dem Mittelalter'', Autor: Frank Sterath, vom 1. Dezember 2023, BR24, aufgerufen am 9. Dezember 2023<br />
Bild:würzburgerstr_12.jpg|Die Zufahrt zur Würzburger Straße von der Geißäckerstraße
Bild:würzburgerstr_13.jpg|
Bild:würzburgerstr_14.jpg|auch hier der betonierte Fahrbahnrand
Bild:würzburgerstr_15.jpg|
Bild:würzburgerstr_16.jpg|Das Ende am Kanal - rechts geht ein Fahrradweg ab
Bild:würzburgerstr_17.jpg|zurück zur Geißäckerstraße
Bild:würzburgerstr_18.jpg|Der Abzweig der Graf-Pückler-Limpurg-Straße
</gallery>


== Videoprojekt [[fuerther-strassen.de|Fürther Straßen]] 2018 ==
[[Datei:Würzburger Straße.mp4|thumb|none|frame|Würzburger Straße, Aufnahmedatum 23. August 2018|thumbtime=0:00:04|400px]]


[[Kategorie:Plätze,Straßen,Anlagen]]
==Bilder==
[[Kategorie:Hardhöhe]]
{{Bilder dieser Straße}}
[[Kategorie:Weststadt]]
[[Kategorie:Unterfarrnbach]]
[[Kategorie:Burgfarrnbach]]

Aktuelle Version vom 13. August 2024, 09:16 Uhr

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BenennungDatumBenanntNach
Frankfurter Landstraße
Würzburger Straße9 Mai 1889

Die Würzburger Straße ist eine Straße in den Fürther Stadtteilen Innenstadt, Hard, Hardhöhe und Burgfarrnbach. Sie ist die längste Straße in der Stadt Fürth. Vor dem Bau der A 3 und der Südwesttangente war die Würzburger Straße als Reichs-, später Bundesstraße 8 die Hauptverbindung nach Frankfurt am Main und hieß bis zum 9. Mai 1889 noch "Frankfurter Landstraße".


Verlauf[Bearbeiten]

Sie beginnt unweit der Stadthalle an der Maxbrücke und behält ihren Namen bis zur Stadtgrenze hinter Burgfarrnbach bei. Ab der Einmündung der Kapellenstraße wird sie zur B 8. Zwischen Billinganlage und Pfeiferstraße ist die Würzburger Straße nur Richtung Innenstadt befahrbar, in Richtung Hardhöhe verläuft die B 8 über die Hochstraße. Nach Durchquerung der Hardhöhe geht die B 8 in die Südwesttangente über, und die Würzburger Straße wird bis zum Kapellenplatz in Burgfarrnbach zur Kreisstraße FÜs 2. Die Würzburger Straße durchquert als Hauptstraße den Stadtteil Burgfarrnbach. Wo die Straße schließlich das Stadtgebiet in Richtung Seukendorf verlässt, ist mit dem „Ballpark“ der Fürth Pirates die Hausnummer 700 erreicht.[1] Ab der Stadtgrenze wird die Würzburger Straße dann "Alte B 8" genannt.

Geschichte[Bearbeiten]

Der alte Bohlenweg der Würzburger Straße in Burgfarrnbach, 2023

Die Würzburger Straße ist Teil eines alten Handels- und Pilgerweges, der einst Fürth mit Frankfurt am Main und darüber hinaus verband. Daher ergab sich auch die Bezeichnung Frankfurter Landstraße. Den Weg gab es wohl schon mindestens seit dem 16. Jahrhundert. Um 1760 wurde der Weg massiv ausgebaut. Das Sand-Lehm-Gemisch wurde verdichtet, darauf kamen eine Kiesschicht und Rundhölzer. Sie sollten für mehr Stabilität sorgen und Unebenheiten ausgleichen. Bei archäologischen Untersuchungen im Jahr 2023 in Burgfarrnbach wurden die Hölzer auf knapp 100 Metern freigelegt.[2] Die erstellten Profile ergaben, dass die Bohlen von Kiefern aus der Gegend wohl im Winter 1768 oder 1769 bzw. im Frühjahr 1773 gefällt wurden. Um diese Zeit herum dürfte die Straße ausgebaut worden sein. Auf die Hölzer wurde später noch ein Pflaster aus Sandstein aufgebracht. Aus Quellen lässt sich herauslesen, dass sich um 1790 die Postreiter über den schlechten Zustand des Wegs beschwerten. Womöglich gab Karl August von Hardenberg als leitender Minister selbst die Anweisung, die Straße auszubauen. Schließlich galt es, den wichtigen Postverkehr aufrecht zu erhalten, der seit dem 16. Jahrhundert auf der Route unterwegs war. Im Abschnitt in Burgfarrnbach befand sich eine Relaisstation, an der die Gespanne gewechselt wurden. Davon zeugt noch heute die alte Posthalterei im Zentrum des Ortes. Lange war dort das Gasthaus „Zur Post“ beheimatet.[3]

Später als Reichsstraße 8 verlief die Würzburger Straße von der Hardhöhe zuerst in einer weiten S-Kurve hinab in den Farrnbachgrund und schließlich nach Burgfarrnbach hinein. Sie verließ auf Höhe der Freifläche zwischen dem heutigen "Obi"-Standort und dem Lager der "Norma" die Trasse der heutigen Würzburger Straße und kreuzte die Straße Am Kieselbühl etwa 50 m südlich der heutigen Wilhelmshavener Straße, querte den Farrnbachgrund, überbrückte den Bach und traf in Höhe des Drosselwegs auf die heutige Geißäckerstraße, die heute die folgende Trasse "übernommen" hat. Die Reichsstraße unterquerte schließlich die Bahnstrecke Nürnberg - Würzburg und erreichte damit Burgfarrnbach.

Entlang der Straße zwischen der alten steinernen Brücke über die Farrnbach bis zum Kieselbühl standen früher alte Ulmen. Es waren über 150 prächtige Bäume, die alle noch zur Markgrafenzeit, also vor 1792, als Alleebäume angepflanzt wurden. Die Kunde, Napoleon hätte die Bepflanzung der Straße veranlasst, ist nur Legende. Diese Alleebäume fielen restlos dem Ulmensterben zum Opfer. In diesem Bereich war früher die Nachtigall häufig.[4]

An dieser Trasse stand auch bis in die späten Neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts ein Steinkreuz. Nach Aufgabe der Strecke verschwand es zunächst in Vegetation, ehe es an die heutige Trasse (an der Kreuzung Würzburger Str./Am Kieselbühl) versetzt und zwischenzeitlich restauriert wurde. Der heutige Straßenverlauf zwischen Hardhöhe und Burgfarrnbach besteht erst seit 1970, damals allerdings noch zweispurig.

Die Reste dieser "alten Würzburger Straße" sind heute nicht besonders schwer zu finden. Die Kreuzung der Straße "Am Kieselbühl" existiert bis heute (wenn auch der stadteinwärtige Teil inzwischen mit einem Spielplatz überbaut ist) und auch auf der westlichen Kanalseite sind zwischen Kanal und Geißäckerstraße noch immer einige hundert Meter der alten Straße - als Radweg und Kanalzubringer - erhalten. Hier zweigt auch die - inzwischen ebenfalls getrennte - Graf-Pückler-Limpurg-Straße ab. Auch auf Luftbildern ist der Trassenverlauf anhand von Baumreihen noch ohne Schwierigkeiten nachvollziehbar.

Mit dem Bau des Main-Donau-Kanals wurde die Würzburger Straße - wie auch weitere Straßenverbindungen - unterbrochen und so wurde die neue Trasse weiter südlich geschaffen. Diese war als Ersatz und gleichzeitig Umgehungsstrecke geplant worden und zunächst zweispurig. Aus dieser Zeit stammt auch die etwas kurios wirkende - weil teils zweispurige - Abbiegekurve vor der Kreuzung "Am Sportboothafen". Der vierspurige Ausbau zwischen der Hardhöhe und der Kreuzung zum Sportboothafen wurde am 14. Juli 1972 eingeweiht.

Seit dem Herbst 2023 wird die Würzburger Straße in Burgfarrnbach zwischen dem Kapellenplatz und dem Ortsausgang hinter der Geißäckerstraße in mehreren Bauphasen erneuert und ausgebaut. Die Bushaltestellen werden neu gestaltet und die Fahrbahn wird teilweise mit Rad- oder Schutzstreifen versehen.[5] Bei den Bauarbeiten wurden die archäologisch relevanten Überreste eines Bohlenwegs aus Holz unter der Asphaltdecke gefunden, die aktuell von Denkmalpflegeexperten untersucht werden. Bisher wurden etwa Hundert Meter des Holzweges freigelegt.[2] Es wird davon ausgegangen, dass dieser Weg im späten Mittelalter oder in der frühen Neuzeit entstanden ist und es sich hierbei um einen Teilabschnitt der Reichsstraße zwischen den Freien Reichsstädten Frankfurt am Main und Nürnberg gehandelt hat.

Frühere Bezeichnungen[6][Bearbeiten]

  • Würzburger Landstraße
  • Frankfurterstraße
  • Frankfurter Landstraße
  • Farrnbacherstraße

Bedeutsame Gebäude & Baudenkmäler[Bearbeiten]

Bei der folgenden Aufstellung bitte Sortierung beachten! (Sortierschlüssel richtet sich nach der ersten Zahl, d. h. Hausnummer 488 kommt vor Hausnummer 5 etc.)

… weitere Ergebnisse

Literatur[Bearbeiten]

Lokalberichterstattung[Bearbeiten]

  • Birgit Heidingsfelder: Suche nach Blindgängern bremst Baustelle aus. In: Fürther Nachrichten vom 24. November 2017 (Druckausgabe) bzw. nordbayern.de vom 26. November 2018 - online
  • Johannes Alles: Spiegelsäule kommt an die Würzburger Straße. In: Fürther Nachrichten vom 22. Oktober 2018 (Druckausgabe) bzw. Johannes Alles: Fürth: Spiegelsäule kommt an die Würzburger Straße. In: nordbayern.de vom 23. Oktober 2018 - online
  • Wolfgang Händel: Saturn-Kreuzung bleibt heikles Terrain. In: Fürther Nachrichten vom 5. Juni 2019 (Druckausgabe) bzw. Ampel defekt: Saturn-Kreuzung bleibt heikles Terrain. In: nordbayern.de vom 4. Juni 2019 - online
  • Armin Leberzammer: Würzburger Straße: Neue Fahrradbrücke ist kaum möglich. In: Fürther Nachrichten vom 23. Oktober 2021 (Druckausgabe) bzw. Würzburger Straße: Neue Fürther Fahrradbrücke ist kaum möglich. In: nordbayern.de vom 25. Oktober 2021 - online
  • Armin Leberzammer: Würzburger Straße wird runderneuert, in: Fürther Nachrichten vom 5. August 2022 (Druckausgabe) bzw. Fürth investiert vier Millionen: Würzburger Straße wird runderneuert In: nordbayern.de NN+ vom 7. August 2022 - online abrufbar (Bezahlschranke)
  • vnp: Burgfarrnbach: Sanierungsmarathon beginnt. In: Fürther Nachrichten vom 12. August 2023 (Druckausgabe)
  • Gwendolyn Kuhn: Archäologische Funde: Wie alt ist die Route? In: Fürther Nachrichten vom 8. November 2023 (Druckausgabe)
  • Gwendolyn Kuhn: Neue Funde am alten Bohlenweg In: Fürther Nachrichten vom 16. November 2023 (Druckausgabe)
  • Gwendolyn Kuhn: Alter Handelsweg: Das erzählen die Fundstücke In: Fürther Nachrichten vom 30. November 2023 (Druckausgabe)
  • Gwendolyn Kuhn: 100 Meter freigelegt. Bauarbeiter machen sensationellen Fund in Fürth: Historischer Geheimweg aufgetaucht. In: Fürther Nachrichten vom 17. November 2023 - online, aufgerufen am 10. Dezember 2023
  • Gwendolyn Kuhn: Bald verschwindet er wieder. Noch gut zu erkennen: Bauarbeiter stoßen in Fürth auf archäologischen Fund. In: nordbayern.de vom 10. November 2023 - online abrufbar (Bezahlschranke), aufgerufen am 10. Dezember 2023
  • gwen: Burgfarrnbach: Sanierung geht in die nächste Runde. In: Fürther Nachrichten vom 10. April 2024 (Druckausgabe)
  • gwen: Die Großbaustelle wandert ein Stück weiter. In: Fürther Nachrichten vom 12. August 2024 (Druckausgabe)

Siehe auch[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Baseballclub Fürth Pirates 1988 e.V., Kontakt, aufgerufen am 10. Dezember 2023
  2. 2,0 2,1 Gwendolyn Kuhn: 100 Meter freigelegt. Bauarbeiter machen sensationellen Fund in Fürth: Historischer Geheimweg aufgetaucht. In: Fürther Nachrichten vom 17. November 2023 - online, aufgerufen am 10. Dezember 2023
  3. Gwendolyn Kuhn: Alter Handelsweg: Das erzählen die Fundstücke In: Fürther Nachrichten vom 30. November 2023
  4. Karl Albert, Jakob Sandhöfer: Die Schulen in Burgfarrnbach/Burg- und Unterfarrnbach, Teil I und II (Buch), S. 137/138
  5. Armin Leberzammer: Würzburger Straße wird runderneuert, in: Fürther Nachrichten vom 5. August 2022
  6. laut Wunschel-Häuserchronik

Videos[Bearbeiten]


Fahrt mit Bus von Fürth nach Großgründlach 1973, vom 30. September 2014, 1803stoffel, aufgerufen am 9. Dezember 2023


Seltene Entdeckung: Früherer Handelsweg freigelegt – tiefere Schichten aus dem Mittelalter, Autor: Frank Sterath, vom 1. Dezember 2023, BR24, aufgerufen am 9. Dezember 2023

Videoprojekt Fürther Straßen 2018[Bearbeiten]

Würzburger Straße, Aufnahmedatum 23. August 2018

Bilder[Bearbeiten]

… weitere Ergebnisse