Hopfenpflückerinbrunnen: Unterschied zwischen den Versionen
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1940 wurde vom Fürther Hochbauamt erstmals ein Verzeichnis über im Stadtgebiet befindliche Kunstobjekte aus "Nichteisenmetallen" angefertigt mit einer Stellungnahme des Oberbürgermeisters über Verbleib oder Zuführung zur "[[Metallspende des deutschen Volkes]]". Die Hopfenpflückerin wird dort unter Pos. 6 geführt mit dem Vermerk "zu befürworten". An einem Verbleib vor Ort war man also nicht interessiert. Im Dezember 1940 sprach sich das Landesamt für Denkmalschutz für eine Erhaltung der Figur aus, jedoch ohne Erfolg. Im Mai 1942 wurde die Brunnenfigur zusammen mit einigen anderen Bronzeobjekten zur Demontage und Einlagerung im städtischen Bauhof freigegeben. Im März 1944 wurden die Bronzen mit einem Gesamtgewicht von ca. zwei Tonnen dann vom Nürnberger Metallgroßhandel Hetzel & Co. abgeholt. Von Nürnberg aus wurden die Objekte zur Verschrottung in ein Kupferwerk in den deutschen Ostgebieten verbracht und dort höchstwahrscheinlich eingeschmolzen<ref>Stadtarchiv Fürth, Akte AGr. 3/37, Recherche Werner Gietl, Juli 2017</ref> - letzte Gewissheit über die vollzogene Einschmelzung gibt es jedoch nicht. | 1940 wurde vom Fürther Hochbauamt erstmals ein Verzeichnis über im Stadtgebiet befindliche Kunstobjekte aus "Nichteisenmetallen" angefertigt mit einer Stellungnahme des Oberbürgermeisters über Verbleib oder Zuführung zur "[[Metallspende des deutschen Volkes]]". Die Hopfenpflückerin wird dort unter Pos. 6 geführt mit dem Vermerk "zu befürworten". An einem Verbleib vor Ort war man also nicht interessiert. Im Dezember 1940 sprach sich das Landesamt für Denkmalschutz für eine Erhaltung der Figur aus, jedoch ohne Erfolg. Im Mai 1942 wurde die Brunnenfigur zusammen mit einigen anderen Bronzeobjekten zur Demontage und Einlagerung im städtischen Bauhof freigegeben. Im März 1944 wurden die Bronzen mit einem Gesamtgewicht von ca. zwei Tonnen dann vom Nürnberger Metallgroßhandel Hetzel & Co. abgeholt. Von Nürnberg aus wurden die Objekte zur Verschrottung in ein Kupferwerk in den deutschen Ostgebieten verbracht und dort höchstwahrscheinlich eingeschmolzen<ref>Stadtarchiv Fürth, Akte AGr. 3/37, Recherche Werner Gietl, Juli 2017</ref> - letzte Gewissheit über die vollzogene Einschmelzung gibt es jedoch nicht. | ||
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Aktuelle Version vom 6. April 2022, 09:20 Uhr
Der Hopfenpflückerinbrunnen war ein 1907 auf Anregung und auf Kosten des Verschönerungsvereins aufgestelltes Werk des Münchner Bildhauers Josef Köpf und stand an der Ecke Gabelsberger- und Königswarterstraße.
Verbleib der Brunnenfigur[Bearbeiten]
1940 wurde vom Fürther Hochbauamt erstmals ein Verzeichnis über im Stadtgebiet befindliche Kunstobjekte aus "Nichteisenmetallen" angefertigt mit einer Stellungnahme des Oberbürgermeisters über Verbleib oder Zuführung zur "Metallspende des deutschen Volkes". Die Hopfenpflückerin wird dort unter Pos. 6 geführt mit dem Vermerk "zu befürworten". An einem Verbleib vor Ort war man also nicht interessiert. Im Dezember 1940 sprach sich das Landesamt für Denkmalschutz für eine Erhaltung der Figur aus, jedoch ohne Erfolg. Im Mai 1942 wurde die Brunnenfigur zusammen mit einigen anderen Bronzeobjekten zur Demontage und Einlagerung im städtischen Bauhof freigegeben. Im März 1944 wurden die Bronzen mit einem Gesamtgewicht von ca. zwei Tonnen dann vom Nürnberger Metallgroßhandel Hetzel & Co. abgeholt. Von Nürnberg aus wurden die Objekte zur Verschrottung in ein Kupferwerk in den deutschen Ostgebieten verbracht und dort höchstwahrscheinlich eingeschmolzen[1] - letzte Gewissheit über die vollzogene Einschmelzung gibt es jedoch nicht.
Verbleib des Brunnens[Bearbeiten]
Bei den Beratungen zum Haushaltsplan 1953 brachte Stadtrat Hans Lotter im Juni 1953 den Brunnen ins Gespräch: "Es dreht sich um den früheren Hopfenpflückerinnenbrunnen. Das Bauamt soll prüfen, was dort gemacht werden kann. Ob eine neue Figur auf den Sockel kommen soll, oder ob der untere Teil ganz entfernt werden soll". Im August 1953 wurde eine Wiederaufstellung der Figur als "nicht zweckmäßig" erachtet. Im Februar 1954 folgte schließlich der Abbruchauftrag vom Hochbauamt.[2]
Die Fürther Nachrichten schrieben dazu am 26. Februar 1954: "Fürther müssen für immer Abschied von der „Hopfenpflückerin“ nehmen. Der Hopfenbrunnen wird abgerissen. Er muss städtebaulichen Planungen weichen - 1907 vom Verschönerungsverein aufgestellt. Seit vorgestern wird der Hopfenbrunnen Ecke Königswarter- und Gabelsbergerstraße von Arbeitern im Auftrag des Stadtbauamtes niedergerissen. Mancher alte Fürther betrachtete dieses Tun mit Kopfschütteln. Andere kritisierten gleich an Ort und Stelle bei den Arbeitern, daß es ihnen wenig gefällt , wenn der Brunnen verschwindet. Sie hätten es lieber gesehen, wäre der Brunnen wieder hergestellt worden wie er vor dem Kriege war. Doch dagegen sprechen gewichtige Argumente: die Wiederherstellung des Brünnleins, das ja seiner Bronzefigur im Krieg beraubt wurde, wäre unverhältnismäßig teuer gewesen. Was aber wichtiger ist: städtebaulich sind an dieser Stelle neuartige Pläne in Bearbeitung, bei deren Verwirklichung die Hopfenpflückerin auf dem Steinsockel im Wege gestanden wäre. Bekanntlich soll an der Stelle der hinter dem Brunnen liegenden Ruinengrundstücke ein stattlicher Hochhausneubau entstehen. Bis zu ihm wird der Platz der Fürther Freiheit praktisch ausgedehnt, wobei auch verkehrsmäßig Änderungen zu erwarten sind."
Die Hochhauspläne wurden jedoch nicht realisiert; so entstanden in der Folgezeit ein Parkplatz und erst 1990 ein Einkaufszentrum (zuerst Big, später Kaufmarkt bzw. Marktkauf, 2014 zu Hornschuch-Center umgebaut).
Eine originalgetreue, jedoch im Maßstab verkleinerte, Kopie des Brunnens aus Pappmaché nebst ausführlicher Beschreibung steht heute im Deutschen Hopfenmuseum in Wolnzach.