Schwabacher Straße 99: Unterschied zwischen den Versionen

Aus FürthWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
 
(11 dazwischenliegende Versionen von 3 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
{{Gebäude
{{Gebäude
|Bild=Videothek Schwabacher 99.jpg
|Bild=Videothek Schwabacher 99.jpg
|Straße=Schwabacher Straße
|Strasse=Schwabacher Straße
|Hausnummer=99
|Hausnummer=99
|Objekt=Mietshaus
|Objekt=Mietshaus
|Akten-Nr=D-5-63-000-1273
|AktenNr=D-5-63-000-1273
|Baujahr=1900
|Baujahr=1900
|Baustil=Neurenaissance
|Baustil=Neurenaissance
|Architekt=Wilhelm Horneber
|Architekt=Wilhelm Horneber
|Bauherr=Wilhelm Horneber
|GebaeudeBesteht=Ja
|DenkmalstatusBesteht=Ja
|Quellangaben=[http://www.geodaten.bayern.de/denkmal_static_data/externe_denkmalliste/pdf/denkmalliste_merge_563000.pdf BLfD - Denkmalliste Fürth]
|lat=49.466567
|lat=49.466567
|lon=10.986132
|lon=10.986132
|Gebäude besteht=Ja
|Denkmalstatus besteht=Ja
|Quellangaben=[http://www.geodaten.bayern.de/denkmal_static_data/externe_denkmalliste/pdf/denkmalliste_merge_563000.pdf BLfD - Denkmalliste Fürth]
}}
}}
Viergeschossiger Mansarddachbau mit Sandsteinfassade mit Gurtgesimsen und Mittelerker, [[Neurenaissance]], von [[Wilhelm Horneber]], [[1900]]-05; Rückgebäude, dreigeschossiger Sandsteinbau mit Mansarddach, gleichzeitig; bauliche Gruppe mit [[Schwabacher Straße]] 101 / 103.
Viergeschossiger Mansarddachbau mit Sandsteinfassade mit Gurtgesimsen und Mittelerker, [[Neurenaissance]], von [[Wilhelm Horneber]], [[1900]]-05; Rückgebäude, dreigeschossiger Sandsteinbau mit Mansarddach, gleichzeitig; bauliche Gruppe mit [[Schwabacher Straße]] 101 und 103.


Hier befand sich über Jahrzehnte die bekannte Eisenwarenhandlung und Fachgeschäft für Haus,- Garten- und Küchengeräte Wilhelm Röder.
== Geschichte ==
Bauherr als auch Planfertiger war Maurermeister Wilhelm Horneber, der das Haus an den Flaschnermeister Thomas Röder verkaufte.<ref>nach Heinrich Habel: Denkmäler in Bayern – Stadt Fürth, S. 374</ref>


==Sonstiges==
Hier befand sich über Jahrzehnte die bekannte Eisenwarenhandlung und das Fachgeschäft für Haus,- Garten- und Küchengeräte von Wilhelm Röder. Im Anschluss war im Erdgeschoss von 1992 bis 2020 eine Filiale des [[Deutscher Video Ring|Deutschen Video Ring]]s angesiedelt.
Im Erdgeschoss befindet sich seit [[1992]] eine Videothek, bei der ursprünglich VHS-Kassetten ausgeliehen werden konnten. Im Laufe der Zeit ging das Sortiment der VHS-Kassetten zu Gunsten der DVD und Blu-Ray-Disc zurück, sodass die neuen Medien in den Fokus rückten. Auch die Ausleihe von Konsolenspielen, wie z. B. Spiele für die Sony Playstation oder Nintendo Wii bzw. Microsoft X-Box wurden im Sortiment mit aufgenommen und ermöglicht. Seit [[2017]] ist diese Videothek die letzte ihrer Art in Fürth, da die meisten Mitbewerber auf Grund der Angebote im Interent ihre Geschäfte geschlossen haben. Inhaber der aktuellen Videothek ist Harald Krammer, der als Aushilfskraft in der Videothek in den 1990er Jahren seine Laufbahn im Geschäft begann. Krammer selbst bezeichnete sich in einem Bericht der lokalen Berichterstattung als "''letzter Mohikaner. Es macht mir noch sehr viel Spaß. Reich wird man davon allerdings nimmer.''"<ref>Lisa Susu Hahn:  Dank Blu-Rays und Pornos: Fürths letzte Videothek lebt. In: Fürther Nachrichten vom 29. März 2017 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/dank-blu-rays-und-pornos-furths-letzte-videothek-lebt-1.5927050 online abrufbar]</ref>
 
Die Videothek verfügte im Jahr [[2017]] noch über 8.000 Mitglieder, wovon allerdings nach eigenen Angaben nur noch die Hälfte das Angebot der Videothek nutzt. "''Manche kommen einmal im Jahr, andere viermal die Woche''", wobei das Geschäft mit den Stammkunden überwiegt. Das Sortiment in dem 350 qm großen Geschäft umfasst neben den 7.000 herkömmlichen DVDs und Blu-Rays auch eine Porno-Abteilung. Hier bietet Krammer knapp 1.000 Hardcore-Filme aus dem Sex-Bereich an, vom Blümchen-Sex bis hin zum Lack und Leder. Nach Angaben des Geschäftsführers sind die Fürther in Sachen Pornokonsum aber eher "Normalsexgucker".
 
Seit Ende August [[2018]] ist die Videothek in Fürth der einzige Anbieter dieser Art in der Metropolregion. Die zweite Fürther Filiale in der [[Hardstraße 71 A]] hatte bereits vor einigen Jahren geschlossen. Der letzte verbliebene Mitbewerber in der Sulzbacher Straße 80 in Nürnberg - ebenfalls aus dem Deutschen Video Ring - gab jetzt aber auf Grund der sinkenden Umsätze auf und schloss für immer sein Geschäft.<ref>Julia Vogl: Betreiber gibt auf: Nürnbergs letzte Videothek macht dicht. In: Fürther Nachrichten vom 22. August 2018 - [http://www.nordbayern.de/region/nuernberg/betreiber-gibt-auf-nurnbergs-letzte-videothek-macht-dicht-1.7824681 online abrufbar]</ref>
 
=== Kontakt ===
: Deutscher Video Ring
: Schwabacher Straße 99
: 90763 Fürth
: Tel. 0911/ 747 463
 
: Öffnungszeiten:
: Freitag bis Montag 11:00 bis 22:00 Uhr
: Dienstag bis Donnerstag 11:00 bis 21:00 Uhr
: Sonntag geschlossen
 
=== Ehemalige Standorte ===
Ehemalige Standorte für Videotheken in Fürth:
* [[Hardstraße 71 A]]
* [[Königstraße 145]]
* [[Maxstraße 25]]


Im Rückgebäude befand sich in den 1990er Jahren die Kultkneipe "[[Bronx]]".
Im Rückgebäude befand sich in den 1990er Jahren die Kultkneipe "[[Bronx]]".


== Schließung 2020 ==
== Siehe auch ==
Der Inhaber Harald Krammer gab im November 2020 gegenüber der örtliche Presse an, dass er das Ladengeschäft vermutlich zu Mitte Dezember schließen muss. Aktuell verkauft er seit September noch seine Einrichtung und alles was noch da ist. Als Grund für die Schließung gab er unterschiedliche Gründe an. So hätten die Menschen nach seinen Beobachtungen inzwischen immer weniger Zeit, was dazu führen würde, dass man lieber einfach nur den Fernseher einschaltet - statt sich bewußt einen Film aus der Videothek zu holen. Hierbei spielten natürlich auch alle Streamingdienste wie Netflix oder Amazon Prime mit eine Rolle. Gleichzeitig stellte Krammer fest, dass vielen Kunden aus dem Landkreis inzwischen den Weg in die Südstadt scheuten, u.a. auch wegen der zunehmend schwierigen Parkplatzsituation vor dem Ladengeschäft. Auch die Schließung mehrerer Großbetriebe im Stadtgebiet, z.B. der Fa. Quelle und Grundig, hätte sich bei ihm bemerkbar gemacht, da scheinbar viele der dort beschäftigten zu seinem Kundenkreis gehörten. Zuletzt hätte die Coronakrise ihm das Geschäft verhagelt, seit dem 1. Lockdown im Frühjahr waren die Umsätze Monat für Monat nur noch rückläufig, so dass er im November die Notbremse zog. Krammer wollte eigentlich noch bis 2024 den Laden führen, bis er 60 Jahre alt gewesen wäre, die Coronakrise hat dies nun vereitelt. Einen persönlichen Plan B für sich selbst - hatte zum aktuellen Zeitpunkt nicht.<ref>Luisa Degenhardt: "Corona killed the Videostar": Fürths letzte Videothek schließt. In: Fürther Nachrichen vom 23. November 2020 - [https://www.nordbayern.de/region/fuerth/1.10628188 online abrufbar]</ref>
* [[Videothek]]
 
* [[Leyher Landgraben]]
== Lokalberichterstattung ==
* Luisa Degenhardt: ''„Corona killed the Videostar”''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 24. November 2020 (Druckausgabe)


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />
==Bilder==
==Bilder==
{{Bilder dieses Gebäudes}}
{{Bilder dieses Gebäudes}}

Aktuelle Version vom 18. Mai 2024, 15:25 Uhr

Videothek Schwabacher 99.jpg
Letzte und älteste Videothek in Fürth in der Schwabacher Straße 99, 2017
Die Karte wird geladen …

Viergeschossiger Mansarddachbau mit Sandsteinfassade mit Gurtgesimsen und Mittelerker, Neurenaissance, von Wilhelm Horneber, 1900-05; Rückgebäude, dreigeschossiger Sandsteinbau mit Mansarddach, gleichzeitig; bauliche Gruppe mit Schwabacher Straße 101 und 103.

Geschichte[Bearbeiten]

Bauherr als auch Planfertiger war Maurermeister Wilhelm Horneber, der das Haus an den Flaschnermeister Thomas Röder verkaufte.[1]

Hier befand sich über Jahrzehnte die bekannte Eisenwarenhandlung und das Fachgeschäft für Haus,- Garten- und Küchengeräte von Wilhelm Röder. Im Anschluss war im Erdgeschoss von 1992 bis 2020 eine Filiale des Deutschen Video Rings angesiedelt.

Im Rückgebäude befand sich in den 1990er Jahren die Kultkneipe "Bronx".

Siehe auch[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. nach Heinrich Habel: Denkmäler in Bayern – Stadt Fürth, S. 374

Bilder[Bearbeiten]