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Dritte Periode (1525—1527.)
selben, Pfarrer Wolfgang Vogel zu Eltersdorf am {{Datum|26. März 1527}}.{{fnFC|117}} In gleichem Jahre erklärten die Nürnberger Unter­thanen zu Fürth, von Alters her sei der Fürberg- und der Hart-Wald eins gewesen und von einem domprobsteilichen oder Nürn­berger Förster versehen worden. Jeder Bauer in Fürth habe jährlich zwei und jeder Köbler ein Fuder Holz aus dem Fürberg­
 
wald erhalten. Der Domprobst habe die Hart, die ausgetrocknet sei, verkauft. Da aber jetzt das Holz wieder heranwachse, so verlangen die Gemeindeglieder wieder ihr Holz. {{fnFC|118}}. — Der
selben, Pfarrer Wolfgang Vogel zu Eltersdorf am 26. März
Gottesdienst war um diese Zeit in Fürth schon nach lutherischen Grundsätzen umgestaltet. Doch hatte nach dem Ableben Bischofs Georg III. der reformationsfeindliche Weigand von Redwitz
1527."') In gleichem Jahre erklärten die Nürnberger Unter­
den bischöflichen Stuhl bestiegen. Er war gegen die Pfarrer außerhab Bambergs streng und ließ sie in die Stadt citiren, um sich zu verantworten. So berichtete Pfarrer Johann Hofmann zu Fürth am {{Datum|22. März 1527}} dem Rathe von Nürnberg, daß sein Kaplan Mattheus Nußberger am Tage vorher auf Befehl des Bischofs Weigand von Bamberg gefangen genommen und nach Herzogenaurach fortgeführt worden sei und er nun allein stehe. Das Pfarrvolk ersuche ihn aber, nach alter Ge­wohnheit einen Kaplan zu stellen. Er habe bei dem Rathe, als dieser Pfarre Lehensherren, jüngst angezeigt, daß er einen stelle, der zuvor bei den Predigern zu St. Sebald, Lorenzen und Spital verhört sei; nun schlage er Johannes Ruffel vor, der der Sache verständig, auch bei den Predigern verhört wor­den. Er sei vormals schon zwei Jahre zu Fürth gewesen und
thanen zu Fürth, von Alters her sei der Fürberg- und der HartWald eins gewesen und von einem domprobsteilichen oder Nürn­
das Pfarrvolk möge ihn wohl leiden. Dann bitte er um Schutz, da er bedroht sei. Der Amtmann handle willkürlich, setze nach Gutdünken Gotteshauspfleger ein und verzögere die Gotteshaus­
berger Förster versehen worden. Jeder Bauer in Fürth habe
rechnung, die immer am Sonntag Trinitatis gehalten wurde. Der Rath möge einen Abgeordneten zur Rechnungsstellung schicken. Unterzeichnet war „Johann Hofmann, Pfarrer und des mehreren Theils des Pfarrvolks zu Fürth". Angehängt war dem Berichte die Supplik des Johann Ruffel um die
jährlich zwei und jeder Köbler ein Fuder Holz aus dem Fürberg­
Kaplanstelle, {{fnFC|119}} Welchen Erfolg diese Bewerbung hatte, ist nicht bekannt. In einem weiteren Berichte an den Rath von Nürnberg sagte unter dem {{Datum|4. Juni 1527}} Pfarrer Hans Hof­mann, daß er auf Befehl sich nach dem Verhalten seines fort­geführten Kaplans bei dem domprobsteilichen Amtmann und bei
wald erhalten. Der Domprobst habe die Hart, die ausgetrocknet
sei, verkauft. Da aber jetzt das Holz wieder heranwachse, so
verlangen die Gemeindeglieder wieder ihr Holz."°). — Der
Gottesdienst war um diese Zeit in Fürth schon nach lutherischen
Grundsätzen umgestaltet. Doch hatte nach dem Ableben Bischofs
Georg III. der reformationsfeindliche Weigand von Redwitz
den bischöflichen Stuhl bestiegen. Er war gegen die Pfarrer
außerhab Bambergs streng und ließ sie in die Stadt citiren,
um sich zu verantworten. So berichtete Pfarrer Johann Hof1527 mann zu Fürth am 22. März 1527 dem Rathe von Nürnberg,
daß sein Kaplan Mattheus Nußberger am Tage vorher auf
Befehl des Bischofs Weigand von Bamberg gefangen genommen
und nach Herzogenaurach fortgeführt worden sei und er nun
allein stehe. Das Pfarrvolk ersuche ihn aber, nach alter Ge­
wohnheit einen Kaplan zu stellen. Er habe bei dem Rathe,
als dieser Pfarre Lehensherren, jüngst angezeigt, daß er einen
stelle, der zuvor bei den Predigern zu St. Sebald, Lorenzen
und Spital verhört sei; nun schlage er Johannes Ruffel vor,
der der Sache verständig, auch bei den Predigern verhört wor­
den. Er sei vormals schon zwei Jahre zu Fürth gewesen und
das Pfarrvolk möge ihn wohl leiden. Dann bitte er um Schutz,
da er bedroht sei. Der Amtmann handle willkürlich, setze nach
Gutdünken Gotteshauspfleger ein und verzögere die Gotteshaus­
rechnung, die immer am Sonntag Trinitatis gehalten wurde.
Der Rath möge einen Abgeordneten zur Rechnungsstellung
schicken. Unterzeichnet war „Johann Hofmann, Pfarrer und
des mehreren Theils des Pfarrvolks zu Fürth". Angehängt
war dem Berichte die Supplik des Johann Ruffel um die
Kaplanstelle, "b) Welchen Erfolg diese Bewerbung hatte, ist
nicht bekannt. In einem weiteren Berichte an den Rath von
Nürnberg sagte unter dem 4. Juni 1527 Pfarrer Hans Hof­
mann, daß er auf Befehl sich nach dem Verhalten seines fort­
geführten Kaplans bei dem domprobsteilichen Amtmann und bei

Aktuelle Version vom 17. September 2024, 17:32 Uhr

Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
32 Dritte Periode (1525—1527.)

selben, Pfarrer Wolfgang Vogel zu Eltersdorf am 26. März 1527.117) In gleichem Jahre erklärten die Nürnberger Unter­thanen zu Fürth, von Alters her sei der Fürberg- und der Hart-Wald eins gewesen und von einem domprobsteilichen oder Nürn­berger Förster versehen worden. Jeder Bauer in Fürth habe jährlich zwei und jeder Köbler ein Fuder Holz aus dem Fürberg­ wald erhalten. Der Domprobst habe die Hart, die ausgetrocknet sei, verkauft. Da aber jetzt das Holz wieder heranwachse, so verlangen die Gemeindeglieder wieder ihr Holz. 118). — Der Gottesdienst war um diese Zeit in Fürth schon nach lutherischen Grundsätzen umgestaltet. Doch hatte nach dem Ableben Bischofs Georg III. der reformationsfeindliche Weigand von Redwitz den bischöflichen Stuhl bestiegen. Er war gegen die Pfarrer außerhab Bambergs streng und ließ sie in die Stadt citiren, um sich zu verantworten. So berichtete Pfarrer Johann Hofmann zu Fürth am 22. März 1527 dem Rathe von Nürnberg, daß sein Kaplan Mattheus Nußberger am Tage vorher auf Befehl des Bischofs Weigand von Bamberg gefangen genommen und nach Herzogenaurach fortgeführt worden sei und er nun allein stehe. Das Pfarrvolk ersuche ihn aber, nach alter Ge­wohnheit einen Kaplan zu stellen. Er habe bei dem Rathe, als dieser Pfarre Lehensherren, jüngst angezeigt, daß er einen stelle, der zuvor bei den Predigern zu St. Sebald, Lorenzen und Spital verhört sei; nun schlage er Johannes Ruffel vor, der der Sache verständig, auch bei den Predigern verhört wor­den. Er sei vormals schon zwei Jahre zu Fürth gewesen und das Pfarrvolk möge ihn wohl leiden. Dann bitte er um Schutz, da er bedroht sei. Der Amtmann handle willkürlich, setze nach Gutdünken Gotteshauspfleger ein und verzögere die Gotteshaus­ rechnung, die immer am Sonntag Trinitatis gehalten wurde. Der Rath möge einen Abgeordneten zur Rechnungsstellung schicken. Unterzeichnet war „Johann Hofmann, Pfarrer und des mehreren Theils des Pfarrvolks zu Fürth". Angehängt war dem Berichte die Supplik des Johann Ruffel um die Kaplanstelle, 119) Welchen Erfolg diese Bewerbung hatte, ist nicht bekannt. In einem weiteren Berichte an den Rath von Nürnberg sagte unter dem 4. Juni 1527 Pfarrer Hans Hof­mann, daß er auf Befehl sich nach dem Verhalten seines fort­geführten Kaplans bei dem domprobsteilichen Amtmann und bei