Sommerbad Fürth: Unterschied zwischen den Versionen
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|Gebaeude=Sommerbad Fürth | |||
|Strasse=Scherbsgraben | |||
|Hausnummer=25 | |||
|Objekt=Sommerbad Fürth | |||
|Baujahr=1954 | |||
|Bauherr=Stadt Fürth | |||
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Das '''Sommerbad Fürth''' ist das Fürther Freibad. Es befindet sich im Stadtteil [[Scherbsgraben]]. Es entstand zwischen [[1954]] und [[1957]] als Ersatz für das alte Fürther [[Flussbad]] und für den Badebetrieb am [[Waldmannsweiher]]. | Das '''Sommerbad Fürth''' ist das Fürther Freibad. Es befindet sich im Stadtteil [[Scherbsgraben]]. Es entstand zwischen [[1954]] und [[1957]] als Ersatz für das alte Fürther [[Flussbad]] und für den Badebetrieb am [[Waldmannsweiher]]. | ||
==Geschichte== | ==Geschichte== | ||
=== | ===Standortsuche und Eröffnung === | ||
Bei den Überlegungen | [[Datei:Standorte Sommerbad.jpg|mini|right|Übersichtskarte von 1951 mit handschriftlich eingetragenen Standortvorschlägen für das neue Freibad]] | ||
1. Scherbsgraben: im [[Wiesengrund]] der [[Rednitz]], | Seit den 1920er Jahren verstummte der Ruf nach einem Sportbad nicht mehr. Allerdings dauerte es noch bis in die 1950er Jahre, ehe man sich konkret auf die Suche nach einem Standort für ein solches Freibad machte. Bei den Überlegungen standen insgesamt sieben Vorschläge zur Auswahl:<ref>Katasterplan 1951 mit handschriftlichen Eintragungen, [[FürthWiki:Über FürthWiki#Archiv FürthWiki|Archiv FürthWiki]]</ref><br> | ||
1. Scherbsgraben: im [[Wiesengrund]] der [[Rednitz]], heutiger Standort<br> | |||
2. [[Innenstadt]]: auf dem Gelände des [[Altes Krankenhaus|alten Krankenhauses]] an der [[Schwabacher Straße]]<br> | 2. [[Innenstadt]]: auf dem Gelände des [[Altes Krankenhaus|alten Krankenhauses]] an der [[Schwabacher Straße]]<br> | ||
3. [[Oststadt]]: auf dem freien Platz zwischen [[Nathanstift]] und [[Jakobinenstraße]] (heute bebaut mit dem [[Helene-Lange-Gymnasium|Schulzentrum | 3. [[Oststadt]]: auf dem freien Platz zwischen [[Nathanstift]] und [[Jakobinenstraße]] (heute bebaut mit dem [[Helene-Lange-Gymnasium|Schulzentrum Tannenplatz]])<br> | ||
4. [[Espan]]: auf dem Brachgelände neben der [[Espan-Quellen|Espanquelle]] (heute Bereich zwischen [[Wilhelm-Raabe-Straße]] und [[Kleine Mainau|Kleiner Mainau]])<br> | 4. [[Espan]]: auf dem Brachgelände neben der [[Espan-Quellen|Espanquelle]] (heute Bereich zwischen [[Wilhelm-Raabe-Straße]] und [[Kleine Mainau|Kleiner Mainau]])<br> | ||
5. [[Nordstadt]]: an der [[Ulmenstraße]] hinter dem [[Batzenhäusla]] (heute Minigolfplatz und Wohnbebauung)<br> | 5. [[Nordstadt]]: an der [[Ulmenstraße]] hinter dem [[Batzenhäusla]] (heute Minigolfplatz und Wohnbebauung)<br> | ||
6. [[Altstadt]]: auf dem Gelände des alten [[Schießhaus]] am [[Schießplatz]] (heute bebaut mit der Nordspange bzw. [[Kapellenstraße]])<br> | 6. [[Altstadt]]: auf dem Gelände des alten [[Schießhaus|Schießhauses]] am [[Schießplatz]] (heute bebaut mit der Nordspange bzw. [[Kapellenstraße]])<br> | ||
7. [[Wiesengrund]]: unterhalb des [[Stadttheater|Stadttheaters]] am [[Karlsteg]] (heute [[Stadtpark]])<br> | 7. [[Wiesengrund]]: unterhalb des [[Stadttheater|Stadttheaters]] am [[Karlsteg]] (heute [[Stadtpark]])<br> | ||
Das Freibad eröffnete schließlich am [[4. August]] [[1955]] am Scherbsgraben, zu diesem Zeitpunkt waren aber noch nicht alle Becken fertiggestellt. | |||
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===Ursprüngliche Ausstattung=== | ===Ursprüngliche Ausstattung=== | ||
Zum Juli [[1958]] enthielt das Bad folgende Ausstattung: 1 Sprungbecken LxBxT | [[Datei:Erfrischungshalle.jpg|mini|right|Die "Erfrischungshalle", 1960er Jahre]] | ||
== | Zum Juli [[1958]] enthielt das Bad folgende Ausstattung: 1 Sprungbecken (LxBxT) 20 x 25 x 4,5 m; 1 Schwimmbecken (LxBxT) 50 x 20 x 2,1 m; 1 Planschbecken in Palettenform mit 0,6 - 1,2 m Tiefe; 1 Planschbecken in Violinenform mit 0,2 m Tiefe; 1 Betonturm mit Sprunghöhen von 1 m, 3 m, 5 m, 7,5 m und 10 m sowie zwei Federbretter mit jeweils 1 m und 3 m Sprunghöhe, drei Hallen mit insg. 7200 Garderobenplätzen.<ref>''Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 33 - 34</ref> Da auch immer wieder große Schwimmwettbewerbe hier stattfinden sollten, entstand auch eine große Zuschauertribüne. Daneben befindet sich das Filterhaus mit Duschen und Umkleiden. | ||
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==Sanierungen und Modernisierungen== | |||
In den Jahren [[2005]] und [[2006]] gab es größere Umbaumaßnahmen. Im Filterhaus wurden die nötigsten Sanierungen gemacht, die Becken wurden umgestaltet. Den Maßnahmen fiel auch der beliebte Sprungturm am 23. September 2005 nach 48 Jahren zum Opfer. Mit einem Autokran wurde das 22 Tonnen schwere Oberteil vom Sockel abgerissen. | |||
===Initiative zur Rettung des Sprungturms=== | ===Initiative zur Rettung des Sprungturms=== | ||
[[Datei:Sprungturm.jpg| | [[Datei:Sprungturm.jpg|mini|right|Sprungturm im Freibad]]Noch im Jahr 2005 gründete sich eine Initiative zum Erhalt des Sprungturmes, die mit kreativen Aktionen im Freibad für den Erhalt kämpften. Trotzdem konnte der Turm nicht erhalten werden, da man das 4 Meter tiefe Becken durch ein 1,35 Meter flaches Bewegungsbecken ersetzen wollte. Noch im selben Jahr wurde der Sprungturm dann zum Ärger zahlreicher Bürger abgerissen. | ||
In einem Interview der [[Fürther Nachrichten]] mit dem [[Oberbürgermeister]] Dr. [[Thomas Jung]] am [[24. März]] [[2013]] bezeichnete er rückblickend über seine Amtszeit | Als Ersatz des abgerissenen Sprungturmes wurde [[2007]] eine rotgelbe "Speedrutsche" für 200.000 Euro aufgebaut. Mit 10 Metern hat sie die gleiche Höhe wie sie der Sprungturm hatte und bei einem Gefälle von 61 Prozent ermöglicht sie eine Geschwindigkeit bis zu 65 Stundenkilometer. | ||
In einem Interview der [[Fürther Nachrichten]] mit dem [[Oberbürgermeister]] Dr. [[Thomas Jung]] am [[24. März]] [[2013]] bezeichnete er rückblickend über seine Amtszeit Folgendes zum Sprungturm: "''Ein Fehler – da kommt jetzt vielleicht nicht jeder drauf – war der Abriss des Sprungturms im Freibad. Das habe ich unterschätzt. Im Nachhinein denke ich mir, wäre die Initiative zur Rettung früher gekommen, hätten wir vielleicht noch eingelenkt.''"<ref> Wolfgang Händel, Johannes Alles, Kurt Heidingsfelder: Diese Entgleisungen sind durch nichts zu rechtfertigen. In den Fürther Nachrichten vom 24. März 2013 [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/diese-entgleisungen-sind-durch-nichts-zu-rechtfertigen-1.2773445 online]</ref> | |||
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=== Pläne für die Tribüne === | |||
Bis [[2022]] wurde der Zustand der langgezogenen Stufen der Tribüne immer schlechter. Der Beton bröckelte so stark, dass immer wieder Teile der Stufen für Ausbesserungsarbeiten gesperrt werden mussten. Jetzt werden Überlegungen angestellt, wie es hier in Zukunft aussehen soll.<ref>Claudia Ziob: ''Die alten Steinstufen sind auf der Warteliste''. In: Fürther Nachrichten vom 21. Juli 2022</ref> | |||
==Sonstiges== | |||
Eine witziger Vorfall ereignete sich im Juli 1994 als ein ca. 50 Mann starker Trupp der US Armee in voller Kampfmontur und Bewaffnung sich in das Schwimmerbecken stürzte. Die fluchtartig das Wasser verlassenen Fürther Wasserratten hatten mit ihren Beschwerden beim Bademeister keine Chance. Die Amis hätten einen Vertrag mit der Stadt Fürth und dürften das. Die Soldaten sollten eine „Flussdurchquerung“ üben. Die nahe Rednitz wäre da bestimmt als Training besser gewesen aber die Wasserqualität soll den „Kämpfern“ nicht entsprochen haben. | |||
==Literatur== | ==Literatur== | ||
* ''Bad''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 33 - 34 | * ''Bad''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 33 - 34 | ||
* ''[[Flussbad-Idyll am Rednitzstrand (Buch)|Flussbad-Idyll am Rednitzstrand]], [[Fürther Geschichtswerkstatt]], [[2005]], ab S. 57 | * ''[[Flussbad-Idyll am Rednitzstrand (Buch)|Flussbad-Idyll am Rednitzstrand]], [[Fürther Geschichtswerkstatt]], [[2005]], ab S. 57 | ||
* Hubert Ganz und Erich Keck: ''[[Hundert Jahr - ein Traum wird wahr! (Buch)|Hundert Jahr - ein Traum wird wahr!]]'' Fürth, [[Förderverein Fürther Heilquellen]], 2007, 483 S. | |||
== | ==Lokalberichterstattung== | ||
* Birgit Heinrich: ''Riesenrutschen sollen den Sprungturm ersetzen''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 22. Juli 2005 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/riesenrutschen-sollen-den-sprungturm-ersetzen-1.712668 online] | |||
* Birgit Heinrich: ''Riesenrutschen sollen den Sprungturm ersetzen''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 22. Juli 2005 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/riesenrutschen-sollen-den-sprungturm-ersetzen-1.712668 | * Martina Hildebrand: ''Mit 65 Stundenkilometern ins Wasserbecken''. In: Fürther Nachrichten vom 12. April 2007 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/mit-65-stundenkilometern-ins-wasserbecken-1.792272 online] | ||
* Johannes Alles: ''Streit um die [[Bäder]]''. In: Fürther Nachrichten vom 12. Juni 2010 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/streit-um-die-bader-1.788900 online] | |||
* Martina Hildebrand: ''Mit 65 Stundenkilometern ins Wasserbecken''. In: Fürther Nachrichten vom 12. April 2007 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/mit-65-stundenkilometern-ins-wasserbecken-1.792272 | * Volker Dittmar: ''Verkehrschaos vor dem Freibad''. In: Fürther Nachrichten vom 8. Juli 2019 (Druckausgabe) bzw. ''Falschparker: Verkehrschaos vor dem Fürther Freibad''. In: nordbayern.de vom 8. Juli 2019 - [https://www.nordbayern.de/region/1.9081772 online] | ||
* Claudia Ziob, Sabine Dietz: ''Rabatt-Aktion soll Warteschlangen verkürzen''. In: Fürther Nachrichten vom 16. Juni 2022 (Druckausgabe) | |||
* Johannes Alles: ''Streit um die Bäder''. In: Fürther Nachrichten vom 12. Juni 2010 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/streit-um-die-bader-1.788900 | * Claudia Ziob: ''Die alten Steinstufen sind auf der Warteliste''. In: Fürther Nachrichten vom 21. Juli 2022 (Druckausgabe) | ||
* Birgit Heidingsfelder, Claudia Ziob: ''Tribüne mit Kunstrasen''. In: Fürther Nachrichten vom 10. Mai 2024 (Druckausgabe) | |||
* Birgit Heidingsfelder: ''Heftige Kritik am Kunstrasen''. In: Fürther Nachrichten vom 13. Mai 2024 (Druckausgabe) | |||
* Birgit Heidingsfelder: ''Sommertage am „Lago die Cerbo“''. In: Fürther Nachrichten vom 2. September 2024 (Druckausgabe) | |||
==Siehe auch== | ==Siehe auch== | ||
* [[Fürthermare]] | * [[Fürthermare]] | ||
* [[Hallenbad]] | |||
* [[Flussbad]] | |||
* [[Scherbsgraben (Gewässer)]] | * [[Scherbsgraben (Gewässer)]] | ||
* [[In der Berten]] | * [[In der Berten]] | ||
* [[Brunnenweg]] | |||
* [[Leimfabrik Bernhard Ochs]] | |||
==Weblinks== | ==Weblinks== | ||
* Sommerbad Fürth [http://baederland-fuerth.de/sommerbad-fuerth/ online] | |||
* Sommerbad Fürth [http:// | * Das Fürther Sommerbad - [http://www.nordbayern.de/video/das-further-sommerbad-baderserie-teil-7-1.50529&bctid=32477272001 Video online abrufbar bei nordbayern.de] | ||
* Das Fürther Sommerbad - [http://www.nordbayern.de/video/das-further-sommerbad-baderserie-teil-7-1.50529 | |||
==Einzelnachweise== | ==Einzelnachweise== | ||
<references/> | <references/> | ||
==Bilder== | |||
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[[Kategorie: Institutionen und Gebäude]] | [[Kategorie: Institutionen und Gebäude]] | ||
[[Kategorie: Bäder]] | [[Kategorie: Bäder]] | ||
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Aktuelle Version vom 3. September 2024, 07:33 Uhr
- Gebäude
- Sommerbad Fürth
- Straße / Hausnr.
- Scherbsgraben 25
- Objekt
- Sommerbad Fürth
- Baujahr
- 1954
- Bauherr
- Stadt Fürth
- Geokoordinate
- 49° 28' 30.94" N, 10° 58' 30.71" E
- Gebäude besteht
- Ja
- Denkmalstatus besteht
- Nein
Das Sommerbad Fürth ist das Fürther Freibad. Es befindet sich im Stadtteil Scherbsgraben. Es entstand zwischen 1954 und 1957 als Ersatz für das alte Fürther Flussbad und für den Badebetrieb am Waldmannsweiher.
Geschichte[Bearbeiten]
Standortsuche und Eröffnung[Bearbeiten]
Seit den 1920er Jahren verstummte der Ruf nach einem Sportbad nicht mehr. Allerdings dauerte es noch bis in die 1950er Jahre, ehe man sich konkret auf die Suche nach einem Standort für ein solches Freibad machte. Bei den Überlegungen standen insgesamt sieben Vorschläge zur Auswahl:[1]
1. Scherbsgraben: im Wiesengrund der Rednitz, heutiger Standort
2. Innenstadt: auf dem Gelände des alten Krankenhauses an der Schwabacher Straße
3. Oststadt: auf dem freien Platz zwischen Nathanstift und Jakobinenstraße (heute bebaut mit dem Schulzentrum Tannenplatz)
4. Espan: auf dem Brachgelände neben der Espanquelle (heute Bereich zwischen Wilhelm-Raabe-Straße und Kleiner Mainau)
5. Nordstadt: an der Ulmenstraße hinter dem Batzenhäusla (heute Minigolfplatz und Wohnbebauung)
6. Altstadt: auf dem Gelände des alten Schießhauses am Schießplatz (heute bebaut mit der Nordspange bzw. Kapellenstraße)
7. Wiesengrund: unterhalb des Stadttheaters am Karlsteg (heute Stadtpark)
Das Freibad eröffnete schließlich am 4. August 1955 am Scherbsgraben, zu diesem Zeitpunkt waren aber noch nicht alle Becken fertiggestellt.
Ursprüngliche Ausstattung[Bearbeiten]
Zum Juli 1958 enthielt das Bad folgende Ausstattung: 1 Sprungbecken (LxBxT) 20 x 25 x 4,5 m; 1 Schwimmbecken (LxBxT) 50 x 20 x 2,1 m; 1 Planschbecken in Palettenform mit 0,6 - 1,2 m Tiefe; 1 Planschbecken in Violinenform mit 0,2 m Tiefe; 1 Betonturm mit Sprunghöhen von 1 m, 3 m, 5 m, 7,5 m und 10 m sowie zwei Federbretter mit jeweils 1 m und 3 m Sprunghöhe, drei Hallen mit insg. 7200 Garderobenplätzen.[2] Da auch immer wieder große Schwimmwettbewerbe hier stattfinden sollten, entstand auch eine große Zuschauertribüne. Daneben befindet sich das Filterhaus mit Duschen und Umkleiden.
Sanierungen und Modernisierungen[Bearbeiten]
In den Jahren 2005 und 2006 gab es größere Umbaumaßnahmen. Im Filterhaus wurden die nötigsten Sanierungen gemacht, die Becken wurden umgestaltet. Den Maßnahmen fiel auch der beliebte Sprungturm am 23. September 2005 nach 48 Jahren zum Opfer. Mit einem Autokran wurde das 22 Tonnen schwere Oberteil vom Sockel abgerissen.
Initiative zur Rettung des Sprungturms[Bearbeiten]
Noch im Jahr 2005 gründete sich eine Initiative zum Erhalt des Sprungturmes, die mit kreativen Aktionen im Freibad für den Erhalt kämpften. Trotzdem konnte der Turm nicht erhalten werden, da man das 4 Meter tiefe Becken durch ein 1,35 Meter flaches Bewegungsbecken ersetzen wollte. Noch im selben Jahr wurde der Sprungturm dann zum Ärger zahlreicher Bürger abgerissen.
Als Ersatz des abgerissenen Sprungturmes wurde 2007 eine rotgelbe "Speedrutsche" für 200.000 Euro aufgebaut. Mit 10 Metern hat sie die gleiche Höhe wie sie der Sprungturm hatte und bei einem Gefälle von 61 Prozent ermöglicht sie eine Geschwindigkeit bis zu 65 Stundenkilometer.
In einem Interview der Fürther Nachrichten mit dem Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung am 24. März 2013 bezeichnete er rückblickend über seine Amtszeit Folgendes zum Sprungturm: "Ein Fehler – da kommt jetzt vielleicht nicht jeder drauf – war der Abriss des Sprungturms im Freibad. Das habe ich unterschätzt. Im Nachhinein denke ich mir, wäre die Initiative zur Rettung früher gekommen, hätten wir vielleicht noch eingelenkt."[3]
Pläne für die Tribüne[Bearbeiten]
Bis 2022 wurde der Zustand der langgezogenen Stufen der Tribüne immer schlechter. Der Beton bröckelte so stark, dass immer wieder Teile der Stufen für Ausbesserungsarbeiten gesperrt werden mussten. Jetzt werden Überlegungen angestellt, wie es hier in Zukunft aussehen soll.[4]
Sonstiges[Bearbeiten]
Eine witziger Vorfall ereignete sich im Juli 1994 als ein ca. 50 Mann starker Trupp der US Armee in voller Kampfmontur und Bewaffnung sich in das Schwimmerbecken stürzte. Die fluchtartig das Wasser verlassenen Fürther Wasserratten hatten mit ihren Beschwerden beim Bademeister keine Chance. Die Amis hätten einen Vertrag mit der Stadt Fürth und dürften das. Die Soldaten sollten eine „Flussdurchquerung“ üben. Die nahe Rednitz wäre da bestimmt als Training besser gewesen aber die Wasserqualität soll den „Kämpfern“ nicht entsprochen haben.
Literatur[Bearbeiten]
- Bad. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 33 - 34
- Flussbad-Idyll am Rednitzstrand, Fürther Geschichtswerkstatt, 2005, ab S. 57
- Hubert Ganz und Erich Keck: Hundert Jahr - ein Traum wird wahr! Fürth, Förderverein Fürther Heilquellen, 2007, 483 S.
Lokalberichterstattung[Bearbeiten]
- Birgit Heinrich: Riesenrutschen sollen den Sprungturm ersetzen. In: Fürther Nachrichten vom 22. Juli 2005 - online
- Martina Hildebrand: Mit 65 Stundenkilometern ins Wasserbecken. In: Fürther Nachrichten vom 12. April 2007 - online
- Johannes Alles: Streit um die Bäder. In: Fürther Nachrichten vom 12. Juni 2010 - online
- Volker Dittmar: Verkehrschaos vor dem Freibad. In: Fürther Nachrichten vom 8. Juli 2019 (Druckausgabe) bzw. Falschparker: Verkehrschaos vor dem Fürther Freibad. In: nordbayern.de vom 8. Juli 2019 - online
- Claudia Ziob, Sabine Dietz: Rabatt-Aktion soll Warteschlangen verkürzen. In: Fürther Nachrichten vom 16. Juni 2022 (Druckausgabe)
- Claudia Ziob: Die alten Steinstufen sind auf der Warteliste. In: Fürther Nachrichten vom 21. Juli 2022 (Druckausgabe)
- Birgit Heidingsfelder, Claudia Ziob: Tribüne mit Kunstrasen. In: Fürther Nachrichten vom 10. Mai 2024 (Druckausgabe)
- Birgit Heidingsfelder: Heftige Kritik am Kunstrasen. In: Fürther Nachrichten vom 13. Mai 2024 (Druckausgabe)
- Birgit Heidingsfelder: Sommertage am „Lago die Cerbo“. In: Fürther Nachrichten vom 2. September 2024 (Druckausgabe)
Siehe auch[Bearbeiten]
- Fürthermare
- Hallenbad
- Flussbad
- Scherbsgraben (Gewässer)
- In der Berten
- Brunnenweg
- Leimfabrik Bernhard Ochs
Weblinks[Bearbeiten]
- Sommerbad Fürth online
- Das Fürther Sommerbad - Video online abrufbar bei nordbayern.de
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Katasterplan 1951 mit handschriftlichen Eintragungen, Archiv FürthWiki
- ↑ Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 33 - 34
- ↑ Wolfgang Händel, Johannes Alles, Kurt Heidingsfelder: Diese Entgleisungen sind durch nichts zu rechtfertigen. In den Fürther Nachrichten vom 24. März 2013 online
- ↑ Claudia Ziob: Die alten Steinstufen sind auf der Warteliste. In: Fürther Nachrichten vom 21. Juli 2022
Bilder[Bearbeiten]
- Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt
Sprungturm von Birgit Maria Götz (mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin)
Blumenschmuck im Sommerbad Fürth April 2007
Baustelle "Fürthermare" im Februar 2007
Baustelle "Fürthermare" im Januar 2007
Baustelle "Fürthermare" im Januar 2007
Das 50-Meter-Schwimmbecken im Sommerbad Fürth, im Hintergrund Baustelle "Fürthermare", September 2006
Nach dem Hochwasser am Gelände des Sommerbad Fürth im Wiesengrund, Dezember 1993
Hochwasser im Wiesengrund am Hardsteg. Blick auf das überschwemmte Gelände des Sommerbad Fürth und das erhöht liegende Thermalbad Fürthermare im Januar 1987
Sprungturm im Freibad, um 1960