Dreiherrschaft: Unterschied zwischen den Versionen
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* Pfarrhof von St. Michael war nur indirekt die Vertretung der Stadt Nürnberg, da Nürnberg seine Herrschaft am Ort vom Landalmosenamt in Nürnberg aus verwaltete. | * Pfarrhof von St. Michael war nur indirekt die Vertretung der Stadt Nürnberg, da Nürnberg seine Herrschaft am Ort vom Landalmosenamt in Nürnberg aus verwaltete. | ||
Im Amtshaus trafen sich am 2. Weihnachtsfeiertag die Fürther Bürger, die "ganze Gemein", um ihre Bürgermeister zu wählen: ab 1719 drei aus bambergischem, zwei aus markgräflichem und drei aus nürnbergischem Gebiet. Diese acht Bürgermeister hatten auch unter der Dreiherrschaft ein gewisse Eigenständigkeit, und "federten" die komplexe Rechtslage für den Alltag in Fürth etwas ab. Ihre Aufgaben erstreckten sich aber nur auf ortseigene Probleme (Schutz und Sicherheit der Bevölkerung im Ort, Kranken- und Armenfürsorge, Straßenbau und -pflege, Pflege des eigenen Ortswaldes als wichtigste Einnahmequelle für den Gesamtort.) | |||
Heute erinnern das [[Bambergisches Amtshaus|Bambergische Amtshaus]] am [[Grüner Markt| Grünen Markt]] und der [[Dreiherrenbrunnen]] in der Fußgängerzone an diese Zeit der Dreiherrschaft. | Heute erinnern das [[Bambergisches Amtshaus|Bambergische Amtshaus]] am [[Grüner Markt| Grünen Markt]] und der [[Dreiherrenbrunnen]] in der Fußgängerzone an diese Zeit der Dreiherrschaft. |
Version vom 13. Juni 2007, 14:47 Uhr
Die Dreiherrschaft, ist die Herrschaft dreier Herren in Fürth.
Die Herrschaft des Dompropstei Bamberg (bakamen Fürth 1007 zu ihrer Versorgung geschenkt), der Markgrafen von Brandenburg (Zollern/ Burggrafen von Nürnberg; Erben der Grafen von Abenberg) als Vogt von Fürth (Weltliche Gerichtsbarkeit) und Geleitherr, und später auch der Reichstadt Nürnberg.
Diese Herrschaft war nach Häusern und Grundstücken eingeteilt, jeder Fürther Einwohner war also genau einem der drei Herren unterstellt.
Diese drei Herren waren immer Herren in Fürth, und jeder einzelne versuchte nun für sich zum Herren von Fürth zu werden. Letztendlich gelang dies dem Markgrafen von Brandenburg als Fürth 1796 vollständig an das Königreich Preußen kam (ab 1792 "Herr in Fürth").
Für Fürth war die Dreiherrschaft einerseits nicht förderlich, aber die Fürther lernten damit zu leben. Sie genoßen, nur weil es keine eindeutig geklärte Rechtslage gab, eigene Freiheit die es in anderen Orten nicht gab.
Dadurch wurde aber auch die Ansiedlung von Juden und die Entwicklung einer eigenen jüdischen Gemeinde begünstigt. Denn zwei der drei Herren (Dompropst und Markgraf) schlugen aus der Ansiedlung und hohem Schutzgeld für die Juden (nur reiche Juden durften sich dauerhaft ansiedeln) Kapital. Außerdem konnten sie dem dritten Herren (Reichstadt Nürnberg) damit sehr reizen.
Die "Amtssitze" der drei Herren in Fürth waren:
- Bambergische Amtshaus am Grünen Markt.
- Geleithaus, als Vertretung des Markgrafen am unteren Grünen Markt.
- Pfarrhof von St. Michael war nur indirekt die Vertretung der Stadt Nürnberg, da Nürnberg seine Herrschaft am Ort vom Landalmosenamt in Nürnberg aus verwaltete.
Im Amtshaus trafen sich am 2. Weihnachtsfeiertag die Fürther Bürger, die "ganze Gemein", um ihre Bürgermeister zu wählen: ab 1719 drei aus bambergischem, zwei aus markgräflichem und drei aus nürnbergischem Gebiet. Diese acht Bürgermeister hatten auch unter der Dreiherrschaft ein gewisse Eigenständigkeit, und "federten" die komplexe Rechtslage für den Alltag in Fürth etwas ab. Ihre Aufgaben erstreckten sich aber nur auf ortseigene Probleme (Schutz und Sicherheit der Bevölkerung im Ort, Kranken- und Armenfürsorge, Straßenbau und -pflege, Pflege des eigenen Ortswaldes als wichtigste Einnahmequelle für den Gesamtort.)
Heute erinnern das Bambergische Amtshaus am Grünen Markt und der Dreiherrenbrunnen in der Fußgängerzone an diese Zeit der Dreiherrschaft.