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Version vom 16. August 2017, 10:20 Uhr
Kommerzienrat Gustav Löwensohn |
- Vorname
- Gustav Ernst
- Nachname
- Löwensohn
- Geschlecht
- männlich
- Geburtsdatum
- 5. Mai 1883
- Geburtsort
- Fürth
- Todesdatum
- 1945
- Todesort
- Konzentrationslager Auschwitz
- Beruf
- Verleger, Druckereibesitzer, Handelsrichter
- Religion
- jüdisch
Person | Verwandtschaftsgrad |
---|---|
Dora Löwensohn | Tochter |
Emmy Mannheimer | Ehefrau |
Lily Bendit | Tochter |
Robert Löwensohn | Bruder |
Rosa Löwensohn | Mutter |
Theodor Löwensohn | Vater |
Person | Beziehung |
---|---|
Ernst Rosenfelder | Geschäftspartner |
Kommerzienrat Gustav Ernst Löwensohn (geb. 5. Mai 1883 in Fürth; gest. um 1945 im Konzentrationslager Auschwitz) war ein Fürther Stifter und ab 1919 Mitinhaber der Bilderbücherfabrik Löwensohn.
Leben
Gustav Löwensohn wurde am 5. Mai 1883 als Sohn des Fürther Druckereibesitzers Theodor Löwensohn (1853 - 1931) und seiner Frau Rosa, geb. Stockheim (1862 - 1934), in Fürth geboren. Er war Absolvent des Heinrich-Schliemann-Gymnasiums. Am 19. Juni 1907 heiratete er in Fürth Emmy Mannheimer (1885 – 1978), Tochter des bekannten Fürther Hausarztes Dr. David Mannheimer (1855 – 1920) und seiner Frau Marie (1861 – 1924). Das Paar bekam zwei Töchter: Lily (1908 - 1941) und Dora (1911 - 1976), die später mit ihrer Mutter, ihrem Mann Dr. Walter Kohn (1898 - (1975) und den gemeinsamen Kindern Annette (1934) und Herbert (1938) ins amerikanische Kansas City auswanderte. 1912 ließ er sich von dem Fürther Architekten Georg Böhner im exklusiven Villenviertel Dambach-Westvorstadt für sich und seine Familie eine repräsentative Villa in der Forsthausstraße 43 errichten.
Während des Ersten Weltkrieg fungierte Gustav Löwensohn größtenteils als Dolmetscher für den Kommandanten des Gefangenenlagers in Ingolstadt. 1919 übernahm er zusammen mit seinem Bruder Robert und Ernst Rosenfelder die Leitung der Lithographische Kunstanstalt G. Löwensohn, die sein Großvater Gerson Löwensohn 1844 gegründet hatte.
Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten 1933 musste die Firma Ende 1937 an die Kunstanstalten May AG (KAMAG) in Dresden verkauft werden. Gustav Löwensohn emigrierte mit seiner Familie am 31. Dezember 1937 in die Niederländische Hauptstadt Amsterdam. Vermutlich wegen einer drohenden Deportation in das Ghetto Theresienstadt flüchtete die Familie 1943 weiter nach Brüssel. Dort soll Gustav Löwensohn verhaftet worden sein, als mit der für Juden verbotenen Straßenbahn fuhr. Es folgte am 31. Juli 1943 die Deportation ins Konzentrationslager nach Auschwitz. 1945 wurde Gustav Löwensohn für tot erklärt.
Literatur
- Simon Rötsch: Gustav Löwensohn. In: Fiorda 14-18 | Jüdisches Leben in Fürth während des Ersten Weltkriegs - online abrufbar
- Gustav Ernst Löwensohn In: Raphael Halmon, Gisela Naomi Blume: Gedenke (Buch), Fürth 1997, S. 261
- Anne-Marie Löwensohn: Gustav Ernst Löwensohn, Fürth, 2002 - online abrufbar
Siehe auch
Bilder
Forsthausstraße 43, ehemalige Villa der Familie von Gustav Löwensohn