Freibank: Unterschied zwischen den Versionen

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Die [[Freibank]] befindet sich in der Fürther [[Stadtteil::Altstadt]] am [[Waagplatz]] 2. Sie war eine Einrichtung zum Verkauf von minderwertigem, aber nicht gesundheitsschädlichem Fleisch, das in der Fleischbeschau als „bedingt tauglich“ eingestuft wurde. Die Preise waren hier durchgehend niedriger als in den übrigen Verkaufseinrichtungen.
Die [[Freibank]] befindet sich in der Fürther [[Altstadt]] am [[Waagplatz]] 2. Sie war eine Einrichtung zum Verkauf von minderwertigem, aber nicht gesundheitsschädlichem Fleisch, das in der Fleischbeschau als „bedingt tauglich“ eingestuft wurde. Die Preise waren hier durchgehend niedriger als in den übrigen Verkaufseinrichtungen.
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Das Fleisch, das in die Freibank gelangte, war Fleisch aus Notschlachtungen oder mit Veränderungen, z. B. durch Bluterguss. Die Verwertung älterer Tiere war möglich, aber nicht die Regel. Die veterinärmedizinischen Untersuchungen für Fleisch, das in der Freibank verkauft wurde, waren aber erheblich ausführlicher als bei allen Normalschlachtungen. Meist waren es Tiere, die nach einer Verletzung notgeschlachtet wurden und diese waren im Gegenteil sogar meist jung. Dadurch war es möglich, Fleisch in hervorragender Qualität zu minimalem Preis in der Freibank zu erwerben.
Das Fleisch, das in die Freibank gelangte, war Fleisch aus Notschlachtungen oder mit Veränderungen, z. B. durch Bluterguss. Die Verwertung älterer Tiere war möglich, aber nicht die Regel. Die veterinärmedizinischen Untersuchungen für Fleisch, das in der Freibank verkauft wurde, waren aber erheblich ausführlicher als bei allen Normalschlachtungen. Meist waren es Tiere, die nach einer Verletzung notgeschlachtet wurden und diese waren im Gegenteil sogar meist jung. Dadurch war es möglich, Fleisch in hervorragender Qualität zu minimalem Preis in der Freibank zu erwerben.

Version vom 5. April 2018, 15:03 Uhr

Freibank von Osten
Freibank von Westen

Die Freibank befindet sich in der Fürther Altstadt am Waagplatz 2. Sie war eine Einrichtung zum Verkauf von minderwertigem, aber nicht gesundheitsschädlichem Fleisch, das in der Fleischbeschau als „bedingt tauglich“ eingestuft wurde. Die Preise waren hier durchgehend niedriger als in den übrigen Verkaufseinrichtungen.

Das Fleisch, das in die Freibank gelangte, war Fleisch aus Notschlachtungen oder mit Veränderungen, z. B. durch Bluterguss. Die Verwertung älterer Tiere war möglich, aber nicht die Regel. Die veterinärmedizinischen Untersuchungen für Fleisch, das in der Freibank verkauft wurde, waren aber erheblich ausführlicher als bei allen Normalschlachtungen. Meist waren es Tiere, die nach einer Verletzung notgeschlachtet wurden und diese waren im Gegenteil sogar meist jung. Dadurch war es möglich, Fleisch in hervorragender Qualität zu minimalem Preis in der Freibank zu erwerben.

In den Kriegen und danach war die Freibank zu den Verkaufszeiten von Menschen umlagert, nach dem Zweiten Weltkrieg waren schon morgens um 4 Uhr die Schlange bis zur Gustavstraße gestanden. Aus dem Ersten Weltkrieg gibt es eine beeindruckende Schilderung der Zustände durch Paul Rieß:

"In der städtischen Freibank (Waaggasse) wurde nachm. 3 Uhr mit dem Verkauf der eingelagerten städt. Fleischbestände begonnen. Es wurden niederbayerisches Rauchfleisch (Schinken und Bauerngeräuchertes) zum Preise von 1 Mark 25 Pfg. für das Pfund in Gewichtsgrößen von 1/2 Pfund bis zu 2 Pfund abgegeben. Lange vor dem angesetzten Termin war der Roßwirtshof schon gedrängt voll Käufern. Als der Verkauf begann, hatten 3 Schutzleute vollauf zu tun, um die Ordnung aufrecht zu erhalten. Als bekannt wurde, daß auch Nürnberger, Zirndorfer und Burgfarrnbacher anwesend seien, die einkaufen wollten, gab es unter der Menge eine große Erregung und wenn die Polizei nicht eingegriffen hätte, wäre es zu Tätlichkeiten gekommen. Kurz nach 4 Uhr mußte die Freibank geschlossen werden, da schon ausverkauft war (der Verkauf war bis 7 Uhr geplant). Viele Hunderte mußten unverrichteter Dinge wieder zurückkehren".[1]

Am 4. Februar 1988 wurde das Gebäude vom Altstadtverein St. Michael gekauft und generalsaniert. Seitdem ist das Gebäude das Vereinsheim des Altstadtvereins Fürth, welcher auch eine Bildergalerie in dessen Räumlichkeiten betreibt. Am 20. Juli 2000 fand in der Galerie ein Kulturempfang mit dem damaligen bayerischen Kultusminister Hans Zehetmaier statt.[2]

19. Jahrhundert

Im 19. Jahrhundert befand sich die Freibank zunächst im Rathaus, bis sie im März 1892 in das Haus Königstraße 103 verlegt wurde.[3] Von dort zog sie 1907 in den Roßwirtshof (Waagplatz) um.[4]

Siehe auch

Weblinks

Einzelverweise

  1. Alexander Mayer: Fürther Maisgrießauflauf. In: Altstadtbläddla Nr. 32, 1997/98, S. 8 ff.; Paul Rieß: Chronik der Stadt Fürth 1915. Tageseintrag 2. Mai 1915.(Unikat im Stadtarchiv Fürth).
  2. Fürther Nachrichten vom 20. Juli 2000: Jetzt aber ran an den Minister.
  3. Fürth 1887-1900, Käppner-Chronik, Teil 1. Hrsg: Bernd Jesussek, 2015, S. 38
  4. Fürth 1901-1910, Käppner-Chronik, Teil 2. Hrsg: Bernd Jesussek, 2003, S. 38