Bieraufschlag: Unterschied zwischen den Versionen
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== Bierkrawalle == | |||
Bei Erhöhung des Bierpreises kam es in früherer Zeit schon mal zum aktiven Widerstand. Da gab es Mitte des 19. Jh. einen Tumult empörter Fürther. Es flogen Steine gegen Türen und Fester des Mailänderschen Wohn- und Brauhauses in der Bäumenstraße (Braustätte bis 1883). Auch die Grüner-Brauerei in der Gartenstraße bekam den Unmut der Bevölkerung zu spüren. Fenster, Läden und Türen wurden zertrümmert, im Hof Gerstensäcke aufgeschlitzt und ausgeschüttet. Landwehr und Bürgerwehr kamen zur Hilfe in die Bäumen- und Gartenstraße, um die Tumulte zu schlichten. Erst um Mitternacht des 6. Mai 1866 beruhigte sich die Lage; so der Bericht des Fürther Tagblatts. Der Bierkrawall hatte fünf der sechs Fürther Brauereien erfasst. | |||
Quelle: Gerd Walther, „…bis der Humbser barfäß lefft!“; in „Bier in Nürnberg-Fürth, Brauereigeschichte in Franken“, Hugendubel, München, 1987. | |||
==Siehe auch== | ==Siehe auch== |
Version vom 11. Juni 2022, 09:06 Uhr
1813 wurde in Fürth ein Malz- und Bieraufschlag (sog. "Lokal-Bieraufschlag") eingeführt. Ursprünglich zur Tilgung von Kriegsschulden gedacht, entwickelte sich dieser im Laufe der Jahre zur maßgebliche Einnahmequelle der Stadt. Das eingenommene Geld ermöglichte die Errichtung etlicher kommunaler Einrichtungen wie Rathaus, Brücken usw.
Im Königlich-Baierischen Regierungsblatt vom 7. April 1813 steht folgende Bekanntmachung:
- (Lokal-Aufschlag zur Tilgung der Kriegsschulden in der Stadt Fürth betreffend) Wir Maximilian Joseph, von Gottes Gnaden König von Baiern. Nach dem Antrage Unsers General-Kommissariats des Rezat-Kreises genehmigen Wir, daß in der Stadt Fürth zur Tilgung der dortigen Lokal-Kriegsschulden ein Lokal-Bieraufschlag mit einem Pfenning von der Maß auf drei nacheinander folgende Jahre eingeführt werde; wonach das Erfoderliche zu verfügen, Uns aber jährlich die Rechnung über den Ertrag und die Verwendung dieses Lokal-Aufschlages vorzulegen ist. München den 31. März 1813. Max Joseph. Graf von Montgelas. Auf königlichen allerhöchsten Befehl der General-Sekretär Baumüller[1]
Die "Nürnberger Zeitung" berichtet 1842 dann in einer kurzen Notiz:
- In Fürth sind mit den Bierhellern innerhalb 15 Jahren zwei Kirchen, eine Brücke mit sechszehn Bogen, ein Schul- und ein Rathhaus (letzteres zu 30,000 fl. veranschlagt) und die sämmtlichen Cloaken der Stadt erbaut worden.[2]
Bierkrawalle
Bei Erhöhung des Bierpreises kam es in früherer Zeit schon mal zum aktiven Widerstand. Da gab es Mitte des 19. Jh. einen Tumult empörter Fürther. Es flogen Steine gegen Türen und Fester des Mailänderschen Wohn- und Brauhauses in der Bäumenstraße (Braustätte bis 1883). Auch die Grüner-Brauerei in der Gartenstraße bekam den Unmut der Bevölkerung zu spüren. Fenster, Läden und Türen wurden zertrümmert, im Hof Gerstensäcke aufgeschlitzt und ausgeschüttet. Landwehr und Bürgerwehr kamen zur Hilfe in die Bäumen- und Gartenstraße, um die Tumulte zu schlichten. Erst um Mitternacht des 6. Mai 1866 beruhigte sich die Lage; so der Bericht des Fürther Tagblatts. Der Bierkrawall hatte fünf der sechs Fürther Brauereien erfasst. Quelle: Gerd Walther, „…bis der Humbser barfäß lefft!“; in „Bier in Nürnberg-Fürth, Brauereigeschichte in Franken“, Hugendubel, München, 1987.