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Aus den Bauakten der Stadt Fürth ist ersichtlich, dass das Gebäude im letzten Viertel des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts mehrfach umgebaut wurde. Die letzte umfassende Veränderung und Modernisierung fand somit in den 1970/80er Jahren statt. Dabei wurden vor allem im Inneren deutliche Veränderungen vorgenommen, | Aus den Bauakten der Stadt Fürth ist ersichtlich, dass das Gebäude im letzten Viertel des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts mehrfach umgebaut wurde. Die letzte umfassende Veränderung und Modernisierung fand somit in den 1970/80er Jahren statt. Dabei wurden vor allem im Inneren deutliche Veränderungen vorgenommen, sodass das Landesamt für Denkmalschutz im Jahr 2019 bei einer Begehung zu dem Ergebnis kam, dass die Veränderungen der historischen Binnengliederungen sowie der vollständige Verlust der historischen Ausstattung nicht mehr dazu führen, dass das Gebäude die Kriterien gem. den gesetzlichen Vorgaben des Bay. Denkmalschutzes erfüllt. Insbesondere das Fehlen des Erlebbarkeit der ehemaligen Gaststätte bzw. das Fehlen der Bedeutung des Hauses als ehemals beliebte Einkehrmöglichkeit am Kirchweg von Fürth nach Ronhof und Kronach würden den Kriterien eines Einzeldenkmals widersprechen.<ref>Bay. Landesamt für Denkmalpflege, Schreiben vom 20. August 2019 an die Stadt Fürth, Vollzug des Bay. Denkmalschutzgesetzes Ulmenstraße 4</ref> Im Jahr 2019 stellten die aktuellen Inhaber des Gebäudes einen Bauantrag, der den vollständigen Abbruch des bestehenden Gebäudes vorsieht. Da keine Einwände durch das Landesamt für Denkmalschutz diesbezüglich geltend gemacht werden konnten, hat die Stadt Fürth dem Bauantrag zugestimmt.<ref>Bauausschuss der Stadt Fürth vom 9. Oktober 2019, öffentlich TOP 10.1, online abrufbar</ref> | ||
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* [[Barbara Ohm|Barbara Ohm]]: ''Fürther Gartenkultur im 18. und 19. Jahrhundert. Der Batzengarten''. In: [[Fürther Geschichtsblätter]], 4/2013, S. 134 - 135 | * [[Barbara Ohm|Barbara Ohm]]: ''Fürther Gartenkultur im 18. und 19. Jahrhundert. Der Batzengarten''. In: [[Fürther Geschichtsblätter]], 4/2013, S. 134 - 135 | ||
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==Siehe auch== | ==Siehe auch== |
Version vom 14. Oktober 2019, 10:02 Uhr
Das Batzenhäusla, auch Batzenhäusl, Batzenhäusel, Batzenhäuschen oder Batzenhaus genannt, war ein Wirtshaus am Pegnitzgrund in der Ulmenstraße 4. Sein früherer Name: "Zu den Sieben Türmen"; heute ist es ein Wohnhaus.
Geschichte und Entstehung
Zu dem Ausflugslokal gehörte der Batzengarten, der bereits auf einem Grundrissplan von 1789 eingezeichnet war. Weiterhin befindet sich das Gebäude bereits auf der bayerischen Uraufnahme der Stadt Fürth aus dem Jahr 1821 als Batzenhaus mit angeschlossenem großen Garten. Die Ursprünge des Gebäudes reichen jedoch laut Landesamt für Denkmalschutz weiter zurück. Es gibt offensichtlich aus dem Jahr 1565 Hinweise, dass eine Wiese an dieser Stelle zu einem Garten umgestaltet und ein Haus darauf gebaut werden sollte. Weiterhin ist dokumentiert, dass im Jahr 1788 dem inzwischen zweigeschossigem Anwesen die sog. Schankgerechtigkeit mit Wirtsstube, Küche und Kammer im Erdgeschoss sowie ein Tanzsaal und eine heizbare Stube im Obergeschoss genehmigt wurde.[1] Zu dieser Zeit wurde die Wirtschaft offensichtlich als Wirtshaus „Zu den sieben Türmen” bezeichnet. Eine genaue zeitliche Abgrenzung lässt sich aktuell nicht ermitteln.
Aus den Bauakten der Stadt Fürth ist ersichtlich, dass das Gebäude im letzten Viertel des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts mehrfach umgebaut wurde. Die letzte umfassende Veränderung und Modernisierung fand somit in den 1970/80er Jahren statt. Dabei wurden vor allem im Inneren deutliche Veränderungen vorgenommen, sodass das Landesamt für Denkmalschutz im Jahr 2019 bei einer Begehung zu dem Ergebnis kam, dass die Veränderungen der historischen Binnengliederungen sowie der vollständige Verlust der historischen Ausstattung nicht mehr dazu führen, dass das Gebäude die Kriterien gem. den gesetzlichen Vorgaben des Bay. Denkmalschutzes erfüllt. Insbesondere das Fehlen des Erlebbarkeit der ehemaligen Gaststätte bzw. das Fehlen der Bedeutung des Hauses als ehemals beliebte Einkehrmöglichkeit am Kirchweg von Fürth nach Ronhof und Kronach würden den Kriterien eines Einzeldenkmals widersprechen.[2] Im Jahr 2019 stellten die aktuellen Inhaber des Gebäudes einen Bauantrag, der den vollständigen Abbruch des bestehenden Gebäudes vorsieht. Da keine Einwände durch das Landesamt für Denkmalschutz diesbezüglich geltend gemacht werden konnten, hat die Stadt Fürth dem Bauantrag zugestimmt.[3]
Namensklärung
Ein 'Batzenhäuslein' ist ein geringes Land-Wirtshaus oder ein schlecht gebautes Haus.
Literatur
- Wirtshäuser, in: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 396
- Barbara Ohm: Fürther Gartenkultur im 18. und 19. Jahrhundert. Der Batzengarten. In: Fürther Geschichtsblätter, 4/2013, S. 134 - 135
Lokalberichterstattung
fn: Und die Fluten stiegen immer höher ... - 102 Jahre nach dem großen Fürther Hochwasser: Ein Zeitungsartikel schildert die aufregenden Ereignisse der Nacht zum 5. Februar 1909. In: Fürther Nachrichten vom 1. Februar 2011 (Nachdruck eines Zeitungsberichts aus dem Jahr 1939) - online abrufbar
Siehe auch
Weblinks
- Lage des Batzenhauses: Historische Karte im BayernAtlas
Bilder
Blick über den Königsplatz die neue Henri-Dunant-Straße zur Ludwigbrücke, 1976
Kriegsende 1945 Nähe Kapellenstraße rechts die Ludwigbrücke, Bildmitte der alte Flußlauf der Pegnitz, dahinter das Batzenhäusla. Ein zerstörtes Geschütz mit spielenden Kindern. Heute verläuft hier die Nordspange.
"Pimpfen" vom Deutschen Jungvolk und Hitlerjugend aus Stadeln mit Fahne auf dem Weg nach Fürth vor dem Batzenhäusla zu Feierlichkeiten. Im Hintergrund der noch unzerstörte Friedhofsteg. Aufnahme von 1938.
Heu Ernte 1935 unterhalb der Ludwigsbrücke vor dem Batzenhäusla am Batzenhaus Anger heute Parkplatz
Hochwasser-Katastrophe 1909, Batzenhäusla
Grundriss des Hofmarkt Fürth. Gezeichnet von: Elias Oehme. Aus: Erhard Andreas Saueracker: Versuch einer Chronologisch-Diplomatisch-Statistischen Geschichte des Hofmarks Fürth. Nürnberg und Leipzig 1789