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[[Datei:Altes Krankenhaus.jpg|thumb|right|Das alte Krankenhaus an der Schwabacher Straße]]Das '''alte Krankenhaus''' wurde von [[1828]] bis [[1830]] errichtet und lag an der [[Schwabacher Straße]] 51, später direkt gegenüber dem [[Berolzheimerianum]]. [[1931]] wurde seine Funktion durch den Neubau des [[Klinikum Fürth|Klinikum]]s auf der Schwand abgelöst.  
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[[Datei:Altes Krankenhaus.jpg|mini|right|Das alte Krankenhaus an der Schwabacher Straße]]Das '''alte Krankenhaus''' wurde von [[1828]] bis [[1830]] errichtet und lag an der [[Schwabacher Straße]] 51, später direkt gegenüber dem [[Berolzheimerianum]]. [[1931]] wurde seine Funktion durch den Neubau des [[Klinikum Fürth|Klinikum]]s auf der Schwand abgelöst.  
 
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== Vorgeschichte ==
 
== Vorgeschichte ==
[[Datei:Altes Spital.jpg|thumb|right|Das alte Spital in der ehemaligen Panzersgarten Straße, heute Pegnitzstr. 13/15]]
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[[Datei:Altes Spital.jpg|mini|right|Das alte Spital in der ehemaligen Panzersgarten Straße, heute Pegnitzstr. 13/15]]
 
Die erste Einrichtung für kranke Menschen in Fürth war vermutlich eine Einrichtung namens "[[Siechkobel]]", dessen erste Erwähnung im 13. Jahrhundert erfolgte.<ref>Friedrich Marx, Fürth in Vergangenheit und Gegenwart - Chronik der Stadt Fürth, Fürth 1887, S. 250</ref>  
 
Die erste Einrichtung für kranke Menschen in Fürth war vermutlich eine Einrichtung namens "[[Siechkobel]]", dessen erste Erwähnung im 13. Jahrhundert erfolgte.<ref>Friedrich Marx, Fürth in Vergangenheit und Gegenwart - Chronik der Stadt Fürth, Fürth 1887, S. 250</ref>  
 
Das Gebäude war im Eigentum der [[Kirche St. Michael|St. Michael]] Gemeinde, und wurde von der Gemeinde verpachtet. [[1626]] wurde das Gebäude an [[Joachim Mehrn]] für jährlich 16 Gulden mit der Auflage verpachtet, dass er sofort das Haus verlässt, "wenn gebrechliche Personen in demselben untergebracht werden müssten".<ref>Friedrich Marx, Fürth in Vergangenheit und Gegenwart - Chronik der Stadt Fürth, Fürth 1887, S. 251</ref>  
 
Das Gebäude war im Eigentum der [[Kirche St. Michael|St. Michael]] Gemeinde, und wurde von der Gemeinde verpachtet. [[1626]] wurde das Gebäude an [[Joachim Mehrn]] für jährlich 16 Gulden mit der Auflage verpachtet, dass er sofort das Haus verlässt, "wenn gebrechliche Personen in demselben untergebracht werden müssten".<ref>Friedrich Marx, Fürth in Vergangenheit und Gegenwart - Chronik der Stadt Fürth, Fürth 1887, S. 251</ref>  
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==Betrieb==
 
==Betrieb==
[[Datei:A3752 Altes Krankenhaus.jpg|thumb|left|Das Alte Krankenhaus um 1890]]
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[[Datei:A3752 Altes Krankenhaus.jpg|mini|left|Das Alte Krankenhaus um 1890]]
 
Das Krankenhaus an der Schwabacher Straße wurde anfänglich mit 30 Betten für Kranke eröffnet. Zusätzlich bot es Platz für 100 Pfründner und diente als Beschäftigungsanstalt in einer Zeit, als die Stadt Fürth etwa 14.000 Einwohner hatte. Der erste Arzt wurde am 1. November 1830 eingestellt. Es handelte sich dabei um Dr. Pickel.  
 
Das Krankenhaus an der Schwabacher Straße wurde anfänglich mit 30 Betten für Kranke eröffnet. Zusätzlich bot es Platz für 100 Pfründner und diente als Beschäftigungsanstalt in einer Zeit, als die Stadt Fürth etwa 14.000 Einwohner hatte. Der erste Arzt wurde am 1. November 1830 eingestellt. Es handelte sich dabei um Dr. Pickel.  
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== Neubau auf der Schwand ==
 
== Neubau auf der Schwand ==
[[Datei:Altes Krankenhaus 1904.jpg|thumb|left|Postkarte um 1904: Der zunehmende Zugverkehr schafft neue Probleme]]
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[[Datei:Altes Krankenhaus 1904.jpg|mini|left|Postkarte um 1904: Der zunehmende Zugverkehr schafft neue Probleme]]
[[Datei:Einverleibung Fürth.jpg|thumb|right|Postkarte zum Thema Eingemeindung Fürths nach Nürnberg. Auf dem Rücken des Fürther Bürgers, das geplante neue Krankenhaus]]
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[[Datei:Einverleibung Fürth.jpg|mini|right|Postkarte zum Thema Eingemeindung Fürths nach Nürnberg. Auf dem Rücken des Fürther Bürgers, das geplante neue Krankenhaus]]
 
Erste Bestrebungen für ein [[Klinikum Fürth|neues Krankenhaus]] auf der Schwand gab es im Jahre [[1902]]. Die Pläne wurden erst wieder am [[18. Dezember]] [[1924]] im [[Stadtrat]] aufgenommen und beschlossen, so dass ein Krankenhaus gebaut werden konnte. Zuvor war der Neubau durch den 1. Weltkrieg und den Bestrebungen, die Städte Fürth und Nürnberg [[Eingemeindung Fürths nach Nürnberg|einzugemeinden]] stets gescheitert. Allerdings musste dies nochmals am [[13. Januar]] [[1927]] besprochen und erneut beschlossen werden. Es standen zwei alternative Bebauungsmöglichkeiten zur Auswahl:  
 
Erste Bestrebungen für ein [[Klinikum Fürth|neues Krankenhaus]] auf der Schwand gab es im Jahre [[1902]]. Die Pläne wurden erst wieder am [[18. Dezember]] [[1924]] im [[Stadtrat]] aufgenommen und beschlossen, so dass ein Krankenhaus gebaut werden konnte. Zuvor war der Neubau durch den 1. Weltkrieg und den Bestrebungen, die Städte Fürth und Nürnberg [[Eingemeindung Fürths nach Nürnberg|einzugemeinden]] stets gescheitert. Allerdings musste dies nochmals am [[13. Januar]] [[1927]] besprochen und erneut beschlossen werden. Es standen zwei alternative Bebauungsmöglichkeiten zur Auswahl:  
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==Nachnutzung und Abriss==
 
==Nachnutzung und Abriss==
[[Bild:PostkarteFürth1959.JPG|thumb|left|Das Alte Krankenhaus an der [[Schwabacher Straße]] um 1959]]
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[[Bild:PostkarteFürth1959.JPG|mini|left|Das Alte Krankenhaus an der [[Schwabacher Straße]] um 1959]]
[[Datei:Sparkasse mit Krankenhaus.jpg|thumb|right|Abrissarbeiten am alten Krankenhaus]]
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[[Datei:Sparkasse mit Krankenhaus.jpg|mini|right|Abrissarbeiten am alten Krankenhaus]]
 
Bis [[1978]] wurden Teile des Gebäudes durch die Stadt Fürth für verschiedene Zwecke genutzt (NS-Organisation, [[Stadtmuseum]] (1937-1945)<ref>''Museum''. In: Adolf Schwammberger: ''Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 268)</ref>, [[Stadtarchiv]] (1936-1945)<ref>''Stadtarchiv''. In: Adolf Schwammberger: ''Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 344)</ref>, [[Stadtbibliothek]] (1936-1945)<ref>''Stadtbibliothek''. In: Adolf Schwammberger: ''Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 344)</ref>, Flüchtlings-Altersheim (1945-1965)<ref>''Altersheime''. In: Adolf Schwammberger: ''Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 19)</ref>) bevor es etappenweise für das Briefverteilzentrum der neuen [[Hauptpost]] abgerissen wurde.
 
Bis [[1978]] wurden Teile des Gebäudes durch die Stadt Fürth für verschiedene Zwecke genutzt (NS-Organisation, [[Stadtmuseum]] (1937-1945)<ref>''Museum''. In: Adolf Schwammberger: ''Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 268)</ref>, [[Stadtarchiv]] (1936-1945)<ref>''Stadtarchiv''. In: Adolf Schwammberger: ''Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 344)</ref>, [[Stadtbibliothek]] (1936-1945)<ref>''Stadtbibliothek''. In: Adolf Schwammberger: ''Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 344)</ref>, Flüchtlings-Altersheim (1945-1965)<ref>''Altersheime''. In: Adolf Schwammberger: ''Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 19)</ref>) bevor es etappenweise für das Briefverteilzentrum der neuen [[Hauptpost]] abgerissen wurde.
    
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==Der Glockenturm und sein Verbleib==
 
==Der Glockenturm und sein Verbleib==
[[Datei:Turm Krankenhaus 1970.jpg|thumb|right|Der hölzerne Glockenturm des Alten Krankenhauses, ca. 1970]]
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[[Datei:Turm Krankenhaus 1970.jpg|mini|right|Der hölzerne Glockenturm des Alten Krankenhauses, ca. 1970]]
 
Der 12 Meter hohe Uhrenturm aus Holz befand sich mittig auf dem Dach des Gebäudekomplexes. Er enthielt eine Glocke und ein Uhrwerk. Die Glocke wurde während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] abgenommen und eingeschmolzen, jedoch nach dem Krieg durch eine in Nürnberg neu gegossene Glocke ersetzt. Das mechanische Uhrwerk wurde von den [[infra|Stadtwerken]] betreut.<br>
 
Der 12 Meter hohe Uhrenturm aus Holz befand sich mittig auf dem Dach des Gebäudekomplexes. Er enthielt eine Glocke und ein Uhrwerk. Die Glocke wurde während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] abgenommen und eingeschmolzen, jedoch nach dem Krieg durch eine in Nürnberg neu gegossene Glocke ersetzt. Das mechanische Uhrwerk wurde von den [[infra|Stadtwerken]] betreut.<br>
 
Nach Zeugenaussagen wurde der Turm am [[1. September]] [[1978]] "fachgerecht" vom Gebäude entfernt, einem Zeitungsbericht zufolge erst 1979. Ein Kran hievte den hölzernen Turm herunter auf einen Tieflader, damit der Turm anschließend auf den städtischen Bauhof in der [[Waldstraße]] verbracht werden konnte. Es wurde damals von den Mitarbeitern des Bauhofes "gemunkelt", dass der Transport und das fachgerechte Einlagern ca. 40.000 DM gekostet haben soll. Man hoffte, einen privaten Liebhaber zu finden, der ihn neu aufstellen würde, die Kosten schreckten jedoch potentielle Abnehmer ab. Als der Bauhof 1982 umzog und der alte Standort aufgegeben wurde, wurde dabei im März 1982 auch der Turm des ehem. Krankenhauses entsorgt. Ein Transport zur weiteren Lagerung in das neue Bauhofsgelänede "verbot sich" wegen der zu hohen Kosten.<ref>Fürther Nachrichten vom 11. März 1982, S. 33: ''Uhrenturm schlug letzte Stunde''.</ref> Als die [[Fürther Nachrichten]] am [[30. August]] [[2003]] in einem Bericht „Zeitreise ins Fürth vor 25 Jahren" darüber (mit Bild) berichteten und zu Hinweisen aufriefen, wo der alte Dachfried geblieben sei, meldeten sich u.a. der Zeitzeuge [[Horst Freitag]]. Freitag gab an, da keiner so recht wusste, was man damit anfangen sollte, sei er zu Brennholz zerlegt worden. Ein „rabiater Fahrer" habe das Werk ausgeführt. Der Zeitzeuge Freitag gab der Zeitung gegenüber an, dass der Vorgang ihn im Rückblick noch immer quäle, weil ein ausgeklügeltes Werk von ganz besonderer Güte kaputtgegangen sei. Die Mitarbeiter des Bauhofes hatten sich noch gewundert, warum der Turm erst sehr aufwendig und kostenintensiv im Bauhof eingelagert wurde um dann sechs Monate später doch noch zerstört zu werden (nach anderen Angaben: drei Jahre später). Offen bleibt indes noch, ob bei der "Kleinholzaktion" auch Glocke und Uhrwerk zerstört wurden oder ob diese Objekte doch noch zu einem "Sammler" gefunden haben.<ref>Recherche Peter Frank (Fürth), September 2016</ref>
 
Nach Zeugenaussagen wurde der Turm am [[1. September]] [[1978]] "fachgerecht" vom Gebäude entfernt, einem Zeitungsbericht zufolge erst 1979. Ein Kran hievte den hölzernen Turm herunter auf einen Tieflader, damit der Turm anschließend auf den städtischen Bauhof in der [[Waldstraße]] verbracht werden konnte. Es wurde damals von den Mitarbeitern des Bauhofes "gemunkelt", dass der Transport und das fachgerechte Einlagern ca. 40.000 DM gekostet haben soll. Man hoffte, einen privaten Liebhaber zu finden, der ihn neu aufstellen würde, die Kosten schreckten jedoch potentielle Abnehmer ab. Als der Bauhof 1982 umzog und der alte Standort aufgegeben wurde, wurde dabei im März 1982 auch der Turm des ehem. Krankenhauses entsorgt. Ein Transport zur weiteren Lagerung in das neue Bauhofsgelänede "verbot sich" wegen der zu hohen Kosten.<ref>Fürther Nachrichten vom 11. März 1982, S. 33: ''Uhrenturm schlug letzte Stunde''.</ref> Als die [[Fürther Nachrichten]] am [[30. August]] [[2003]] in einem Bericht „Zeitreise ins Fürth vor 25 Jahren" darüber (mit Bild) berichteten und zu Hinweisen aufriefen, wo der alte Dachfried geblieben sei, meldeten sich u.a. der Zeitzeuge [[Horst Freitag]]. Freitag gab an, da keiner so recht wusste, was man damit anfangen sollte, sei er zu Brennholz zerlegt worden. Ein „rabiater Fahrer" habe das Werk ausgeführt. Der Zeitzeuge Freitag gab der Zeitung gegenüber an, dass der Vorgang ihn im Rückblick noch immer quäle, weil ein ausgeklügeltes Werk von ganz besonderer Güte kaputtgegangen sei. Die Mitarbeiter des Bauhofes hatten sich noch gewundert, warum der Turm erst sehr aufwendig und kostenintensiv im Bauhof eingelagert wurde um dann sechs Monate später doch noch zerstört zu werden (nach anderen Angaben: drei Jahre später). Offen bleibt indes noch, ob bei der "Kleinholzaktion" auch Glocke und Uhrwerk zerstört wurden oder ob diese Objekte doch noch zu einem "Sammler" gefunden haben.<ref>Recherche Peter Frank (Fürth), September 2016</ref>
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