Fürther Nachrichten: Unterschied zwischen den Versionen
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Mitte Dezember 2021 wurde die Online-Plattform erneut grafisch angepasst. Ebenfalls neu seit dem [[17. Dezember]] [[2021]] ist die Einführung einer sog. Bezahlschranke. Das bedeutet, um künftig eine Vielzahl von Artikeln lesen zu können, ist Entrichtung einer entsprechenden Gebühr erforderlich. | |||
== Lokalberichterstattung == | == Lokalberichterstattung == |
Version vom 17. Dezember 2021, 00:54 Uhr
Die Fürther Nachrichten, kurz FN, sind eine Fürther Lokalzeitung und gehören zum Verlag "Nürnberger Presse". Den sogenannten Mantel übernimmt sie von den Nürnberger Nachrichten; die Fürther Nachrichten sind damit ein Kopfblatt (auch: Mantelblatt), jedoch mit eigenem Zeitungskopf. Einzelne Artikel auf der Titelseite werden dem Erscheinungsstandort Fürth angepasst. Die Nürnberger Zeitung übernimmt den Lokalteil der FN.
Gründung nach dem Zweiten Weltkrieg
Die Nürnberger Nachrichten (NN) erschienen erstmals am 11. Oktober 1945. Ihr Gründer, der Verleger Dr. Joseph E. Drexel hatte von der amerikanischen Militärregierung in Bayern die Lizenz Nr. 3 für einen Zeitungsverlag erhalten. Ab Januar 1946 erschienen in den Nürnberger Nachrichten einige kleine Artikel auf weniger als einer halben Seite mit der Überschrift "Fürther Nachrichten" oder "Fürth - Stadt und Land". Die Auflage war gering und das Erscheinen der Zeitung war zunächst relativ unregelmäßig. Anfänglich erschienen 1946 monatlich ca. neun Ausgaben der Nürnberger Nachrichten.[1]
Die „Nürnberger Nachrichten, Fürther Ausgabe“ erschien unter der Regie von Lokalchef Fritz Wienroeder erstmals am 6. März 1946. Der redaktionelle Fürther Teil wurde dabei von ursprünglich einer halben Seite auf eine ganze Seite ausgedehnt. Die Zeitung wurde ergänzt mit Texten und Abbildungen der US-Militärregierung. Unter der Überschrift "Mitteilungsblatt der Amerikanischen Militärregierung Fürth" wurden am dem 16. Mai 1945 entsprechende Hinweise an die Bevölkerung gegeben - ergänzend zum späteren "Mitteilungsblatt der Stadt Fürth und des Landrates Fürth".[1]
Die erste Redaktion befand sich in der Privatwohnung des Journalisten Fritz Wienroeder in der Jakobinenstraße 10. Wienroeder war der "Geburtshelfer" der Fürther Nachrichten und anfänglich auch alleine mit dieser Aufgabe betraut. In seiner Privatwohnung schrieb er die ersten Texte am Küchentisch, für weitere Räume reichte anfänglich weder das Geld noch das Heizmaterial, um diese zu beheizen. Im Mai 1947 zog Fritz Wienroeder erstmals in eigene Redaktionsräume. Die erste Redaktion der Fürther Nachrichten war in der Königswarterstraße 26. Telefon- oder Fernschreibgeräte gab es zu dieser Zeit noch nicht, Wienroeder musste sich die Informationen allesamt noch "persönlich" beschaffen. Die Redaktionsräume wurden u. a. durch Hocker der Spielvereinigung ausgestattet, da diese zu diesem Zeitpunkt nicht benötigt wurden.
Die erste Ausgabe vom 6. März 1946 mit dem Kopf "Fürth - Stadt und Land" wurde von Wienroeder mit einem Kleeblatt verziert, in dem stand: "Färth bleibt Färth...". Dies war eine Anspielung auf seinen ersten Leitartikel, in der er die Einführung eines eigenen Lokalteils begründete. Das Erscheinen eines eigenen Fürth-Teils begründete Wienroeder auch mit einem historischen und denkwürdigen Datum, nämlich dem 22. Januar 1922. An diesem Tag entschieden sich die Fürther in einem Volksentscheid gegen den Zusammenschluss der Städte Nürnberg und Fürth. Für Wienroeder wäre ein eigener Teil in den Nürnberger Nachrichten demzufolge auch Grund genug, "auch Fürth endlich mehr Platz in der Zeitung einzuräumen".[2]
Weiterhin war die erste Seite von "Glückwünschen der Stadt Fürth" geprägt, die hier ihre Freude über einen eigenen Teil in den Nürnberger Nachrichten mitteilte. Die Glückwünsche waren gepaart mit der Hoffnung und Bitte, dass er (Fritz Wienroeder) "doch den politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Belangen unserer Stadt sorgsamste Beachtung schenken" möge. Gleichzeitig erhoffte sich die Stadt mit einem regelmäßigen Erscheinen der Fürther Nachrichten, einen direkten Dialog mit der Bevölkerung aufnehmen zu können. So schrieb die Stadt Fürth in der Ausgabe vom 6. März 1946, dass man mit einem regelmäßigen Erscheinen sich als Verwaltung erhofft, über "die Presse mit der Öffentlichkeit wieder in Verbindung" zu kommen.[2]
Nach dem Umzug im Mai 1946 in die ersten Redaktionsräume der Fürther Nachrichten dauerte es trotzdem noch ein Jahr, bis Fritz Wienroeder zusätzliches Personal beschäftigen konnte. So wurde erst im Juni 1947 die Redaktion um eine Sekretärin und einem Volontär aufgestockt.
Der heutige Name wird seit dem 1. Dezember 1948 geführt. Die ersten Jahre war die Seite der Fürther Nachrichten geprägt von Veranstaltungshinweisen und Vereinsberichterstattungen. Es wurden sozusagen alle heutigen Ressorts (außer Sport) auf dieser einen Seite zusammengefasst. Hinzu kamen Filmbesprechungen und Polizeiberichte. So war einer der ersten längeren Artikel ein Bericht über "Verkehrsunfälle auf dem Schulweg". Ergänzt wurde die Seite noch um eine kleine Spalte "Aus der Nachbarstadt", in der Mitteilungen aus der Stadt Nürnberg veröffentlicht wurden. Die Ausgaben waren meist sehr textlastig, eines der ersten Fotos in den Fürther Nachrichten war ein Bild vom ersten frei gewählten Oberbürgermeister Hans Bornkessel.[2]
Bereits nach der ersten Ausgabe wurden die ersten Leserbriefe in den Fürther Nachrichten abgedruckt. Fritz Wienroeder schrieb dazu: "Dagegen ist nichts einzuwenden. Im Gegenteil! Der Mann von der Zeitung lernt die Stimmung in der Bevölkerung kennen... ".[2]
Anfang 1946 erschienen die Fürther Nachrichten zunächst an zwei Tagen in der Woche: mittwochs und samstags. Bereits kurze Zeit später wurde der Montag mit hinzugenommen, damit die Sportleser auch bedient werden konnten. Erst 1949 erschien die Zeitung viermal die Woche und ab 1952 erschien die Zeitung an sechs Tagen in der Woche.
In Fürth gibt es heute zwei lokale Abonnentenzeitungen der gleichen Verlagsgruppe.[3] Da die beiden Abonnentenzeitungen den gleichen Lokalteil verwenden, kann Fürth als Einzeitungskreis gesehen werden.
Redaktion
Die Fürther Redaktion befand sich seit 1978 in der Moststraße 33, in zwei ehem. Wohnungen die zu einem Bürokomplex umgebaut wurden. Leiter des Fürther Lokalressorts waren bis Februar 2020 Volker Dittmar und Wolfgang Händel. Seit Februar 2020 ist Händel Leiter der Lokalredaktion, seine Stellvertretung ist Luisa Degenhardt.[4] Die Redaktion besteht aus einer Anzahl von fest angestellten Mitarbeitern. Verstärkt wird das Redaktionsteam von freien Mitarbeitern und durch Redaktions-Volontäre bzw. journalistische Hospitanten.
Im August 2016 gaben die Fürther Nachrichten bekannt, dass die Redaktion in der Moststraße 33, aber auch Anzeigenverwaltung und Geschäftsstelle in der Rudolf-Breitscheid-Straße 19, ab Februar 2017 an einem gemeinsamen Standort zu finden sein werden. Der neue Standort ist die ehem. Brauerei Humbser, in den sog. Malzböden.[5] Der Umzug in die neuen Räume erfolgte vom 15. auf den 16. Februar 2017, die Geschäftsstelle befindet sich ab dem 20. Februar 2017 an dem neuen Standort in der Schwabacher Straße.[6] Am 23. April 2017 feierten die Fürther Nachrichten mit einem Tag der offenen Tür ihren Umzug in die Südstadt. Statt der erwarteteten 6-700 Menschen kamen weit über 2.000 Menschen zum Tag der offenen Tür.[7]
Internetausgabe
Im Internet werden die meisten wichtigen Artikel seit etwa 2008 auf der Plattform nordbayern.de online gestellt, jedoch werden die Artikel in der Regel zeitversetzt zur Druckausgabe im Internet veröffentlicht. Nur in Einzelfällen (z. B. Großschadensfällen) erscheint ein Artikel zuerst und/oder ausschließlich im Internet.
Am 16. Juni 2021 wurde die Online-Plattform nordbayern.de bzw. fuerther-nachrichten.de nach 25 Jahren komplett überarbeitet. Nach eigenen Angaben wurde die Homepage klarer Strukturiert, für die mobile Nutzung optimiert und das Layout großzügiger gestaltet.[8]
Mitte Dezember 2021 wurde die Online-Plattform erneut grafisch angepasst. Ebenfalls neu seit dem 17. Dezember 2021 ist die Einführung einer sog. Bezahlschranke. Das bedeutet, um künftig eine Vielzahl von Artikeln lesen zu können, ist Entrichtung einer entsprechenden Gebühr erforderlich.
Lokalberichterstattung
- Wolfgang Händel: Ab in den Süden! Redaktion entert die Malzböden. In: Fürther Nachrichten vom 16. Februar 2017 - online abrufbar
- FN-Bilder-Galerie: Von der Moststraße in die Malzböden. In: Fürther Nachrichten vom 14. Februar 2017 - online abrufbar
Literatur
- Zeitungen. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 403 f.
Siehe auch
- Zeitungen in Fürth
- Fürther Abendzeitung
- Fürther Volkszeitung
- Malzböden
- Helmut Kriegel
- Fritz Wienroeder
- Stadtmagazin
Weblinks
- Fürther Nachrichten - FN online abrufbar
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Gert Kuntermann: Fürth 1946/1947 - Jahre der Not. Fürther Geschichtswerkstatt e. V., städtebilder fotoarchiv & verlag, Fürth 2010, S. 6
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 Martina Hildebrand: Infos vom Küchentisch. In: Fürther Nachrichten vom 22. April 2006, online abgerufen am 15. Januar 2016 | 13.44 Uhr
- ↑ Medien- und Kommunikationsbericht der Bundesregierung 2008, S. 115
- ↑ Fürther Nachrichten, Impressum, Druckausgabe 11. Mai 2020, S. 22
- ↑ Gwendolyn Kuhn: Malzböden: Langsam zieht Leben ein. In: Fürther Nachrichten vom 11. August 2016, S. 29
- ↑ Wolfgang Händel: Ab in den Süden! In: Fürther Nachrichten vom 16. Februar 2017, S. 25
- ↑ Wolfgang Händel: Tag der offenen Tür: Riesenantrum auf die neue FN. In: Fürther Nachrichten vom 23. April 2017 - online abrufbar
- ↑ Matthias Oberth: Das "neue" nordbayern.de geht an den Start. In: nordbayern.de vom 16. Juni 2021 - online abrufbar
Bilder
Beispiel für eine Seite 1 der Fürther Nachrichten (obere Hälfte - 10. April 2007)
Werbung der Fürther Nachrichten in der Schülerzeitung Die Pennalen Nr. 1 1984
Werbung der Fürther Nachrichten in der Schülerzeitung Die Pennalen Nr. 1 1972
Werbung der Fürther Nachrichten von 1966