Stadtjugendring Fürth: Unterschied zwischen den Versionen
Zeile 41: | Zeile 41: | ||
[[Datei:Bericht Jugendpflege 1947.png|mini|rechts|Bericht zur Jugend in Fürth im Februar 1947]] | [[Datei:Bericht Jugendpflege 1947.png|mini|rechts|Bericht zur Jugend in Fürth im Februar 1947]] | ||
Der Kreisjugendausschuss hat nun mehr die Aufgabe, die Jugendorganisationen bei ihrem Aufbau zu unterstützen. Darüber musste er regelmäßig an die Militär-Regierung berichten. | Der Kreisjugendausschuss hat nun mehr die Aufgabe, die Jugendorganisationen bei ihrem Aufbau zu unterstützen. Darüber musste er regelmäßig an die Militär-Regierung berichten. | ||
Zur Situation der Jugendpflege berichtet der Stadtrat Burghart im Namen des Stadtjugendamts. Der Kreisjugendausschuss bemüht sich seit Ende 1946 um ein eigenes Jugendhaus. Nachdem zunächst die Amerikaner das alte Schießhaus am Schießplatz 11 am Lindenhain als | Zur Situation der Jugendpflege berichtet der Stadtrat Burghart im Namen des Stadtjugendamts. Der Kreisjugendausschuss bemüht sich seit Ende 1946 um ein eigenes Jugendhaus. Nachdem zunächst die Amerikaner das alte Schießhaus am Schießplatz 11 am Lindenhain als Kegel-Center für sich beanspruchten, gelang es der Stadt dieses doch noch zu einem Haus der Jugend herzurichten. Dieses wurde im Laufe des Jahres saniert und bezugsfertig gemacht. | ||
Die Beantragung und Verteilung von Sachspenden, wie Skiern, Fußballschuhen, Zelten und Verpflegung gehört nun zum Alltagsgeschäft des Kreisjugendausschusses. | Die Beantragung und Verteilung von Sachspenden, wie Skiern, Fußballschuhen, Zelten und Verpflegung gehört nun zum Alltagsgeschäft des Kreisjugendausschusses. | ||
Auch selbst werden nun Veranstaltungen für Jugendliche organisiert, um diese an die neuen Werte und ihre neuen Rechte heranzuführen. | Auch selbst werden nun Veranstaltungen für Jugendliche organisiert, um diese an die neuen Werte und ihre neuen Rechte heranzuführen. | ||
Zeile 50: | Zeile 50: | ||
* Monatsbericht April 1947: Erster öffentlicher Diskussionsabend des KJA zum Thema "Planwirtschaft oder Freie Wirtschaft" bei der CVJM. | * Monatsbericht April 1947: Erster öffentlicher Diskussionsabend des KJA zum Thema "Planwirtschaft oder Freie Wirtschaft" bei der CVJM. | ||
* Monatsbericht Juni 1947: Die amerikanischen Behörden geben das Schießhaus frei. Nun muss es auch aus Mitteln des KJA saniert werden, bevor es genutzt werden kann. Raumnot ist weiterhin groß und Material wird zum Sport, Wandern und Zelten benötigt. | * Monatsbericht Juni 1947: Die amerikanischen Behörden geben das Schießhaus frei. Nun muss es auch aus Mitteln des KJA saniert werden, bevor es genutzt werden kann. Raumnot ist weiterhin groß und Material wird zum Sport, Wandern und Zelten benötigt. | ||
* Monatsbericht Juli 1947: Otto Haßelbacher wird durch den Verwaltungssenat des Stadtrats zum hauptamtlichen Geschäftsführer des KJA bestellt. Derweil unterstützen die Amerikaner die Jugendorganisationen mit der Stellung von Fahrzeugen und zusätzlicher Verpflegung für Erholungsverschickungen. | * Monatsbericht Juli 1947: Otto Haßelbacher wird durch den Verwaltungssenat des Stadtrats zum hauptamtlichen Geschäftsführer des KJA bestellt. Dieser ist aber ahuptberuflich Jugendamts-Fürsorger und kann daher nur nebenher für den KJA arbeiten. Derweil unterstützen die Amerikaner die Jugendorganisationen mit der Stellung von Fahrzeugen und zusätzlicher Verpflegung für Erholungsverschickungen. | ||
* Monatsbericht August 1947: Mittlerweile haben 11 Jugendorganisationen eine Lizenz erhalten und 7 Jugendsportplätze oder Jugendhäuser werden betrieben. | * Monatsbericht August 1947: Mittlerweile haben 11 Jugendorganisationen eine Lizenz erhalten und 7 Jugendsportplätze oder Jugendhäuser werden betrieben. | ||
* Monatsbericht September 1947: Das Ernährungsamt fördert zuästzlich das Jugendwandern durch Verpflegungszulagen. | * Monatsbericht September 1947: Das Ernährungsamt fördert zuästzlich das Jugendwandern durch Verpflegungszulagen. | ||
Zeile 64: | Zeile 64: | ||
1949 wurde die damalige Stadtjugendamtsleiterin Frau Dr. Frieda Vogel auch die Vorsitzende des KJR Fürth-Stadt. Sie schreibt in einem Bericht über die Entstehung des Jugendrings in Fürth, dass nun der Lehrstellenmangel das beherrschende Thema der Jugendpflege in Fürth ist. Der KJR macht in dieser Zeit Aufklärungsarbeit über Mit- und Selbstverwaltung von Schüler*innen an Fürther Schulen und macht sich für die Schaffung eines hauptamtlichen Jugendpflegers stark. <br> | 1949 wurde die damalige Stadtjugendamtsleiterin Frau Dr. Frieda Vogel auch die Vorsitzende des KJR Fürth-Stadt. Sie schreibt in einem Bericht über die Entstehung des Jugendrings in Fürth, dass nun der Lehrstellenmangel das beherrschende Thema der Jugendpflege in Fürth ist. Der KJR macht in dieser Zeit Aufklärungsarbeit über Mit- und Selbstverwaltung von Schüler*innen an Fürther Schulen und macht sich für die Schaffung eines hauptamtlichen Jugendpflegers stark. <br> | ||
Das Haus der Jugend muss wegen Baumängeln verlassen werden. Ein Ersatz fehlt und kann durch die Stadt nicht finanziert werden. Es gibt auch kein Ausweichquartier. Somit nutzt der KJR nun mehr die Jugendheime der Mitgliedsorganisationen. Die Geschäftsstelle befindet sich zu dieser Zeit im Stadtjugendamt der Stadt Fürth in der Marienstraße 4. | Das Haus der Jugend muss wegen Baumängeln verlassen werden. Ein Ersatz fehlt und kann durch die Stadt nicht finanziert werden. Es gibt auch kein Ausweichquartier. Somit nutzt der KJR nun mehr die Jugendheime der Mitgliedsorganisationen. Die Geschäftsstelle befindet sich zu dieser Zeit im Stadtjugendamt der Stadt Fürth in der Marienstraße 4. | ||
=== 1951: Grünen und Blühen - Woche der Jugend === | |||
Anlässlich der Gartenschau "Grünen und Blühen" 1951 veranstaltet der Kreisjugendring Fürth-Stadt eine Woche der Jugend mit seinen Jugendorganisationen. Teile des Programms sind ein voller Erfolg. Notiert wird im Monatsbericht, dass der Oberbürgermeister eine Unterstützung und Teilnahme an diesen Veranstaltungen ablehnte. <br> | |||
In diesem Jahr findet auch der erste Jugendleiternachwuchslehrgang statt, der eine qualitativ ansprechende Betreuung von Kindern und Jugendlichen durch qualifizierte Jugendleiter sicher stellen soll. Die Jugendarbeit professionalisiert sich schnell. Es nehmen 38 Personen teil, davon 16 Mädchen. <br> | |||
Die Stadt stellt erstmalig dem KJR 3000.-- DM zur verfügung, um damit die Jugendorganisationen finanziell zu unterstützen. Ein wichtiger Schritt zur Sicherung und Förderung der Jugendverbandsarbeit bis heute. | |||
== Siehe auch == | == Siehe auch == |
Version vom 7. Dezember 2021, 16:33 Uhr
Der Stadtjugendring Fürth, kurz SJR Fürth, ist eine Gliederung des Bayerischen Jugendrings K.d.ö.R., zugleich die Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände, -gemeinschaften und -initiativen in Fürth. Sein Zweck ist die Interessensvertretung von Kindern und Jugendlichen in Fürth. Seine Geschäftsstelle befindet sich in der Fronmüllerstraße 34 und er wird vertreten durch seine Vorsitzende Corinna Kruckenberg. Stellvertretende Vorsitzende ist Melanie Herzog-Gebsattel. Jochen Krüger ist Geschäftsführer.
Gegründet wurde er offiziell am 5. Dezember 1947. Damals war der Name noch Kreisjugendring Fürth-Stadt. 1970 erfolgte die Umbenennung in Stadtjugendring Fürth. Die Vollversammlung ist sein wichtigstes Organ. Diese wird zwei Mal im Jahr durch die/den Vorsitzende*n einberufen. Stand 2021 umfasst die Vollversammlung 56 Delegierte, die von den Mitgliedsvereinen und -verbänden entsendet werden. Der ehrenamtliche Vorstand besteht aus neun Personen.
Geschichte
1945 - 1946
Am 6. November 1945 erreicht den damaligen Oberbürgermeister Dr. Bornkessel ein Brief der amerikanischen Militärregierung, dass ein Jugendkomitee für den Stadtkreis Fürth innerhalb von vier Tagen zu gründen ist:
"1. Die Militär-Regierung wünscht, dass die Jugend organisiert wird. Dies soll auf freiwilligen Gruppen aufgebaut werden für den Zweck der Förderung auf kulturellen, religiösen und erholenden Gebieten. Im allgemeinen erstrecken sich diese Gruppen auf Jungens und Mädchen im Alter zwischen 10 und 18 Jahren. [...] Alle Gruppen werden darauf hinarbeiten, eine erfolgreiche Entwicklung der demokratischen Ideen möglich zu machen, die Unabhängigkeit des Denkens und Ideale des fairen Spieles, der Toleranz und Ehrlichkeit zu entwickeln. 2. Um diese Politik ausführen zu können, ist es nötig, dass besondere Jugendkomitees für den Stadt- und Landkreis Fürth gebildet werden, die die Jugendorganisationen einführen und kontrollieren. [...]"[1]
Dr. Bornkessel übertrug diese Aufgabe zeitig an das Stadtjugendamt, bzw. den Schulrat Albert Schorer. Im Dezember 1945 wurden im Rahmen einer Tagung der Oberbürgermeister und Landräte alle Jugendkomitees (Youth Comitees) zu Jugendausschüssen (Youth Counsils) umfunktioniert. Noch ein halbes jahr existierten die Namen Jugendkomitee und Jugendausschuss parallel, bis letztlich Anfang August der Kreisjugendausschuss gebildet wurde. Politische Parteien sind schon damals aus diesen Ausschüssen ausgeschlossen worden. Der Kreisjugendausschuss Fürth-Stadt sollte "in allen Angelegenheiten der Jugendwohlfahrt, einschl. der Jugendpflege und Jugendbewegung dem Oberbürgermeister beratend zur Seite stehen und gewisse Gruppen von Tätigkeiten unter dessen Aufsicht selbstständig erledigen".
Nachdem bereits am 2. Mai 1946 der Jugendring Nürnberg gegründet wurde, erreichte den Oberbürgermeister kurz darauf ein Bittschreiben der Sozialistischen Erziehungsbewegung, ebenso einen Jugendring Fürth in Gestalt eines Unterausschusses des Jugendamts zu bilden.
Dr. Bornkessel bildete zunächst den Jugendausschuss im Mai 1946 und veröffentlichte dazu im Mitteilungsblatt der Stadt am 22. Mai 1946 die damit verknüpfte Aufforderung an alle " im Stadtkreis neu erstandenen Jugendbünde und Jugendvereine, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, sich der schulpflichtigen und schulentlassenen Jugend zum Zwecke der Freizeitgestaltung anzunehmen und die in Gruppen gesammelten, ihnen anvertrauten Jugendlichen zu führen[...]", Lizenzierungen beim Jugendausschuss einzureichen.
Dazu mussten diese die von der Militär-Regierung aufgestellten Grundsätze der neuen Jugenderziehung anerkennen und durchführen:
- 1. Beseitigung jeglichen nationalsozialistischen und militaristischen Gedankengutes aus der Arbeit an und mit der Jugend.
- 2. Erziehung zum sozial denkenden, freiheitlich gesinnten demokratischen Staatsbürger und zur Pflege demokratischer Betätigung.
- 3. Erziehung im Geiste des Weltfriedens und der Völkerverständigung zur Wahrheitsliebe und Gerechtigkeit.
- 4. Erziehung zur Duldung in allen weltanschaulichen und religiösen Fragen.
Politische Tätigkeit der Jugendgruppen war untersagt. Auch die Sportvereine mussten beim Kreisjugendausschuss eine Lizenzierung beantragen.
Erst nach der offiziellen Schaffung des Kreisjugendausschuss Fürth-Stadt am 2. August 1946 wurden die ersten Jugendorganisationen durch die Militär-Regierung genehmigt: die Jugendgruppe des ASV Fürth, der Rad- und Kraftfahrerverein "Solidarität" Fürth und der Turnverein Fürth 1860 e.V.. Die erste formelle Sitzung des Kreisjugendausschusses ist für den 16.9.1946 terminiert. Der 17.9.1946 wurde an die Miltärregierung als Gründungsdatum übermittelt. Der Grund für die Diskrepanz ist unbekannt.
Per Anordnung muss der Kreisjugendausschuss-Vorsitzende fortan monatlich über die Fürther Jugendorganisationen, ihre Mitgliederanzahl und Bedarfe Bericht erstatten.
- Monatsbericht Oktober 1946: "Schwierigkeiten bereitet die Raumnot und der Mangel an Turnhallen und Sportplätzen."
- Monatsbericht November 1946: "Ernstedankfeier amerikanischer Schulkinder für 120 deutsche Kinder. Weihnachtsfeier deutscher Kinder für amerikanische Kinder ist geplant.". Die Freigabe beschlagnahmter Sportstätten bereitet weiterhin Schwierigkeiten.
- Monatsbericht Dezember 1946: "Es mangelt an Heimen und Häusern, wo die Jugend wirklich unter sich ist. Verhandlungen über das geplante Haus der Jugend schweben immer noch."
Die Militär-Regierung sicherte früh eine materielle Unterstützung der Jugendgruppen zu. Der Kreisjugendausschuss diente hier als Schnittstelle. Jugendgruppen haben sich and diesen gewendet, wenn sie Material benötigt haben und die Militär-Regierung hat über den Ausschuss wiederum Material an bedürftige Jugendgruppen verteilen lassen. Fußballschuhe, Fußbälle, Basketbälle, aber auch Unterhosen und andere Kleidung wurden genauso verteilt, wie Wehrmachtsbestände für Zeltlager an andere Gruppen vermittelt wurden. Auch die Einrichtung der ersten Jugendheime in verlassenen Häusern wurde so vermittelt und aktiv finanziell gefördert. Die Jugend sollte somit nach dem Krieg beschäftigt werden. Ende 1946 übernahm dann der Stadtjugendamtsleiter Kaltenhäusser die Position als Vorsitzender des Kreisjugendausschusses.
1947 - 1948
Der Kreisjugendausschuss hat nun mehr die Aufgabe, die Jugendorganisationen bei ihrem Aufbau zu unterstützen. Darüber musste er regelmäßig an die Militär-Regierung berichten. Zur Situation der Jugendpflege berichtet der Stadtrat Burghart im Namen des Stadtjugendamts. Der Kreisjugendausschuss bemüht sich seit Ende 1946 um ein eigenes Jugendhaus. Nachdem zunächst die Amerikaner das alte Schießhaus am Schießplatz 11 am Lindenhain als Kegel-Center für sich beanspruchten, gelang es der Stadt dieses doch noch zu einem Haus der Jugend herzurichten. Dieses wurde im Laufe des Jahres saniert und bezugsfertig gemacht. Die Beantragung und Verteilung von Sachspenden, wie Skiern, Fußballschuhen, Zelten und Verpflegung gehört nun zum Alltagsgeschäft des Kreisjugendausschusses. Auch selbst werden nun Veranstaltungen für Jugendliche organisiert, um diese an die neuen Werte und ihre neuen Rechte heranzuführen.
- Monatsbericht Januar 1947: 200 Rucksäcke und 100 Fußballschuhe wurden gespendet. "Anlaufkredit von 2.000.-- RM wurden von der Stadt genehmigt.". Die juristische Natur des Kreisjugendausschusses ist in Fürth noch nicht geklärt.
- Monatsbericht Februar 1947: "Die politische Aufklärung der Jugend liegt im Argen. Auf Schritt und Tritt begegnet man noch dme alten Nazigeist. Hunger und Not verhindern meist fruchtbringende Arbeit."
- Monatsbericht März 1947: Die Regierung von Ober- und Mittelfranken würden für ein Jugendheim Geld zuweisen, das ist aber noch nicht gefunden. Der Kreisjuegdnausschuss veranstaltet Jugendfilmstunden im Stadttheater.
- Monatsbericht April 1947: Erster öffentlicher Diskussionsabend des KJA zum Thema "Planwirtschaft oder Freie Wirtschaft" bei der CVJM.
- Monatsbericht Juni 1947: Die amerikanischen Behörden geben das Schießhaus frei. Nun muss es auch aus Mitteln des KJA saniert werden, bevor es genutzt werden kann. Raumnot ist weiterhin groß und Material wird zum Sport, Wandern und Zelten benötigt.
- Monatsbericht Juli 1947: Otto Haßelbacher wird durch den Verwaltungssenat des Stadtrats zum hauptamtlichen Geschäftsführer des KJA bestellt. Dieser ist aber ahuptberuflich Jugendamts-Fürsorger und kann daher nur nebenher für den KJA arbeiten. Derweil unterstützen die Amerikaner die Jugendorganisationen mit der Stellung von Fahrzeugen und zusätzlicher Verpflegung für Erholungsverschickungen.
- Monatsbericht August 1947: Mittlerweile haben 11 Jugendorganisationen eine Lizenz erhalten und 7 Jugendsportplätze oder Jugendhäuser werden betrieben.
- Monatsbericht September 1947: Das Ernährungsamt fördert zuästzlich das Jugendwandern durch Verpflegungszulagen.
- Monatsbericht Oktober 1947: "Die Schulen stehen der Wiedereinführung der Jugendfilmstunden ablehnend gegenüber."
- Monatsbericht November 1947: Gesamtmitgliederanzahl der lizenzierten Jugendgruppen beträgt 7.200.
- Monatsbericht Dezember 1947: Der Kreisjugendausschuss gründet sich am 5. Dezember als Kreisjugendring Fürth-Stadt.
Im Februar 1948 wird endlich das alte Schießhaus dem Kreisjugendring Fürth-Stadt und den ihm angeschlossenen Gruppen übergeben. Es finden zudem gemeinsame Sammlungen für Flüchtlinge und Ausgebombte statt, an denen sich mehrere Jugendgruppen beteiligen. Aus dem Bericht für März 1948: "Spielplatzfrage, der Stadtrat baut seinen Spielplatz lieber mit Kohl an, als ihn der Jugend zur Verfügung zu stellen." Im April berichtet Kaltenhäusser, dass eine amerikanische Einheit erst einen Jugendspielplatz selbst aufgebaut hat. Nach deren Auflösung haben selbige allerdings den Spielplatz komplett abgebaut und alles wieder abtransportiert. Die Raumnot für Jugendliche in Fürth ist weiterhin groß und Plätze für die Jugend fehlen. Im Sommer 1948 finden zahlreiche Zeltlager statt. Der Bericht für August zählt 873 Teilnehmende, denen über 12.974 Portionen Zusatzverpflegung ausgegeben wurde. Für den Winter wurde ein eigener Filmvorführraum im Haus der Jugend geschaffen, damit nun wöchentlich Jugendfilmstunden stattfinden können.
1949-1950
1949 wurde die damalige Stadtjugendamtsleiterin Frau Dr. Frieda Vogel auch die Vorsitzende des KJR Fürth-Stadt. Sie schreibt in einem Bericht über die Entstehung des Jugendrings in Fürth, dass nun der Lehrstellenmangel das beherrschende Thema der Jugendpflege in Fürth ist. Der KJR macht in dieser Zeit Aufklärungsarbeit über Mit- und Selbstverwaltung von Schüler*innen an Fürther Schulen und macht sich für die Schaffung eines hauptamtlichen Jugendpflegers stark.
Das Haus der Jugend muss wegen Baumängeln verlassen werden. Ein Ersatz fehlt und kann durch die Stadt nicht finanziert werden. Es gibt auch kein Ausweichquartier. Somit nutzt der KJR nun mehr die Jugendheime der Mitgliedsorganisationen. Die Geschäftsstelle befindet sich zu dieser Zeit im Stadtjugendamt der Stadt Fürth in der Marienstraße 4.
1951: Grünen und Blühen - Woche der Jugend
Anlässlich der Gartenschau "Grünen und Blühen" 1951 veranstaltet der Kreisjugendring Fürth-Stadt eine Woche der Jugend mit seinen Jugendorganisationen. Teile des Programms sind ein voller Erfolg. Notiert wird im Monatsbericht, dass der Oberbürgermeister eine Unterstützung und Teilnahme an diesen Veranstaltungen ablehnte.
In diesem Jahr findet auch der erste Jugendleiternachwuchslehrgang statt, der eine qualitativ ansprechende Betreuung von Kindern und Jugendlichen durch qualifizierte Jugendleiter sicher stellen soll. Die Jugendarbeit professionalisiert sich schnell. Es nehmen 38 Personen teil, davon 16 Mädchen.
Die Stadt stellt erstmalig dem KJR 3000.-- DM zur verfügung, um damit die Jugendorganisationen finanziell zu unterstützen. Ein wichtiger Schritt zur Sicherung und Förderung der Jugendverbandsarbeit bis heute.
Siehe auch
Weblinks
- Stadtjugendring Fürth Homepage
Einzelnachweise
- ↑ Schreiben der US-Militärregierung an Dr. Hans Bornkessel vom 6. November 1945