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Aktuelle Version vom 19. September 2024, 12:56 Uhr
Vierte Periode.
Vom Beginn der Reformation bis zum Anfang des dreißigjährigen Krieges.
(1528—1618.)
In Fürth lebten bis zum Jahre 1528 keine Juden, während sie in Nürnberg bis zum Ende des 15. Jahrhunderts eine ansehnliche und wohlhabende Gemeinde gebildet hatten. Fanatismus und Habsucht hatten im Jahre 1349 eine theilweise und 1498 die gänzliche Vertreibung derselben aus Nürnberg unter grauenvollen Umständen bewirkt. Die unglücklichen Flüchtlinge, die noch ihr Leben zu retten im Stande waren, fanden erst in Prag und Frankfurt Zufluchtsstätten. Stur wenige von ihnen konnten sich noch in unserer Gegend aufhalten. Im Juni 1528 erhielt Männel (Mendel), der Sohn eines aus Nürnberg vertriebenen Weinwirthes, Namens Symelin, der dort noch im Jahre 1498 ansäßig gewesen war, vom Markgrafen die Erlaubniß, sich in Fürth niederzulassen. 124) Es war dies der erste israelitische Einwohner daselbst. Er hatte sich vorher in Schnaittach, wo die Judenschaft fortwährend geduldet wurde, sodann in Bamberg aufgehalten. Von da kam er nach Fürth. Gegen feine Aufnahme dahier protestirte bereits der Rath von Nürnberg unter dem 9. Juli 1528 bei der Markgräflichen Regierung. Sein Ansuchen um Ausweisung des Männel