Bilderbücherfabrik Löwensohn: Unterschied zwischen den Versionen

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* Stadtlexikon Erlangen, Artikel über den Pestalozzi - Verlag in der Onlineausgabe, [http://www.stadtlexikon.erlangen.de/lstan.FAU?sid=F584F77429&dm=1&apos=1&erg=I&listex=2]
* Stadtlexikon Erlangen, Artikel über den Pestalozzi - Verlag in der Onlineausgabe, [http://www.stadtlexikon.erlangen.de/lstan.FAU?sid=F584F77429&dm=1&apos=1&erg=I&listex=2]
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Bild:Briefkopf Pestalozzi-Verlag.jpg|Historischer Briefkopf des Pestalozzi-Verlags von 1947
 
Bild:Briefkopf Kunstanstalten May II.jpg|Historischer Briefkopf der Kunstanstalten May von 1959
Bild:Briefkopf Kunstanstalten May I.jpg|Historischer Briefkopf der Kunstanstalten May von 1960
Bild:Werbung Pestalozzi 1962.jpg|Werbung des Pestalozzi-Verlags von 1962
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Version vom 18. August 2015, 10:13 Uhr

Die Bilderbücherfabrik Löwensohn produzierte von 1882 bis 1937 an der Fürther Sommerstraße Bilderbücher in zahlreichen Sprachen.

Geschichte

Originalunterschrift Löwensohn (vermutlich Gustav) auf einem Vertrag vom 14. Januar 1925
Firmenstempel Löwensohn auf einem Vertrag vom 3. März 1932
Firmenstempel Pestalozziverlag auf einem Vertrag vom 10. Januar 1938

Die Bilderbücherfabrik Löwensohn geht auf die Druckereigründung von Gerson Löwensohn (1817 - 1871) in Fürth im Jahre 1844 zurück. Er produzierte Bilderbogen, Mal- und Bilderbücher. Seine Söhne Theodor und Bernhard bauten den Verlag und eine angeschlossene Buchhandlung weiter aus. 1890 erfolgte die Umwandlung in eine OHG. Albert Rosenfelder stieg mit der für damalige Verhältnisse großen Summe von 100.000 Goldmark als Mitinhaber in die Firma ein (die Frau Albert Rosenfelders, Dora Heim, war die Cousine der späteren Besitzer Robert und Gustav Löwensohn). 1894 waren über 700 Titel in zehn verschiedenen Sprachen im Verlagssortiment. Bernhard Löwensohn formulierte prägnant in seiner Festrede zum 50-jährigen Firmenjubiläum 1894: „Aus einem Handbetrieb wurde ein Fabrikbetrieb, anstatt einer täglichen Leistung auf der Handpresse von 400 Abdrücken konnte man auf der Schnellpresse 3.000 herstellen.“[1] Die Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 brachte auch dieses jüdische Unternehmen in Schwierigkeiten, 1937 musste der Betrieb an die Kunstanstalten May (KAMAG) in Dresden verkauft werden. Die Firma wird in eine GmbH umgewandelt und tritt nun unter dem Namen Pestalozziverlag auf, ein Verlag, den die Firma Löwensohn schon Ende der 1920er Jahre übernommen hatte. Der bisherige Prokurist, Emil Franke, übernimmt die Geschäftsführung.

Gustav Löwensohn, sein Bruder Robert und dessen Frau Ella-Ruth werden deportiert und ermordet. Der letzte Teilhaber (seit 1916), Ernst Rosenfelder, der die Anteile an der Bilderbücherfabrik von seinem Vater Albert Rosenfelder nach dessen Tod erbte, überlebte im Exil.

1949 werden die Eigentumsverhältnisse neu geordnet: Die Überlebenden der jüdischen Eigentümerfamilien erhalten 50 %, die anderen 50 % verbleiben bei den Kunstanstalten May, die ihren Firmensitz nach Fürth verlegt haben, nachdem der Stammbetrieb in Dresden verstaatlicht worden war. In den 1950er und 60er Jahren entwickelt sich der Pestalozziverlag zu einem der führenden Kinderbuchverlage und ist Marktführer im Bereich von Pappbilderbüchern. Erweiterungsbauten im Hof der Sommerstraße 12 und 14 sollen ab 1964 weitere Raumkapazitäten bieten; letztendlich sind jedoch die Erweiterungsmöglichkeiten auf dem Stammareal begrenzt und man entschließt sich zu einem Neubau in Erlangen-Eltersdorf. Im Januar 1972 wird die Produktion nach Erlangen verlagert; im April ist die gesamte Verlagerung des Betriebes aus Fürth abgeschlossen und damit endete die jahrzehntelange Tradition der Bilderbuchherstellung in Fürth.

Nach der Umsiedelung nach Erlangen kaufte der Pestalozziverlag den Scholz-Mainz-Verlag (1972), den Stuttgarter Boje-Verlag (1983) und den Kinderbuchbereich von Mulder BV (1988). Nach Umsatzrückgängen erwarb 1998 die dänische Egmont-Medienholding den Verlag und führte ihn ein Jahr lang als "Egmont-P." weiter. Seit 1999 gehört er zum Egmont-Franz-Schneider-Verlag in München.

Einige ehemalige Erlanger Mitarbeiter betrieben die Druckerei dort als "BoardBook GmbH" weiter.


Leitung

Gegründet von Gerson Löwensohn, fortgeführt von Bernhard und Theodor Löwensohn, zuletzt geführt von Enkel Gustav Löwensohn. 1937/38 übernimmt der langjährige Prokurist Emil Franke die Geschäfte, 1949 setzt ein Verwaltungsrat die Leitung fort (als einziger Überlebender der Eigentümerfamilien ist Ernst Rosenfelder mit vertreten).

Einzelnachweise

  1. Barbara Ohm: Was geht uns heute das Leben im Industriezeitalter an? Herausforderungen an die Heimatpflege. Nachlesbar: als PDF

Literatur

  • Pestalozzi-Verlag. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 284
  • Heyduczek, Elke: Der Pestalozzi-Verlag : Geschichte und Programm. - Erlangen-Nürnberg, Univ., Mag.-Arb., 1992
  • 150 Jahre Pestalozzi-Verlag / [Hrsg.: Pestalozzi-Verlag Erlangen. Red.: Verona Jeuck]. - Erlangen, 1994
  • Gutzmer, K.: Pestalozziverlag, in: Lexikon des gesamten Buchwesens, 2., völlig neu bearb. Aufl., Stuttgart, Bd. 5 (1999), S. 604

Siehe auch

Weblinks

  • Kunstanstalten May - Wikipedia
  • Kunstanstalten May - Home
  • Gérard Langlois: Historie de la famille Löwensohn PDF (Gérard Langlois ist ein in Frankreich lebender Nachfahre der Löwensohn-Familie)
  • Rudolf Rühle: Pestalozzi-Verlag - Ein Stück deutscher Zeitgeschichte In: Spielebox 2-2013
  • Stadtlexikon Erlangen, Artikel über den Pestalozzi - Verlag in der Onlineausgabe, [1]

Bilder

Vorlage:Bilder dieser Firma