Östliche Waldringstraße 17: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 19. Dezember 2018, 19:00 Uhr

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Geokoordinate
49° 30' 22.54" N, 10° 58' 54.44" E

Das Gebäude Östliche Waldringstraße 17 befindet sich in Stadeln. Das Siedlerhaus wurde auf einen 723 qm großen Grundstück (Sandwüste) ab 1952 unter der alten Hausnummer 336, Änderung ab Juli 1963 auf Nr. 17, errichtet. Meine Eltern Käte und Erwin Pietsch errichten dies alles in Eigenarbeit mit einem Maurer (heute „Nachbarschaftshilfe“ – hieß damals umgangssprachlich „Schwarzarbeit“). Die Baugrube wurde per Hand heraus geschaufelt, Mörtel und Putz wurden selber angefertigt. Den Begriff Bagger, „Fertigputz“ oder ähnliches gab´s nicht. Den OBI gab´s ja auch nicht nur den Kolonialwarenhandel Strenzel . Nur für Dachstuhl, Treppe, Elektro und Wasser/Abwasser wurden Firmen eingeschaltet. Die Fenster wurden von der Möbelschreinerei „Popp“ hergestellt. Der Straßenkanal wurde gleich von der Gemeinde angelegt aber keine Wasserleitung. Die kam erst mit dem Stadtgas 1955. Das hatte zur Folge dass jeder einen Brunnen für die Wasserversorgung brauchte. Wir teilten uns einen mit unserem Nachbarn Wirkner. Witzig war das Toiletten im Haus waren, aber ohne Wasser! 2 Wassereimer ersetzten die Klo-Spülung und mussten nach dem „Spülvorgang“ per Marsch zum Brunnen (bei jedem Wetter und Tageszeit) wieder aufgefüllt daneben deponiert werden. Die Badewanne war aus Zink und transportabel, das heiße Wasser kam aus dem Waschkessel im Waschhaus, das jeden Samstag dann auch zum Badehaus wurde. Das moderne Bad mit allem Pipapo einschließlich WC-Spüler kam dann erst als die Wasserleitung vorhanden war. Geheizt wurde mit einem großen Küchenherd in der Küche und kleinen Einzelöfen in einigen Zimmern. Die Kohlen wurden von der Kohlenhandlung Korbel in der Siedlung bezogen. Erst mit dem Stadtgasanschluß wurde auch ein Gasherd zum kochen angeschafft, was die Hausfrau äußerst freute. Die Brunnen mussten zwangsweise nach dem Wasseranschluss wieder verfüllt werden. Der Wasserzähler sollte sich schon kräftig drehen beim Garten sprengen, dachte sich das Wasserwerk. Unsere Stammwirtschaft und Vereinslokal war die „Waldschänke“. Erst eine Baracke, später wie sie jetzt da steht mit schönen Garten, der aber jetzt viel kleiner ist. Im Sommer als großes Fest die „Siedler Kärwa“ vor der Waldschänke mit einigen Buden und Fahrgeschäften, mit Sackhüpfen und Wurstschnappen für die Kinder. Wurde alles vom „Siedlerverein Stadeln“ organisiert, bei den fast alle Siedler Mitglied waren. Abends gab es einen Umzug der Kinder mit Lampions (große gelbe Sonnen und kleine faltbare Zylinder für weniger Geld) und die Musik vorne weg durch die ganze geschmückte Siedlung. Start und Ziel die Waldschänke, wo die Eltern schon warteten. Ein Höhepunkt damals für uns Kinder.


Siehe auch

Bilder

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