Conrad Gebhardt: Unterschied zwischen den Versionen

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* 1000 Manuskripte
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* 2000 Holzschnitte und Kupferstiche
* 2000 Holzschnitte und Kupferstiche
* 142 teils sehr bedeutende Ölgemälde<ref>Barbara Ohm - Verena Friedrich: " Fürth im Focus", Nr. 17; unter den Ölgemälden soll sich ein Bild von [[wikipedia:Giovanni Battista Tiepolo|Tiepolo]] befunden haben.</ref>
* 142 teils sehr bedeutende Ölgemälde<ref>Barbara Ohm, Verena Friedrich: "Fürth im Focus", Nr. 17</ref> (das bedeutendste Werk ist von [[wikipedia:Giovanni Battista Tiepolo|Giovanni Battista Tiepolo]] [https://www.akg-images.de/archive/David-und-Abigail-2UMDHUFKN02X.html "David und Abigail"])


Doch die Stadtverwaltung unter Bürgermeister [[Adolf John]] versagte kläglich, etwas Sinnvolles mit diesem Erbe anzufangen: bis auf den heutigen Tage ist die nahezu vollständig erhaltene Sammlung kaum erschlossen, auch wenn sie in den letzten Jahren endlich wieder in die Aufmerksamkeit der Stadt gerückt wurde. In gewisser Weise verstieß die Stadt damit gegen Gebhardts Testament, in dem es heißt:
Doch die Stadtverwaltung unter Bürgermeister [[Adolf John]] versagte kläglich, etwas Sinnvolles mit diesem Erbe anzufangen: bis auf den heutigen Tage ist die nahezu vollständig erhaltene Sammlung kaum erschlossen, auch wenn sie in den letzten Jahren endlich wieder in die Aufmerksamkeit der Stadt gerückt wurde. In gewisser Weise verstieß die Stadt damit gegen Gebhardts Testament, in dem es heißt:

Version vom 12. November 2020, 21:59 Uhr

Conrad (Konrad) Gebhardt (geb. 27. Januar 1791 in Fürth (heute: Königstraße 103/105); gest. 23. Februar 1864) war ein wohlhabender Kaufmann, Magistratsrat, Büchersammler und Stifter. Gebhardt gehörte der Frankfurter Nationalversammlung von 1848 an.


Leben

Gebhardt erbte von seinem wohlhabenden Vater Johann Adam Gebhardt nicht nur Reichtum und Sammelleidenschaft, sondern auch eine hohe Neigung zu geistiger Tätigkeit und Weltläufigkeit: Auf langen Reisen durchquerte Gebhardt die damalige Welt, er lernte französisch, englisch, spanisch, portugiesisch, italienisch, holländisch, tschechisch, hebräisch und lateinisch. 1810 schloss er sich der Fürther Freimaurerloge an.

Politik

Neunzehn Jahre lang wirkte Gebhardt als Magistratsrat und im Gemeindekollegium der Stadt Fürth. 1843 wurde er zum Mitglied der Handelskammer Mittelfranken und zum Agenten des Ludwigkanals ernannt.[1] Am 28. April 1848 wurde er in die Nationalversammlung in Frankfurt gewählt, wohin er im Mai abreiste. Im September 1848 kam es zu Unstimmigkeiten zwischen ihm und der Fürther Bevölkerung wegen seines Abstimmungsverhaltens in Frankfurt.[2] Die Nationalversammlung musste er krankheitsbedingt am 11. November wieder verlassen.

Die Gebhardt'sche Sammlung

Die Sammelleidenschaft hatte Conrad Gebhardt von seinem Vater Johann Adam Gebhardt geerbt. Nach seinem Tod vermachte Conrad Gebhardt seine umfangreiche Sammlung testamentarisch seiner Heimatstadt Fürth.

Seine Sammlung umfasste zu seinem Tod:

Doch die Stadtverwaltung unter Bürgermeister Adolf John versagte kläglich, etwas Sinnvolles mit diesem Erbe anzufangen: bis auf den heutigen Tage ist die nahezu vollständig erhaltene Sammlung kaum erschlossen, auch wenn sie in den letzten Jahren endlich wieder in die Aufmerksamkeit der Stadt gerückt wurde. In gewisser Weise verstieß die Stadt damit gegen Gebhardts Testament, in dem es heißt:

"Ich lege der Stadtgemeinde Fürth die Verpflichtung auf, dafür Sorge zu tragen, daß dieses Vermächtnis in einer angemessenen Räumlichkeit und unter entsprechender Aufsicht und Fürsorge aufbewahrt und zur Förderung der Bildung hiesiger Einwohnerschaft tunlichst verwendet wird." [4]

Die Sammlung wurde im 19. Jh. zunächst im Rathaus, dann im Schulhaus in der Hirschenstraße und dann wieder im Rathaus aufbewahrt.

Laut einem Reiseführer aus dem Jahre 1869 wurde die Sammlung damals in Räumlichkeiten des Rathauses aufbewahrt und wenigstens an zwei Tagen in der Woche der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.[5]

Der Stadtchronist Fronmüller schreibt zum Jahr 1880 über die Gemäldesammlung allerdings:

Eine vom Kaufmann Gebhardt der Stadt vermachte Gemäldesammlung wurde durch eine magistratische Kommission aufgenommen; nach deren Aufzeichnung umfaßt die Sammlung 142 Nummern und repräsentiert einen Werth von 1450 Mark. Es wurde vom Magistrate beschlossen, die Bilder so lange im Hause des Testators zu belassen, bis ein geeignetes Lokal im Rathhause dafür parat gestellt ist.[6]

Im Februar 1912 kam es sogar zu einem Beschluss im Gemeindekollegium, die Bücher an das Germanische Museum in Nürnberg (gegen Eigentumsvorbehalt) zu übergeben, wogegen dann allerdings Stadtchronist Rieß sogleich protestierte.[7]

Im Januar 1913 gab es einen Bericht im Magistrat über die Bücher. Beamte des Nürnberger Museums haben die Sammlung gesichtet und etwa 700 Bücher herausgesucht, die sich für das Museum eignen. Sie sollten unter Eigentumsvorbehalt der Stadt in einem gesonderten Zimmer zur Auswertung untergebracht werden. 10 Bilder aus der Gemäldesammlung sollten ebenfalls zur genaueren Prüfung ins Museum verbracht werden. (Kommentar des Stadtchroinisten Paul Rieß: „Es ist ein himmelschreiendes Unrecht, das durch diesen Beschluß begangen wurde.“)

Die Stiftung soll in Zukunft in den Städtischen Sammlungen im Schloss Burgfarrnbach gezeigt werden.

Ehrungen

Nach Conrad Gebhardt ist die Gebhardtstraße benannt.

Frühere Adressbezeichnungen

  • 1846: "Königsstraße" Nr. 264[8]

Namensvetter

In älterer Zeit hatte es schon einmal einen Conrad Gebhardt gegeben. Von der Zeit her könnte es der Großvater von jenem hier gewesen sein.

Literatur

Lokalberichterstattung

Siehe auch

Bilder


Einzelnachweise

  1. "Fürther Tagblatt" vom 2. Mai 1843 und "Fürther Tagblatt" vom 27. Mai 1843
  2. "Fürther Tagblatt" vom 23. Sep. 1848
  3. Barbara Ohm, Verena Friedrich: "Fürth im Focus", Nr. 17
  4. Zitiert gemäß Dr. Schwammberger: "Fürth von A bis Z"
  5. Nürnberg-Fürth: Zuverlässiger Fremdenführer durch die Schwesterstädte und deren Umgebung...", Nürnberg, 1869, S. 29. online-Digitalisat
  6. Fronmüllerchronik, 1887, S. 533
  7. Paul Rieß: Chronik der Stadt Fürth 1912
  8. Adressbuch von 1846