Liesl Kießling: Unterschied zwischen den Versionen
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Der Drechslermeister Leonhard Schickedanz ließ seine Tocher eine kaufmännische Lehre machen. Bis [[1917]] arbeitete sie in einem Fürther Handelshaus als Buchhalterin. Im Oktober [[1917]] heiratete Sie den Fürther Kaufmann [[Daniel Kießling]]. Dieser leitete ab [[1935]] als Direktor die [[wikipedia:Tempo (Marke)|Vereinigten Papierwerke]], erworben zu einem Bruchteil des eigentlichen Unternehmenswertes von [[Gustav Schickedanz]] durch der "Arisierung" des jüdischen Eigentums von der ehem. Eigentümerfamilie Rosenfeld. | Der Drechslermeister Leonhard Schickedanz ließ seine Tocher eine kaufmännische Lehre machen. Bis [[1917]] arbeitete sie in einem Fürther Handelshaus als Buchhalterin. Im Oktober [[1917]] heiratete Sie den Fürther Kaufmann [[Daniel Kießling]]. Dieser leitete ab [[1935]] als Direktor die [[wikipedia:Tempo (Marke)|Vereinigten Papierwerke]], erworben zu einem Bruchteil des eigentlichen Unternehmenswertes von [[Gustav Schickedanz]] durch der "Arisierung" des jüdischen Eigentums von der ehem. Eigentümerfamilie Rosenfeld. Liesl Kiessling hat zusammen mit ihrem Bruder Gustav Schickedanz die "Quelle" gegründet und mit den Grundstein für den Erfolg des Unternehmens gelegt. | ||
Mit ihrer Hochzeit schied Liesl Kießling aus dem Berufsleben aus. Zu Beginn des [[Erster Weltkrieg|1. Weltkrieges]] ließ sie sich als Krankenschwester ausbilden und kümmerte sich um Verwundete und Kranke. Nachdem Gustav Schickedanz bei einem schweren Autounfall [[1929]] Frau, Sohn und Vater verloren hatte, führte Liesl Kießling für gut drei Monate die Geschäfte der [[Quelle]]. | Mit ihrer Hochzeit schied Liesl Kießling aus dem Berufsleben aus. Zu Beginn des [[Erster Weltkrieg|1. Weltkrieges]] ließ sie sich als Krankenschwester ausbilden und kümmerte sich um Verwundete und Kranke. Nachdem Gustav Schickedanz bei einem schweren Autounfall [[1929]] Frau, Sohn und Vater verloren hatte, führte Liesl Kießling für gut drei Monate die Geschäfte der [[Quelle]]. Die Quelle wurde damals an Liesl Kießling überschrieben, nach der Rückkehr ihres Bruders Gustav Schickedanz hat sie ihm die Quelle wieder zurück überschrieben. Liesl Kießling arbeitete noch viele weitere Jahre in Quelle bis kurz vor ihrem Tode. | ||
Sie war Mitglied des Vorstands des Kreisverband Fürth des [[Rotes Kreuz|Bayerischen Roten Kreuzes]]. Sie organisierte Sammlungen und kümmerte sich aufopferungsvoll um Kriegsspätheimkehrer, was ihr den Ehrennamen ''"Heimkehrermutti"'' einbrachte. | Sie war Mitglied des Vorstands des Kreisverband Fürth des [[Rotes Kreuz|Bayerischen Roten Kreuzes]]. Sie organisierte Sammlungen und kümmerte sich aufopferungsvoll um Kriegsspätheimkehrer, was ihr den Ehrennamen ''"Heimkehrermutti"'' einbrachte. |
Version vom 3. Februar 2022, 15:08 Uhr
- Vorname
- Anna Elisabeth
- Nachname
- Kießling
- Geschlecht
- weiblich
- Geburtsdatum
- 19. März 1893
- Todesdatum
- 3. Januar 1978
- Beruf
- Krankenschwester, Angestellte
Auszeichnung | VerleihungAm | AuszeichnungBemerkung |
---|---|---|
Bundesverdienstkreuz | 1956 | Am Band |
Goldene Bürgermedaille | 13 Dezember 1962 | |
Straßenbenennung | 26 März 2001 |
{{Familie |Person=Emil Kiessling |Verwandtschaftsgrad=Sohn
Liesl Kießling (geb. 19. März 1893 als Liesl (Anna Elisabeth) Schickedanz; gest. 3. Januar 1978) war die ältere Schwester von Gustav Schickedanz und von Beruf Kaufmännische Angestellte sowie später Krankenschwester.
Der Drechslermeister Leonhard Schickedanz ließ seine Tocher eine kaufmännische Lehre machen. Bis 1917 arbeitete sie in einem Fürther Handelshaus als Buchhalterin. Im Oktober 1917 heiratete Sie den Fürther Kaufmann Daniel Kießling. Dieser leitete ab 1935 als Direktor die Vereinigten Papierwerke, erworben zu einem Bruchteil des eigentlichen Unternehmenswertes von Gustav Schickedanz durch der "Arisierung" des jüdischen Eigentums von der ehem. Eigentümerfamilie Rosenfeld. Liesl Kiessling hat zusammen mit ihrem Bruder Gustav Schickedanz die "Quelle" gegründet und mit den Grundstein für den Erfolg des Unternehmens gelegt.
Mit ihrer Hochzeit schied Liesl Kießling aus dem Berufsleben aus. Zu Beginn des 1. Weltkrieges ließ sie sich als Krankenschwester ausbilden und kümmerte sich um Verwundete und Kranke. Nachdem Gustav Schickedanz bei einem schweren Autounfall 1929 Frau, Sohn und Vater verloren hatte, führte Liesl Kießling für gut drei Monate die Geschäfte der Quelle. Die Quelle wurde damals an Liesl Kießling überschrieben, nach der Rückkehr ihres Bruders Gustav Schickedanz hat sie ihm die Quelle wieder zurück überschrieben. Liesl Kießling arbeitete noch viele weitere Jahre in Quelle bis kurz vor ihrem Tode.
Sie war Mitglied des Vorstands des Kreisverband Fürth des Bayerischen Roten Kreuzes. Sie organisierte Sammlungen und kümmerte sich aufopferungsvoll um Kriegsspätheimkehrer, was ihr den Ehrennamen "Heimkehrermutti" einbrachte.
1959 stiftete sie die Christuskirche in Vestenbergsgreuth.
Ehrungen
- 1956: Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
- 1959: Ehrenbürgerwürde des Marktes Vestenbergsgreuth
- 1962: Als erste Frau bekam sie die Goldene Bürgermedaille der Stadt Fürth mit Beschluss vom 17. Dezember 1962 und der Verleihung am 13. Dezember 1962
- 2001: Benennung der Liesl-Kießling-Straße in der Fürther Südstadt
Literatur
- Kießling, Liesl. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 198
- Kießling, Liesl. In: Renate Trautwein: FrauenLeben in Fürth, Spurensammlung und Wegweiser, Nürnberg 2003, S. 112 f.
- Kießling, Liesl. In: Renate Trautwein: 1000 Fürther Frauenleben, emwe - Verlag 2007, Seite 166
- Theo Reubel-Ciani: Gustav Schickedanz. Quelle, 1995, S. 35-207.
Bilder
Veranstaltung im Stadttheater: 1. Reihe links Liesl Kießling, 1. Reihe dritter von links: Johann-Adam Segitz, ca. 1960