Kasernenbahn: Unterschied zwischen den Versionen
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Im Jahr 2010 ist ein Großteil der ehemaligen Gleisanlagen überbaut. Lediglich zwischen Karolinenstraße und Waldstraße finden sich noch einzelne Relikte und Gleisfragmente (z. B. Busbetriebshof der VAG und ehemalige Fa. Kartoffel Gegg). Zwischen Leyher Straße und Waldstraße ist der Verlauf noch gut zu erkennen, westlich der Waldstraße war noch ein Gleisbogen in Form von Schwellenresten vorhanden, dieser wurde Anfang 2011 im Zuge der Neubebauung des Areals abgetragen. Die Gebäudelücke zwischen | Im Jahr 2010 ist ein Großteil der ehemaligen Gleisanlagen überbaut. Lediglich zwischen Karolinenstraße und Waldstraße finden sich noch einzelne Relikte und Gleisfragmente (z. B. Busbetriebshof der VAG und ehemalige Fa. Kartoffel Gegg). Zwischen Leyher Straße und Waldstraße ist der Verlauf noch gut zu erkennen, westlich der Waldstraße war noch ein Gleisbogen in Form von Schwellenresten vorhanden, dieser wurde Anfang 2011 im Zuge der Neubebauung des Areals abgetragen. Die Gebäudelücke zwischen [[Waldstraße 53]] und [[Waldstraße 57|57]] beruht ebenfalls auf dem ehemaligen Gleisverlauf. Die früheren Lagergebäude der Kaserne (heutige [[Ullsteinstraße 12 / 14 / 16]]) wurden in den 2000er Jahren saniert und die Vorplätze, auf denen die Trasse lag, mit Steinen belegt, welche eine gewisse Ähnlichkeit mit Gleisschotter haben. | ||
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Aktuelle Version vom 24. April 2024, 10:45 Uhr
Die sogenannte Kasernenbahn (in alten Plänen auch Schickedanzgleis) war eine größere Industriegleisanlage in der Fürther Südstadt.
Geschichte[Bearbeiten]
Spätestens mit Bau des neuen Gaswerks an der Leyher Straße im Jahr 1906, evtl. auch schon früher, entstand der erste Abschnitt dieser Gleisanlage zur Anbindung verschiedener Betriebe. Im Zuge der Erweiterung der ehemaligen Infanteriekaserne an der Magazinstraße durch die US-Streitkräfte wurde die Strecke nach dem 2. Weltkrieg bis in die Südstadt erweitert und in der Folgezeit als "Kasernenbahn" bezeichnet. Später kamen noch weitere öffentliche und private Abnehmer hinzu. Die Strecke existierte in ihrer größten Ausdehnung bis Mitte der 1990er Jahre. Seit Abzug der US-Streitkräfte im Jahr 1995 wurden die Gleisanlagen nicht mehr genutzt und verfielen bzw. wurden zurückgebaut.
Streckenverlauf[Bearbeiten]
Die Kasernenbahn zweigte nahe der Stadtgrenze in südwestlicher Richtung von der Hauptstrecke ab. Die Strecke querte die Karolinenstraße und verlief hinter dem Gaswerksgelände über die Leyher Straße. Zwischen Leyher Straße und Waldstraße entstand in den 1930er Jahren der Abwzeig zum Bekleidungsamt des Reichsarbeitsdienstes und es existierte ein Seitengleis mit Lokschuppen. Nach Querung der Waldstraße machte das Gleis einen Bogen in südlicher Richtung. Auf dem Areal zwischen Wald- und Fronmüllerstraße lag eine weitere Abzweigung mit zwei Laderampen für LKWs. Kurz vor Erreichen der Fronmüllerstraße schwenkte das Gleis wieder nach Westen und verlief parallel zu dieser. Hier gab es eine zweispännige "Gleisharfe". Nahe der Magazinstraße drehte das Gleis in einem 90°-Bogen nach Norden ab und führte an die Laderampen der Kasernengebäude. Der Gleiskörper selbst endete erst kurz vor der Flößaustraße.
Abnehmer[Bearbeiten]
Die Kasernenbahn hatte im Wesentlichen drei größere Versorgungsziele. Dies waren von der Karolinenstraße aus gesehen zuerst mehrere Gewerbebetriebe (Ammersdörfer und Haas, Detag, Neuser und Grimm, Höchhammer, Neumann, Buchhauer, Bauer, usw.). Zum Zweiten hatte das Gleis südlich der Leyher Straße einen Abzweig auf das Gelände des früher dort befindlichen Städtischen Bauhofs, der Grubenentleerung und des Bekleidungsamtes des Reichsarbeitsdienstes (nach dem Krieg Furth Medical Depot und PX). Schließlich bediente das Gleis noch die namensgebenden Kasernen (William O. Darby Kaserne) mit Nachschub sowie weitere Privatfirmen (z. B. Kartoffel-Gegg, Quelle usw.)
Situation heute[Bearbeiten]
Im Jahr 2010 ist ein Großteil der ehemaligen Gleisanlagen überbaut. Lediglich zwischen Karolinenstraße und Waldstraße finden sich noch einzelne Relikte und Gleisfragmente (z. B. Busbetriebshof der VAG und ehemalige Fa. Kartoffel Gegg). Zwischen Leyher Straße und Waldstraße ist der Verlauf noch gut zu erkennen, westlich der Waldstraße war noch ein Gleisbogen in Form von Schwellenresten vorhanden, dieser wurde Anfang 2011 im Zuge der Neubebauung des Areals abgetragen. Die Gebäudelücke zwischen Waldstraße 53 und 57 beruht ebenfalls auf dem ehemaligen Gleisverlauf. Die früheren Lagergebäude der Kaserne (heutige Ullsteinstraße 12 / 14 / 16) wurden in den 2000er Jahren saniert und die Vorplätze, auf denen die Trasse lag, mit Steinen belegt, welche eine gewisse Ähnlichkeit mit Gleisschotter haben.
Zeitzeugenberichte[Bearbeiten]
Der ehem. Rangierer und Weichenwärter Hans Zeilinger (Jahrgang 1940) erzählt aus seiner Dienstzeit:
"Kurze Freude mit amerikanischen Arbeitshandschuhen". Zeitzeugen-Bericht von Hans Zeilinger, ehem. Rangierer und Schrankenwärter in Fürth
2016-01-18 zeilinger 04.mp3"Milch und Bier für die Amerikaner". Zeitzeugen-Bericht von Hans Zeilinger, ehem. Rangierer und Schrankenwärter in Fürth
2016-01-18 zeilinger 05.mp3
Literatur[Bearbeiten]
Siehe auch[Bearbeiten]
- Industriegleise Südstadt
- Güterbahnhof
- Flugplatzbahn
- Südstadtpark
- Leyher Landgraben
- Hafenbahn
- Frühlingsfest
- Zum Industriegeleise (ehem. Gaststätte)
- Die Amerikaner in Fürth
Weblinks[Bearbeiten]
- Neubauten auf der Kasernenbahntrasse - Park-Carrée Fürth P&P
Bilder[Bearbeiten]
Kasernenbahn; Industriegleise Südstadt, Signal Sh2 ("Schutzhalt") an einem Tor an der Leyher Straße (April 2010)
Stallbaracke (heute Ullsteinstraße 9 - 45) von Süden aus gesehen, auf der linken Straßenseite verlief das Gleis der Kasernenbahn
Kasernenbahn, Abschnitt zwischen Leyher Straße und Waldstraße, Gleise bereits entfernt
Blick vom Riesenrad des Frühlingsfests 1998 über die Trainkaserne in Richtung Fronmüllerstraße. Unten ist das Gleis der Kasernenbahn erkennbar
Gebäude 70 u. 70 A (links) der ehemaligen W.-O.-Darby-Barracks, von Süden aus gesehen, davor verlaufen die Gleise der Kasernenbahn – (ursprünglich Teil der dort ansässigen Schickedanz-Fabrik, Standort heute ungefähr auf Höhe der Skateanlage am Rand des Südstadtparks, rechts im Hintergrund ist die Kießling-Villa zu erkennen)