Johann Schmidt: Unterschied zwischen den Versionen

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Nach dem Krieg wurde er am [[6. August]] [[1945]] kurzfristig zum kommissarischen [[Oberbürgermeister]] ernannt, bis [[Hans Bornkessel]] im März [[1946]] zum neuen [[Oberbürgermeister]] gewählt wurde.<ref> Mitteilungen der Amerikanischen Militärregierung Fürth, Nr. 24, 11. August 1945, S. 1</ref> Schmidt selbst schlug [[Hans Bornkessel]] zu seinem Nachfolger vor, da er ihn noch aus der Zeit vor der Machtergreifung der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|Nationalsozialisten]] kannte.  
Nach dem Krieg wurde er am [[6. August]] [[1945]] kurzfristig zum kommissarischen [[Oberbürgermeister]] ernannt, bis [[Hans Bornkessel]] im März [[1946]] zum neuen [[Oberbürgermeister]] gewählt wurde.<ref> Mitteilungen der Amerikanischen Militärregierung Fürth, Nr. 24, 11. August 1945, S. 1</ref> Schmidt selbst schlug [[Hans Bornkessel]] zu seinem Nachfolger vor, da er ihn noch aus der Zeit vor der Machtergreifung der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|Nationalsozialisten]] kannte.  


[[Hans Bornkessel|Bornkessel]] wurde [[1933]] von den Nationalsozialisten beurlaubt und [[1934]] in den Ruhestand versetzt. Nach dem Krieg war er durch die Sowjets zum Landrat in Eberswalde (Mark Brandenburg) ernannt worden. Johann Schmidt konnte sich trotz diverser Bedenken durchsetzten, da Bornkessel zwar als hervorragender Verwaltungsjurist bekannt war, gleichzeitig aber die SPD ihm skeptisch gegenüber stand, da er doch den Ruf hatte ''„recht selbstherrlich und eigenwillig - auch gegen die Interessen der eigenen Partei - gehandelt zu haben. Nicht immer hatten sich seine Vorstellungen mit denen der Partei gedeckt“''. Womit niemand in Fürth gerechnet hatte war der Umstand, wie schwierig sich eine Übersiedlung aus der sowjetischen Besatzungszone in die amerikanische Zone gestalten würde.  
[[Hans Bornkessel|Bornkessel]] wurde [[1933]] von den Nationalsozialisten beurlaubt und [[1934]] in den Ruhestand versetzt. Nach dem Krieg war er durch die Sowjets zum Landrat in Eberswalde (Mark Brandenburg) ernannt worden. Johann Schmidt konnte sich trotz diverser Bedenken durchsetzten, da Bornkessel zwar als hervorragender Verwaltungsjurist bekannt war, gleichzeitig aber die SPD ihm skeptisch gegenüber stand, da er doch den Ruf hatte ''„recht selbstherrlich und eigenwillig - auch gegen die Interessen der eigenen Partei - gehandelt zu haben. Nicht immer hatten sich seine Vorstellungen mit denen der Partei gedeckt“''. Womit niemand in Fürth gerechnet hatte, war der Umstand, wie schwierig sich eine Übersiedlung aus der sowjetischen Besatzungszone in die amerikanische Zone gestalten würde.  


Trotz der Bemühungen der [[Military Government|amerikanischen Militärregierung]] musste Bornkessel auf gepackten Koffern bis zum [[25. Februar]] [[1946]] warten. An diesem Tag bekam er die lang ersehnte Genehmigung und telegraphierte an die Stadt Fürth: ''„Ankomme Fuerth heute Mitternacht.“'' Am [[19. März]] [[1946]] trat Hans Schmidt als [[Oberbürgermeister]] zurück und machte Platz für Hans Bornkessel. Ab diesem Zeitpunkt war er erneut 2. [[Bürgermeister]], bis er [[1948]] in den Ruhestand ging.
Trotz der Bemühungen der [[Military Government|amerikanischen Militärregierung]] musste Bornkessel auf gepackten Koffern bis zum [[25. Februar]] [[1946]] warten. An diesem Tag bekam er die lang ersehnte Genehmigung und telegrafierte an die Stadt Fürth: ''„Ankomme Fuerth heute Mitternacht.“'' Am [[19. März]] [[1946]] trat Hans Schmidt als [[Oberbürgermeister]] zurück und machte Platz für Hans Bornkessel. Ab diesem Zeitpunkt war er erneut 2. [[Bürgermeister]], bis er [[1948]] in den Ruhestand ging.


Ab dem 3. Dezember 1945 war Schmidt im Aufsichtsrat des Großkraftwerks Franken. Gleichzeitig war ab August 1945 Aufsichtsratsmitglied der Bayer. Milchversorgungswerke und der Ludwigseisenbahn AG.  
Ab dem 3. Dezember 1945 war Schmidt im Aufsichtsrat des Großkraftwerks Franken. Gleichzeitig war ab August 1945 Aufsichtsratsmitglied der Bayer. Milchversorgungswerke und der Ludwigseisenbahn AG.
 
== Ehrungen ==
* Nach seinem Tod wurde im Stadtwesten eine Straße nach ihm benannt.


== Lokalberichterstattung ==
== Lokalberichterstattung ==

Version vom 31. August 2024, 17:41 Uhr

Johann (Hans) Schmidt (geb. 11. August 1872 in Falkenau, gest. 4. September 1950 in Fürth) war vom 6. August 1945 bis 19. März 1946 kommissarischer Oberbürgermeister der Stadt Fürth, nachdem sein Vorgänger Adolf Schwiening aufgrund seiner Mitgliedschaft in der NSDAP am 6. August 1945 zurückgetreten war. Hans Schmidt war Mitglied der SPD.

Beruf und Wirken in Fürth

Johann Schmidt trat am 4. Dezember 1902 in Fürth seine Stelle als Gemeindebevollmächtigter an. Dieses Amt hatte er bis einschließlich 1911 inne. Anschließend wurde er als Magistratsrat der Stadt Fürth beschäftigt und ab 1919 als Stadtrat. Zusammen mit Hans Böckler gründete Schmidt 1902 die Fürther Ortskrankenkasse, deren Direktor er ebenfalls war.

(Ober-)Bürgermeister der Stadt Fürth

Von 1929 bis 17. März 1933 war Schmidt 2. Bürgermeister der Stadt Fürth. Mit der Machergreifung durch die NSDAP wurde Schmidt seines Amtes als Bürgermeister enthoben, ebenfalls als Direktor der Allgemeinen Krankenkasse in Fürth. Nach seiner Absetzung arbeitete Schmidt im Großkraftwerk Franken bis zum Kriegsende.

Nach dem Krieg wurde er am 6. August 1945 kurzfristig zum kommissarischen Oberbürgermeister ernannt, bis Hans Bornkessel im März 1946 zum neuen Oberbürgermeister gewählt wurde.[1] Schmidt selbst schlug Hans Bornkessel zu seinem Nachfolger vor, da er ihn noch aus der Zeit vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten kannte.

Bornkessel wurde 1933 von den Nationalsozialisten beurlaubt und 1934 in den Ruhestand versetzt. Nach dem Krieg war er durch die Sowjets zum Landrat in Eberswalde (Mark Brandenburg) ernannt worden. Johann Schmidt konnte sich trotz diverser Bedenken durchsetzten, da Bornkessel zwar als hervorragender Verwaltungsjurist bekannt war, gleichzeitig aber die SPD ihm skeptisch gegenüber stand, da er doch den Ruf hatte „recht selbstherrlich und eigenwillig - auch gegen die Interessen der eigenen Partei - gehandelt zu haben. Nicht immer hatten sich seine Vorstellungen mit denen der Partei gedeckt“. Womit niemand in Fürth gerechnet hatte, war der Umstand, wie schwierig sich eine Übersiedlung aus der sowjetischen Besatzungszone in die amerikanische Zone gestalten würde.

Trotz der Bemühungen der amerikanischen Militärregierung musste Bornkessel auf gepackten Koffern bis zum 25. Februar 1946 warten. An diesem Tag bekam er die lang ersehnte Genehmigung und telegrafierte an die Stadt Fürth: „Ankomme Fuerth heute Mitternacht.“ Am 19. März 1946 trat Hans Schmidt als Oberbürgermeister zurück und machte Platz für Hans Bornkessel. Ab diesem Zeitpunkt war er erneut 2. Bürgermeister, bis er 1948 in den Ruhestand ging.

Ab dem 3. Dezember 1945 war Schmidt im Aufsichtsrat des Großkraftwerks Franken. Gleichzeitig war ab August 1945 Aufsichtsratsmitglied der Bayer. Milchversorgungswerke und der Ludwigseisenbahn AG.

Ehrungen

  • Nach seinem Tod wurde im Stadtwesten eine Straße nach ihm benannt.

Lokalberichterstattung

  • Manfred Mümmler: Ringen um Profil - Stadtführung gestaltet sich problematisch. In: Fürther Nachrichten vom 4./5. November 1995
  • fn: Bgm. Schmidt 10 Jahre tot. In: Fürther Nachrichten vom 3./4. September 1960, S. 11

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Mitteilungen der Amerikanischen Militärregierung Fürth, Nr. 24, 11. August 1945, S. 1

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