Luftschutzbauten in Fürth: Unterschied zwischen den Versionen
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* Bunker '''Mühltalstraße''': Unweit der Einmündung der Mühltalstraße in die Unterfarrnbacher Straße befinden sich auch heute noch die Reste des ehemaligen Bunkers. Der nach dem Krieg gesprengte Bau wurde von einem Architekten umgestaltet und teilweise überbaut. Bei der Sprengung - die nicht wirklich erfolgreich war - brach lediglich die Bunkerdecke an der einen Längsseite durch und stürzte so ein. | * Bunker '''Mühltalstraße''': Unweit der Einmündung der Mühltalstraße in die Unterfarrnbacher Straße befinden sich auch heute noch die Reste des ehemaligen Bunkers. Der nach dem Krieg gesprengte Bau wurde von einem Architekten umgestaltet und teilweise überbaut. Bei der Sprengung - die nicht wirklich erfolgreich war - brach lediglich die Bunkerdecke an der einen Längsseite durch und stürzte so ein. | ||
* '''"Ronwaldbunker"''' in der Ronwaldsiedlung unweit des Geländes der Dynamit Nobel AG (Ronwaldstraße 11): Der Bunker bot Platz für bis zu 1072 Personen und war noch bis zum Jahr [[2007]] als Katastrophenschutzbunker aktiv | * '''"Ronwaldbunker"''' in der Ronwaldsiedlung unweit des Geländes der Dynamit Nobel AG (Ronwaldstraße 11): Der Bunker bot Platz für bis zu 1072 Personen und war noch bis zum Jahr [[2007]] als Katastrophenschutzbunker aktiv |
Version vom 4. September 2008, 21:14 Uhr
In den 1930er Jahren entstand in Deutschland das Bedürfnis nach Luftschutzbauten, da sich das Deutsche Reich von feindlichen Bomberverbänden aus Polen, der Sowjetunion, England, Frankreich und Italien umzingelt sah. In der Folge entstanden in den deutschen Städten eine Vielzahl von Luftschutzbauten.
Hochbunker bis 1945
In der Kleeblattstadt entstanden nacheinander mehrere Hochbunker, die zum Teil auch heute noch erhalten sind:
- Reichsbahnbunker oder "Bahnhofsbunker": Er stand an der Stelle des heutigen Bahnhofs-Centers am Übergang der Bahnhofstraße in die Gebhardtstraße (gesprengt und schließlich abgetragen)
- Bunker Mühltalstraße: Unweit der Einmündung der Mühltalstraße in die Unterfarrnbacher Straße befinden sich auch heute noch die Reste des ehemaligen Bunkers. Der nach dem Krieg gesprengte Bau wurde von einem Architekten umgestaltet und teilweise überbaut. Bei der Sprengung - die nicht wirklich erfolgreich war - brach lediglich die Bunkerdecke an der einen Längsseite durch und stürzte so ein.
- "Ronwaldbunker" in der Ronwaldsiedlung unweit des Geländes der Dynamit Nobel AG (Ronwaldstraße 11): Der Bunker bot Platz für bis zu 1072 Personen und war noch bis zum Jahr 2007 als Katastrophenschutzbunker aktiv
- Friedrich-Ebert-Straße: Der Bunker auf der Schwand hatte eine Kapazität von 788 Plätzen und ist auch heute noch aktiv
- Kronacher Straße: An der Einmündung des Laubenwegs in die Kronacher Straße steht auch heute noch der imposante Luftschutzbunker. Er konnte offiziell 901 Personen Schutz bieten.
Öffentliche Luftschutzräume bis 1945
Zusätzlich zu diesen "Spezialbauten" - also als Bunker geplanten Gebäuden - entstanden in Fürth auch zahlreiche öffentliche Luftschutzräume. Dies waren in der Mehrzahl Keller, bei deren Bau verstärkte Decken, Stahltüren und Filteranlagen installiert wurden.
Vor 1936 gab es nur zwei solcher Schutzräume, zu Kriegsbeginn waren es acht, deren Zahl bis zum Ende des Jahres 1939 allerdings auf 45 anstieg. Im Jahr 1940 kamen noch einmal elf dazu.
Diese öffentlichen Räume standen vom Prinzip her Anwohnern mit speziellen Ausweisen, aber auch Passanten zur Verfügung. Auffällige Markierungen an den Wänden und Eingängen wiesen sowohl auf die Räume selbst, als auch auf die Zu- und Ausgänge hin. Viele dieser Markierungen lassen sich auch heute noch an den alten Gebäuden der Innenstadt erkennen.
Einer dieser öffentlichen Luftschutzräume war der ehemalige Bierlagerkeller der Brauerei Grüner. In den verschiedenen Gängen fanden bis zu 2000 Personen Schutz. Vorgesehen war dieser Schutzraum besonders für das Personal und die Patienten des nahen Klinikums.
Luftschutzbauten heute
In den 1980er Jahren bemühte sich die Stadt Fürth um Mittel, um den "Grüner Keller" wieder zu einem vollwertigen und modernen Schutzraum bzw. als unterirdisches Krankenhaus auszubauen. Die Planungen endeten nach dem Wegfall der Bedrohung durch den Kalten Krieg endgültig im Jahr 1992 durch Streichung der Mittel seitens des Bundes.
Neben einer weiteren Nutzung der noch erhaltenen Bunker in der Ronwald-Siedlung, der Friedrich-Ebert-Straße und des Bunkers in der Kronacher Straße entstanden in Fürth noch zwei weitere Schutzräume, die ABC-Schutz für die Fürther Bevölkerung bieten sollten. Diese waren jedoch nicht ausschließlich als Bunker gebaut sondern als sogenannte "Mehrzweckanlage" (MZA). In Friedenszeiten dienen beide Anlagen als Parkgaragen. Es handelt sich um die Tiefgaragen der Fürther Stadthalle und des City-Centers. Der Aufmerksame Beobachter kann - besonders im City-Center - die schweren Drucktüren leicht finden. Beide Bunker besitzen eine Aktivierungszeit von 50 Tagen, die heute allerdings etwas höher liegen dürfte, da die inzwischen nicht mehr eingelagerten 3-Stock-Betten und andere Materialien erst herangeschafft werden müssten. Der Bunker im City-Center bietet offiziell 5217 Personen Platz.