Gaswerk: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 16. Mai 2015, 23:41 Uhr
Vom 2. Oktober 1858 bis zum 18. November 1965 gab es in Fürth eine eigene Gaserzeugung.
Geschichte
Die Gasfabrik an der Theresienstraße wurde 1858 von der Aktiengesellschaft für Gasbeleuchtung zu Fürth in Betrieb genommen. Am 7. Oktober 1864 ging das Werk in Stadtbesitz über. Am 10. November 1906 wurde an der Leyher Straße ein neues Werk eröffnet, das fortlaufend modernisiert wurde. Im November 1965 übernahmen die Stadtwerke Nürnberg die Gasbelieferung und die Eigenerzeugung wurde eingestellt.
Gebäudebestand
Im Rahmen von Modernisierung und Erweiterung sind bereits einige der Gebäude des alten Gaswerks an der Leyher Straße abgebrochen worden.
Bei der Erweiterung des Verwaltungstrakts Anfang der 2000er Jahre u. A. folgende Gebäudeteile: die Messwarte (sog. "Uhrenhaus"), das Generatorenhaus mit Schornstein der ehemaligen Müllverbrennung sowie die beiden markanten Gasbehälter (welche bis dahin noch für die Spitzenlastabdeckung verwendet wurden). Die Retortenöfen zur Erzeugung des Stadtgases, die Koksseparationsanlage, die Kohlenlagerhalde mit Krananlage sowie einige Nebengebäude wurden bereits zu einem früheren Zeitpunkt abgerissen um für den Omnibusbetriebshof samt Wagenhalle der Stadtwerke Platz zu machen.
Von den ursprünglichen Gebäuden an der Leyher Straße waren 2014 noch das Verwaltungsgebäude, der Wasserturm sowie ein Lagergebäude erhalten, der Kohlenbunker wurde ab September 2012 abgerissen.
Beschreibung des Baudenkmals
- Objekt
- Verwaltungsgebäude und Wasserturm des ehemaligen
„Neuen“ Städtischen Gaswerks - Baujahr
- 1903
- Baustil
- Jugendstil
- Architekt
- Stadtbauamt Fürth
- Geokoordinate
- 49° 27' 42.78" N, 11° 0' 27.55" E
Verwaltungsgebäude
Freistehender, dreigeschossiger und traufseitiger Putzbau mit Mansardgiebeldach, hohem Zwerchgiebel und Kaminköpfen, rückseitig mit Balkonen, Risalit und Fachwerk-Dachausbau, barockisierender Jugendstil. Sanierung des Verwaltungsgebäudes ab Juli 2014.
Wasserturm
Wasserturm, sechsgeschossiger Putzbau mit Uhrenerker und steilem Pyramidendach, historisierend; sämtlich vom Stadtbauamt Fürth, 1903-06.
Sonstiges
Im Fürther Sprachgebrauch existierte für das Gaswerk auch der Begriff Maikäferfabrik. Dies bezog sich auf die sich hebenden und senkenden Dächer der Gasbehälter auf dem Gelände in Zusammenhang mit dem Sprichwort "Sich aufpumpen wie ein Maikäfer".[1]
Literatur
- Adolf Schwammberger: "Fürth von A bis Z"
- 75 Jahre Gaswerk an der Leyher Straße - Stadtwerke Fürth - Juli 1982
Lokalberichterstattung
- Johannes Alles: Zwei Millionen für eine Südstadt-Perle. In: Fürther Nachrichten vom 12. Februar 2014 - online abrufbar
Siehe auch
Weblinks
private Website über Gaswerke in Deutschland: [1]
Einzelnachweise
- ↑ Zeitzeugenbericht, Archiv FürthWiki e. V., Aktennr. '6'