Schlossartiger, langgestreckter und zweigeschossiger Sandsteinquaderbau mit Mansardwalmdach, rundbogiger Durchfahrt, rustiziertem Erdgeschoss und Lisenengliederung, Barock, von Johann Georg Kuchen, bez. 1734.
Der Grundstein für den Marstall wurde am 26. September1731 in unmittelbarer Nachbarschaft zum einstigen Wasserschloss gelegt. Architekt des bedeutenden Barockhauses ist wahrscheinlich Ingenieur-Leutnant Johann Georg Kuchen. Der lange Bau mit dem Mansarddach ist durch drei symmetrisch angelegte Portale strukturiert. Das mittlere ist durch das Pücklersche Wappen und die Umschrift Christian Wilhelm Carl 1734 herausgehoben. Außer der Funktion als Marstall (er bot 28 Pferden Platz) diente es auch als repräsentativer Erweiterungsbau des Schlosses. Im Erdgeschoss befanden sich die Pferde und die Kammern der Stallburschen. Das Obergeschoss wurde für Beamtenwohnungen und als Witwensitz der Gräfinnen genutzt.[1]
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden im Marstall Wohnräume für Flüchtlinge und obdachlose Einheimische eingerichtet. Im Jahr 1970 wurde das Gebäude von der Stadt Fürth erworben. Vorübergehend, ab den 1980er Jahren bis 2001, war hier der Sitz des Rundfunkmuseums, seit 2003 wird es vom Museum Frauenkultur Regional – International im Sommer als Ausstellungsraum genutzt. Zwar wurde das Gebäude 2006 umfangreich gesichert und der Dachstuhl 2011 ertüchtigt, allerdings droht durch den weitgehenden Leerstand der Verfall.