Mose Katzenellenbogen
- Vorname
- Mose ben Saul
- Nachname
- Katzenellenbogen
- Geschlecht
- männlich
- Geburtsdatum
- 1670
- Geburtsort
- [[Geburtsort::Pińczów]]
- Todesdatum
- 1743
- Todesort
- Schwabach
- Beruf
- Talmudlehrer, Landes-Rabbiner
- Religion
- jüdisch
Person | Verwandtschaftsgrad |
---|---|
Bela | Tochter |
Elieser | Sohn |
Jente Schor | Mutter |
Naphtali Hirsch | Sohn |
Pinchas | Sohn |
Rachel Sara | Tochter |
Sara Lea Heilbronn | Ehefrau |
Saul | Vater |
Mose ben Saul Katzenellenbogen (geb. 1670 in Pińczów; gest. 1743 in Schwabach, beerdigt in Fürth), Sohn des Saul Katzenbogen, Rabbiner in Brody, Chelm und Pińczów, sowie der Jente, Tochter des Jakob Schor, Rabbiner in Lublin.
Leben
Mose Katzenellenbogen und seine Frau Sara Lea, die Tochter des späteren Fürther Rabbiners Elieser Heilbronn, ließen sich nach der Hochzeit 1685 in Dubno nieder [1]. Hier kam auch Pinkas, eines von sechs Kindern [2] zur Welt.
Verfolgung im galizischen Podhajce/Galizien
1694 übernahm Mose Katzenellenbogen das Rabbiner in Podhajce/Galizien. Dort kam es um 1699 zu Ritualmordbeschuldigungen gegen die jüdische Gemeinden [3], die auch Mose Katzenellenbogen ins Gefängnis brachten [4]. Als er auf Gnadengeheiß des Fürsten aus der Haft entlassen wurde, begab er sich nach Tomaszów, wo sein Schwiegervater Elieser Heilbronn die Rabbinatsstelle inne hatte und seine Frau mit den Kindern in der Zwischenzeit Unterschlupf gefunden hatten.
Übersiedelung nach Fürth
Als Elieser Heilbronn 1770 die Nachricht erhielt in Fürth zum Rabbiner gewählt worden zu sein, machten sich alle auf den Weg von Tomaszów nach Fürth. Auch nach dem Tod Heilbronns 1770 verblieb die Familie Katzenellenbogen in Fürth und Mose übernahm eine Stelle als Talmudlehrer im Beth HaMidrasch [5] des Abraham Schneior - an der Schneior-Eisik-Schul.
Mose Katzenellenbogen scheint der sabbatianischen Sekte Sympathien entgegen gebracht zu haben [6]. Ob der Aufenthalt Jehuda Chassids, der mit seinen Anhängern von Polen nach Palästina zog und sich im Frühjahr 1700 in Fürth aufhielt, dazu beitrug kann nur vermutet werden. Allerdings hatte er zu dem italienischen Wortführer der sabbatianischen Bewegung Abraham Rovigo 1700/1701 Kontakt, als jener bei seinem einjährigen Aufenthalt in Fürth im Schneiorschen Lehrhaus einen Kreis um sich scharte [7]. .
Landesrabbiner in Schwabach
1715 WURDE Mose Katzenellenbogen zum Landesrabbiner der Markgrafschaft Ansbach berufen mit Sitz in Schwabach. Aus seiner Amztszeit existiert ein Pokal der Beerdigungsbruderschaft, dessen Deckelfigur Mose Katzenellenbogen als Patron der Bruderschaft zeigt [8]. Ein dazugehöriges Schild trägt die Namen Mose und Pinchas Katzenellenbogen [9].
Einzelnachweise
- ↑ Julia Haarmann: "Hüter der Tradition - Erinnerung und Identität im Selbstzeugnis des Pinchas Katzenellenbogen (1691 - 1767)" in: "Jüdische Religion, Geschichte und Kultur", Band 18, 2013; Seite 31
- ↑ darunter Elieser Katzenellenbogen (1700 – 1771),der Rabbiner in Bamberg und Hagenau/Elsass wurde und Naphtali Hirsch Katzenellenbogen (1715 – 1800), Rabbiner in Mergentheim und Oberrabbiner in Leimen.
- ↑ in den südöstlichen Gebieten von Polen – Litauen erlitten die Juden seit Mitte des 17. Jahrhunderts fortwährende Verfolgungen
- ↑ Julia Haarmann: "Hüter der Tradition - Erinnerung und Identität im Selbstzeugnis des Pinchas Katzenellenbogen (1691 - 1767)" in: "Jüdische Religion, Geschichte und Kultur", Band 18, 2013; Seite 33
- ↑ das Haus des ‚‘‘Gott-Suchens‘‘
- ↑ Julia Haarmann: "Hüter der Tradition - Erinnerung und Identität im Selbstzeugnis des Pinchas Katzenellenbogen (1691 - 1767)" in: "Jüdische Religion, Geschichte und Kultur", Band 18, 2013; Seite 40 ff
- ↑ Julia Haarmann: "Hüter der Tradition - Erinnerung und Identität im Selbstzeugnis des Pinchas Katzenellenbogen (1691 - 1767)" in: "Jüdische Religion, Geschichte und Kultur", Band 18, 2013; Seite 42. Zu diesem Kreis gehörte auch Hirsch Fromm, ein Bruder des Abraham Schneior.
- ↑ Julia Haarmann: "Hüter der Tradition - Erinnerung und Identität im Selbstzeugnis des Pinchas Katzenellenbogen (1691 - 1767)" in: "Jüdische Religion, Geschichte und Kultur", Band 18, 2013; Seite 52
- ↑ derPokal ist heute im Israel-Museum in Jerusalem